In Deutschland diskutieren wir gerne über allerlei Social-Media-Probleme, verlieren dabei aber all zu schnell aus den Augen, wie es in anderen Ländern aussieht. Auf der Karibik-Insel St. Lucia hatte ich nun Gelegenheit, mit der PR-Verantwortlichen eines Entwicklungshilfe-Projektes zu sprechen. Mit welchen Mitteln wird hier PR und Fundraising gemacht?

Kindern bessere Startbedingungen ermöglichen

Bynta Ernest, die die PR für das Rainbow Bridge Project betreut, arbeitet hauptberuflich eigentlich für die Regierung der des kleinen Karibik-Staates. Zuvor hat sie uns mit Leiterin Velika Lawrence (Photo ganz links) und Kat Annibaffa (Photo Zweite von links) erklärt, worum es bei dem von der Italienerin Carla Pescini begründeten Projekt eigentlich geht:

Die drei engagieren sich hier gemeinsam mit zwei Volunteers ehrenamtlich, um Kindern und Jugendlichen bessere Startbedingungen zu ermöglichen. Sie betreuen hier abwechselnd ca. 75 Kinder zwischen 6-8 und 10-12 Jahren, wovon 25 bis 30 Kinder an einem Tag zur Einrichtung kommen. Außerdem gehören 5 Frauen zur Community.

Denken wie ein Unternehmer

Eine Aktion war beispielsweise, dass sie Kinder im Rahmen der global Entepreneurship-Week dazu motivierten, eigene berufliche Ziele und Geschäftsideen zu entwickeln. Ein Fragestellung war z.B. “Was würdet Ihr tun, wenn Ihr ein Unternehmen gründen könntet, um die Natur zu bewahren”. “Wir wollen die Kinder motivieren, in sich selbst zu schauen und auf ihre innere Stimme zu hören, die ihnen sagt, was sie machen wollen”, sagt Velika Lawrence.

Ein anderes Projekt besteht darin, kleine Geschenke zu basteln, die die Frauen und Kinder auf dem Markt verkaufen können. Daneben werden auch Capoira- und Mal-Kurse angeboten, Filme angeschaut, es gibt eine Bäckerei, in der freies Brot verteilt wird und andere Essensgeschenke, für die älteren stehen Computer zur Verfügung.

Auch die Idee für Kochkurse mit Gesundheitskomponente steht im Raum. Schließlich steht bei Problemen auch auch eine psychologische Betreuung zur Verfügung, Velika Lawrence hat am Queens-College in New York Psychologie studiert.

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Das kostenlose Angebot erregt Misstrauen

Das Angebot ist für die Teilnehmer völlig kostenlos, aber genau das erregt misstrauen, wie Lawrence sagt. “Die Leute sind gewohnt, überall zu bezahlen und trauen uns dann nicht”, sagt sie. Für die Kinder ebenso schwierig, sich an der Konzept der positiven Disziplin zu gewöhnen. “Wir wollen zu diszipliniertem Verhalten motivieren, aber ohne zu bestrafen, das sind sie nicht gewöhnt”, sagt Lawrence. “All das kostet sehr viel Überzeugungsarbeit und dauert sehr lange. Für andere ist es einfach praktisch, bei uns ihre Kinder abzugeben.

Übrigens: Wer mithelfen will, kann für 6 Monate als Volunteer auf die Insel kommen, er im Ausgleich bekommt ein kleines Appartment mit Küche und Bett.