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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 18.09.2024 • Zuerst veröffentlicht am 26.02.2024 • Bisher 7954 Leser, 2052 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Übermäßige Verantwortung im Job führt oft zu Stress und kann dazu verleiten, Naivität als Schutzmechanismus zu nutzen. Was dagegen tun?
So eine Situation kennt vermutlich jeder: Da steht die junge, hübsche, blonde Praktikantin vor dem Chef, Schmöllmündchen, nettes Lächeln – und vor allem eines: Unsagbar überfordert mit der ihr zugedachten Aufgabe… Es fallen Sätze wie “Das können Sie doch viel besser” oder “Oh Gott, ich habe einfach keine Zeit mehr” – und schon sagt der Chef: “Ach, lassen Sie mich das machen”. Vielleicht denkt er dabei auch die etwas genervtere Variante wie “Das mach ich schon, dann klappts wenigstens”. Aber eines hat die Masche auf jeden Fall erreicht: Die Praktikantin hat sich vor der Arbeit und damit der Verantwortung gedrückt.
Eine Sexistisch Aussage? Vielleicht. Dass ich das Beispiel junge, hübsche, blonde Praktikantin bemüht habe geschah aber nur aus einem Grund: Es ist ein Klischee – und ein Fall, wo die Masche wahrscheinlich besonders gut funktioniert. Tatsächlich hat die Sache aber nur am Rande etwas mit sexuellen Reizen und vielmehr mit der Hilfsbereitschaft von Menschen zu tun. Sie funktioniert daher bei beiderlei Geschlechtern und auch bei optisch weniger attraktiven Menschen. Tatsächlich kommt mir dieses Verhalten neuerdings viel öfter bei Männern unter als bei Frauen.
Tatsache ist: Immer häufiger klagen gerade junge Menschen, gerade auch in sozialen Medien über ein stressiges Arbeitsumfeld. Ob diese Klage nun berechtigt sein mag oder nicht: Eine mögliche Reaktion auf diesen Druck, die ich dabei häufig beobachte, ist die bewusste oder unbewusste Entscheidung, Naivität und Ahnungslosigkeit als Schutzmechanismen zu nutzen. Doch ist dies wirklich eine sinnvolle Strategie? Oder zieht man sich nicht nur den Ärger seiner Mitmenschen zu?
Doch woran liegt es nun, dass sich manche Menschen bewusst “dumm stellen”, was erwiesenermaßen sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Was aber immer auch davon abhängt, wie man sich als Mitarbeiter oder Vorgesetzter in der konkreten Situation verhält, um der Problematik vorzubeugen oder ihr gar sinnvoll entgegenzutreten.
Eine Erfahrung, wie sie auch viele Vorgesetzte ständig machen: Ein Mitarbeiter steht vor einer schwierigen Aufgabe und entscheidet sich dafür, diese nicht vollständig zu verstehen oder zu bearbeiten. Sätze wie “Das ist zu kompliziert für mich” oder “Ich weiß nicht, wie das geht” werden verwendet, um sich aus der Verantwortung zu ziehen. Dieses Verhalten ist oft nicht auf tatsächliche Unwissenheit zurückzuführen, sondern auf eine bewusste Strategie, um sich vor Stress zu schützen. Indem man sich als ahnungslos darstellt, können unangenehme Aufgaben oder Überlastungen vermieden werden.
Dieses Verhalten lässt sich auch in anderen Kontexten beobachten, in denen Menschen – bewusst oder unbewusst – ihre Hilflosigkeit betonen, um Hilfe zu erhalten oder Verantwortung abzuwälzen. Die Naivität dient hier als eine Art soziale Rüstung, die sowohl Schutz bietet als auch Manipulation ermöglicht. Doch langfristig betrachtet, birgt diese Strategie erhebliche Risiken für alle Beteiligten.
Der Grund dafür, dass diese Strategie funktioniert, ziemlich oft und ziemlich gut sogar, liegt darin, dass Hilfsbereitschaft ein konventionalisiertes Verhalten ist, d.h. man muss hilflos wirkenden Menschen einfach helfen. denn in Regel sind Menschen generell hilfsbereit – vor allem dann, wenn sie wirklich helfen können. Achten Sie mal darauf. Wer nämlich in einer Notsituation “Nein” sagt, verstößt praktisch gegen die gesellschaftlichen Konventionen. Und das will niemand.
Doch das macht sie – Männlein wie Weiblein – leider auch anfällig für das Lolita-Syndrom: Die nur scheinbare Hilflosigkeit von anderen, die es tatsächlich darauf anlegen, Arbeit auf andere abzuwälzen. Tatsächlich ist damit aber niemandem geholfen: Man selbst fühlt sich am Ende doch irgendwie ausgenutzt und ärgert sich, weil man mal wieder nicht “Nein” sagen konnte. Und auch der angebliche hilflose Kolleg hat zwar kurzfristig weniger Stress, langfristig aber nichts bei der Sache gelernt: Zum einen wird er oder sie die erfolgreiche Masche kaum ändern, weil sie eben so gut klappt. Und auch die ihm/ihr zugedachte Aufgabe wird in Zukunft wohl kaum besser erledigt. Also besser gleich nachdrücklich “Nein” sagen.
Das bewusste Zurückschrecken vor Verantwortung kann auf den ersten Blick ist dabei viel schlimmer als die harmlose Strategie um Stress zu vermeiden, als die es auf den ersten Blick erschent. Denn auch vor dem Gesetz schützen Aussagen wie “Ich bin unschuldig, ich wusste nicht, was ich tat” keine legitime Verteidigung.
Auch psychologische ist das Thema gravierend, denn manche Menschen haben aufgrund von Missbrauch oder auch einer verwöhnten Erziehung oft nur gespielte Naivität als Verhalentsmuster erlernt und kennen quasi keine andere Strategie. Auch gesellschaftliche Strukturen spielen dabei eine wichtige Rolle, da einige soziale Gruppen in der Vergangenheit stigmatisiert wurden und dieses Verhalten ihre einzige Möglichkeit ist, sich zu wehren. Doch das zu erörtern würde hier einfach zu weit führen.
Mir geht es hier vor allem um die tiefgreifenden Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die persönliche Entwicklung. Wenn Kollegen oder Vorgesetzte wiederholt die Aufgaben anderer übernehmen, weil diese sich als überfordert oder ahnungslos darstellen, führt dies nicht nur zu Frustration, sondern auch zu einem Ungleichgewicht im Team. Diejenigen, die die zusätzliche Arbeit leisten, fühlen sich oft ausgenutzt und unter Druck gesetzt, während die “Naiven” langfristig wenig dazulernen und in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung stagnieren.
Zudem kann dieses Verhalten zu einer Kultur des Misstrauens führen. Wenn Kollegen regelmäßig die Verantwortung für andere übernehmen müssen, wird die Zusammenarbeit zunehmend von Skepsis und Missgunst geprägt. Es entsteht eine Atmosphäre, in der Teammitglieder eher darauf bedacht sind, sich selbst zu schützen, als gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dies ist sowohl für die Produktivität als auch für das Wohlbefinden aller Beteiligten schädlich.
Um die negativen Folgen von übermäßiger Verantwortung und den Einsatz von Naivität als Schutzmechanismus zu vermeiden, sind einige praktische Tipps hilfreich:
Die bewusste Nutzung von Naivität und Ahnungslosigkeit als Schutzmechanismus gegen Stress und übermäßige Verantwortung mag kurzfristig entlastend wirken, führt aber langfristig zu negativen Konsequenzen für die persönliche Entwicklung und das Arbeitsklima, wovon letztendlich alle Beteiligten profitieren, weil eine Kultur des offenen Dialogs und der fairen Aufgabenverteilung nicht nur die Produktivität, sondern auch das Miteinander im Team stärkt.
Verschiedende Strategien können helfen, die Verantwortung im Job besser zu managen und den Stress, der damit einhergeht, zu minimieren. Indem Sie bewusst handeln und sich selbst nicht überfordern, tragen Sie zu einem positiven Arbeitsumfeld bei und hilft Ihrer persönliche Entwicklung.
Verantwortung bewusst zu übernehmen, klar zu kommunizieren und gesunde Grenzen zu setzen, ist letztendlich auch eine Frage des persönlichen wie mentalen Wachstums. Denn nur indem wir lernen, mit schwierigen und herausfordernden Situationen umzugehen, können wir auch an diesen wachsen. Das fördert schließlich nicht nur den beruflichen Erfolg, sondern kann auch das eigene Wohlbefinden erheblich verbessern.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Und ob ich dass kenne.
Schlimmer noch: Ein Mensch der jegliche persönliche Verantwortung von sich weist, eigene Aufgabenbereiche auf andere abwälzt, aber sich als “der Macher” vor anderen ausgibt und sich dafür von diesen feiern und bewundern lässt. Hat diese Person dann von Natur aus eine oberflächig betrachtet “gewinnende Persönlichkeit” kann eben dieser reihenweise die Menschen (die nicht mit ihm leben müssen) blenden.
Gehen die “Ausgenutzen” in die Offensive steht oft Wort gegen Wort.
Schlimm wenn dieser Mensch (wie oben beschreiben) in welchem Bereich auch immer eine Machtposition hat (und dass auch weiß)
Danke für den Bericht!
RT @SimoneJanson: Frisch gebloggt: Wenn Naivität hilft, sich vor Verantwortung zu drücken: Lolita-Syndrom => wie wahr!
@Stefan Noa:
danke für den humuristischenhumoristischen Einwand. So kann man das natürlich auch sehen :-) Mir ging es aber nicht primär um den Erziehungsfaktor, sondern darum, Menschen, die besonders anfällig dafür sind, sich ausnutzen zu lassen, mal zum Nachdenken und öfter Nein-Sagen zu überzeugen. Der Titel lockt da einfach mehr Leute an, ist halt so :-)
edit: humuristisch gibts natürlich (noch) nicht… aber hier verhält es sich vielleicht ähnlich wie mit Prokastination und Prokrastination – dazu bald mehr in diesem Blog…
RT @SimoneJanson: Frisch gebloggt: Wenn Naivität hilft, sich vor Verantwortung zu drücken: Achtung Lolita-Syndrom
… ich nenne es auch gerne “Bohrmaschinen-Syndrom”, d.h. die klassische Weigerung von Frauen, eine Bohrmaschine oder ähnliches technisches Gerät zu verwenden. Das lasse ich ja dann grundsätzlich nicht durchgehen :)
Lieber jemanden zur “Verhaltenskorrektur” aufwendig anleiten und bei Prozessen begleiten, als deren “künstliches Unvermögen” zu kultivieren. Ist langfristig für alle Beteilgten das Beste (fängt schon bei der Erziehugn meiner Tochter an…)
Frisch gebloggt: Wenn Naivität hilft, sich vor Verantwortung zu drücken: Achtung Lolita-Syndrom
@Jobcollege Danke für den RT zum #Lolita-Syndrom
Wenn Naivität hilft, sich vor Verantwortung zu drücken: Achtung Lolita-Syndrom: Menschen sind gener…
Passiert euch sowas auch? #Lolita-Syndrom-wenn gespielte #Naivität hilft,sich vor #Verantwortung zu drücken #fb
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