Je nach Gesprächssituation beanspruchen wir einen bestimmten Raum um uns, in den der Gesprächspartner nicht eindringen sollte. Die unsichtbare Distanzzone sollte in jeder Gesprächssituation gewahrt bleiben.

distanz

Den Blicken ausweichen

Wir versuchen den anderen dadurch etwas von uns wegzuschieben, indem wir ihm den direkten Blickkontakt verwehren. Auch wenn wir weiter mit ihm reden, richtet sich plötzlich unser Blick an ihm vorbei in weite Ferne.

Ein Verhalten, dass der andere unbewusst richtig versteht, kein Zahnarzt würde sich dadurch gekränkt fühlen. Wer in Situationen erzwungener Nähe den Blick weiter starr in die Augen des anderen richtet, der verletzt diese Gesetze von Nähe und Distanz, er beginnt ein Machtspiel, er spricht eine offene Drohung aus.

Was wirkt aggressiv?

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Es ist nicht immer nur die zu große physische Nähe, die als aggressiv empfunden wird, sondern es ist das Verhalten, wie die einzelnen Beteiligten darauf reagieren.

Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Tatsache, ob die Situation der “ungebührlichen” Nähe erzwungen ist oder vermeidbar wäre. Ist der Aufzug wirklich voll besetzt, kann ich nicht Abstand halten. Sind wir nur zu zweit im Lift, verhält es sich schon anders.

Öffentliche Distanz

Und ist es wirklich notwendig, dass der Kollege immer auf meiner Armlehne sitzt und offensichtlich nur in meinem Computer die gesuchte Information findet?

Alles, was sich mehr als zwei Meter von uns entfernt befindet, nennen wir “öffentliche Distanz”. Hier her gehören Redner, Schauspieler, Lehrer und ähnliche “öffentliche Personen”.

Greifbares unbehagen

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Wir empfinden es als unangenehm, wenn der Schauspieler plötzlich von der Bühne springt und versucht, uns hautnah in das Stück mit einzubeziehen. Oder wenn der Vortragende im Saal plötzlich vor uns steht und direkt anspricht. Wer ist in der Schule schon gerne in der ersten Reihe gesessen, in der direkten Schusslinie des Lehrers?

Die Signale, die wir aussenden, wenn eine unserer Distanzzonen überschritten wurde, sind meist sehr deutlich. Das Unbehagen ist greifbar.

Wen lassen wir eng an uns heran?

Wie wir diese unsichtbare Grenze setzen, hängt zunächst hauptsächlich von der Rolle unseres Gegenübers ab. Ganz nahe an uns heran lassen wir dabei normalerweise unseren Lebenspartner und die engste Familie.

Wir hören nicht nur ihren Worten zu, wir wollen sie mit all unseren Sinnen spüren. Der Hautkontakt und der Geruch sind dabei sehr wichtig. Das Gelingen der Kommunikation hängt dabei auch von dieser Nähe ab.

Ein Kind, das die Liebe der Eltern nie spürt, wird sich auch im Gespräch mit ihnen schwer tun. Partner, die keine körperliche Nähe mehr zulassen, entziehen sich die gemeinsame Basis. In dieser “intimen Distanzzone” wirkt also der Entzug der Nähe als Barriere.

Persönliche Distanzzonen

Unsere “persönliche Distanzzone” beginnt etwa in Armeslänge von uns entfernt, also bei ca. 60 Zentimetern, und reicht bis 1,50 Meter. In diesen Raum passen Freunde und Menschen, die wir zwar gerne um uns haben, die wir aber trotzdem nicht ständig an uns drücken wollen.

Wir verständigen uns gerne durch Worte, durch Blicke oder auch durch Spiegeln der Körperhaltung. Die gemeinsame Wellenlänge ist da, auch ohne ständigen Hautkontakt.

Nähe bei Freunden

Zu große Nähe kann auch bei guten Freunden wie eine unsichtbare Barriere wirken – das Beziehungsgleichgewicht ist gestört. Diese Zonen um uns sind jedoch nicht rundherum gleich groß:

Die angegebenen Werte beziehen sich vor allem auf unsere Vorderseite, unsere offene, “verletzliche” Körperfront. An unsere seitliche “Knochenfront” lassen wir andere durchaus auch näher heran, wir sind da ja ohnehin besser geschützt.

Nähe und Distanz in Freundschaften

So ist es ganz normal, sich bei der guten Freundin am Arm einzuhaken. Sie aber während des Gespräches ständig frontal an uns zu drücken, wäre ziemlich beengend.

Gerade in Freundschaftsbeziehungen ist dieses Spiel mit Nähe und Distanz ein sehr heikles, oft unterschätztes. Es gibt Situationen, die körperliche Nähe verlangen, so zum Beispiel wenn wir der besten Freundin Trost spenden.

“Es wurde mir zu eng”

Durch eine plötzlich auftretende emotionale Ausnahmesituation werden die Grenzen aufgehoben. Wir erlauben dem anderen ein Eindringen, wir fordern es geradezu. In anderen Situationen wirkt so ein Eindringen – auch des besten Freundes – vielleicht einengend.

Weil es aber die beste Freundin ist, lassen wir dieses leichte Unbehagen nicht zu und verdrängen es. Irgendwann analysieren wir dann, warum die Freundschaft nicht mehr so ist, wie sie war, und nicht selten hört man dann Sätze wie: “Es wurde mir zu eng, der andere hat sich ja richtig an mich geklammert!” Auch wenn wir es im übertragenen Sinn meinen.


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