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Offenlegung & Urheberrechte: Der Tourismusverband der Bretagne unsere Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung bei diversen Recherche-Reisen übernommen. Bildmaterial selbst erstellt von Verlag Best of HR – Berufebilder.de®.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 23.10.2023 • Zuerst veröffentlicht am 19.07.2012 • Bisher 5397 Leser, 1110 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Das Prinzip Crowdsourcing ist gar nicht neu: Auf einem bretonischen Fischkutter habe ich nun hautnah erlebt, wie wichtig Netzwerke und Crowdsourcing für den Erfolg und damit das Überleben der Fischer sind.
Eric Pochat (im Bild mit seinem Sohn Gauthier) ist Fischer, seit er 17 ist. Mit 25 hatte er sein erstes eigenes Boot, übernommen vom Vater. Heute, mit 48, fährt er mit seinem dritten Boot, der Avel an Heol zur See – 5 Tage in der Woche, 14 Stunden am Tag: Los geht es meist schon morgens um 3, Rückkehr ist in der Regel erst am späten Nachmittag.
Es ist ein Knochenjob und nicht ungefährlich: Eric hat es gut, er steuert das Boot nur, hat als Chef aber auch die gesamte Verantwortung. Seine zwei Angestellten arbeiten mit Sturzhelmen und Gummistiefeln auf dem Unterdeck: Jeder Handgriff sitzt, muss sitzen, wenn sich nicht einer der Männer bei dem harten Job verletzen will.
Sie sorgen darfür, dass die schweren Schlepp-Netze von den Turbinen richtig abgerollt und später wieder aufgerollt werden. Sie leeren die Netze und lassen sie wieder ins Wasser. Und sie sortieren den Fang sofort nach Art und Größe in Kisten, damit er Abends im Hafen von Le Guilvinec an der Fischhalle umgehend dem Händler übergeben und direkt versteigert werden kann. Frische und damit Schnelligkeit ist auch in diesem Job ein Qualitätsmerkmal.
Dreimal werden an jenem Tag die Netze ausgeworfen und wieder eingeholt. Jedes mal wieder ein perfektes Zusammenspiel. Und eines, das ohne Netzwerk im doppelten Wortsinn nicht funktionieren würde.
Denn Kapitän Pochat hat zwar allerlei technische Navigationsgeräte um sein Steuer herum versammelt, aber beim Auffinden der Fischschwärme kommt es dann doch auf menschliche Fähigkeiten an: “Da hilft keine Technik, wo die Fische sind, muss ein guter Fischer im Gefühl haben, das kann man nicht erklären”, sagt er schmunzelnd und nicht ohne Stolz.
Dann aber gibt er zu, dass der Erfolg auch von seinem Netzwerk abhängt: Denn während der gesamten Fahrt steht Eric via Funk in ständigem Kontakt zu anderen Fischern. Wenn er dann mitbekommt, dass woanders deutlich mehr gefangen wurde, fährt er eben auch dahin.
Und mehr noch: Auch die Schiffahrtsrouten haben die Fischer mehr oder weniger gemeinschaftlich erarbeitet.
Dazu hat Eric in seine Steuerkabine zwei Computer festgeschraubt. Mit der Software MaxSea berechnet und verzeichnet er so Schiffahrtsrouten und trägt Felsen oder Wracks gesunkender Schiffe, die er per Echolot gefunden hat und von denen es in den Gewässern vor der bretonischen Küste so viele gibt, dass sie zu einer Gefahr für die Fischerboote werden könnten.
Und die Fischer tauschen ihre Erfahrungen und routen untereinander per USB-Stick aus. Auf diese Weise partizipieren allen an den Erfahrungen der anderen – echtes Crowdsourcing, wenn auch mit kommerzieller Software, durch das mit der Zeit eine immer vollständigere Seekarte ähnlich wie bei OpenStreetMapentsteht.
“Die Navigation mit dem Computer ist schon ein erheblicher Fortschritt”, sagt Eric auf meine Frage, ob moderne Technik die Fischerei verändert hat. Und auch die Leistungsfähigkeit habe sich verbessert:
“Wir können heute weiter rausfahren, weil die Boote schneller sind, und mehr Netze auswerfen”, nennt Eric weitere Vorteile. Doch vieles funktioniert immer noch nach traditionellen Mustern und ist harte Handarbeit.
Daher ist Eric auch nur einer von ganz wenigen Fischern, die überhaupt Touristen mit auf See nehmen. Doch Austausch schätzt Eric sehr: “Daraus haben sich auch schon einige Freundschaften ergeben.”
Und dann muss er lachen: “Die meisten werden aber furchtbar seekrank,” sagt er – und gibt dann schelmisch zu, dass es ihm ganz am Anfang genauso ging. Aber dann hat er sich daran gewöhnt.
Denn auch wenn der Job nicht einfach ist, Eric konnte sich nie etwas anderes vorstellen: Bereits mit 12 wusste er, dass er Fischer werden will. Sein Sohn Gauthier ist gerade 16 und weniger überzeugt – das merkt man ihm auch deutlich an. Zur Zeit macht er auf dem Schiff des Vater ein Praktikum. Der hat ihn auch dazu überredet, die Fischereischule zu besuchen.
Wenn Eric in ein paar Jahren in Rente geht und zu Freunden nach Korsika auswandert, will er seinem Sohn das noch relativ neue Schiff übergeben. Doch Gauthier ist noch unentschlossen, ob er wirklich die Familientradition fortsetzen oder nicht doch lieber Bäcker oder Fleischer werden will. Eric fände das sehr schade.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Ein ganz wichtiger Aspekt mit vollem Einsatz dabei zu sein. Danke für diesen Beitrag!
Tolles Berufsbild!
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