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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 05.09.2013 • Zuerst veröffentlicht am 05.09.2013 • Bisher 4389 Leser, 1799 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die Honorare der IT-Freiberufler steigen offenbar jedes Jahr ein klein wenig an und sind dabei nicht nur von der Konjunktur, sondern auch vom Alter des Spezialisten abhängig. Ein spannendes Thema, weil die Entwicklung ein wichtiger Indikator auch für andere Branchen und Berufsgruppen ist.
Vorneweg: Die Umfragewerte spiegeln nicht unbedingt das wieder, was die Freiberufler bekommen. Denn die Grundlage der Analyse bilden die Stundensatzforderungen, die die über 85.000 in die GULP Profiledatenbank eingetragenen IT-/Engineering-Selbstständigen in ihrem Profil angeben.
Ausgewertet wird als, was die Leute gerne hätten – nicht etwa, was sie hinterher auch wirklich bekommen. Man darf davon ausgehen, dass dieser Wert in der Realität etwa niedriger liegt – jeder macht sich schöner, als er ist. In die jährliche GULP Stundensatz-Auswertung werden zudem nur diejenigen Freelancer-Profile einbezogen, die in den letzten sechs Monaten aktualisiert wurden. Das waren diesmal 26.300 Profile.
Da GULP aber nunmal die wichtigste Internet-Jobbörse für IT-Freiberufler ist und zudem dankenswerter Weise jedes Jahr im August diese Daten erhebt, hat kann man die Ergebnisse der Studie zumindest als Richtwert für die aktuelle Entwicklung auf dem Markt sehen. Und in diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse durchaus auch ein Signal für andere Branchen.
Denn dabei geht es ums Alter. GULP hat sich nämlich heuer die Altersverteilung bei den Honoraren näher angeschaut. Und Interessantes festgestellt: Die Honorare der IT-Spezialsten gehen nicht nur mit der Konjunktur, sondern hängen auch von ihremLebensalter ab.
Wobei mehr Erfahrung nicht zwangsläufig auch mehr Honorar bedeutet: Denn ihre höchsten Stundensätze haben IT-/Engineering-Freelancer im Alter von 40 bis 50 Jahren erreicht: Dann fordern sie mit 78 Euro so viel wie keine andere Altersgruppe.
Vor fünf Jahren hat ein Freelancer, der heut 45 Jahre alt ist, 74 Euro gefordert, im Alter von 35 Jahren waren 71 Euro. Die Honorarvorstellung der betreffenden Altersgruppe gingen also um sieben Euro nach oben.
Aber auch der „Nachwuchs“ will heute mehr verdienen: Im August 2013 fordern IT-Engineering-Freelancer im Alter von 35 Jahren 74 Euro, also (nur) vier Euro weniger als ihre 45-jährigen Kollegen.
Die 25-jährigen Freelancer trennen von den 40-jährigen 15 Jahre und aktuell 16 Euro (Stundensatzforderung mit 25 Jahren: 62 Euro; mit 40 Jahren: 78 Euro). In diesen 15 Lebensjahren steigt der Stundensatz rein rechnerisch stark an.
Die 60-jährigen Freelancer trennen von den 45-jährigen ebenfalls 15 Jahre – aber nur drei Euro. Der Stundensatz nimmt jenseits der 50 Jahre mit zunehmendem Alter leicht ab – aber bei weitem nicht so stark, wie er in den Lebensjahren davor zugenommen hat. Ist das nun schon Alterdiskriminierung?
Über die Frage, warum die Älteren wieder weniger verlangen, kann man nur spekulieren: Offenbar, das zeigen auch diverse Diskussionen auf Best of HR – Berufebilder.de®, trauen ihnen Auftraggeber weniger zu, weil sie eben glauben ab 50+ käme man bei den ganzen neuen Entwicklungen nicht mehr so mit.
Über alle Altersgruppen hinweg sieht das Ergebnis so aus: Im Schnitt fordern bei GULP eingetragene IT-/Engineering-Selbstständige im August 2013 einen Stundensatz von 75 Euro pro Stunde.
Das ist ein neuer Höchststand, der gleichzeitig den Trend der letzten Jahre fortsetzt. Im Jahr 2009 mussten die durchschnittlichen Honorarforderungen der Freelancer krisenbedingt einen leichten Rückschlag hinnehmen. Sie sanken von 71 auf 70 Euro. Seit diesem kurzen Rückwärts-Schritt ging es Jahr für Jahr kontinuierlich nach oben.
Update: Gestern zeigte mein vieldiskutierter Beitrag über die Altersdiskriminierung bei Honoraren, wie wichtig unseren Lesern dieses Thema ist. Denn immer steht dabei die Frage im Raum: Sind ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt überhaupt noch gefragt oder haben Sie Schwierigkeiten, einen Job zu finden?
Die GULP Umfrage unter IT-Freelancern hatte gezeigt, dass diese ab dem 50. Lebensjahr wieder etwas leicht gesunkene Honorare verlangen. Da solche Studien auch einen Trend für andere Branchen bedeuten, könnte das darauf hindeuten, dass Spezialisten ab 50 am Arbeitsmarkt weniger nachgefragt sind. Ist das so?
Nein – aber mit Einschränkungen könnte die Antwort lauten – zumindest wenn man den Mitgliedern des Netzwerks Karriereexperten.com folgt. Auf die Frage „Ist es für Bewerber über 45 Jahren schwerer einen Job zu bekommen?“ antworteten von 55 Coachs und Beratern immerhin 45 (ca. 80%) mit „nein“ und nur elf mit „ja“ bzw. „jein“.
Wie kommt diese Diskrepanz zustande, die ja den Ergebnissen der GULP-Studie und auch den landläufigen Meinungen von Bewerbern widerspricht? Wenn man die Antworten genauer betrachtet, zeigt sich: Die Qualifikation muss mit dem Alter der Bewerber korrelieren.
Alle befragten Experten sind der Meinung, dass das Profil des Bewerbers entscheidend ist. Gerade ältere Bewerber könnten kaum um Jobs konkurrieren, die nur geringe Ansprüche an Qualifikation und Erfahrung stellten. Ein Beispiel dafür nennt Netzwerk-Gründerin und Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Svenja Hofert:
„Wenn eine Bürokraft nur Präsentationen und einfache Excel-Tabellen erstellen soll, kann die 50jährige erfahrene Sekretärin nicht mit der frisch ausgebildeten Bürokauffrau konkurrieren, vor allem wenn sie schlechtere Computerkenntnisse hat. Geht es dagegen darum, den Kunden auf Augenhöhe zu begegnen, Konflikte zu deeskalieren oder Abläufe professionell zu steuern, spielt Erfahrungswissen viel stärker mit herein. „
Einige der Experten sehen Bewerber ab 45 sogar deutlich im Vorteil gegenüber jüngeren Job-Suchenden – so etwa Karriereberater und Unternehmensberater Günter Flott:
„Gereift genug, um Routine und Methodik entwickelt zu haben, von der der Absolvent noch Jahre entfernt ist, und noch nicht zu alt, um in einem neuen Unternehmen noch einmal richtig durchstarten zu können. 45-Jährige sind Menschen in den besten Berufsjahren.“
Auch er stellt die einfache Regel auf: Ist nur eine geringe Qualifikation erforderlich und sind persönliche Fähigkeiten wenig wichtig, punkten Jüngere – auch aufgrund ihrer meist niedrigeren Gehaltserwartungen. Ist dagegen Erfahrung, Branchenwissen und persönliche Stärke gefragt, sind Ältere im Vorteil.
Die Probleme, die Jobsuchende im entsprechenden Alter dennoch bei der Jobsuche bemerken, seien nach Meinung der Experten oft hausgemacht: Oft liege es daran, dass ältere Bewerber nicht die Qualifikationen hätten, die inzwischen Standard sind, etwa bei den Computer- und Sprachkenntnissen.
Sie seien es auch nicht gewohnt, jährlich eine Weiterbildung zu absolvieren, was etwa in den skandinavischen Ländern ganz normal ist. Weiterhin wählten ältere Bewerber oft die falschen Stellenangebote aus und müssten dann mit jüngeren Bewerbern konkurrieren, weil wenig Erfahrungswissen verlangt sei.
Vielleicht ist das auch eine Erklärung für die Diskrepanz zur GULP-Umfrage: Gerade im IT-Bereich kommt es wie in keinem zweiten auf technisches Know-How und Schnelligkeit an. Vielleicht wird das Mithalten mit dem Fortschritt in manchen Fällen älteren Arbeitnehmern nicht mehr zugetraut?
Was ältere Bewerber dagegen tun können – dazu werden wir in der kommenden Woche noch einige Tipps veröffentlichen.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Auch interessant zu lesen, dass sich Erfahrung nicht auszahlt. Wobei die Stundensätze m. E. soweit in Ordnung sind. Ich verlange im Schnitt doch deutlich weniger :). Aber das ist auch eine andere .
Ich würde nicht aus einer allgemeinen Studie den Schluss ziehen, dass sich Erfahrung nicht auszahlt. Eher kommt es darauf an, wie man seine Erfahrung einsetzt: Wenn man sich z.B. gerade im IT-Bereich nicht weiterbildet, veralten die Erfahrungen doch ziemlich schnell.
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