In Davos in der Schweiz treffen sich jährlich auf 1560 m ü. M. Staatenlenker wie Bill Clinton oder der ehemalige US-Außenminister John Kerry sowie hochrangige Wirtschaftschefs wie Mark Zuckerberg oder Google-Chairman Eric Schmidt.

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Weltwirtschaftsforum in Davos: Angela Merkel und Leonardo DiCaprio

Jedes Jahr im Januar gerät das 13.000-Einwohner zählende Städtchen Davos in den schweizer Alpen in den Fokus der Weltöffentlichkeit: Dann nämlich findet das World Economic Forum (WEF) statt, bei dem die Wirtschafts- und Politik-Elite eine Woche lang zusammentriff, um über das Welgeschehen zu beraten. Doch das besondere Geheimnis von Davos liegt dabei in seiner entspannten Atmospähre.

2017 etwa besuchten Theresa May und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping Davos. Auch David Cameron, Angela Merkel, Bill Gates oder Sheryl Sandberg waren in den vergangenen Jahren in Davos anzutreffen. Und schließlich besuchen auch immer wieder Hollywoodstars wie Kevin Spacey, Leonardo DiCaprio oder Goldie Hawn wurden schon nach Davos eingeladen.

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Forschungseinrichtungen mit Tradition

Doch Davos ist weit mehr als der Standort des Weltwirtschaftsforums: Der Ort beherbergt verschiedene renommiert Forschungsstationen wie das nationale Institut für Schnee- und Lawinenforschung, das Global Risk Forum oder das Institut für Allergie- und Asthmaforschung. Daneben gibt es zahlreiche spezialisierte Kliniken und medizinische Einrichtungen – umgeben von phantastischer Natur mit zahlreichen Möglichkeiten für Aktivitäten wie Wandern oder Skifahren. Auch eine UNESCO-welterbestätte gibt es hier.

Die Wurzeln des Kongresswesens in Davos reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück: Seit 1865 gewann der Ort bei der Heilung von Tuberkolose international an Renommee, Kliniken und Forschungseinrichtungen entstanden.

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Von Albert Einstein bis zum Zauberberg

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1923 organisierten Davoser Ärzte den ersten internationalen Kongress, 1925 folgte das physikalisch-meteorologische Observatorium, und 1928 eröffnete Albert Einstein die ersten “Davoser Hochschulkurse”.

Auch literarische wurde diese Epoche verewigt: Die 1900 m ü. M.gelegene Schatzalp, ein im Jugendstil erbautes Sanatorium, diente Thomas Mann als Vorlage für seinen Roman “Der Zauberberg”, jüngst wurden hier auch Szenen des Films “Die Frau im Mond” von 2016 gedreht. Heute ist die Schatzalp ein Hotel kann ebenfalls als Veranstaltungsort genutzt werden.

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Die Anfänge des WEF

1969 wurde in Davos das Kongresszentrum gebaut. Daraufhin lud 1971 Klaus Schwab, der die Stadt oft privat besucht hatte und damals Professor für Unternehmenspolitik an der Universität Genf war, 444 Führungskräfte westeuropäischer Unternehmen zum ersten “European Management Symposium” nach Davos ein.

Im Laufe der Zeit weitete das Jahrestreffen seinen Fokus auch auf wirtschaftliche und soziale Themen aus und änderte seinen Namen 1987 in World Economic Forum mit dem Ziel, sich zu einer Plattform für die Lösung internationaler Konflikte zu entwickeln.

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Davos als Kongresszentrum

Der Kongresstandort Davos ist in dieser Zeit praktisch mitgewachsen. Allein das Kongresszentrum wurde dreimal umgebaut, zuletzt 2010 und kann heute bis zu 5.000 Personen aufnehmen, davon bis zu 1.800 im Plenarsaal. Insgesamt verfügt es über 34 Tagungsräume auf 12.000m2. Die drei autonomen Hausteile können verbunden werden, auch die Möblierung ist nicht fix, sondern kann auf Kundenwunsch angepasst werden. Darüber hinaus gibt es in Davos 13 Seminarhotels und 26.000 Gästebetten aller Kategorien. Davos generiert jährlich ca. 61 Millionen Franken Umsatz durch Kongresse. Und auch Sportstädten werden in Davos gerne mal für Veranstaltungen umgebaut.

Ein großer Vorteil von Davos liegt dabei in seiner Überschaubarkeit. Viele Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums schätzen, dass sie hier in nur fünf Tagen und auf engstem Raum im ca. 200 Veranstaltungen wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik treffen können, für die sie sonst monatelang um den Erdball fliegen müssten.

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Wenn John Kerry zu Fuß geht

Die Wege sind so kurz, dass man viele von ihnen auch zu Fuß zurücklegen kann, was der ehemalige US-Außenminister John Kerry schonmal zum Leidwesen seiner Leibwächter tat, wenn er mit seiner Limousine im Stau stand. Daneben steht ein hervorragend ausgebauten Bussystem auch bis spät abends zur Verfügung.

Gleich neben dem Kongresszentrum das hervorragende Restaurant Extrablatt, das auch für das Catering des Weltwirtschaftsforums zuständig ist. Kein Wunder dass hier also nicht nur das jährliche Weltwirtschaftsforum mit 3.000 Teilnehmern, sondern regelmäßig auch medizinische Kongresse etwa der Lungenliega oder Schweizerischen Gesellschaft für Chirurgie hier stattfinden. Doch auch das Telekommunikationsunternehmen Swisscom oder die JapAniManga Night haben Davos zu ihrem Veranstaltungsort erkoren.

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Eine ganze Stadt mieten

Die Preise sind grundsätzlich Verhandlungssache. Immerhin kann man ab 1.000 Kongress-Teilnehmern quasi die ganze Stadt mieten. Bei Kongressen ab 300 Personen bietet Davos die Räume im Kongresszentrum kostenlos an – sofern die Veranstaltung zwischen Mai und November stattfindet und mindestens 300 Einzelzimmer in den ausgewiesenen Partner Hotels über Davos Congress gebucht werden.

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Das Angebot inkludiert die Kostenlose Nutzung eines Plenarraums für zwölf Stunden, der Gruppengrösse entsprechend, inklusive Foyer und sechs Gruppenräumen, erstmalige Einrichtung, Saalbeleuchtung, Heizung, Lüftung und Standardreinigung, technische Standardeinrichtung (1Beamer im Plenarsaal, 1 Techniker pro Hausteil für die Technik des Konferenzzentrums). Das Angebot beinhaltet auch kostenloses WLAN sowie Freie Fahrt mit dem Nahverkehr und den Bergbahnen für alle Teilnehmer sowie kostenlose Aktivitäten.  Zusätzliche technische Einrichtung, Catering oder sonstige spezielle Bedürfnisse werden allerdings zusätzlich verrechnet.

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Weltwirtschaftsforum: Die Einwohner von Davos ziehen mit

2014 habe ich Garmisch-Partenkirchen im Vorfeld des G7-Gipfels besucht, in diesem Jahr Davos, seit 1971 Austragungsort des Weltwirtschaftsforums. Und konnte große Unterschiede feststellen:

Während in Garmisch Partenkirchen – und auch jetzt wieder in Hamburg im Vorfeld des G20-Gipfels – die Bevölkerung nicht in das Geschehen einbezogen wird und die örtlichen Läden aufgrund hoher Sicherheitsmaßnahmen wirtschaftliche Einbußen befürchten, konnten sich die Einwohner von Davos langsam in fast 50 Jahren an den großen Aufwand, den das Weltwirtschaftsforum und viele andere Konferenzen bedeuten, gewöhnen.

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Sicherheitsmaßnahmen

Zwar gibt es Sicherheitsmaßnahmen und in einem Ort mit 13.000 Einwohnern fallen große Konferenzen mit 3.000 Teilnehmern einfach ins Gewicht. Dennoch gehen natürlich der Busverkehr, der Schulbetrieb und auch das Geschäftsleben in Davos z.B. während des Worldeconomicforums weiter. Allerdings werden die Zufahrtswege natürlich streng kontrolliert was aufgrund der speziellen Lage recht einfach ist:

Davos liegt auf über 1560 m ü. M., es verfügt über eine Zufahrtsstraße sowie eine Zugstrecke, über die man in ca. zwei Stunden Zürich erreicht. Die Bevölkerung ist daher für das Kongressgeschäft sensibilisiert und lebt zum Teil auch davon: Etwa 650 Vollzeit-Arbeitsplätze der Stadt hängen direkt oder indirekt vom Kongressstandort Davos ab.

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In der Suite von John Kerry und Bill Clinton

Allein das Steigenberger Grandhotel Belvedere beschäftigt drei Mitarbeiter für das Weltwirtschaftsforum. Hier wohnt auch jährlich die US-Delegation, etwa Ex-Außenminister John Kerry, der regelmäßig in der Präsidentensuite übernachtete, oder Bill Clinton bei seinem einzigen WEF-Besuch 2001. Auch das ist ein Unterschied zum G7-Gipfel – dazu ein Interview mit dessen Gastgeber: Animositäten bei der Zimmervergabe kann sich hier keiner leisten, der Platz ist einfach beschränkt. Wie das wohl Donald Trump gefiele?

Das Grandhotel Belvedere verfügt immerhin über 96 Zimmer, 30 Suiten und 8 Veranstaltungsräume, die sich zum Teil auch noch zusammenlegen lassen, so dass der größte bis 250 Personen fasst. Während des Weltwirtschaftsforums wird auch das Wasser im Pool abgelassen und dieser für Veranstaltungen genutzt. Zudem besitzt das Hotel ein eigenes Chalet, die Dischmahütte, die für bis zu 40 Personen z.B. für schweizer Abende gebucht werden kann. Sehr empfehlenswert ist auch das Gourmet-Essen im Restaurant Belvedere.

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Mit Schimon Peres ins 13. Jahrhundert

Im Gegensatz zum Belvedere wirkt das Hotel Seehof, obgleich auch ein Fünf-Sterne-Haus, ausgesprochen bodenständig. Es verfügt über 100 Zimmer und Suiten sowie zwei Tagungsräume für bis zu 80 Persone, daneben können auch die Arvenholz-Stuben oder das Panorama-Restaurant für Veranstaltungen bis 250 Personen genutzt werden. Während des Weltwirtschaftsforums war der ehemalige israelische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres hier oft zu Gast.

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Doch die Geschichte des Hauses reicht bis in 13. Jahrhundert zurück, was heute im Gewölbekeller und im urig-gemütlichen Restaurant Chesa noch gut sichtbar ist. Entsprechend bodenständig und auch sehr gut ist hier die Küche, die neben schweizer Spezialitäten auch Wiener Schnitzel oder Burger beinhaltet. Denn das Seehof möchte sich abseits vom Kongressgeschäft als Sporthotel für Privatkunden und besonders Familien fokussieren.

Wieder ganz anders ist das dritte Fünf-Sterne-Haus in Davos, das futuristische InterContinental, eine ideale James-Bond-Location in Form eins goldenen Ei’s. Mit seinen 216 Zimmern ist es ganz auf Tagungsgäste ausgelegt, weshalb es auch auf eine offizielle 5-Sterne-Klassifikation verzichtet. Der Der Helikopterlandeplatz befindet sich gleich unterhalb des Hotels.

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Promis auf der Skipiste?

Kann man denn die vielen Prominenten, die zum Weltwirtschaftsforum nach Davos anreisen, vielleicht auf der Skipiste antreffen? Die Antwort ist nein; zwar sind die Skipisten sind in dieser Woche geöffnet und auch kaum befahren. Viele der angereisten Persönlichkeiten haben aber auch schlicht keine Zeit für solche Aktivitäten, nur die eine oder andere Ehefrau nutzt vielleicht die Möglichkeit, auf der vergleichsweise einsamen Skipiste Privatstunden zu nehmen.

Das ist schade, denn die Umgebung von Davos hat ausgesprochen lädt regelrecht zu Entspannen und Verweilen von stressigen Konferenzen ein: Schon die Anreise mit der Rhätischen Bahn über Landquart hoch nach Davos ist ein Augenschmauss. Wer ab Davos Platz noch weiter mit der Rhätischen Bahn nach Filisur fährt, überquert Landwasserviadukt, eine 65 Meter hohe und 136 Meter lange Eisenbahnbrücke, die seit 2008 Weltkulturerbe der UNESCO ist und gleichzeitig das Wahrzeichen der Bahngesellschaft. Näher bei Davos liegt das Wiesnerviadukt, 89 m hoch und 210 m lang – unten im Foto.

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Wandern wie Prince Charles

Auf dem Weg von Zürich nach Davos kommt man auch durch das 12 KM entfernte Klosters, wo der englische Thronfolger Charles regelmäßig zu Gast im Familienhotel Walserhof war. Klosters ist im Gegensatz zum städtischen Davos ein ruhiges Dorf mit 3.800 Einwohnern, in dem man auch hervorragend wandern fernab vom Verkehr kann, während das 400 m. höher gelegene Davos eher für seine Skipisten bekannt ist.

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Tatsächlich sind jetzt Anfang April die Skipisten auf dem 2850 m.ü.M. hohen Parsenn mit 102 Pisten-Kilometern und dem 2590 m.ü.M. hohen Jakobshorn mit 12 Bahnen und Skiliften noch in Betrieb und die schneebeckten Berge bieten gemeinsam mit dem sonst frühlingshaften Wetter eine impossante Kulisse.

Doch auch andere Sportarten wie Mountain- und E-Biken, Klettern, Tennis, Golf, Rafting, StandUp-Paddling kann man in Davos hervorragend, ja es gibt auf dem See auch eine Wakeboard-Anlage. Und auch im Winter kann man auf extra ausgeschilderte Winterwanderwegen, sehr schöne Wanderungen unternehmen, etwa von der Ischalp, der Mittelstation des Jakobshorns hinunter nach Clavadel und weiter zurück nach Davos unternehmen – leider kreuzen sie an manchen Stellen die Skipiste, was das Wandern etwas ungemütlich machen kann.

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Fast unberührte Natur

Hier bei Clavadel beginnt auch das pittoreske Sertigtal, ein Seitental des Landwassertals, durch das eine schmale verkehrsarme Straße führt, die man wahlweise auch mit dem Postbus (ganzjährig) oder Pferdeschlitten (im Winter) befahren kann. Auch eine Langlaufloipe führt durch das Tal.

In Sertig Dörfli gibt es eine denkmalgeschützte reformierte Kirche, zwei Restaurants, und das Walserhuus, ein modernes Mittelklassehotel, das sich ebenfalls gut für etwas abgeschiedenere Events eignet. Von dort aus kann man in nördlicher Richtung zu einem Wasserfall am Fusse des Sertigpasses wandern oder auch anspruchsvoller Bergtouren unternehmen, etwa über den 2739 m.ü.M. hohen Pass ins Engadin.

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