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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Katharina Daniels (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 11.01.2024 • Zuerst veröffentlicht am 21.11.2018 • Bisher 4926 Leser, 1295 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Aber was macht denn eigentlich ein gutes Corporate Blog aus? Zuallererst: das Blog ist das eigene Schiff, das hier durch die Meere der virtuellen Realitäten schippert.
Bei den Social Media Plattformen bin ich Passagier, in meinem Blog bin ich der Kapitän. Das Weblog ist entstanden aus der Wort-Kombination Web und Log respektive Logbuch eines Schiffes, in das regelmäßig die wichtigen Koordinaten des eigenen Kurses eingetragen werden.
Genau! Des eigenen Kurses, will heißen: das Blog setzt Zeichen. Es ist eine Selbstkundgabe. Es dient der Vergewisserung und Überprüfung, wo stehe ich? Wo steuere ich hin? Ist also in beträchtlichem Maße selbstreferenziell. Der Blogbetreiber wählt die Themen aus, die er der Welt mitteilen will.
Nun mag man einwenden, dass auch in einem Social Media Forum die Nutzer ihre Threads eröffnen können. Stimmt zwar, dennoch bewegen sie sich in einem von Anderen geschaffenen Umfeld, in dem sie eigene kleine Akzente setzen.
Sie sind wie Mieter in einem Wohnblock, die ja durchaus ihre Wohnung individuell gestalten und sich vielleicht noch andere kleine Nischen schaffen können. Wird der Wohnblock abgerissen oder umgebaut, wirkt sich das unmittelbar auf den Mieter aus.
Als XING sein Feature “Themen” schloss, wurde so mancher Corporate Blogger entmietet und heimatlos. Ein Blog ist wie ein eigenes Haus – oder, um im Bereich der Nautik zu bleiben – wie ein eigenes Schiff.
Nun kurven in den Weltmeeren viele Schiffe umher, ihre Logbücher dienen auch der Information untereinander, wo die anderen Schiffe unterwegs sind, wo sich Linien kreuzen könnten. Eine Variation der Kommunikation. Und es kreuzen immer mehr Blog-“Schiffe” durch die virtuellen Ozeane.
Höchste Zeit, sich der Frage zu stellen: was macht mein Blog besonders? Denn ein Blog will Aufmerksamkeit, es wünscht sich einen Widerhall auf seine Rufe, um sich durch die Reaktion von Lesern seiner selbst vergegenwärtigen zu können.
Die Information und das miteinander-Reden sind so alt wie die Menschheit selbst. Man könnte auch sagen: E-Kommunikation ist die virtuelle Form des Grooming Talk. Was heißt das nun für Unternehmens-Blogs?
Der Anthropologe Desmond Morris sieht unser Bedürfnis zum Austausch als einen zivilisatorischen Ersatz für die gegenseitige Fellpflege der Primaten. Sich wechselseitig die Läuse aus dem Pelz zu knacken, ist eine Art der Zuwendung und des Interesses aneinander.
Da wir “nackten Affen” heute eher selten Läuse im noch vorhandenen Haarwuchs des Anderen entdecken und diese Art der Zuwendung auch als durchaus despektierlich empfunden würde, verlegen wir uns auf andere Mittel der Kontaktaufnahme.
In Zeiten der E-Kommunikation finden sich Entsprechungen für alle Stadien und Variationen des Fellpflege-Talks.
Und die entwickeln sich in rasanter Geschwindigkeit. Die eMail besitzt heute schon altehrwürdigen Charakter. Jeweils eigene Kulturen des miteinander-Umgehens zeichnen sich auf den Social Media-Kanälen ab.
Morris definiert verschiedene Stufen des “Grooming Talk”: Vom ritualisierten Wiedererkennungsgestus – Winken, Moin-Moin, Grüß Gott, High, Abklatschen in Jugendgangs – über den Wangenkuss bis zum Plaudern in geselliger Runde.
Heute hat sich – wenngleich auch dies als Phänomen keineswegs neu – der Netzwerk-Talk zu einem ganz eigenen “Kunstwerk” stilisiert. Mit vielen Ratgebern “verziert”; wie netzwerke ich richtig? Und in vielerlei Spielarten zu besichtigen, vom exklusiven closed-shop bis zum jeder-spricht-mit-jedem Plaudern in virtuellen Netzwerken, respektive Social Media-Plattformen.
Nun, für uns sind sie – noch – verhältnismäßig neu. Gemessen an der Entwicklung der Kommunikationskanäle in den vergangenen Jahrzehnten. Und Blogs? Simone Janson warnte bereits vor kurzem vor einer Verwechslung eines eigenen Blogs mit Mitteilungen via XING und Co. Recht hat sie! Es ist etwas anderes!
Dabei gilt auch: Ein Blog, das nicht gelesen wird, hat seinen Daseinszweck verfehlt. Der Zweck eines Beitrags sollte also immer gute Lesbarkeit sein!
Katharina Daniels arbeitete als Journalistin und PR-Beraterin u.a. für den Focus, manager magazin, ADAC oder die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die studierte Juristin war 14 Jahre lang Tageszeitungs-Redakteurin Print und Online. Als Fachjournalistin und PR-Beraterin mit Schwerpunkt Unternehmenskommunikation arbeitete sie u.a. für Focus, manager magazin, ADAC oder die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Sie konzeptionierte Kongresse für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder Deutsche Gesellschaft für Personalführung und hat zahlreiche Bücher herausgebracht. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Gesundheitswirtschaft, der Medizin- und Klinikkommunikation sowie in der Personalentwicklung, Organisations- und Arbeitspsychologie und im Themenfeld von Reintegrations- und Rehabilitationsstrategien zur Mitarbeiterbindung. Außerdem betreut und konzeptioniert sie Websites und Unternehmensblogs wie leadership-in-change.de. Alle Texte von Katharina Daniels.
RT @SimoneJanson: Sinn & Zweck von Corporate Blogging – Teil 2: Ein Schiff nimmt Kurs auf
Wer bloggt denn da?
Sinn & Zweck von Corporate Blogging – Teil 2: Ein Schiff nimmt Kurs auf
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