08In guten Zeiten ist es einfach, über Sinn zu sprechen und zu schreiben. Wenn die Nerven in schwierigen Zeiten blank liegen, zeigt sich, wer es ernst damit meint und für wen Unternehmens-Ethik nur reine MarketingKommunikation ist.

Sinn in der Krise: Warum wir «Moti-Viren» im Change brauchen

Krise als Chance kommt nicht gut an

Krisen als Chancen auszurufen, mag inhaltlich richtig sein, kommt aber bei Menschen mit akuten existenziellen Problemen, die durch diese Krise entstanden sind, extrem schlecht an. Eines aber stimmt tatsächlich: Krisen fungieren als Katalysator.

Der erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit. Beispielsweise bei der «Zwangsdigitalisierung» während Corona. Jeder CEO mit einer ärztlich attestierten Home-Office-Intoleranz hat spätestens durch die Pandemie bemerkt, dass das Unmögliche gar nicht so unmöglich ist.

Change als Stressfaktor

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Ebenso im Privatbereich. Großeltern nehmen plötzlich die Strapazen der Veränderung und der technischen Hürden in Kauf, um die Enkelkinder zumindest digital wiederzusehen. Insgeheim ist man stolz, diese Hindernisse der digitalen Neuzeit gemeistert zu haben. Die Gewohnheit online einzukaufen und per Videochat zu kommunizieren, hat sich bei vielen Menschen etabliert.

Dies hat massive Auswirkungen auf den stationären Handel und sehr viele andere Branchen. Die Forderung nach schnellen Lösungen nimmt zu und es lohnt es sich, nach dem Sinn zu suchen und zu hinterfragen, wie Krisen unsere Arbeitswelt und damit auch unser Leben nachhaltig verändern.

Führung auf Distanz

Die Präsenz der Mitarbeiter ist vielen Führungskräften enorm wichtig, weil sie eine Art «Sicherheit» vermittelt. Doch es ist auch eine alte Weisheit, dass sich Arbeit zeitlich ausdehnen lässt. Es ging also weniger darum, was in dieser Zeit wirklich gemacht wurde, sondern eher, wie lange man anwesend war. Hier muss und wird sich die Führungskultur verändern. Hin zu weniger Kontrolle, dafür mehr echtes Vertrauen. Die neue Disziplin für Führungskräfte heißt: Führung auf Distanz.

Ist kein gegenseitiges Vertrauen da, wird Home-Office nicht funktionieren. Im Home-Office zählen die Resultate und weniger, wie lange man dafür am Schreibtisch saß. Obwohl auch dieser Mythos, dass im Home-Office – also, wenn die Kontrolle des Vorgesetzten fehlt – weniger gearbeitet wird, endlich aus der Welt geschafft gehört.

Unternehmen begehen kommunikativen Suizid

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Kommunikation – ob intern oder extern – war schon immer die Königsdisziplin, die aber in vielen Unternehmensleitungen unterrepräsentiert ist. Kommunikation ist kein ausführendes Organ, sondern muss in jeder Geschäftsleitung persönlich vertreten sein. Besonders in Zeiten von Social Media und Co. Es ist entscheidend, dass man alles, was man in Leitbildern, Ethikrichtlinien oder Nachhaltigkeitsberichten von Profis schreiben lässt, auch zu 100 Prozent lebt. Dass man selber – die Geschäftsleitung wie auch alle Mitarbeiter – daran glaubt. Weil es den eigenen Werten entspricht.

Einige Großkonzerne haben sich während der Corona-Krise die Finger und vielleicht auch ihren guten Ruf verbrannt. Man wollte die Miete stunden, weil es möglich war. Das Unmögliche daran war, dass man mit knapp 2 Milliarden Euro Gewinn im letzten Jahr überhaupt auf so eine Idee kam. Wenn dann noch im Leitbild dieser Unternehmung etwas von «Team», «Gesellschaft» und «Verantwortung» steht, ist der Shitstorm vorprogrammiert. In sehr vielen Köpfen ist diese Marke für eine lange Zeit negativ markiert: Markiert mit drei Streifen.

Leadership im Wandel

Das mag «banal» klingen, ist in der Tat aber eine revolutionäre Änderung zum bisherigen Modell. Alles, was ich vorgebe zu sein und nicht wirklich lebe, kann und wird öffentlich gegen mich (das Unternehmen) verwendet werden. Das bedingt ein neues Bild von Führung. Leadership muss sich wandeln. Weg vom Befehlsgeber hin zum Teamplayer.

Eine Führungsperson ist Dienstleister seiner Mitarbeiter. Ist man als Führungskraft an alte Denkmodelle gebunden, wird es in neuen Strukturen eng. Die Strukturen verlangen nach weniger Führung, dafür nach echten inhaltlichen Autoritäten. Anführer, die es schaffen, Menschen hinter sich zu vereinen, um ein Ziel zu erreichen, das wirklich Sinn macht und Werte verkörpert. Man könnte sie vielleicht «Sinnfluencer» nennen.

Der richtige Fokus schafft Zukunft

Krisen können Unternehmen zu Innovationssprüngen zwingen. Sprünge, für die man vorher «zu satt» oder zu ängstlich war. Es geht also darum, aufzuzeigen, dass diejenigen, die jetzt ihren Fokus richtig setzen, die Chance auf eine gute Zukunft haben. Diejenigen, die jetzt Verantwortung übernehmen und konstruktiv ins Handeln kommen. Diejenigen, die ihr Geschäftsmodel, ihre Kommunikation und ihren Führungsstil selbstkritisch hinterfragen.

Schuldzuweisungen und das ständige Nörgeln, was alles falsch gelaufen ist, helfen in einer Krise niemandem. Der Fokus muss weg von der Krise hin zum echten Motivieren. Und diese Motivation darf ansteckend sein. Denn unser Fokus bestimmt unser Energielevel, unsere Motivation.

Motivation benötigt ein Motiv. Legen wir den Fokus also auf die Möglichkeiten. Es geht schließlich nicht nur um unsere eigene Zukunft, sondern auch um die Zukunft aller Mitarbeiter in den Unternehmen und um die Zukunft unserer (Arbeits-)Welt. Das alles sollte es uns wert sein, mutig in die Zukunft zu blicken und Veränderungen wirklich anzugehen – völlig unabhängig von Krisen.


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