Am Anfang einer jeden StartUp-Gründung steht eine richtig gute Geschäftsidee, die auch in Krisen sicher bleibt. Doch wie findet man diese? Ein Überblick.

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So finden Sie eine krisenfeste Idee

Super, nun sind Sie also allen Unkenrufen und Schwierigkeiten zum Trotz motiviert, sich selbständig zu machen. Doch etwas fehlt noch: Eine wirklich gute Geschäftsidee. Eine die zündet und Kunden auch in schwierigen Zeiten überzeugt.

Und wie finden Sie? Indem Sie die folgenden beiden Schritte befolgen: Überlegen Sie, was Sie selbst am besten können. Und suchen Sie dann nach Möglichkeiten, wie Sie Ihre Fähigkeiten zum Nutzen der Kunden einbringen können, indem Sie nach geeigneten wirtschaftlichen Trends suchen. Klingt doch gar nicht so kompliziert, oder? Aber der Reihe nach.

Fangen Sie bei sich selbst an

Zunächst sollten Sie Ihre Gründungsidee auf bestimmte Bereiche eingrenzen. Überlegen Sie, was Sie selbst gut können, in welchen Dingen Sie sich besonders gut auskennen. Es bringt schließlich nichts, wenn Sie zwar wissen, dass der IT-Bereich besonders gute Gründungschancen bietet, Sie aber lieber mit Menschen arbeiten möchten. Umgekehrt können Sie sich schlecht in der Altenpflege Selbständig machen, wenn Ihre wahren Talente auf handwerklichem Gebiet liegen. Welches sind also Ihre Spezialgebiete?

Was sind meine Interessen?

Welche Fähigkeiten und Talente habe ich?

Welche besonderen Kenntnisse und Fertigkeiten habe ich?

Mit welchen Eigenschaften kann ich mich kurz selbst beschreiben?

Um nämlich am Ende Ihre Idee auch optimal verkaufen zu können, ist es wichtig, dass Sie voll und ganz von der Idee überzeugt sind und Ahnung davon haben, welches Produkt der welche Dienstleistung Sie da verkaufen. Nur dann können Sie auch Ihre Kunden überzeugen und nur dann glauben Sie auch wirklich so sehr an den Erfolg Ihrer Idee, dass Sie sich dafür mit Ihrem ganzen Elan einsetzen. Die meisten wirklich guten Geschäftsideen entstehen auf diese Weise aus der Lebenswelt des Unternehmers.

Sie haben Kinder und wollen anfangs nur die zu klein gewordenen Kleidungsstücken via Ebay weiterverkaufen, um Geld zu sparen. Das läuft überraschend gut, weil Sie zufällig ein Marktlücke entdecken. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus die Idee eines Onlineshops für gebrauchte Kinderkleidung .

Was will Ihr Kunde?

Doch Ihre Begeisterung für Ihre eigene Idee ist leider nur die Halbe Miete: Die andere Hälfte ist die Frage nach dem Kundennutzen. Denn andere Menschen werden Ihr Produkt nur kaufen, wenn Sie einen Vorteil davon haben. Kunden kaufen zum Beispiel Waschmaschinen, weil sie ihre Wäsche sauber bekommen wollen. Oder Autos, um sich fortzubewegen. Das ist der Kundennutzen. Und Kunden wollen in der Regel keine Produkte: Sie wollen Lösungen!

Aber Menschen kaufen nicht nur das, was Sie unbedingt brauche: Schauen Sie sich zum Beispiel Boom von Bioprodukten im Supermarkt an: Sie sind zwar teuerer als herkömmliche Lebensmittel, versprechen jedoch mehr Genuss und Gesundheit. Oder das IPhone – die meisten Menschen könnten auch ein wesentlich günstigeres Handy haben, aber das IPhone verleiht seinem Besitzer ein gewisses Image und das ist für viele Kunden der Nutzen dieses Geräts.

Eine Frage der Empathie

Vergessen Sie einmal, was Sie über Ihr Produkt denken und versetzen Sie sich in die Lage Ihrer potentiellen Kunden: Was wird den den Kunden an Ihrer Ware interessieren? Wie wird Ihre Ware dem Kunden nützen? Wie wird er sie verwenden? Welche Bedürfnisse können Sie mit Ihrem Produkt befriedigen?

Aus diesen Gründen müssen Sie Ihre Ware immer an den Bedürfnissen Ihrer Kunden ausrichten! Und da Sie unmöglich die Bedürfnisse aller Menschen kennen können, sollten Sie sich auf die Analyse und Erfüllung der Bedürfnisse, Wünsche und Probleme einer ausgewählten Zielgruppe von Kunden konzentrieren.

Und für diese sollten Sie dann entsprechende Produkte und Problemlösungen, Dienst- und Serviceleistungen und andere Innovationen anbieten. Denn tatsächlich werden Sie langfristig erfolgreicher sein, wenn Sie sich auf ausgewählte Produkte und Kunden spezialisieren, statt zu diversifizieren. Dabei ist zu beachten: Natürlich bietet die Spezialisierung auf ein bestimmte Waren Risiken: Verkauft sich ein Produkt nicht gut, so kann man bei einem breiten Angebot immer noch andere Produkte verkaufen. Aber: Diversifikation kann schnell dazu führen, dass man sich verzettelt. Wenn Sie Zeit und Geld in den Vertrieb von fünf Produkten investieren, entfallen auf jeden Bereich nur 20 Prozent.

Überdurchschnittliche Erfolge verlangen überdurchschnittliche Leistungen

Überdurchschnittliche Leistungen und Erfolge können Sie aber nicht erwarten, wenn Sie nicht bereit sind, dafür auch etwas zu leisten. Denn damit signalisieren Sie Ihren Kunden, dass Sie sich gar nicht intensiv mit den Wünschen Ihrer Kunden auseinandersetzen können. Wenn Sie aber Ihre Energie auf ein einziges Produkt (oder einen Produktbereich) konzentrieren, ist es wahrscheinlicher, dass Sie damit erfolgreich sind, da Sie konkurrenzlose Höchstleistungen erbringen und von Ihren Kunden sehr viel besser wahrgenommen werden.

Wenn Sie kompetent das anbieten, was ihre Zielgruppe wirklich wünscht, erzielen Sie gegenüber Ihrer Konkurrenz zahlreiche Wettbewerbsvorteile. Denn wenn Sie nichts Besonderes anbieten, sind Sie für Ihre Kunden nur einer von vielen Anbietern. Der einzige Unterschied, der dann im Gegensatz zu Ihren Konkurrenten besteht, ist der Preis.

Wenn Sie hingegen in einem ständigen Preiskampf Ihre Konkurrenz immer nur unterbieten, weil Sie versuchen, Ihre Kunden über den niedrigsten Preis zu erreichen, können Sie langfristig aber nur verlieren; denn diese Strategie muss schließlich dazu führen, dass Sie nicht mehr gewinnbringend arbeiten können. Wenn Sie dem Kunden hingegen einen besonderen Nutzen anbieten, ist er auch bereit, dafür mehr zu zahlen. Schaffen Sie sich also eine Marktlücke und konzentrieren Sie sich auf die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Kunden.

Checkliste: So finden Sie heraus, was Kunden wollen

Halten Sie engen Kontakt mit Ihrem Kunden, damit Sie stets wissen, was diese wollen. Gestalten Sie auf Ihrer Website beispielsweise ein Forum oder Veranstalten Sie regelmäßige Kundentreffen. Fragen Sie immer wieder gezielt nach den Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen Ihrer Kunden. Überprüfen Sie regelmäßig die Zufriedenheit Ihrer Kunden mit Produkten und Service. Denken Sie daran: Kritik kann auch positiv sein und helfen, Dinge zu verbessern. Konzentrieren Sie sich schließlich auf Ihre Leistungen, mit denen Sie den Nutzen für den Kunden erhöhen, wie zum Beispiel Qualität und Service, Umweltfreundlichkeit, Rentabilität, Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden, schnelle Lieferung sowie Leistung, Sicherheit usw.

Trends – die Kundenbedürfnisse von morgen

Auf der Suche nach einer richtig guten Geschäftsidee sollten Sie sich jedoch nicht nur darauf verlassen, was Ihnen (potentielle) Kunden heute sagen, sondern vor allem gezielt nach Trends suchen. Denn wenn Sie wissen, was Ihre Kunden morgen kaufen wollen, können Sie sich heute schon mit Ihrem Warenangebot auf die Bedürfnisse Ihrer zukünftigen Kunden einstellen und so langfristig am Markt bestehen.

Recherchieren Sie Trends und sammeln Sie die Ideen, die Sie daraus entwickeln. Notieren Sie in einem Brainstormingverfahren, wie Sie von diesem Trend profitieren und wie Sie sich darauf einstellen könnten – Ihr Geschäftskonzept erstellen Sie erst später! Dazu ein Beispiel:

Mega-Trend Alter – Kosmetikprodukte für Ältere

Sie wollen Kosmetik verkaufen und stellen fest: Ein Trend ist das Alter und das aktive Älter werden. Wie viele Unternehmen erkennen Sie die Chance, gezielt Produkte anzubieten, die auf reifere Menschen zugeschnitten sind. Und Sie machen sich Gedanken über Ihr Angebot:

Doch wie finden Sie solche Trends? Eine Möglichkeit, von der größere Unternehmen gerne Gebrauch machen: Sie geben eine Marktanalyse in Auftrag. Doch für Sie als Kleinunternehmer sind in der Regel die Kosten einer solchen Analyse meist zu hoch.

Aber dennoch haben auch Sie die Möglichkeit, Trends und Kundenbedürfnisse vorab zu analysieren, indem Sie selbst aktiv werden. Das kostet Sie vielleicht etwas Mühe, ist jedoch in der Regel weniger Aufwand als wenn Sie hinterher nicht erfolgreich sind. Folgende Methoden bieten sich für Kleinunternehmer an:

Recherchieren Sie selbst

Viele Informationen zu aktuellem und zukünftigen Trends können Sie schnell und preiswert im WorldWideWeb finden. Wenn Sie hier gezielt suchen, werden Sie schnell feststellen: Einige Themen wiederholen sich immer wieder.

Bestimmte Fragestellungen tauchen immer wieder, etwa in Wissensportalen wie Wikipedia, den Internesites von Zeitschriften oder als Pressemitteilungen von Unternehmen oder Verbänden. Auf diese Weise erhalten Sie einen guten Überblick, welche Themen aktuell diskutiert oder sogar als Zukunftsthemen behandelt werden.

Suchen Sie bei Suchmaschinen gezielt nach Trends. Wie wäre es zum Beispiel mit folgenden Stichworten: „Trend + Gesellschaft“ oder “Trend + ‚Ihre Produktgruppe“. Oder geben Sie nicht “Trend” ein, sondern “Entwicklung”, “Zukunft”, “Chancen, Risiken”, “Innovation” oder “Geschäftsidee”. Und lesen Sie nicht nur die vorderen Suchbegriffe, sondern fanden Sie auch auf den hinteren Seiten. Erst wenn Sie glauben, dass es nichts Neues mehr zu einem Thema geben kann, können Sie aufhören.

Ebenfalls eine gute Anlaufstelle: Online-Buchmärkte. Hier können Sie feststellen, welch Titel und Themen auf den vorderen Plätzen zu finden sind. Außerdem können Sie unter dem jeweiligen Titel direkt die Lesermeinungen abrufen.

Daneben gibt es auch Foren, Wissensportale und Blogs, die sich mit speziellen oder allgemeinen Themen beschäftigen. In Foren können Sie Themen diskutieren, Fragen stellen etc. So gibt es zum Beispiel Foren für Gesundheit, Marketing, Existenzgründung und viele andere, wo Sie Diskussionen von Nutzern, Nachrichten, Termine etc. finden.

Besuchen Sie solche Sites, auf denen Sie potentielle Kunden oder Spezialisten, die Ihnen mit Informationen weiterhelfen, vermuten und beteiligen Sie sich aktiv an der Diskussion. Sie bekommen so ein gutes Gespür dafür, was die anderen Menschen gerade bewegt. Nebenbei können Sie sich so einen Namen in der Szene machen, wenn Sie selbst informative und hilfreiche Beiträge schreiben, denn damit stellen Sie Ihre Kompetenzen öffentlich unter Beweis.

Achten Sie außerdem gezielt darauf, über welche Themen in Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen besonders häufig berichtet wird, denn hierbei handelt es sich um momentane oder zukünftige Trends.

Informieren Sie sich außerem darüber, welche Bereiche von Kommunen, Bund und Ländern besonders gefördert werden: Zum Beispiel fließen Gelder derzeit in erneuerbare Energien, Kinderbetreuung, neue Technologien, Innovationsmanagement und Existenzgründung – das sind die Bereiche, die in Zukunft unterstützt und nach Vorne gebracht werden sollen.

Patentrecherchen lohnen sich

Sie wollen innovative Produkte verkaufen? Das Deutsche Patent- und Markenamt bietet nicht verwertete Patente zur wirtschaftlichen Nutzung an: http://www.dpma.de/. Der InnovationMarket bietet zudem Börsen sowohl für Unternehmen, die sich für eine passende Innovation präsentieren wollen, als auch für Innovationen, die einen Nutzer suchen: http://www.innovationmarket.de

Außerdem können Sie im Internet mit Metasuchmaschinen gezielt nach aktuellen Marktstudien oder Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung suchen und diese nicht selten kostenlos downloaden.

4 Tipps: Suchen Sie gezielt nach Informationen in Ihrer Branche

Möglicherweise helfen Ihnen aber allgemeine Trendinformationen nur bedingt weiter und Sie brauchen spezielle Informationen zu Ihrer Branche. Wenn Sie beispielsweise ein bestimmtes technisches Gerät verkaufen wollen, interessieren Sie sich vermutlich weniger für langfristige gesellschaftliche Trends: Sie wollen viel mehr einschätzen können, ob sich das Gerät verkauft. Und dazu brauchen Sie gezielte Informationen.

  1. Erste Anlaufstelle: Die Industrie- und Handelskammern, bei denen Sie als Gewerbetreibender ohnehin Mitglied sind. Sie bieten häufig Informationen zu Trends in verschiedenen Branchen oder Studien zur Marktentwicklung. Suchen Sie einfach mal nach Veranstaltungen, Beratungsmöglichkeiten und Online-Informationen Ihrer oder anderer Handelskammern. Besonders die großen Kammern wie Hamburg, Stuttgart, Köln etc. bieten auch online umfangreiche Informationen an.
  2. Genauer über die aktuellen Entwicklungen in der jeweiligen Branche wissen oft die Berufsverbände Bescheid oder können Experten nennen. Solche Informationen können Sie häufig auch erhalten, wenn Sie kein Mitglied sind.
  3. Schauen Sie sich schließlich auch bei der Konkurrenz um. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, was andere Unternehmer Ihrer Branche mit ähnlichem Produktsegment oder Dienstleistungen agieren. Einen sehr guten Ersten Eindruck von einem Unternehmen bekommen Sie beispielsweise über die Website. Vielleicht stellen Sie auf diese Weise auch fest, dass Ihnen bestimmte Angebote fehlen, die fast alle anderen anbieten. Oder Sie stellen fest, dass es bestimmte Leistungen noch nicht am Markt gibt.
  4. Suchen Sie auf den Websites Ihrer Konkurrenten oder auf Speziellen PR-Portalen gezielt nach Pressemitteilungen Ihrer Wettbewerber, aus denen Sie weitere Informationen herauslesen können. Und auch Fachzeitschriften finden Sie aktuelle Trends Ihrer Branche. Eine andere Möglichkeit: Kapitalgesellschaften wie GmbH’s mǘssen seit 2007 Ihren Jahresabschluss im zentralen Unternehmensregister veröffentlichen. Hier können Sie daher gezielt nach den Umsätzen Ihrer Konkurrenten suchen, sofern es sich dabei um eine Kapitalgesellschaft handelt.

10 Tipps: Diese Brancheninformationen sollten Sie gezielt ermitteln

Welche Informationen brauchen Sie überhaupt? Im Dschungel an Tipps kann man schon mal den Überblick verlieren. Diese Checkliste hilft Ihnen, die passenden Informationen zu finden.

  1. Wie schnelllebig ist der Markt? Welche Einflüsse gibt es auf dem Markt (Innovationen, Know-how-Vorsprung, neue Konkurrenten)? Gibt es saisonale und/oder konjunkturellen Schwankungen? Welche Entwicklungen erwarten Sie in Zukunft?
  2. Ist es leicht für Neueinsteiger, sich am Markt zu etablieren? Gibt es Eintrittbarrieren?
  3. Wie viele Konkurrenten mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen gibt es auf dem Markt? Können Sie Ihre drei wichtigsten Konkurrenten namentlich nennen?
  4. Wie hat sich die Zahl Ihrer direkten Mitbewerber in den letzten 3 Jahren entwickelt? Wie viele direkte Konkurrenten sind im letzten Jahr mit einer ähnlichen Idee am Markt gestartet – und wie viele haben wieder aufgegeben?
  5. Falls Sie die Umsätze Ihrer Konkurrenten erfahren: Wie haben sich die Umsätze der Mitbewerber entwickelt (gestiegen, gleichgeblieben, gesunken)? Kennen Sie die Gründe dafür? Welche Angebote erbringen die höchsten Umsätze?
  6. Können Sie Veränderungen in den Verhaltensweisen von Konsumenten, Handel und Herstellern feststellen?
  7. Wer sind Ihre typischen Kunden Ihrer Konkurrenten und welche Kaufkraft besitzen diese Kunden? Mit welchen Kunden werden welche Umsätze erzielt?
  8. Welche Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse haben die Kunden, welche Serviceleistungen erwarten sie? Und was macht die Kunden wirklich zufrieden?
  9. Können Sie neue Zielgruppen für Ihre Ware erschließen? Wo sehen Sie eine Nische für Ihr Angebot?
  10. Können Sie einschätzen, wie die Marktstellung der Konkurrenten im Vergleich zum eigenen Unternehmen ist im Hinblick auf Sortiment, Qualität, Service, Preis, Image und Marketing?

4 Tipps: Führen Sie eine eigene Befragung durch

Wenn Sie Ihre Zielgruppe bereits eingegrenzt haben, können Sie auf eigene Faust eine Befragung durchführen. Dazu bieten sich verschiedene Wege an: Sie können potentielle Kunden einfach anrufen, auf der Straße ansprechen. Sie können einen professionellen Meinungsforscher anheuern. Oder können das Medium nutzen, in dem Sie zukünftig arbeiten werden: Das Internet. Sie können zum Beispiel eine eigene Site einrichten, auf der andere Menschen entsprechende Fragen beantworten können. Oder Sie veranstalten eine Umfrage in einem passenden Forum, beispielsweise in einer Gruppe von Xing. So gehen Sie dabei vor.

  1. Wahrscheinlich benötigen Sie dazu die Erlaubnis des Moderators. Wichtig bei einer solchen Befragung ist, dass Sie den zu befragenden Personenkreis und das Thema genau eingrenzen. Aber: Die Personengruppe muss repräsentativ genug sein, damit Sie daraus Rückschlüsse ziehen können. Sie müssen zudem genau über den Sinn und Zweck der Befragung informieren.
  2. Machen Sie klar, dass die Auswertung anonym erfolgt und Sie die Daten nicht anderweitig weiterverwerten. Außerdem sollten Sie die Fragen verständlich und nicht suggestiv formulieren: Ja- und Nein-Antworten sind leichter zu beantworten und schneller auszuwerten. Die befragten Personen sollten nicht länger als 10 Minuten benötigen, Ihren Fragebogen durchzuarbeiten. Eventuell können Sie die Bereitschaft zum Mitmachen auch mit einem kleinen Dankeschön honorieren.
  3. Und auch für die Zukunft sollten Sie die regelmäßige Befragung Ihrer Kunden beibehalten. Informieren Sie sich zum Beispiel regelmäßig, welche Wünsche und Bedürfnisse Ihre Kunden haben und richten Sie Ihr Angebot darauf ein.
  4. Beispielsweise können Sie ermitteln, unter welchen Voraussetzungen Ihre eher den niedrigen Preis oder die hohe Qualität bevorzugen oder ob sie am Produkt die technische Vielfalt oder eher die simple Bedienbarkeit bevorzugt wird. Auf diese Weise können Sie frühzeitig abschätzen, nach welchen Kriterien Ihre Kunden zukünftig ihre Kaufentscheidung fällen werden. Und je mehr Ihnen die Welt Ihrer Kunden vertraut ist, umso sicherer können Sie die Zukunft planen.

Wie sehen die generellen Trends denn nun aus?

Natürlich ist es immer schwierig, in die Zukunft zu blicken: Eine genaue Prognose welche Ideen denn nun gefragt sein werden, kann niemand abgeben. Doch Experten gehen davon aus, dass sich unsere Märkte in den nächsten zehn bis 20 Jahren von subsistenziellen in existenzielle Märkte verwandeln.

Werte sind unmittelbar mit dem Denken, Fühhlen und Handeln der Menschen verknüpft. Wertewandelprozesse prägen Einstellungen, Wünsche und Urteile. Werte haben im Leben der Menschen eine existenzielle Bedeutung, sie sind allgegenwärtig, aber dennoch nicht sichtbar. Werte werden weitestgehend intuitiv angewendet und sind ein mehr oder weniger unbewusstes, aber enorm wichtiges Fundament für Lebens- und Konsumentscheidungen. Werte unterliegen einem stetigen Wandel durch Trends und andere gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Am Wandel der Werte lässt sich deshalb auch viel über den Wandelvon Lebensstilen und Konsumbedürfnissen ablesen. Als Entscheidungsgrundlage für Konsum und Lebensstile sind Werte daher nicht zu unterschätzen. Aus diesem Grund ist es gerade auch für Unternehmen ratsam, sich mit Werten und Wertewandelprozessen zu beschäftigen. Denn mit Blick auf das Werteverständnis der Menschen kann viel über das Verhalten und die Bedürfnisse auf den weltweiten Märkten gelernt werden.

Beobachten sie Werte

Das bedeutet, dass wir einen Großteil unserer Wertschöpfung dadurch erzielen, dass Konsumenten nicht mehr nur notwendige Bedürfnisse befriedigen, sondern beim Konsum mehr auf Lebensqualität achten werden. Es bedeutet auch, dass Kunden immer weniger bereit sind, Geld für unnötige Produkte oder qualitativ Minderwertige Waren in großer Menge zu kaufen. Nicht mehr billig um jeden Preis und Geiz ist Geil sondern Selektion ist gefragt.

Das wird durch Wirtschaftskrisen noch verschärft: Die Menschen gehen davon aus, dass sie in den nächsten Jahren kürzer treten müssen. Aber es wäre blauäugig und zu kurzfristig gedacht, wenn wir im Angesichts dessen glaubten, es würde in Zukunft nur noch der Preis reagieren.

Im Gegenteil: Menschen geben ihr Geld gezielter aus. Sie beschränken sich wieder auf das Wesentliche: Einfachheit und Lebensqualität statt Überfluss, Selbstgemachtes und Individuelles statt Massenprodukte. Möglich wurde dieser Sinneswandel bei Konsumenten durch das Internet: Produzenten können jetzt auch Nischenprodukte in kleiner Stückzahl verkaufen und weltweit verschicken. So ist es z.B. zu erklären, dass regionale Produkte zum Exportschlager werden.

Kunden werden unberrechenbar

Kunden werden also Ihr Geld nicht einfach mehr für irgendwas ausgeben, sondern nur für die Dinge, die notwendig sind oder die das Leben verbessern. Die Kunden sind kritischer geworden: Sie vernetzen sich über das Internet, um Meinung über Unternehmen und Produkt auszutauschen. Unternehmer, die sich in Zukunft auf dem Markt halten wollen, tun gut daran, sich mit Ihren Kunden zu vernetzen: Werbung wird in Zukunft nicht mehr funktionieren, was zählt ist Kommunikation. Die modernen Kunden wollen sich ernst genommen fühlen.

Im Zeitalter von Mobilität und häufigen Umzügen werden auch immer mehr Kunden ihr Geld genau dafür ausgeben: Um sich ihr mobiles Leben zu vereinfachen. Sei es durch entsprechende technische Hilfsmittel und Software oder einfach dadurch, dass Sie weniger Sachen kaufen, um mobiler zu sein – und dann für ihr Geld entsprechende lebenserleichternde Dienstleistungen ausgeben. Das können z.B. Beratungsleistungen sein, die bei bestimmten Problemen wie etwa der Berufswahl helfen. Oder das können Dienstleistunge sein, die – auch das in schwierigen Zeiten ein wichtiger Punkt – ein Gefühl von Sicherheit vermitteln wie z.B.Finanzberater.

Ein weiterer wichtiger Trend, der für alle Unternehmer immer wichtiger wird, ist der Öko-Trend: Von den Biopodukten beim Discounter über den Designer für Ök-Mode bis zum Öko-Notebook hat die grüne Welle längst alle Branchen erreicht. Dabei ist Öko allerdings nicht gleichbedeutend mit weltabgewandtheit und idealistischer Naturverklärung: Die Ökos von heute kommen hochtechnisiert daher und wollen das Leben bewusst genießen. Wer als Untenehmer am Ball bleiben will, muss wahrscheinlich früher oder später auf den Ökozug aufspringen.

5 Techniken: So entwickeln Sie aus dem Trend eine wirklich gute Idee

Wenn Sie genug Informationen über Branchen und Trends eingeholt haben und darüber ausgiebig nachgedacht haben wird es konkret: Es geht darum, die vielen Informationen in eine konkrete Idee umzusetzen. Hier sind Ihre Ideen als Unternehmer gefragt. Denn: Kreativität ist nicht nur in sogenannten Kreativberufen wichtig, sondern betrifft alle Bereiche Ihrer täglichen Arbeit. Gute Ideen, die Probleme lösen, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung optimieren und Sie selbst weiter bringen, sind wichtige Voraussetzungen für Ihren Erfolg.

Gute Ideen sind wie Fruchtfleisch, das nach und nach ansetzt: Zuerst ist der Kern da, dann kommt noch dieses und jenes hinzu. Fragen Sie auch andere Menschen um ihre Meinung. Was aber wenn Sie trotz der Menge an Ideen einfach keine neue Idee haben? Dann können Sie Ihrer Kreativität systematisch auf die Sprünge helfen, indem Sie einfach mal einen neuen Blickwinkel ausprobieren oder andere Techniken zur Steigerung Ihrer Kreativität anwenden.

1. Mind Map

Diese Technik eignet sich hervorragend, wenn Sie spezielle Waren anbieten wollen, die gezielt auf bestimmte Kunden zugeschnitten sind. Es geht traditionell per Zettel und Stift – aber mittlerweile auch per Computer. Schreiben Sie in die Mitte eines großen Blattes Papier in Großbuchstaben das Thema, zum Beispiel „Warenangebot meines Geschäfts“. Kreisen Sie es ein.

Bilden Sie nun mehrfarbige Äste – jeder Ast ist ein neues Stichwort, das Ihnen einfällt. Von jedem Stichwort bilden Sie weitere Äste. Beispielsweise ist das erste Stichwort „technische Produkte“, dann werden Sie spezieller und schreiben auf „Computer“, „Laptops“, „Software“ – bald schon merken Sie, dass Ihnen in einem bestimmten Bereich die meisten Ideen kommen.

2. Merkmalsauflistung

Meist wird bei guten Ideen das Rad nicht neu erfunden: Die meisten erfolgreichen Produkte sind Modifikationen oder Verbesserungen von bereits bestehenden Produkten. Wenn Sie also innovative Dienstleistungen und Produkte anbieten wollen, sollten Sie diese Technik anwenden:

Notieren Sie die wichtigsten Merkmale eines bereits existierenden Produkts oder einer Dienstleistung: Form, Größe, Design, Material, Farbe, Aufgabe, Preis usw. Lassen sich diese Merkmale modifizieren, also ersetzen, anders verwenden, umgestalten oder anders kombinieren, um ein Produkt bzw. eine Dienstleistung besser oder attraktiver zu machen? Auf diese Weise bekommen Sie Ideen zur Gestaltung Ihres Warenangebots.

3. Brainstorming

Hier sollen Sie Ihren Gedanken einfach mal spontan und ungehemmt freien Lauf lassen: Eine solche Brainstormingsitzung dauert in der Regel 20 bis 40 Minuten. Notieren Sie eine große Anzahl von Ideen zu einem Thema oder einem Problem.

Bewerten Sie noch nichts, hier geht es erst einmal darum, Ihre Ideen zusammenzutragen. Wenn Sie in dieser Phase bereits Kritik an Ihrer Idee üben, wird nicht dabei heraus kommen.

4. Morphologischer Kasten

Mit Hilfe des Morphologischen Kastens sollen alle denkbaren Lösungen einer Problemstellung einer Problemstellung systematisch zusammengetragen werden. Das Problem ist Ihre Gründungsidee: Hier müssen zunächst alle entscheidenden Teilprobleme (Kundennutzen, eigene Resourcen, Preise, Konkurrenz usw.) ermittelt werden.

Zu den Teilproblemen werden nun verschiedene Lösungsalternativen erarbeitet und nebeneinander notiert. Einzelne Lösungsvarianten pro Teilproblem lassen sich nun zu Gesamtlösungen kombinieren. Aus den verschiedenen möglichen Kombinationen lässt sich dann die beste auswählen.

5. Sechs-Hut-Denken

6. Osborn-Methode

Mit dieser Methode können Sie ein Problem durch gezielte Fragestellungen analysieren. Das geht am besten schriftlich. Benennen Sie Ihr Problem, etwa: „ Welches Produkt will ich verkaufen“ und stellen Sie sich dann einige Fragen. Auch wenn die Fragen Ihnen etwas seltsam erscheinen mögen: Sie helfen Ihnen, Ihre Idee aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen.

5. Machen Sie einfach mal was anders

Manchmal reicht es schon, wenn Sie einfach nur den Blickwinkel auf eine Sache ändern, um zu einer neuen Idee zu kommen. So können Sie zum Beispiel die Fragestellung ändern. Was ist Ihre bisherige Ausgangsfrage? Welcher Aspekt des Themas stand bisher im Vordergrund?

Finden Sie eine andere Ausgangsfrage, stellen Sie einen ganz neuen Aspekt des Themas in den Vordergrund. Sie können die Frage sogar umkehren. Nun fällt Ihnen vielleicht vieles ein, was Sie so nicht machen sollten – und dadurch kommen Ihnen zahlreiche Ideen, wie Sie es machen sollten.

7 Gründe: Chancen und Risiken Ihrer Geschäftsidee

Doch leider genügt es nicht, Trends rechtzeitig zu erkennen und als Idee umzusetzen. Sie müssen Sie sich auch im klaren sein über Chancen und Risiken Ihrer Idee und das entsprechend in Ihre Planung einbeziehen. Denn leider gibt es viele Gründe, warum Ihre Existenzgründung scheitern kann. Das sind die häufigsten Gründe für das Scheitern einer Existenzgründung:

  1. Planungsfehler: Fehlende Unternehmensstrategie, Verzettelung statt sich auf Zielgruppen zu konzentrieren, falsche oder mangelhafte Planung, zu optimistische Planung, Planung stellt keine Basis für das tatsächliche Handeln dar, keine Abstimmungen der Ist-Werte, mit den Plan-Werten.
  2. Unzureichende Informationen über den Kundennutzen: Kundenwünsche nicht (ausreichend) erkannt, zu optimistische Nachfrageschätzung,
  3. Konkurrenzverhalten unterschätzt usw. Mängel bei der Finanzierung:
  4. Falsche Einschätzung des Kapitalbedarfs, fehlerhafte Liquiditätsplanung, zu hohe Startkosten usw. Mängel in der Qualifikation (zum Beispiel geringe Fachkompetenz, mangelndes unternehmerischen Denken und Handeln sowie in fehlendem kaufmännischen Wissen.
  5. Mangelndes Controlling: Unzureichende Nutzung des Rechnungswesens sowie der Auswertungs- und Planungsmöglichkeiten.
  6. Familiäre Probleme: Der Partner ist mit dem Vorhaben nicht einverstanden bzw. unterstützt es nicht ausreichend.
  7. Ereignisse im Umfeld: Änderungen im Kaufverhalten, Trends die anders laufen als gedacht, Veralterung von Produkten oder von Teilen der Betriebs- und Geschäftsausstattung durch technischen Fortschritt, neue gesetzliche Regelungen, Änderungen in der kommunalen Planung usw.

3 Tipps: So bereiten Sie sich auf Krisen vor

Was aber können Sie tun, um auf solch Unwägbarkeiten vorbereitet zu sein. Klar ist: Natürlich können Sie nicht alles, was passieren kann, im Voraus wissen und sich darauf einstellen. Trends zum Beispiel entwickeln sich selten linear vorwärts und sind daher schwer vorauszusehen.

Dennoch können Sie sich auf Eventualitäten vorbereiten: Hierbei helfen Elemente aus der so genannten Szenario-Technik: Entwickeln Sie Parallelstrategien, so dass Sie, sobald eine Entwicklung erkennbar wird, das dazu passende Grund-Konzept zur Verfügung haben.

  1. Kalkulieren Sie in einem Szenario, dass Ihre Geschäftsidee hervorragend läuft. Das ist der Idealfall, da brauchen Sie nichts zu tun? Doch. Wenn Ihre Ware zum Beispiel wirklich reisenden Absatz findet, sollten Sie Pläne machen, wie Sie expandieren: Würden Sie das Warenangebot erweitern oder die verkaufte Menge erhöhen? In beiden Fällen müssen Sie die Lagerkapazitäten aufstocken. Oder würden Sie als Dienstleister bei entsprechendem Mehraufwand jemanden einstellen?
  2. Kalkulieren Sie aber auch ein Szenario, indem es überhaupt nicht läuft. Auch dann müssen Sie schnell reagieren: Was machen Sie in solchen Fällen mit der überschüssigen Ware, für die vielleicht Lagerkosten anfallen? Wie ändern Sie Ihre Marketingstrategie, um Ihre Idee doch noch zu retten – zum Beispiel indem Sie die Preise ändern oder auf eine neue Zielgruppe setzen? Was machen Sie mit Personal, das Sie vielleicht schon eingestellt haben?
  3. Doch Sie sollten immer auch an die Konkurrenz denken: Denn natürlich sind auch Ihre Konkurrenten permanent auf der Suche nach neuen Trends und Ideen. Daher sollten Sie sich stets fragen, wie Sie Ihre Kunden dauerhaft davon überzeugen können, bei Ihnen zu kaufen und nicht bei einem konkurrierenden Anbieter mit ähnlichen Waren oder Dienstleistungen. Niedrige Preise sind da nur ein Mittel, denn auf Dauer wird es im Preiskampf keine Gewinner geben. Was Sie brauchen, ist ein Alleinstellungsmerkmal, eine so genannte Unique Selling Position (USP). Denn dadurch binden Sie Kunden an Ihr Unternehmen und schaffen einen Wiederkennungswert, der Sie von der Konkurrenz unterscheidet.