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Offenlegung & Urheberrechte: Enterprise Estonia hat uns durch Übernahme der Reisekosten zur ICT-Week in Talinn unterstützt. Die Tallink-Gruppe hat uns durch Übernahme der Reisekosten zur ICT-Week in Talinn unterstützt.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 14.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 21.05.2014 • Bisher 5182 Leser, 1125 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Recrutainment ist ja schon fast ein alter Hut, aber nun gibt es Histotainment: Gruppen, z.B. Bewerber eines Unternehmens, müssen im historischen Kontext Aufgaben bewältigen. Das kann skurril sein wie in Estland: Dort werden Gruppen ins Gefängnis gesteckt und schießen mit einer echten Kalaschnikow.
Stellen Sie sich vor, sie fahren als Gruppe in einem Bus durch die estnische Hautpstadt Talinn. Der wird plötzlich von Männern in sowjetischen Uniformen gekapert. Sie werden in Handschellen abgeführt und in einem alten, halbverfallenen Gefängnis, der Seefestung Patarei, eingesperrt.
Dort müssen Sie u.a. anderem mit Gasmasken einen fingierten Gasangriff (es handelt sich um Kunstnebel) überstehen oder mit einer echten Kalaschnikow auf Pappzielscheiben schießen – in Estland ist schießen mit echten Waffen im Gegensatz zu Westeuropa erlaubt. Am Ende müssen Sie in einem Boot über die Oststsee entkommen.
Anmerkung: Das Bond-Video, dass ich eigentlich hier posten wollte, ist leider durch die Gemma gesperrt!
Könnte so eine neue Art von Assessment-Center aussehen? Und wäre das sinnvoll? Oder doch zu abgedreht und geschmacklos? So oder ähnlich sieht jedenfalls ein Teambuilding– und Unterhaltungsangebot der estnischen Agentur Blue Drum aus.
Deren Chef Olavi Andla schwört, das Sowjet- und James-Bond-Programm sei der Renner. Dabei ist das, was er mir erzählt hat und was die Fotos verraten (siehe Video), etwas weniger martialisch als meine kleine Zusammenfassung vermuten lässt, für Andla stehen Fun und Unterhaltungswert für die Kunden im Vordergrund, die Provokation ist auch ein Marketing-Gag. Nur das mit den Waffen finde ich heftig und gefährlich.
Allerdings fahren vor allem Amerikaner, Engländer und Skandinavier auf dieses Programm ab – bei den Deutschen kommt es hingegen gar nicht an, sagt Andla – und vermutet historische Gründe. “Vielleicht”, so vermutet er, “erinnert es die Deutschen zu sehr an ihre eigene Vergangenheit.”
Dieser eher skeptischen Zielgruppe bietet er dann z.B. mittelalterliche Schatzsuchen, Murder Mysteries oder eine Schnitzeljagd mit iPads durch die mittelalterliche Altstadt an.
Da fahren dann schonmal die Ritter mit Seagways durch die Gegend oder beim Kanonenschießen wird mit Angry Birds geschossen – Andla hat Sinn für Humor und ein Händchen für den Zeitgeist. Die spezielle Software für die iPads wurde extra teuer in Finnland erworben.
In den 10 Jahren ihres Bestehens hat Andlas Agentur gut 2000 solcher Events durchgeführt – auch für internationale Kunden wie Nokia, National Geographic oder die US-Botschaft. Andla schwärmt von den Möglichkeiten, die Estland bietet:
“Wir sind ein kleines Land und daher ziemlich flexibel”, sagt Andla. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Auswahl der Locations: Neben der ziemlich heruntergekommenen Festung Patarei bietet Talinn zum Beispiel unterirdische Geheimgänge, aber auch in Museen ließen sich Veranstaltungen direkt neben den Exponaten abhalten.
Ich habe das übrigens bei einem Galaempfang im Seaplane Harbour Museum selbst erlebt, was in Westeuropa undenkbar wäre. In Dänemark zum Beispiel gibt es im Nationalmuseum auch Heavy-Metall-Konzerte – allerdings im Hof und in der Eingangshalle, während den Party-Gästen der Zugang zum Museum versperrt ist.
Für Andla ist die Originalität und die Mischung aus Geschichte und modernem High-Tech der große Vorteil Estlands. Am meisten Spaß hat er selbst jedoch, das merkt man ihm an, an der Nummer mit den Sowjets.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
#Teambuilding im Gefängnis- Originell oder geschmacklos? #AssessmentCenter #Bewerber
Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus, was sich da so in der findigen Szene der Eventveranstalter alles tut (apropos, klasse geschrieben, macht Spaß zu lesen), fraglich bleibt indes (von den arg martialischen Waffen mal ganz zu schweigen), was das Ganze dann wirklich bringt: Und zwar sowohl mit Blick Rekrutierung von Bewerbern als auch mit Blick auf Teamentwicklungsmaßnahmen.
In diesen Events wird eine Wirklichkeit kreiert, die m. E. mit dem Unternehmensalltag nur noch wenig zu tun hat. Mag sein, dass sich aus dem Verhalten in kitzligen Situationen das eine oder andere Persönlichkeitsmerkmal ablesen lässt; aber: hat das Aussagekraft für das Miteinander im Arbeitsalltag? in dem die kleinen Momente entscheidend sind, nicht das große Abenteuer und das aus dieser abenteuerlichen Situation heraus geborene Verhalten, Menschen reagieren in spezifischen Situationen durchaus anders als im Alltagstrott; es werden andere Reiz-Reaktionsmuster angesprochen.
Danke für die Blumen. Ja, die Esten sind insgesamt sehr kreativ, aber das mit den Waffen ist echt krass.
Abgesehen dass speziell dieses Event auch sehr humorig und unterhaltsam gedacht ist, kann ich mir schon vorstellen, dass es sinnvoll ist, Mitarbbeiter in besonders stressigen Situationen zu testen und herauszufinden, wie sie in unter extremen Belastungen reagieren. Ich erleben das immer wieder, dass Leute im Alltag total nett sind – sobald es aber stressig wird, flippen sie völlig aus.
Die Metro hat ja mal drei Mitarbeiterinnen mit einem Forschungsschiff in die Antarktis geschickt, wobei das sicher auch eine PR-Maßnahme war. Und das ist auch ein Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte: Arbeitgeber präsentieren sich mit solche Events ja auch als Arbeitgebermarke im Sinne des Employer Branding – ich denke da an das Thema “Jobsuche beim Skifahren” über das ich hier auch schon berichtet habe. Und letztlich kann es auch sinnvoll sein, sich in unterhaltsamer Umgebung besser kennenzulernen.
RT @SimoneJanson: Teambuilding im Gefängnis: Originell oder geschmacklos? –
Teambuilding im Gefängnis: Originell oder geschmacklos?: Recrutainment ist ja schon fast ein a… #Beruf #Bildung
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