MEINUNG!plus Skype-General-Manager Andrus Järg: Cloud als sicherste Methode der Consumerization

Andrus Järg ist General Manager von Skype Estland. Und finden: Die Zukunft liegt in der Cloud. Wie das konkret aussieht erzählt er im Interview. Skype, das heute zu Microsoft gehört, gilt als estnisches Vorzeige-Unternehmen: Die Software wurde von den Esten Ahti Heinla, Priit Kasesalu und Jaan Tallinn entwickelt.

Skype: Weiter als viele andere

Mitarbeiter bekommen kein Diensthandy mehr, sondern nutzen Ihre eigenen Smartphones, Notebooks und Tablets auch bei der Arbeit. Bislang bekommen die Mitarbeiter von Skype noch Geräte von Unternehmen, mit denen sie sich dann jederzeit in das Firmennetzwerk einloggen können. Für Andrus Järg, General Manager von Skype Estland liegt die Zukunft aber eindeutig in der Cloud: Die müsse so sicher werden, dass es egal sei, von welchem Gerät man auf die Daten zugreife.

Damit ist Järg weiter als viele andere Unternehmens-Lenker – und das gilt auch für die Arbeitsorganisation. So gibt es bei Skype in Talinn eine Sauna mit WLAN und Järg selbst sagt: “Wir haben hier ein offenes Büro, keine geschlossenen Räume, und ich selbst arbeite auch im offenen Büro. Das ermöglicht mir eine sehr gute Kommunikation mit meinen Mitarbeitern und verstärkt auch die Kooperation untereinander.Die beste Motivation für mich sind andere Menschen. Wenn ich also merke, dass meine Produktivität nachlässt, suche ich den Austausch mit meinen Mitarbeitern und wir versuchen gemeinsam, Lösungen für das Problem zu finden.”

Wahlfreiheit erhöht Produktivität

Die Gefahr von Vermischung zwischen Beruf und Privatleben? Laut einer Umfrage des IT-Unternehmens Citrix Systems haben bereits 31 Prozent der befragten Firmen weltweit Bring-your-own-Device-Richtlinien, mit denen sie regeln, wie Mitarbeiter eigene Endgeräte auch beruflich nutzen können. Weitere 37 Prozent planen eine Umsetzung in den nächsten zwei Jahren. Das ist nicht nur für die Unternehmen auf den ersten Blick billiger, auch die Mitarbeiter freuen sich:

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Eine mehrjährige Studie, die TNS Global Research im Auftrag von Dell und Intel durchführte zeigt, dass Wahlfreiheit bei der Technologie die Produktivität der Mitarbeiter erhöht, weil die Mitarbeiter sich bewusster, freier und flexibler auf ihre Bedürfnisse angepasst für ein Endgerät entscheiden.

Bislang: Strikte Trennung von Beruf und Privat

Tatsächlich wirft Consumerization, wie der Trend auch genannt wird, in dieser Form eine Reihe von technischen und rechtlichen Fragen auf: Vor allem muss auf den Endgeräten Beruf und Privates strikt getrennt werden.

Werden etwa berufliche Daten mit privaten Kontakten, Kalendern oder Clouddiensten synchronisiert,sind die Firmen-Daten in Gefahr, umgekehrt stellen privat genutzte Anwendungen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für das IT-System des Unternehmens dar.

Verschiedene Nutzerprofile notwendig

Für dieses Problem bieten sich verschiedene technische Lösungen an: So kann man auf den Geräten eine Anwendung installieren, die einen verschlüsselten Datencontainer mit allen dienstlichen Daten und Zugängen verwaltet. Das Frauenhofer Institut hat mit BizzTrust eine solche Software entwickelt.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, unterschiedliche virtuelle Maschinen zu installieren. Das erfordert jedoch tiefe Eingriffe in das Betriebssystem, die die Herstellergarantie erlöschen lassen und spezielle Treiber erfordern, die nicht für alle Geräte verfügbar sind. Neuere Smartphones schließlich haben die Lösung bereits an Bord: Hier kann man einfach zwischen verschiedenen Nutzerprofilen wechseln.

Alternative Cloud?

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Firmendaten auch bei der Verarbeitung auf den Servern des Unternehmens zu lassen bzw. die Daten gleich in einer Cloud zu lagern, die entsprechend sicher ist. Das ist auch die Lösung, die Skype-Manager Järg vorschlägt.

Allerdings ist dann immer eine funktionierende Internetverbindung notwendig, die in ländlichen Gebieten oder im Ausland nicht garantiert werden kann. Außerdem gibt es nach wie vor Bedenken zur Datensicherheit.

Skype Manager Järg hat daher eine einfache Antwort für Leute, die nach den Risiken fragen: “Dass Menschen Angst vor neuen Entwicklungen haben, ist natürlich. So war es auch beim Computer – und der ist heute normal. So wird es auch mit Cloud-Computing sein.”

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Andrus Järg über persönliche Produktivität

Nachfolgend ein kurzes Interview, das ich mit Andrus Järg zu seiner persönlichen Produktivität geführt habe:

Was tun sie als Erstes, wenn Sie Ihren Arbeitstag – zu Hause oder im Büro – starten?

Ich beginne meine Arbeit normalerweise im Büro um 8.30 Uhr, aber es kann auch vorkommen, dass ich schon zu Hause beginne, da wir als internationales Unternehmen in verschiedenen Zeitzonen arbeiten. Zunächst checke ich die verschiedenen Kommunkationskanäle und bearbeite z.B. all die eMails, die über Nacht aufgelaufen sind – natürlich gibt es auch viele Nachrichten, die ankommen, wenn ich nicht arbeite.

Wodurch zeichnet sich Ihr Arbeitsstil aus?

Das vielleicht wichtigste Kennzeichen meines Arbeitsstils ist, dass ich es mag, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Ich mag es, Feedback zu bekommen und ich versuche, Entscheidungen stets im Team zu fällen.

Wie – durch welche Tools und Methoden – steigern Sie Ihre Produktivität?

Ich nutze Videokonferenzen so oft wie möglich. Selbst wenn die andere Seite die Videofunktion nicht einschaltet: Ich beginne Anrufe immer mit einem Video. Für uns ist ein Video-Call etwas ganz Natürliches, wir führen auch Vorstellungsgespräche via Skype. Da wir Software entwickeln, nutzen wir darüber hinaus zahlreiche Web-Development-Tools.

Was tun Sie, wenn die Produktivität nachlässt?

Die beste Motivation für mich sind andere Menschen. Wenn ich also merke, dass meine Produktivität nachlässt, suche ich den Austausch mit meinen Mitarbeitern und wir versuchen gemeinsam, Lösungen für das Problem zu finden.

Wo arbeiten Sie am produktivsten?

Ich arbeite sehr gerne in unserem Büro. Wir haben hier ein offenes Büro, keine geschlossenen Räume, und ich selbst arbeite auch im offenen Büro. Das ermöglicht mir eine sehr gute Kommunikation mit meinen Mitarbeitern und verstärkt auch die Kooperation untereinander.

Ist so ein offenes Büro nicht störend für die Konzentration?

Natürlich gibt es Zeiten, wenn man sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren muss. Dafür haben wir spezielle Räume oder können von zu Hause aus arbeiten – wir haben ja keine spezifischen Bürozeiten, sondern die Leute können arbeiten, wo und wann sie wollen.

Wie viele Stunden schlafen Sie pro Nacht?

Um produktiv zu sein, brauche ich meine 8 Stunden Schlaf. Natürlich gibt es Situationen, etwa durch Meetings oder Geschäftsreisen, in denen man mit weniger auskommen muss. Allerdings habe ich festgestellt, dass es notwendig ist, Beruf unf Privatleben zu trennen, um eine Balance zu bekommen. Ich bin ein Familienmensch und habe zwei Kinder, denen ich versuche so viel Zeit wie möglich zu widmen, und denen ich auch einen regelmäßigen Lebensrhythmus vorleben will.

Was fällt Ihnen sonst noch zum Thema Produktivität ein?

Die Grenze zwischen Beruf und Privatleben einzuhalten, ist manchmal schwierig. Aber ich kommuniziere meinen Mitarbeitern, dass sie mich in der Freizeit nur bei Notfällen stören. Natürlich gibt es auch Wochenenden, an denen man arbeiten muss, das lässt sich nicht verhindern.


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