Gleich ob Seminar oder Training – jeder gute Trainer möchte, dass die Teilnehmer hinterher das Gefühl haben, etwas gelernt zu haben. Doch wie erzielt man nachhaltige Lerneffekte bei anderen? Wie bringen Sie Ihr Wissen am besten an den Mann bzw. die Frau?

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Lernen Sie gerne?

Die Art und Weise, wie wir jemandem etwas erklären, und ob es uns gelingt, andere für Neues zu begeistern, hat damit zu tun, wie wir selbst zu dem Thema “Lernen” stehen.

Die meisten Menschen verfügen ab einem bestimmten Alter über vielfältige Lernerfahrungen. Bestimmt ist Ihnen daher einiges zu den Sätzen eingefallen. Wahrscheinlich haben Sie positive und negative Erfahrungen in Lernsituationen gemacht.

Was hat Sie motiviert?

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Vermutlich haben Sie am liebsten gelernt, wenn Sie selbst ein großes, eigenes Interesse am Thema hatten oder den dahinterstehenden Sinn und Zweck erkannt haben. Oder Sie hatten eine tolle Lehrerin, die es verstand, auf eine wertschätzende Art und Weise den Unterricht so interessant und abwechslungsreich zu gestalten, dass Sie einfach mitgerissen wurden. Die Frage ist nur, wie hat sie das gemacht?

Da die Erinnerungen an die Schulzeit nicht immer nur positiv sind, sollten Seminare oder Workshops möglichst wenig schulische Elemente enthalten. Das fängt bei der Platzierung der Stühle an und hört bei der Ansprache der Teilnehmenden noch längst nicht auf.

Wie wir lernen

Bevor wir tiefer in das Thema “Lernen” einsteigen, gilt es zunächst einmal sicherzustellen, dass wir alle das selbe darunter verstehen. Die Lernpsychologie definiert Lernen als eine Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von neu gewonnenen Einsichten und Erfahrungen. Das kann absichtlich oder auch beiläufig geschehen. Wir lernen beispielsweise, wenn wir

Erwachsene lernen anders als Kinder: 5 Tipps

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Menschen können bis ins hohe Alter hinein lernen. Dabei lernen Erwachsene keineswegs schlechter als Kinder, sondern einfach nur anders.

  1. Verstehen: Statt einfach etwas auszuprobieren und so quasi nebenbei zu lernen, wollen viele erst einmal verstehen, was sie lernen. Deshalb ist in der Arbeit mit Erwachsenen der Input ein wichtiger Abschnitt. Er bietet die Chance, den Teilnehmenden sowohl ein fachliches Verständnis als auch ein praxisbezogenes Wissen zu vermitteln, damit alle das Thema “begreifen” können.
  2. Loslassen: Erwachsene haben im Gegensatz zu Kindern angelernte Hemmungen. Meist denken sie erst über etwas nach, bevor sie es tun. Viele Erwachsene haben bereits eine Idee, wie etwas gehen müsste; manchmal müssen sie diese Vorstellung erst einmal wieder loslassen, bevor sie lernen können.
  3. Auf vorhandenem Wissen aufbauen: Erwachsene möchten auf schon vorhandenem Wissen aufbauen. Nehmen Sie daher von Anfang an die Erfahrungen und das Praxiswissen der Teilnehmenden als Grundlage.
  4. Praxisbezug: Besonders gut lernen Erwachsene, wenn sie in dem Gelernten eine konkrete und sofort umsetzbare Hilfestellung bzw. Erleichterung für ihren Berufsalltag erkennen können.
  5. Eigene Erfahrungen einbinden: Erwachsene verfügen über eigene Erfahrungen und Lösungsideen. Deshalb ist es wichtig, die Teilnehmenden aktiv miteinzubinden und sie zu ermuntern, sich mit ihrem persönlichen Expertenwissen zu beteiligen.

Jeder lernt auf seine Art

Ob das Lernen zum gewünschten Erfolg führt, hängt natürlich auch von den Teilnehmenden selbst ab. Was bringen sie an Vorwissen mit? Sind sie ausgeschlafen, gesund, gut gelaunt oder hatten sie gerade eine schwieriges Projekt oder eine schwere Erkältung? Dazu kommt, dass jeder sein ganz eigenes Lerntempo und seine Lernerfahrung hat. Sie ahnen schon: Lernen ist nicht gleich Lernen, sondern ein ganz individueller Prozess.

1. Gleiche Lernbedingungen – unterschiedliche Erfolge?

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie geben verschiedenen Tieren die Aufgabe, auf einen Baum zu klettern. Ein Affe wird diese Aufgabe hervorragend meistern. Ein Elefant hingegen nicht, obwohl er, genau wie der Affe, auch vier Gliedmaßen besitzt.

Bei Menschen ist das ähnlich. Teilnehmende in Seminaren erreichen ganz unterschiedliche Lernerfolge bei gleichen Lernbedingungen, weil sie verschiedene Vorkenntnisse, eine unterschiedliche Motivation und individuelle Fähigkeiten mitbringen.

2. Verschiedene Lerntypen

Jeder Mensch hat seine eigene Art, wie er am besten lernen kann. Manche können sich Inhalte gut einprägen, wenn sie darüber lesen, andere, wenn sie einer Expertin zuhören, und wieder andere lernen am besten, wenn sie mitschreiben oder sich über die Inhalte mit anderen austauschen.

Der Lernstoff gelangt über die beteiligten Sinnesorgane in unser Gedächtnis. Nun sind die einzelnen Sinnesorgane bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt, was zur Folge hat, dass es je nach Ausprägung unterschiedliche Lerntypen gibt. Man unterscheidet auditive, visuelle, kommunikative und motorische Lerntypen. Da es nur ganz selten Menschen gibt, die ausschließlich nur über eine Sinneswahrnehmung lernen können, ist es gut, wenn Sie bei der Wissensvermittlung möglichst viele Sinne ansprechen.

3. So sprechen Sie Lerntypen am besten an

Nachfolgend ein Überblick, wie Sie die Sinne der einzelnen Lerntypen am besten ansprechen können.

Sie können einen Inhalt z. B. anhand einer Skizze erklären (visuell), ein Thema vortragen (auditiv), mit den Teilnehmenden darüber sprechen (kommunikativ), das Gesprochene mit Gestik begleiten und/oder eine Übung bzw. ein Experiment dazu machen (motorisch).

4. An Vertrautes anknüpfen

Wussten Sie, dass unser Gehirn kaum einen Unterschied macht zwischen dem, was es real wahrnimmt, und dem, woran es sich erinnert bzw. was es sich vorstellt? Das können Sie sich zunutze machen, indem Sie immer wieder einmal an die Erinnerungen der Teilnehmenden andocken.

Sagen Sie z. B. “Sie haben sicherlich auch schon mal folgende Situation erlebt…” Erzählen Sie dann eine Begebenheit, die den Teilnehmenden vertraut ist und bei der jeder die Freiheit hat, seinen ganz eigenen Erinnerungen zu folgen. In diese Beispiele hinein können Sie gut Ihre Lernziele verpacken.

5. Mit allen Sinnen lernen

Alles, was wir selbst erfahren haben, weil wir es gerochen, gefühlt oder gesehen haben, oder was uns, verknüpft mit diesen Sinneserfahrungen, erzählt wurde, prägt sich in unser Gedächtnis besser ein. Nutzen Sie deshalb die Kraft der Worte und der Erinnerungen und bauen Sie bewusst auch Sinneswahrnehmungen ein in Fallbeispiele oder Anekdoten, die Sie erzählen.

Berichten Sie also auch davon, wie es an einem Ort gerochen hat, wie warm oder kalt es dort war oder ob eine Farbe besonders hervorgestochen hat. Je mehr Wahrnehmungsfelder im Gehirn beteiligt sind, desto mehr gedankliche Verknüpfungen können hergestellt werden. Damit wiederum können Sie die Aufmerksamkeit und Lernmotivation der Teilnehmenden steigern und größere Lernerfolge erzielen.


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