Alle klagen über Stress – dabei trägt er doch maßgeblich dazu bei, dass wir unser Leben als interessant und spannend empfinden. Aber noch viel wichtiger: Stress ist wichtig um Spitzenleistungen zu erreichen.

Liebeserklärung an den Stress

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Das gilt auch für Stress. Wenn wir über Stress reden oder lesen, so beleuchten wir fast immer nur die eine Seite der Medaille: die negative, die dunkle, die schlechte, die krankmachende Seite. Und dann fragen wir uns, wie wir diesem schlechten Stress am besten aus dem Weg gehen können. Dazu gibt es ja inzwischen ganze Bibliotheken von Ratgeberliteratur und Unmengen von Wochenendseminaren, in denen wir unsere ganz persönlichen Stressvermeidungsstrategien lernen.

Urs Willmann zeigt, die vielen positiven Auswirkungen, die der sonst so viel gescholtene Stress auf unser Leben hat. Willmann ist Wissenschaftsjournalist bei der Wochenzeitung DIE ZEIT und liebt Stress. Das ist insofern bemerkenswert, als Journalisten überdurchschnittlich häufig unter Stress stehen, was vor allem dem permanenten Termindruck geschuldet ist. Willmann hat sich extra eine längere Auszeit aus seinem Job genommen, um in aller Ruhe ein Buch über die hellen Seiten der Stress-Medaille zu schreiben. Er gab diesem Werk den schönen Titel „Stress. Ein Lebensmittel“.

Ohne Stress wäre unser Leben sehr viel ärmer

Es geht in diesem wohltuend leicht zu lesenden Buch im Kern um die Rehabilitierung der von den meisten Menschen so ungeliebten und verachteten Belastungsform namens Stress. Für Willmann dagegen ist Stress etwas Gutes, und als Beleg für diese Behauptung öffnet er eine riesige Schatztruhe voller Studien und Zitate kluger Männer, die das genauso sehen.

Dabei behauptet Willmann gar nicht, mit seinem Buch eine ausgewogene Betrachtung des Phänomens Stress vorlegen zu wollen. Folgerichtig tut er dies auch nicht. Sein Buch ist bewusst einseitig und parteiisch, es ist, wenn man so will, eine Liebeserklärung an den Stress. Stress macht mich glücklich, das ist Willmanns Aussage. Und deshalb ist er froh, dass es ihn gibt. „Stress ist das Beste, was uns im Leben passieren kann“, behauptet er.

Wenn der Stress chronisch wird, dann hört der Spaß auf

Und dann kommt er doch nicht ganz darum herum, ein bisschen auch auf die negative Form des Stresses einzugehen. Denn auch beim Stress gilt: Die Dosis macht das Gift. Willmann macht einen „Unterschied zwischen akutem und chronischem Stress“. Ersterer ist gut, letzter schlecht und macht krank.

Stress ist im Beruf nur gut, so lange er „in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen“ stattfindet, also nur von kurzer Dauer ist. Dabei ist der negative Stress nicht auf die berufliche Situation begrenzt. Nochmals O-Ton Willmann: „Egal ob schlechtes Betriebsklima, schlechtes Raumklima oder das Klima vor der Haustür: Was unzufrieden macht, begünstigt chronischen Stress.“ Insgesamt empfiehlt Willmann „mehr Gelassenheit gegenüber Stress“.

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Die positiven Seiten von Stress erkennen

„Stress. Ein Lebensmittel“ ist keines der üblichen Rategeber nach dem Motto „Dieses sollten Sie tun und Jenes sollten Sie lassen“. Es handelt sich bei diesem Buch um die Fleißarbeit eines  Wissenschaftsjournalisten, der Unmengen von Quellen gesichtet und verarbeitet hat.

Allein der Abschnitt mit Fußnoten und Quellenangaben umfasst 15 Seiten. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich auch für die helle Seite des Phänomens „Stress“ interessieren.

Die Dauerschleife im Hirn unterbrechen

Überforderung, Krankheit, ein plötzlicher beruflicher Wechsel, dauerhafter Lärm, die Krise in der Partnerschaft: Es gibt zahlreiche äußere und innere Einflüsse, die Ihre Gedanken und Emotionen in Hochspannung versetzen.

In „Aktiv gegen Stress“ zeigt Christy Matta, wie wir Stress in unserem Leben angemessen begegnen und verringern können. Denn ausschlaggebend für unser Unwohlsein sind weniger die Stressoren selbst als vielmehr unsere Art sie zu verarbeiten.

Stress durch persönliche Verarbeitungsmuster

Deshalb ist es wichtig, die selbstzerstörerischen Dauerschleifen im Hirn zu unterbrechen, die sich allein um das Problem drehen und weitere Ängste erzeugen. Christy Matta zeigt in ihrem Buch zahlreiche praktische Übungen für einen neuen Zugang zur Welt.

Denn unabhängig davon, ob Sie die Ursachen beeinflussen können oder nicht: Zu Stress werden diese erst durch Ihre persönlichen Verarbeitungsmuster. Stress beeinflusst Ihre Gefühle und Ihr Denken.

Theorie und Praxis

In ihrem Buch „Aktiv gegen Stress“ beleuchtet die Amerikanerin Christy Matta die häufigsten Stressoren und erklärt deren Wirkung auf Gefühle, Wahrnehmung und Körper.

Matta zieht für ihren Anti-Stress-Ratgeber aktuelle ThForschungsergebnisse heran. Im Mittelpunkt des Buches aber stehen die vielen Übungen, die Ihnen helfen, konstruktiver, offener und gesünder mit Ihren Stressoren umzugehen.

Zulassen ist der erste Schritt

Am Anfang steht dabei das Erkennen und Zulassen. Wer belastende Einwirkungen benennen und (zunächst) akzeptieren kann, schafft die Voraussetzungen, um sich vor den destruktiven Folgen zu schützen. Matta hat eine Vielzahl von Achtsamkeitsübungen zusammengetragen, mit denen Sie Nervosität und Anspannung im beruflichen Alltag in den Griff bekommen.

Ausführlicher widmet sie sich jedoch den großen Krisen des Lebens (Kündigung, Trennung, Tod) und zeigt, wie es Ihnen Schritt für Schritt gelingen kann, Ihre emotionale Stabilität wiederzuerlangen.

Es geht vor allem darum, die selbstzerstörerischen Dauerschleifen im Hirn zu unterbrechen, die sich allein um das Problem drehen und weitere Ängste erzeugen. Matta bringt Ihnen bei, alte Denkmuster abzulegen und neue Perspektiven auch in Krisen zu entwickeln.

Umgang mit Stress (neu) lernen

Sie werden dadurch den Stress nicht völlig ablegen oder vermeiden. Sie können ihn aber entwerten und akut gegensteuern, wenn mal „wieder alles zu viel wird. Matta hat ihr Buch vor allem für Menschen geschrieben, für die Stress keine lästige, vorübergehende Belastung ist, sondern den Alltag bestimmt und die Lebensqualität auf „0“ setzt.

Die finden hier sehr gute Antworten auf die Fragen „warum“ und „wohin“,“
„Trotz des frühlingshaften Wetters besprechen wir diese Woche ein Buch zum Thema Burnout. Weil es Betroffenen sehr gut neue Wege aufzeigt und das Thema für jeden Berufstätigen wichtig ist. Denn vorbeugen tut Not!

Hilfe zur Selbsthilfe beim seelischen Kollaps

Der Titel des Buches „Kompass Burnout“ ist treffend gewählt. Theo Jannet bietet darin erstklassige Orientierung in allen Fragen zu einer Erkrankung, die die Betroffenen zunächst völlig orientierungslos zurücklässt. Schritt für Schritt arbeitet der Autor die Fragen auf, die um den schwammigen Begriff „Erschöpfungssyndrom“ kreisen.

Er grenzt Burnout von Depressionen und Suchterkrankungen („Workaholic“ gehört auch dazu!) ab und hilft Ihnen mit einem kleinen Selbsttest, die eigene Gefährdungslage einzuschätzen. Bitte keine Panik, wenn sich dabei die Burnout-Anzeichen verdichten.

Ausfahrt aus dem emotionalen Tunnel

Jannet führt Sie behutsam zur Ausfahrt aus dem emotionalen Tunnel. Mit guten Hinweisen zur Selbstfürsorge und zum Wiederaufbau des Egos („Angst in Kraft verwandeln“). Aber auch mit einer ganzen Reihe handfester Tipps zu Therapiemöglichkeiten, Arztgesprächen, zur Einnahme von Psychopharmaka.

In ruhigen Worten erklärt Ihnen Jannet, wie ambulante und stationäre Therapien funktionieren und wer davon profitiert. Der Autor verrät, wie Sie bei akuten Problemen möglichst schnell einen Termin beim Facharzt erhalten und einen Reha-Antrag korrekt stellen oder bei einem negativen Bescheid vorgehen („Bei Ablehnung lieber einen Neuantrag ausfüllen als einen Widerspruch einlegen – das wird schneller entschieden!“).

Wiedereingliederung in den Beruf

Im Schlussteil geht es um Wiedereingliederung in das Berufsleben und Stabilität im Alltag („Die Spur halten“). Und wenn das nicht auf Dauer klappt, gibt es immer noch Notfallpläne: Jobwechsel oder Verrentung. Vordergründig ein Abschied, tatsächlich aber ein hoffungsvoller Neuanfang, um genau die Lebenskraft und Freude zurückzugewinnen, die im alten Leben so schleichend verlorenging.

Lesen Sie das Buch, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Leben nur noch um Arbeit kreist und Freizeit kaum noch Platz im Alltag findet. Jannet hat zahlreiche gute Tipps und Adressen, um die seelische Abwärtsspirale rechtzeitig zu stoppen.

Der Power-Riegel für Ihr Ego

Und nun gibt es fünf sofort umsetzbaren Tipps, um Ihr Ego wieder aufzupäppeln, wenn es mal am Boden liegt und sie sich im emotionalen Jammertal befinden.

Kennen Sie das auch? Ein Kollege, ein Freund oder vielleicht auch ein völlig Unbekannter drückt den passenden Knopf, und Ihr Ego saust schneller als jeder Fahrstuhl in den Keller. Manchmal reicht dafür eine flapsige Bemerkung zu Ihrer neuen Frisur.

Anstatt die Situation einfach als kleines Ärgernis abzuhaken, gehen Sie mit sich selbst ins Gericht, packen Erinnerungen aus von persönlichen Niederlagen und Missgeschicken, um sich zu bestätigen: Sie sind einfach nicht gut genug.

Raus aus dem seelischen Loch und Selbstmitleid

Falls Sie auch zu denen gehören, die sich regelmäßig ihr eigenes seelisches Loch graben, um sich darin zu bedauern und zu verstecken, sollten Sie unbedingt Paul McGees Buch „Trau dir“ lesen.

Mit viel Esprit und Witz hilft Ihnen der Autor, Ihr Ego wieder aufzurichten und sich emotional gegen künftige Tiefschläge zu wappnen. Das Ganze ohne den typischen Coaching-Slang. Stattdessen setzt McGee auf den gesunden Menschenverstand und ebenso einfache wie treffende Erkenntnisse. Unverblümt ehrlich und mit einer großen Portion Humor gewürzt, holt Sie „Trau dir“ aus dem emotionalen Jammertal. Ein kluges Buch, das schon beim Blättern der ersten Seiten gute Stimmung verbreitet.

Tankstelle für‘ s Selbstbewusstsein

Auf dem Weg nach oben steht einem immer jemand im Weg. In den allermeisten Fällen ist man das selbst! Mit ein Grund, warum dieses Buch von Robert Kelsey so viel Anklang findet. Er zeigt wie man Versagensängste überwindet und sich Streicheleinheiten für das eigene Ego gönnt.

Wenn ein selbsternannter „Großmeister der Versagensängste“ seinen eigenen Ratgeber zum Thema „Versagensängste“ schreibt, weil die zahllosen, vorhandenen Ratgeber zu dem Thema nicht viel taugen würden („unhaltbare Versprechen“), ist Skepsis angesagt.

Aus dem Nähkästchen des Großmeisters

Die weicht beim Lesen aber sehr schnell echter Begeisterung. „Worauf wartest Du noch?“ von Robert Kelsey ist ein erstklassiges Buch zum Thema „Versagensängste und Selbstbewusstsein“.

Denn der Autor bedient sich eines cleveren Tricks: Er schildert eigene Erfahrungen und pickt sich die Rosinen aus den wirklich guten Psychoratgebern heraus, um Ihnen zu erklären, warum Sie so denken und handeln, wie Sie es nun mal tun. Und wie Sie das ändern können.

Trau dich, dann kannst Du Popstar werden?

Wichtige Erkenntnis des ersten Teils, der vor allem die Ursachen von Versagensängsten abklärt: „Mentale Störungen, wie geringes Selbstwertgefühl, sind eine Disposition“.

Anders gesagt: Er reicht nicht aus, uns groß zu denken, um tatsächlich zu wachsen. „Trau dich, dann kannst Du Popstar werden“ ist ein leeres Versprechen, das leider in zahlreichen Coaching-Büchern wiederholt wird (wenn auch mit anderen Worten). Besser: Die eigene Angst akzeptieren und als „Triebfeder betrachten“ und daraus Nutzen ziehen.

Niederlagen sind schmerzlich? Alles eine Frage der Sichtweise!

Menschen mit geringem Selbstwertgefühl haben die Tendenz, Niederlagen der eigenen Persönlichkeit und Erfolge dem Zufall zuzuschreiben. Kelsey hilft Ihnen, Ihre Bewertungsmaßstäbe neu zu justieren.

Ab sofort bitte keine absoluten Urteile mehr, die Ihr Ego in den Keller fahren. Niederlagen sind nur dann schmerzlich, wenn wir diese als schmerzlich wahrnehmen wollen.

Augen auf, weg mit dem Selbstmitleid

Wer die Augen aufmacht (und das Selbstmitleid unterdrückt), wird feststellen, dass es ein Scheitern auf ganzer Linie nicht gibt. Zudem bieten kleine Misserfolge immer auch die Option, das eigene Set an Erfahrungen zu erweitern und künftig besser zu nutzen.

Mit seinen praktischen Tipps im hinteren Teil des Buches vermittelt Kelsey einfach nachvollziehbare Prinzipien, um empfänglicher für den Wert der erbrachten Leistungen zu werden:

Zwischen Schulterklopfen und Zielsetzung

Für die Vergangenheit. Sich selber auch mal auf die Schulter klopfen. Für die Zukunft: Realistische Ziele setzen. Und zwar konsequent. Am besten mithilfe einer Strategie, die „kleine Siege in signifikante Fortschritte verwandelt“. Und bitte künftig nicht mehr zulassen, dass die flapsige Bemerkung eines Kollegen Ihren ganzen Tag versaut.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Scherz über Ihre Frisur nicht halb so bösartig gemeint war, wie Sie ihn sich gerade zurechtdeuten, liegt bei 99 Prozent. Authentisch und mit einer Vielzahl frischer Gedanken geht Robert Kelsey das Thema „geringes Selbstwertgefühl“ an. Treffsicher argumentiert und flüssig geschrieben. Einer der sehr guten Ratgeber in diesem Genre.


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