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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt und lizenziert mit Canva.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 31.12.2023 • Zuerst veröffentlicht am 15.05.2017 • Bisher 5420 Leser, 1940 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Motivation von außen ist zwar wichtig, aber Sie können leider nicht immer erwarten, dass andere Sie aufbauen. Das müssen Sie selbst erledigen. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Dabei sollten Sie zunächst einige grundlegende Regeln beachten – wenn Sie diese bei Ihrer täglichen Arbeit beherzigen, haben Sie sich schon gut selbst motiviert.
Das Berufsleben ist nicht immer nur aufregend, spannend und neu. Damit Sie gut arbeiten können, müssen Sie auch Routinearbeiten verrichten. Besonders ungeduldigen Menschen fällt das schwer. Sie können das aber üben, indem Sie mit Freude auch an kleinere und unwichtigere Aufgaben herangehen – schließlich tragen auch die zum Erfolg bei. Und: Immer nur kreativ zu sein, wäre auf Dauer sehr anstrengend!
Leider ist mit diesen Regeln nicht immer getan. Gerade wenn Sie Kritik erfahren, benötigen Sie vermutlich eine verstärkte Selbstmotivation. Dass ist nicht verwunderlich, denn viele Menschen haben schon als Kinder gelernt, in Ihrer Meinung anderen mehr zu vertrauen als sich selbst. Wenn sie dann Kritik erfahren, glaube sie diese häufig einfach, statt sich auf eigenen Stärken zu besinnen. Oder sie verfallen in eine trotzige “Ich-kann-das-aber-doch”-Haltung, die verhindert, dass sie das Verbesserungspotenzial in der Kritik erkennen.
Um dies zu verhindern, ist es wichtig dass Sie sich Ihre eigenen Stärken und Schwächen klar und sachlich vor Augen führen, erstere fördern und letztere reduzieren. Leider ist das nicht immer so einfach, wie es klingt, denn viele Menschen traktieren sich in Belastungssituationen selbst noch zusätzlich mit Aussagen, die die Angst steigern und Leistungsfähigkeit behindern, statt einfach mal ruhig und sachlich zu überlegen, dass alles gar nicht so schlimm ist. Denn wenn Sie die Sie Ihre negativen Selbstaussagen durch bewältigende Selbstaussagen ersetzen, bauen Sie Ihren persönlichen Stress durch umgekehrte Selbstverbalisierung ab.
Eine typische Killerphrase ist: “Ich kann das nicht, heute ist nicht mein Tag und ich bin einfach zu doof!” Besser wäre es, in einer Stresssituation sich selbst ruhig zu sagen: “Nun gut, es ist nicht optimal gelaufen, aber es geht schon viel besser als vorher!”
Natürlich weiß jeder, dass verallgemeinernde Aussagen wie “Ich bin einfach zu doof!” nicht ganz ernst gemeint sein können und man sie wahrscheinlich nur im ersten Ärger über sich selbst sagt. Dennoch ist die Wirkung einer solchen Aussage fatal, denn die meisten Menschen übernehmen unbewusst Botschaften, die sie immer und immer wieder hören, als wahre Aussagen, ohne dass diese jemals auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.
Beispiel: Frau M. geht ihr Hauptkunde verloren. Eine rationale Überlegung wäre nun, sich auf die Stärken ihres Unternehmens zu berufen und damit neue Kunden zu gewinnen. Stattdessen denkt Frau M. “Der Kunde ist weg, weil mein Unternehmen schlecht ist. Ich werde keine neuen Kunden finden. Ich kann dichtmachen und mir einen Job suchen.” Wenn Sie diesen Plan in die Tat umsetzt, wird sie dieser Aussage immer recht geben, statt zu überprüfen ob es nicht auch anders ginge.
Aber Sie kennen sicher auch jene Situationen, in denen Sie sich auch innerlich anfeuern, wenn Sie etwas erreichen wollen, indem Sie sich etwa selbst sagen: “Los jetzt, Du schaffst das.” Egal ob positiv oder negativ, beide Verhaltensweisen sind zwei Kehrseiten ein und derselben Medallie, beides ist eine Form von Autosuggestion. Die Psychologie versteht unter Autosuggestion die Selbstbeeinflussung des Fühlens, Denkens und Handelns. Dabei trainiert eine Person ihr Unterbewusstsein, an etwas zu glauben.
Das klingt ein wenig nach selbst-herbeigeführter Gehirnwäsche und tatsächlich stammt der Begriff Suggestion ethymologisch vom lateinischen “subgerere” beziehungsweise “suggerer” was so viel wie unterschieben bedeutet. Sicherlich ist diese Technik nicht universell einsetzbar. Doch wie Sie bereits an den dargestellten Beispielen gesehen haben, wenden viele Menschen diese Technik bereits unbewusst an. Was liegt da näher, als diese Methode systematisch zu anzuwenden, um sich selbst zu motivieren?
Autosuggestion ist kein Allheilmittel. Sie hilft Ihnen bei einzelnen Problemen oder Unsicherheiten weiter, sich nicht unnötig zu demotivieren. Wenn wirklich etwas grundlegend schief läuft, etwa wenn Kunden sich ständig beschweren oder dauerhaft wegbleiben, sollten Sie konstruktiv überdenken, was Sie anders machen können – etwa mit einer Stärken- und Schwächen-Analyse (siehe unten).
Denken Sie in Ruhe darüber nach, wo in Ihrem Arbeitsalltag Situationen auftreten, in denen Sie eine besondere Motivation benötigen, beispielsweise wenn Sie neue Kunden acquirieren wollen. Überlegen Sie dann, was genau an dieser Situation eine Motivation notwendig macht und mit welchen verstärkenden Sätzen (Affirmationen) sie sich aufbauen könnten.
Beispie: Sie wollen auf einer Messe potenzielle Kunden überzeugen. Sie haben ein gutes Konzept und ansprechendes Werbematerial. Da Sie noch neu am Markt sind, sind Sie auf die Kunden unbedingt angewiesen. Dennoch wollen möglichst selbstsicher auftreten, um eine gute Verhandlungsbasis zu haben. Gleichzeit haben Sie Angst, dass man Ihnen Ihre Unerfahrenheit anmerkt und dass potenzielle Kunden an Ihrem Angebot nicht interessiert sein könnten.
Finden Sie zunächst zur Affirmation eine Grundformel, die Ihr Ziel positiv und in der Gegenwart beschreibt, so als hätten Sie das Ziel schon erreicht. In dem Beispiel könnte die Grundformel lauten: “Für die Kunden ist meine Leistung und mein Angebot sehr interessant, daher trete ich meinen Kunden gegenüber souverän und selbstsicher auf”. Verzichten Sie dabei auf einschränkende Konjunktionen wie “Wenn ich souverän und selbstsicher auftrete…” oder “Zwar bin ich noch neu am Markt, aber…” sowie auf die Verwendung des Konjunktivs “ich sollte/könnte/würde”.
Beschreiben Sie besser nie, was Sie nicht wollen, sondern immer was genau Sie anstelle dessen wollen, denn das Unterbewusstsein versteht keine Verneinungen. Wenn Sie sich sagen: “Ich habe ein gutes Angebot, daher ist es für meine Kunden nicht entscheidend, dass ich wenig Erfahrung habe”, dann versteht Ihr Unterbewusstsein “daher ist es für meine Kunden entscheidend, dass ich wenig Erfahrung habe”. Also sagen Sie sich besser: “Ich habe ein gutes Angebot, dass meine Kunden zu schätzen wissen”. Damit ist die Botschaft an Ihr Unterbewusstsein klar auf Ihr Ziel gerichtet: Sie wollen die Kunden von Ihrem Angebot überzeugen.
Es geht vor allem darum, Sätze zu finden, die Sie motivieren. Sie sollten positive Emotionen, geradezu ein Kribbeln im Bauch spüren, wenn Sie Ihre Affirmationen lesen oder sie sich selbst sagen – wie aus Vorfreude, Ihre Ziele zu erreichen. Um die emotionale Wirkung noch zu verstärken, können Sie auch Ihren eigenen Namen hinzufügen: “Ich, Frauke Peters, biete meinen Kunden gegenüber eine hervorragende Leistung.” Verstärken Sie Ihre Sätze zusätzlich durch Elemente, die Ihre Emotionen noch stärker anregen. Das kann so aussehen: “Ich fühle mich wunderbar, weil meine Kunden mein Angebot interessant finden und annehmen”, oder “durch mein selbstsicheres Auftreten beeindrucke ich meine Kunden und Sie mit meiner Leistung sehr zufrieden.” Suchen Sie ganz gezielt nach Formulierungen und Wörtern, die positive Gefühle bei Ihnen auslösen und bauen Sie diese in Ihre Affirmationen ein.
Formulierungen, die die Motivation verstärken, sind je nach Typ unterschiedlich. Einige Menschen brauchen sehr starke Affirmationen wie “super/toll/wunderbar”, anderen erscheinen diese Wörter als stark übertrieben und sie bevorzugen ein einfaches “gut” oder “schön”. Finden Sie Ihre eigenen Formulierungen.
Autosuggestion ist eine gute Methode, um unnötige Demotivation abzuwenden. Sie hilft Ihnen, bei Problemen die erste Frustration zu verarbeiten und wieder positiv zu denken. Doch natürlich besitzen Sie, wie alle Menschen neben Vorzügen, die Sie sich durch Autosuggestion in Erinnerung rufen, auch Schwächen. Vielleicht möchten Sie diese am liebsten verdrängen. Das ist jedoch der der falsche Weg, denn auch die Schwächen gehören schließlich zu Ihnen. Entscheiden für den Erfolg Ihres Unternehmens ist, ob Sie in Kriesensituationen Ihre Stärken optimal einsetzen und mit Ihren Schwächen richtig umgehen können.
Beispiel: Frau M. geht ein Hauptkunde verloren. Frau M’s Stärken liegen im kommunikativen Bereich. Sie könnte darauf vertrauen, dass Sie mit ihren vielen Kontakten bald neue Kunden gewinnen wird. Leider ist Frau M. aber auch ungeduldig und neigt zu Nervosität, wenn etwas mal nicht gleich so läuft. Diese Eigenschaften verhindern, dass sie an Ihre Stärken glaubt und lassen sie ein Scheitern Ihrer Firma befürchten.
Sie sehen also, wie wichtig es, sich in Ruhe die eigenen Stärken und Schwächen klar zu machen. Führen Sie sich diese in schwierigen Situationen vor Augen. So wissen Sie, welche Eigenschaften Ihnen helfen, Ihr Problem zu lösen, aber auch, worauf Sie achten sollten. Wenn Frau M. sich beispielsweise auch in schwierigen Situationen bewusst macht, dass Sie zu Ungeduld und Nervosität neigt, kann sie entsprechende Gegenmaßnahmen wie Entspannungsübungen und Ablenkungen einleiten und so einen klaren Kopf bewahren. Ein realistisches Selbstbild verhilft auf diese Weise also zu einem gesunden Selbstbewusstsein.
Jede Schwäche kann auch eine Stärke sein (natürlich auch umgekehrt!). Sie müssen Ihre Schwächen also nicht gnadenlos ausmerzen, es reicht, wenn Sie sie mehr oder weniger verringern, um die Auswirkungen zu verbessern. Häufig können Ihnen auch Eigenschaften, die Sie zuvor als Schwäche angesehen haben, nützlich sein.
Um das zu erreichen, sollten Sie eine konstruktive und umfassende Analyse Ihrer eigenen Stärken und Schwächen durchführen, auf die Sie sich jederzeit besinnen können. Unterteilen Sie Ihre Fähigkeiten zunächst in fünf Bereiche:
Legen Sie je eine Tabelle für Ihre Stäken und je eine für Ihre Schwächen an. Stehen Sie auch zu Ihren Schwächen. Kein Mensch erwartet von Ihnen, dass Sie perfekt sind. Wenn Sie Ihre kleinen Schwächen wenigstens vor sich selbst zugeben, bekommen Sie ein viel objektiveres Bild von sich selbst und wissen dann, welche Projekte Sie Ihren Stärken entsprechend übernehmen können und welche Ihnen eher nicht liegen. Damit vermeiden Sie spätere Schwierigkeiten.
Halten Sie Ihre Stärken und Schwächen wie in den Beispielanalyse unten gezeigt, schriftlich fest. Listen Sie dabei jedoch nicht einfach nur Ihre Eigenschaften auf. Wichtig ist auch, dass Sie festhalten wie Sie mit der Eigenschaft umgehen und wie Sie sie einsetzen wollen. Dabei ist wichtig, dass Sie Ihre Schwächen nicht einfach nur kritisieren, sondern positiv formulieren, wie sie damit umgehen wollen und dass Sie ergebnisorientiert überlegen, ob Sie dennoch einen Nutzen aus der Schwäche ziehen können, etwa indem Sie daran arbeiten oder sich für die Erledigung bestimmter Aufgaben Hilfe holen.
Analyse meiner Stärken: | ||
Meine Stärken | Wie kann ich sie noch verbessern | Wie kann ich sie nutzen? |
Fachkompetenz | ||
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Individualkompetenz | ||
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Sozialkompetenz | ||
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Konzeptionelle Kompetenz | ||
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Analyse meiner Schwächen: | ||
Meine Schwächen | Wie kann ich sie verringern? | Wie kann ich dennoch nutzen daraus ziehen? |
Fachkompetenz | ||
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Individualkompetenz | ||
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Sozialkompetenz | ||
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Konzeptionelle Kompetenz | ||
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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