Social Media Manager ist weitaus mehr als nur ein Facebook-Schubser. Doch wie sieht das Berufsbild wirklich aus und welche Diskussionen ergeben sich dazu?

social media manager

Social Media und die Freizeit: Hat Social Media feste Uhrzeiten?

Ich schreibe seit fast einem Jahr in unterschiedlichen Blogs zum Thema Social Media Manager. Dazu berücksichtige ich unterschiedliche Aspekte – von der Aus- bis hin zur Weiterbildung. Trotzdem gibt es einen Grund die Stimme für Tacheles zu erheben.

Viele denken nämlich: Social Media Manager – ist das den ganzen Tag nicht einfach nur Katzenbilder Posten? Nein, denn Community Management ist eine ernste Angelegenheit.

Tätigkeitsbeschreibung eines Social Media Managers

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Der Bundesverband Community Management (BVCM) e.V. stellte kürzlich ein Stellenprofil für Social Media Manager vor. In ihrem Begleittext formuliert Vivian Plein, 2. Vorsitzende des BVCM, ein Plädoyer für den ersten systematischen Entwurf des Stellenprofils Social Media Manager. Was Unternehmen dazu wissen sollten und wie man diesen Vorstoß einordnen soll, habe ich nachstehend in einer Replik zusammengefasst.

“…dass es mehr als einen Praktikanten bedarf, der Katzenbilder auf Facebook postet…”

Bevor ich die Zielrichtung der Aussage genauer betrachte, möchte ich eine kurze Anekdote erzählen: Vor einigen Tagen postete jemand auf Google Plus ( ja das gibt es noch und es besitzt aktive Nutzer) einen Kommentar zu einem ähnlich gelagerten Sachzusammenhang. Dabei verwies der User darauf, dass Cat Content auf Facebook schon lange nicht mehr gepostet werde – und wer so etwas behaupte, bezeuge eher, wie lange er nicht mehr dort aktiv sei. Man kann zu dieser Aussage stehen wie man möchte.

Müde von den Floskeln

Tatsächlich zählt sie für mich zu Denjenigen, die mir im Kopf bleiben, weil sie stimmen. Ich bin nämlich müde von Flosskeln. Zuerst wusste niemand, was dieses Social Media ist, dann reduzierten es Menschen auf Cat Content – und dabei bleiben qualitative Inhalte, die Menschen bewegen, und Mehrwerte auf der Strecke. Der einzige Nachteil dabei: Meistens werden diese Flosskeln inflationär verbreitet und sie finden Zuhörer. Das macht es für eine qualifizierte Beratung von Unternehmen in Sachen Social Software und Social Media nicht gerade einfacher – zumindest aus Sicht der Anbieter vulgo mir selbst.

Insofern ist der unternommene Schritt eine Normierung des Berufsbildes zu unternehmen ein Logischer. Er ist der Entwicklung des Berufsbildes geschuldet und man darf diesen Versuch nicht zu gering einschätzen.

Social Media Manager: Ein Job ohne feste Zeiten

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Denn das ist dringend nötig: In den letzten Tagen sind Menschen immer wieder überrascht, wenn sie von meinem Arbeitstag hören. Viele Menschen sprechen Social Media Managern ab connected – im besten Sinne des Wortes – zu sein und geben sich erstaunt, wenn sie davon hören. Ist das wirklich so? Hat Social Media eine Uhrzeit?

Es dürfte keine Frage sein, wann und in welchem Umfang Social Media statt findet. Tagsüber sind die Nutzer arbeiten und abends loggen sie sich in ihren privaten Konten ein. Social Media ist – Dienstvereinbarungen zum Trotz – ein Freizeitvergnügen. Kein Chef wird dabei fröhlich zu sehen, wie die Mitarbeiter Facebook fröhlich dauerhaft begleitend bedienen.

Social Media Manager sind bei der Arbeit passive Nutzer

Selbst Social Media Manager – und das dürfte schon eher überraschen – sind während der Arbeitszeit (für ihre Verhältnisse) passive Nutzer. Insofern ist es vollkommen klar, dass wenn die Menschen in der FreiZEIT ONLINE sind dann eben auch auf den Kanälen der Kunden die meiste Aktivität ist.

Daraus ergibt sich – der ganz logische Schluss –, dass eben auch Social Media Manager dann gefragt sind. Es ist also nicht die Frage, ob es Arbeitszeiten gibt. Für Social Media Manager muss die Frage anders gestellt werden: Wie wird diese zu erbringende Arbeitszeit bezahlt und angerechnet?

Auslastung und Privatleben: Die gesunde Balance zwischen zwei Extremen

Ich habe auch auf Best of HR – Berufebilder.de® schon öfter beschrieben, wie mein Leben aussieht – und das zeugte in erster Linie relativ leidenschaftslos davon, dass Social Media Bereitschaft zum Verzicht bedeutet. Verzicht auf (Frei-) Zeit, eine gute Organisation der Termine und vor allem Verständnis im engsten Umkreis zB bei Familie und Freunden.

Darüber ist sich – meiner Meinung nach – jeder Enthusiast, der die Ausbildung zum SoMeMa durchläuft im Klaren. Falls nicht, dann bitte die Ausbildung dahin gehend weiter justieren, da dies ein wichtiges Element in der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt ist.

Was hält das kostenlose Whitepaper für Unternehmen wirklich bereit

Was aber sagt das oben erwähnte Whitepaper über dieses Berufsbild aus? Zunächst einmal ist es spannend zu sehen, dass das Paper sowohl Interessenten am Beruf als auch Unternehmen anspricht. Somit ist ein universaler Leitfaden, der das Tätigkeitsfeld des Social Media Managers umfasst, entstanden. Damit wird das im Juli 2012 bereits veröffentlichte Anforderungsprofil nach BVCM in einen größeren Rahmen eingebunden.

Für Unternehmen bedeutet dies nun, dass sie eine Grundlage erhalten anhand derer sie ihre Stellenausschreibungen formulieren können. Während man zunehmend am Markt hört, dass Unternehmen bei kooperierenden Partnern nach qualifiziertem Personal suchen, setzt der BVCM ein deutliches Zeichen und hilft dabei sich selbst zu emanzipieren. Schlussendlich gibt es ja auch für jeden Gründe, warum qualifiziertes Personal nicht gehalten wird – und nur sehr selten ist es der Mangel an Geld oder Aufgaben.

Die genaue Aufzählung der Fähigkeiten kann schon in der Anzeige genutzt werden, um einen klaren Rahmen zu umreißen: Ist ein Allrounder gesucht, müssen die Tätigkeiten auch dementsprechend mit Qualifizierungen und Fähigkeiten dargestellt werden. Aber damit nicht genug, denn auch für Bewerbungsgespräche kann der Leitfaden zu einer Checkliste umgearbeitet werden. Damit leistet der Bundesverband Community Management eine deutliche Entwicklungshilfe auf dem Markt.

Das Ziel: Professionalisierung des Berufsbildes

Liest man jedoch die eigene Zielvorgabe von Vivian Plein, so glaube ich, dass diese Aktivität ein wenig zu spät kommt. In einem anderen Beitrag beschrieb ich, dass die Rückwärtsintegration digitaler Abteilungen in die klassische Unternehmensstruktur aktuell statt finde. Dabei bezog ich mich auf den Global Head of Digital, Vincent Stuhlen, von L’Oreal. Führt man diesen Gedanken fort, so muss man die Frage stellen, ob und in welchem Umfang der Social Media Manager sich als eigenständiges Berufsbild ausprägen und professionalisieren muss.

Tatsächlich – auch das schreibt Vivian Plein in ihrem Plädoyer – ist der Social Media Manager als Schlagwort für den digitalen Wandel zu bezeichnen. Er ist derjenige, der den digitalen Wandel erkennen, begleiten und umsetzen muss. Dabei – so scheint es mir – sind Bezeichnungen wie Head of Digital inzwischen weitaus verbreiteter als dasjenige des Social Media Managers.

Die Professionalisierung des Berufsbildes muss sich am Markt orientieren

Die Professionalisierung des Berufsbildes sollte sich deshalb am Markt orientieren. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist seine Schnelllebigkeit. Professionalisierung kann in diesem Bereich nur eins bedeuten: Spezialisierung in der Kundenwahl. Wer jetzt Social Media machen möchte, muss mehr mitbringen als MS Office Kenntnisse und ein eigenes Facebookprofil.

So postulierten Fionn Kientzler und Lena Gerhard via Marconomy die Kehrwende von Algorithmen hin zum Menschen. Dabei entwarfen sie das Bild von Themenclustern anstelle von Keywords. Genau dieser Wandel beschreibt eine elementare Umorientierung von Social Media Managern, die sich auch in Aus- und Weiterbildungen langsam niederschlagen sollte. Dies ist leider eher selten der Fall, sodass eine Professionalisierung wie vom Branchenverband gefordert nur langsam voran kommen kann.

Was von Professionalisierung und Leitfaden übrig bleibt

Zunächst einmal der Respekt der Autoren: Mit großer Nachhaltigkeit und viel Engagement schreiben und schrieben alle Beteiligten an dem vorliegenden Leitfaden. Es ist der erste von Dreien, die erscheinen sollen. Ich finde es gut, Kunden auch endlich anhand von Key Facts meine Aufgaben erklären zu können. Weiterhin erscheint es mir fast unabdingbar in den Angebotsbereichen von Social Media Agenturen diese Charts zu verlinken, damit sich Kunden ein Bild davon machen können.

Gleichzeitig zeugen die Anstrengungen des Branchenverbands jedoch vor allem von einem Umstand: Es gibt noch viel zu tun – also packen wir es an! Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, freue ich mich auf Ihren Kommentar.

Fazit: Überraschung Fehlanzeige

Wer sich also über unser Leben und unseren Arbeitsalltag bei all der Aufklärung auf unterschiedlichsten Blogs überrascht gibt, hat noch nie über das Berufsbild Social Media nachgedacht. Das zeugt jedenfalls von einem Umstand: Die Lobbyarbeit der Berufstätigen ist noch lange nicht so weit vorangeschritten, dass man davon sprechen kann, dass eine Ankunft im Alltag erfolgt ist.

Social Media Manager werden vermutlich immer Wesen zwischen den Welten sein – insofern sich keine Verbindung findet, welche die Stimme nach außen konzentriert. Die Bestrebungen eines Berufsverbands sind momentan noch nicht wirklich zielführend. Auch die Aktivitäten der Einzelnen sind scheinbar noch nicht wirkungskräftig genug.


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