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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 18.03.2016 • Zuerst veröffentlicht am 18.03.2016 • Bisher 5312 Leser, 1743 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die aktuelle Monster-Studie geht der Frage nach: Wie sehen Unternehmen und Stellensuchende das Bewerbungsverfahren der Zukunft? Mit teils überraschend-skurillen Ergebnissen und Potenzial für neue Geschäftsideen z.B. im Bereich Robot Recruiting.
Die gute Nachricht: Es gibt für Bewerber und Unternehmen immer mehr Möglichkeiten, zueinander zu finden. Die schlechte Nachricht: Der Medien-Mix wird immer größer und unübersichtlicher – und Recruiter brauchen zunehmend Hilfe, um den Überblick zu behalten.
Denn Unternehmen erreichen auf diese Weise zwar immer mehr Bewerber, allerdings erhalten sie dadurch auch immer mehr unqualifizierte Bewerbungen, die sie zunächst sichten und (aus)sortieren müssen. Daher ist es wichtig, die richtigen Bewerber möglichst passgenau über die richtigen Kanäle anzusprechen.
Ein paar Lacher mit ernstem Hintergrund vorweg: Die Studie hat auch einige skurille Ergebnisse und Trends zu bieten, etwa zum Thema Männer und Frauen, Homeoffice oder Weiterbildung.
Daneben ist an den Studien-Ergebnissen vor allem eines bemerkenswert: Nach wie vor haben Arbeitgeber und Bewerber unterschiedliche Vorstellungen – vor allem, was den Bewerbungseingang betrifft: 75 Prozent der befragten Unternehmen präferieren die Formularbewerbung, 23 Prozent können sich auch mit einer eMail-Bewerbung anfreunden und gerade mal 1 Prozent bevorzugt den Eingang per Post.
Ein Blick auf die Antworten der Stellensuchenden dagegen zeigt, dass lediglich 7,6
Prozent ein Formular ausfüllen möchten – für 6,8 Prozent würde diese Vorgabe sogar
einen Grund darstellen, sich nicht auf die Stelle zu bewerben. Mit 83,1 Prozent ist die E-
Mail auf Platz 1 der beliebtesten Bewerbungskanäle für Bewerber. Ärgerlich finden diese zudem, wenn sie für die selbe Unternehmensgruppe zwei unterschiedliche Formulare ausfüllen müssen.
Hier sollten Unternehmen dringend nachbessern oder es braucht eine pfiffige technische Lösung, mit der solche Bewerbungsideen zwischengspeichert und ins nächste Formular wieder übertragen werden könnten. Kluge Köpfe vor!
Denn viele Unternehmen wünschen sich mehr Formularbewerbungen, die sie leichter in ihre Bewerbungsmanagment-Systeme einpflegen können. Die Arbeitgeber rechnen hier auch mit einem regelrechten Trend (17,3 Prozent mehr in 2020) und einem Rückgang der eMail-Bewerbungen. Denn die Unternehmen erwarten nach wie vor, dass die Bewerber ihren Wünschen folgen.
Tatsächlich erhalten die Top 1.000 Unternehmen über die Hälfte (48,9 Prozent) ihrer Bewerbungen per Formular, 36,1 Prozent via eMail und 13 Prozent auf dem Postweg.
Aber es gibt auch einen gemeinsamen Nenner: Das persönliche Anschreiben verliert nach und nach an Relevanz – davon sind beide Parteien überzeugt. Sogenannte Kurzprofile mit den wichtigsten Daten und Fakten zur Person werden dagegen als immer wichtiger eingeschätzt, auch Verlinkungen und Referenzierungen werden immer wichtiger.
Das hat etwas mit der deutlich gestiegenen Nutzung von mobilen Endgeräten zu tun – auch wenn es hier noch überraschende Diskrepanzen gibt: Die Mehrzahl der Bewerber nutzt noch immer lieber den Desktop zur Jobsuche. Und: Employer Branding, Jobsuche und den Bewerbungsprozess sollte man im Hinblick auf Mobile stets getrennt betrachten, da es ganz unterschiedliche Prozesse sind, die leider oft genug als “Mobile Recruiting” in einen Topf geworfen werden.
Fast die Hälfte der befragten Karriereinteressierten erachten die Profile auf Karrierenetzwerken und Internet-Stellenbörsen als persönlich sehr wichtig, vor allem, um sich von anderen Bewerbern abheben zu können.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Unternehmen und Stellensuchende in Hinblick auf einige Aspekte der Bewerbung uneinig sind. Ziel sollte es sein, beide Parteien zusammenzuführen und gemeinsame Standards zu finden. Klare Kommunikation seitens der Unternehmen sowie Feedback der Karriereinteressierten sind dabei essenziell.
Die technikgestützte Rekrutierung bietet heute mehr Möglichkeiten denn je, um beide
Parteien zusammenzuführen, das verdeutlicht das Themenspecial “Techniksprung in der
Rekrutierung”. Die Auswahl reicht von Robot Recruiting über Gamification bis hin zu
Bewerbermanagementsystemen. Noch werden diese Möglichkeiten allerdings mehr
diskutiert als genutzt – dabei unterscheiden sich Unternehmen und Stellensuchende
übrigens kaum.
Jeweils ein Drittel der befragten Unternehmen (37,6 Prozent) sowie der
Stellensuchenden und Karriereinteressierten (35,7 Prozent) sind der Meinung, dass
moderne Kommunikationsformen in Zukunft verstärkt eingesetzt werden müssen und
erwarten das auch vom jeweils anderen, das geben 35,7 Prozent der Unternehmen
und 37,8 Prozent der Stellensuchenden an.
Dass die Umsetzung diesen Ansprüchen noch nicht gerecht wird, zeigt ein Blick auf einige der untersuchten Instrumente und Kanäle:
Neue Wege wie Active Sourcing, eine steigende Anzahl an Bewerbungsformen sowie technikgestützte Instrumente und Kanäle halten das Rekrutierungsmanagement permanent in Bewegung – immer mit dem Ziel die Prozesse zu optimieren. Sowohl für Unternehmen als auch für Stellensuchende und Karriereinteressierte ist es nicht immer leicht mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten und sich zu orientieren.
Kritisch wird es aber erst dann, wenn beide Parteien dabei nicht die gleiche Richtung einschlagen – und genau das passiert gerade. Die gute Nachricht ist aber: Mit klarer Kommunikation und dem Wissen um die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe lässt sich dieser Trend umkehren.
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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