Die Überforderung des Menschen durch die Arbeitswelt ist ein heftig diskutiertes Thema. Und sie verursacht nicht nur Stress, sondern auch Ängste und Depressionen. Ein Psychiater gibt 10 Tipps, mit gesundem Menschenverstand wieder aus der Krise herauszukommen.

- Überforderung, Stress, Ängste und Depressionen bis zum Burnout
- Anerkannte Berufskrankheit oder Lebenskrisen?
- Depressionen, Stress und Ängste: Gibt es Burnout überhaupt nicht?
- Lebenskrisen lösen, Teufelskreis durchbrechen: Gemeinschaft suchen
- Ständige Erreichbarkeit gab es früher schon
- 10 Thesen zur Überforderung in Job und Leben
- Top Bücher zum Thema
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Überforderung, Stress, Ängste und Depressionen bis zum Burnout
Stress und Burnout sind in aller Munde und aus der gegenwärtigen Diskussion um Achtsamkeit, Zeitmanagement und Work–Life–Balance nicht mehr wegzudenken. Es gibt ungezählte Bücher und Experten, die darüber Auskunft geben können. Als prominentes Beispiel hat Miriam Meckel ein Buch über dieses Thema geschrieben.
Und es gibt, als Antithese sozusagen, sogar das “Boreout”, also Stress durch Unterforderung. Heute würde vermutlich jeder sagen: Klar, Burnout ist eine ernstzunehmende Krankheit. Burnout ist sogar als Ursache für Berufsunfähigkeit anerkannt. Nun sagt ein Psychiater: “Alles Quatsch” und sagt ganz einfach: “Redet mit Eurer Oma”.
Anerkannte Berufskrankheit oder Lebenskrisen?
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Ist Burnout also tatsächlich eine Krankheit? Schauen wir uns das einmal genauer an: Das Landgericht München zumindest hat diese Haltung, dass Burnout ein Krankheit ist, vertreten. 2006 erklärte es in einem Grundsatzurteil Burnout zum Fall für die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Geklagt hatte ein Manager, dessen Versicherung zunächst nicht zahlen wollte und der nach dreijährigem Rechtsstreit schließlich Recht bekam. Und überhaupt. Psychische Erkrankungen und nervliche Belastungen gelten als eine der Hauptursachen für Berufsunfähigkeit. Und solche Probleme sollen einfach nur Lebenskrisen sein, die sich vielleicht einfach nur mit gesundem Menschenverstand lösen lassen?
Depressionen, Stress und Ängste: Gibt es Burnout überhaupt nicht?
Denn der Chefarzt eines großen psychiatrischen Krankenhauses in Köln erklärt in der Frankfurter Rundschau, dass es Burnout als Krankheit gar nicht gibt. Er warnte sogar davor, das Thema zu dramatisierten. Viel mehr sollten die Menschen ihre Isolation verlassen und die Gemeinschaft suchen. Im Interview zu seinem aktuellen Buch “Die Fälschung der Welt” sagt Dr. Manfred Lütz:
“Burnout gibt es als Krankheit gar nicht. In der internationalen Klassifikation psychischer Störungen durch die Weltgesundheitsorganisation kommt es überhaupt nicht vor. Es ist eine Z-Kategorie. Das sind keine wirklichen Krankheiten, sondern allgemeine Lebensprobleme.”
Lebenskrisen lösen, Teufelskreis durchbrechen: Gemeinschaft suchen
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Und um solche Probleme zu lösen, meint Lütz, müsse man nicht etwa zum Psychiater gehen, sondern mit guten Freunden und Familienangehörigen sprechen. Das ist vermutlich auch der beste und einfachste Weg, der Isolation herauszufinden und zurück in die Gemeinschaft Gleichgesinnter zu finden.
Dabei müssen Betroffene vermutlich oft einen Teufelskreis durchbrechen, da sie durch den Stress bei der Arbeit das Pflegen persönlicher Kontakte stark vernachlässigt haben. Wer denn einsam und möglicherweise depressiv ist, arbeitet noch mehr, um diesen negativen Gefühlen zu entkommen. Ein Ende ist dann bald nicht mehr in Sicht.
Ständige Erreichbarkeit gab es früher schon
Lütz Thesen wurden natürlich auch in Sozialen Netzwerken diskutiert. So erhielt der Psychiater breite Zustimmung bei Facebook. Besonders plakativ ist dabei übrigens seine Antwort auf die Frage nach der Überforderung des Menschen durch ständige Erreichbarkeit – sie zeigt etwas übersteigert, wie sehr man das Thema auch dramatisieren kann.
“Im Dreißigjährigen Krieg waren die Leute rund um die Uhr für die Schweden erreichbar. Das war viel unangenehmer.”
10 Thesen zur Überforderung in Job und Leben
Was aber kann man konkret unternehmen? Die Diskussionen zum Thema zeigen, dass es vielen Menschen schwer fällt, den letzten Schritt raus aus der Isolation und dem Stress-Teufelskreis zu tun. Auch dazu gibt der Psychiater Tipps, die ich hier einmal übersichtlich aufgelistet habe:
- Oma statt Psychiater: Lütz rät, bei Lebensproblemen mit der eigenen Oma oder sonst jemandem mit Lebenserfahrung zu sprechen. Gereifte Persönlichkeiten, sagt Lütz, haben vielleicht nicht das theoretische Wissen eines Therapeuthen, dafür aber mehr Lebenserfahrung.
- Nicht jede Krise ist ein Psychoproblem: Wir gehen heute wegen jedem kleinen Problemchen zum Therapeuthen. Der kann aber, sagt Lütz, nur bei psychischen Störungen helfen. Bei Lebenskrisen kommt es hingegen auf den gesunden Menschenverstand an. “Differenzieren” rät der Psychiater.
- Beförderung bis zur Inkompetenz vermeiden: Nach dem Peter-Prinzip neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. Und dann sitzt er inkompetent auf einem Posten, auf dem er völlig unglücklich ist. Quatsch, meint Lütz.
- Kündigen statt Burnout-Klinik: Bei Überforderung durch den Chef hilft auch keine Burnout-Klinik, sondern einfach eine Kündigung, sagt der Klinikchef.
- Nicht jedem Guru glauben: Selbsternannte Gurus wissen oft auch nicht mehr als jeder Mensch mit etwas Lebenserfahrung. Dennoch lassen sich viele von dem Scheinwissen blenden.
- Es ist nicht alles wissenschaftlich erklärbar: Jede psychische Regung lässt sich auch auf molekularer Ebene erklären. Doch die Fülle menschlicher Gefühle auf ein paar Neurotransmitter zu reduzieren, sei naiv und unwissenschaftlich, sagt der Wissenschaftler.
- Einfach mal im Wald spazierengehen: Wer Burnout vorbeugen will, sollte einfach mal abschalten und im Wald spazieren gehen. Oder Sport treiben, um die Stresshormone abzubauen.
- Öfter mal aus der Rolle fallen: Man sollte zwischendurch mal aussteigen aus den ganzen Rollen, die man in seinem Arbeitsleben so spielt – und man selbst sein. Auch wenn der eine oder andere einen vielleicht schräg anschaut. Aber der eigene Seelenfrieden ist das wert.
- Das wahre Leben nicht vergessen: Es besteht die Gefahr, dass die Rollen zum Lebensinhalt werden und man darüber sich und seine ureigensten Bedürfnisse vergisst. Der echte Sinn des Lebens, mahnt der Autor, sind Wahrheit und Liebe.
- Beziehungen pflegen: Dementsprechend empfiehlt Lütz, mehr Zeit mit seinen Mitmenschen zu verbringen und Beziehungen zu pflegen. Denn die würden viele Menschen vergessen, weil sie den ganzen Tag irgendwelchen Rollenvorbildern nacheiferten.
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