Personaler stehen immer wieder vor der schwierigen Entscheidung, Mitarbeiter entlassen zu müssen. Oder gibt es Alternativen? Erfahren Sie hier, wie Sie systematisch zu einer Entscheidung gelangen, ohne hinterher sagen zu müssen: “Das hätte ich besser wissen müssen!”

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Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung

Entscheidungen müssen Sie ständig treffen. Manche fallen Ihnen leichter, andere können Ihnen den Schlaf rauben. Wenn Entlassungen anstehen, sind die Entscheidungen häufig besonders schwierig.

Sie sollen in Ihrer Abteilung zehn Prozent der Kosten einsparen. Und wissen: Bei den Sachmitteln ist nichts mehr drin! Nun grübeln Sie unter Zeitdruck: Sparen bei den Mitarbeitern? Jemanden entlassen? Wen? Weniger Gehalt für alle? Viele Ihrer Entscheidungen haben weitreichende Konsequenzen, für die Sie verantwortlich sind. Daher: überdenken Sie Entscheidungen sorgfältig.

Fehlentscheidungen vermeiden

Würde ich gerne, leider fehlt mir oft die Zeit, werden Sie sagen. Das ist nicht nur bei Ihnen so. Business Objects, eine Anbieterin von Business Intelligence Lösungen und Business Week Research Services veröffentlichten dazu eine Studie.

Diese bestätigt: Von 675 befragten Managern in Europa und den USA treffen zwei Drittel jede zweite Entscheidung spontan und intuitiv. Aber: 77 Prozent der Manager geben auch häufige Fehlentscheidungen zu. Und diese können Unternehmen Millionen kosten.

Doch gute Entscheidungen auch unter Zeitdruck zu treffen kann man lernen. Zunächst müssen Sie sich dazu die Techniken erarbeiten. Mit der Zeit laufen die Prozesse in Ihrem Kopf dann automatisch ab und Sie können besser, schneller und erfolgreicher entscheiden.

9 typische Probleme beim Entscheiden – und die richtige Lösung gleich dazu:
Problem:Lösung:
Ich wälze die Gedanken oft ohne Ergebnis hin und her.Visualisieren Sie Ihre Gedanken schriftlich
Viele Entscheidungen sind so komplex, dass ich gar nicht weiß wo anfangen.Machen Sie sich die Vorgaben klar, dann Schritt für Schritt weiter.
Meist habe ich gar keine Zeit, ausreichend über das Problem nachzudenken.Üben Sie mit Zeitdruck umzugehen. Wenden Sie Erste-Hilfe an.
Schwere Entscheidungem schiebe ich gerne auf, sehe alles zu negativ oder blockiere mich auf ähnliche Weise.Machen Sie sich klar, was Sie emotional bei Ihrer Entscheidung blockiert.
Mir fallen einfach keine Alternativen ein.Wenden Sie Kreativitäts-techniken an und finden Sie so brauchbare Alternativen.
Ich benötige häufig mehr Informationen,Recherchieren Sie relevante Informationen
Ich überdenke ständig Kon-sequenzen und Alternativen – ohne Ergebnis!Rechnen Sie alles durch, dann bekommen Sie ein konkretes Ergebnis.
Ich kann Entscheidungen oft nicht umzusetzen – gerade mit anderen.Seien Sie konsequent und setzen Sie Hilfsmittel ein.

5 Schritte zu einer optimalen Entscheidung

Erstaunlich, dass viele Menschen nicht schriftlich denken. Da wird eine Entscheidung im Kopf hin- und hergewälzt oder auch mal eine Pro- und Contra-Liste geschrieben, doch alles Schwarz-auf-Weiß aufzu-schreiben, das tun die wenigsten, so der bekannte Münchener Coach Gitte Härter. Tatsächlich entscheiden Sie leichter, wenn Sie alles visuell vor sich haben. Lernen Sie die Techniken dafür.

Beachten Sie: Je nach Tagesform oder Komplexität der Entscheidungen ist Ihr Vorgehen anders. Einmal entscheiden Sie gleich spontan aus dem Bauch, weil Sie die nötigen Erfahrungen haben, ein anderes Mal analysieren Sie alles. Reine Bauch- oder Kopfmenschen gibt es kaum, also stecken Sie sich nicht selbst in diese Schubladen, sondern seien Sie offen für neue Ansätze.

Schritt 1: Sich den Rahmen klar machen

Sie treffen jede Entscheidung im Rahmen bestimmter Parameter. Dazu gehören Gegebenheiten, die schon vorher da waren und vielleicht Ihre Entscheidung erst nötig machen (zum Beispiel wirtschaftliche Probleme Ihres Unternehmens), aber auch Vorgaben wie Zeitraum und Ziel, die Sie nicht aus den Augen verlieren dürfen.

In den Rahmen gehören auch persönliche Faktoren

Das sind zum Beispiel Ihre Charaktereigenschaften und persönlichen Erfahrungen, die Ihre Entscheidungen auch unbewusst beeinflussen. Sie wissen selbst am besten, wie Ihr Charakter angelegt ist. Richten Sie danach Ihre persönlichen Parameter aus.

Beispiel: Wenn Sie lieber rational entscheiden, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie Zeit haben, um die Fakten zu analysieren. Wenn Sie ad hoc eine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen müssten, wären Sie sicher unzufrieden mit dem Ergebnis.

Bedenken Sie: Nur wenn sie sich selbst weitgehend treu bleiben, können Sie Ihre Entscheidung auch vor sich und anderen vertreten.

Visualisieren Sie Ihren Entscheidungsrahmen

Sinnvoll ist ein übersichtliches Schema, damit Sie während des gesamten Entscheidungsprozesses präsent haben, um was es geht. Fragen Sie sich ehrlich: Welche Voraussetzungen sind unveränderbar gegeben? Wie muss das Ergebnis sein? Aber auch: Welche Faktoren sind für mich persönlich unabdingbar? Füllen Sie einen solchen Rahmen mit eigenen Parametern:

Äußere Faktoren:

Persönliche Faktoren:

Schritt 2: Zeitdruck und andere Blockaden überwinden

Nächste Woche sollen Sie Ihre Einsparvorschläge auf den Tisch legen – und Sie fühlen sich damit unter Zugzwang. Dabei ist der Druck oft kleiner, als Sie denken. In vielen Situationen bleibt Zeit genug, strukturiert zu überlegen – es kommt nur darauf an, wie Sie mit dem Stress umgehen!

Trainieren Sie die Techhniken zur Entscheidungsfindung in unstressigen Situtationen. Je mehr Übung Sie haben, desto besser können Sie unter Druck damit umgehen.

Wenn Sie mehr Zeit zum Entscheiden brauchen

Fragen Sie nach dem Grund des Zeitdrucks. Wer macht Ihn? Warum? Was spricht dagegen, die Entscheidung in Ruhe zu fällen? Sprechen Sie mit den Verursachern. Führen Sie Argumente an, warum Sie für Ihre Entscheidung mehr Zeit brauchen. Sie können etwa sagen: Ich muss zunächst alle wichtigen Fakten kennen, um mich optimal zu entscheiden.

Häufig zeigt sich, dass die Entscheidung doch nicht so dringend ist, wie zunächst gedacht. Falls es aber doch brennt, gibt es einige Soforthilfemaßnahmen:

Erste Hilfe im Notfall:

Unsicherheit überwinden

Zeitdruck ist nur ein Faktor, der Sie hemmen kann. Tagtäglich müssen Sie mit Ihren Entscheidungen Veränderungen herbeiführen. Gewohntes aufzugeben, kann unsicher machen. Unterdrücken Sie Ihre Gefühle nicht einfach, sondern halten Sie sie schriftlich fest – positive wie negative. Denn: Auch positive Empfindungen können Ihre Entscheidung “vernebeln”, wenn Sie Konsequenzen zu optimistisch beurteilen.

Wichtig ist, dass Sie ein möglichst umfassendes Bild von Ihrer Gefühlslage im Hinblick auf die anstehende Entscheidung bekommen. Erst die Analyse ermöglicht Ihnen, mit unliebsamen emotionalen Einflüssen rational umzugehen. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, mit welchen Argumenten Sie sich in typischen Blockadesituationen selbst davon überzeugen können, dass diese Sichtweise Sie nicht weiterbringt.

Blockade, die sich so zeigt:Sie entgehen der emotionalen Falle, indem Sie sich klar machen:
Komplexität: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.Splitten Sie Ihr Problem in Teilprobleme, die Sie nacheinander lösen – so ist es weniger komplex.
Selbstbild: Ich hasse es, solche Entscheidungen fällen zu müssen.Sie haben schon oft und erfolgreich Entscheidungen dieser Art gefällt, daher ist die Negativ-Aussage unbegründet.
Aufschieben: Das Problem erledigt sich von selbst, wenn ich abwarte!Jedes Aufschieben ist schon eine Entscheidung. Nehmen Sie die Verantwortung an, setzen Sie sich selbst einen Termin!
Weggablung: Es gibt nur zwei Wege.In vielen Situtaionen gibt es mehrere Alternativen. Suchen und finden Sie sie.
Flucht: Ich weiß keine Lösung, also vermeide ich.So lösen Sie das Problem nicht, sondern nehmen es wahrscheinlich sogar in die neue Situation mit.
Bedeutungsaufblähung: Die Entscheidung ist un-widerrufbar oder lebensentscheidend, Alles oder nichts!Die meisten Entscheidungen, auch wenn Sie momentan noch so schwerwiegend scheinen, sind später noch korrigierbar.
Pessismismus: Ich will alles, was passieren könnte, in meine Überlegungen einbeziehen. Bald konzentriere ich mich aber nur noch auf die Probleme.Machen Sie sich klar, dass Sie spekulieren. Suchen Sie bewusst auch nach positiven Konsequenzen. Wenn das nicht hilft, machen Sie das Gegenteil: Übersteigern Sie Ihren Pessimismus, bis er absurd und lächerlich wirkt.
Perfektionismus: Ich möchte keinen Fehler machen und keine Schwäche zeigen.Jeder Mensch hat Fehler und Schwächen, gestehen Sie sich auch eigene zu. Und machen Sie sich das Positive einer möglichen Fehlentscheidung bewusst: Wo liegt Ihre große Chance, daraus für die Zukunft zu lernen?

Schritt 3: Alternativen bedenken

Wenden Sie sich nun der rationalen Seite Ihrer Entscheidung zu: Überlegen Sie in Ruhe für sich, welche Möglichkeiten, sich zu entscheiden Sie haben. Hilfreich dabei sind die folgenden beiden Methoden:

Schreiben Sie alle denkbaren Alternativen auf – auch wenn Sie Ihnen zunächst noch so unrealistisch erscheinen. Denn: Mehrere Alternativen zu haben, ist immer besser, als nur zwischen zwei extremen Möglichkeiten wählen zu können.

Vielleicht gibt es schon eine oder mehrere Alternativen, für die Sie sich intuitiv entscheiden wollen? Notieren Sie Ihre spontanen Gefühle, wenn Sie die Möglichkeiten auflisten. Wenn Sie wollen, können Sie das auch in Form von Smilis oder Zahlen zwischen 0 und 5 machen (0 steht für negativ, 5 für positiv. Das könnte etwa so aussehen:

Alternativen:Gefühle:Wertung:
EntlassungenDamit habe ich Bauchschmerzen0:
Gehaltskürzungen für alleNicht schön, aber damit kann ich leben3:
Umstrukturierung der AbteilungSuper Idee, aber ob sie durchführbar ist?4:
Ich kürze die Gehälter, stattdessen geldwerte Leistungen für alle MitarbeiterGute Idee, aber ob das die notwendigen Einsparungen bringt?3:

Alternativen eingehend zu prüfen und dann doch zu verwerfen, ist keine Zeitverschwendung: Wenn Sie alle Möglichkeiten eingehend geprüft haben können, Sie hinterher viel besser zu Ihrer Entscheidung stehen. Und: Vielleicht entscheiden Sie sich nach eingehender Prüfung gerade für den unwahrscheinlichsten Weg?

Schritt 4: Informationsbeschaffung

Damit Sie nun jede Ihrer Alternativen mit den möglichen Konsequenzen bedenken können, brauchen Sie Fakten – und damit kommen Sie zur aufwändigsten Phase des Entscheidungsprozesses. Vernachlässigen Sie die Recherche trotz Zeitdruck nicht. Aber Achtung: Wenn Sie zu viele Informationen anhäufen, verlieren Sie den Überblick und erschweren sich nur unnötig die Entscheidung.

Informationen eingrenzen

Besser: Grenzen Sie den Informationsfluss von vorneherein durch eine gezielte Fragestellung zu jedem Aspekt Ihrer Entscheidung ein. Die Frage Wie kann ich am besten einsparen? bringt Sie nicht weiter, da Sie viel zu unkonkret ist Ihre Fragen sollten Ihr Problem viel stärker eingrenzen. Nur wenn Sie ganz genau hinterfragen, bekommen Sie auch genaue Antworten. Das ist besonders wichtig, wenn Sie die Informationsbeschaffung an jemand anderen delegieren.

Wenn Sie als eine mögliche Alternative zum Einsparen etwa über Mitarbeiterentlassungen nachdenken, sollten Sie ganz gezielt nach Informationen suchen, die Ihnen helfen, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Solche präzisen Fragen sollten Sie für jede Ihrer Alternativen stellen – nur erhalten Sie ein objektives Bild.

Erstellen Sie schriftlich eine Liste mit möglichst präzisen Fragen und notieren Sie, wo Sie Antworten finden. Gewichten Sie: Was müssen Sie genau wissen, was nicht?
Beispiele für genaue Fragestellungen:Wo finde ich die Informationen?Wichtig? (1: kaum, 5: sehr)
Einsparungen anderer Abteilungen durch Entlassungen?Erfahrungen von Kollegen,. Zahlen aus der Firma5:
Langfristige Folgen für die Motivation und Produktivität der übrigen Mitarbeiter?Erfahrungen von Kollegen,. Zahlen und Material aus der Firma3:
Weitreichende Qualitätsverluste in der Firma? Welche?Erfahrungen und Zahlen aus der Firma.4:
Wurden in der Firma Alternativen versucht? Welches Ergebnis?Erfahrungen firmeninternes Material5:
Einsparung anderer Firmen durch EntlassungenStatistiken (z.B. von Wirtschafts-institute).2:
Rückgang Qualität/Produktivitätbei anderen FirmenMedienberichte, Statistiken2:
Momentane Trends?Statistik, Medien1:
Bedingen Entlassung- en fehlende Kaufkraft bzw. Umsatzverlust?Statistiken, Medienberichte, Experten1:

Informationen bewerten

Die richtigen Informationen finden bedeutet natürlich auch, diese zu bewerten. Leider können Sie nicht immer davon ausgehen, dass Ihre Informationen auch wirklich neutral oder lückenlos sind. Seien Sie daher stets kritisch. Vorsicht auch mit Pauschalaussagen wie Der Wirtschaft geht es schlecht! Differenzieren Sie: Nicht allen Firmen geht es schlecht. Schon sieht die Sache ganz anders aus!

Auch die Medien beeinflussen Sie direkt oder indirekt: Es gibt Trendthemen, die natürlich auch Ihr Kollegenkreis diskutiert. Dadurch ist das Thema ständig präsent. Sie können sich dem entziehen, indem Sie den “Trend” kritisch mit fünf W-Sätzen: in Frage stellen:

Ein Beispiel: Sie suchen statistisch belegte Studien, die Ihnen zeigen, wie Sie am besten Geld einsparen können. Dabei stoßen Sie auf zwei gegensätzliche Ergebnisse und fragen sich nun, welchem Sie glauben können. Verdeutlichen Sie sich schriftlich in Stichpunkten die Aussagen, aber auch die Intention der beiden Studien. Überlegen Sie dann, warum Sie diese oder jene Information mehr gewichten und notieren auch das.

Notizen:
Inhalt der Infor-

Mation

längere Arbeitszeit = niedrigere Lohnkosten = mehr WachstumFehler im Management = Arbeitszeitverschwen-dung = Minus von 190 Milliarden Dollar/Jahr
Von wem?Institut für Deutsche WirtschaftProudfoot Consulting (Unternehmensberatung)
Mgl. In-tention dahinterHilft Arbeitgebern längere Arbeitszeiten durchzusetzen?Zeigt den Firmen Bedarf für Leistungen einer Unternehmensberatung?
Ich denkeIch finde das wichtiger, einleuchtender weil…Ich finde das wichtiger, einleuchtender, weil…

Die Übersicht nützt nicht nur Ihrer Zufriedenheit: Wenn Ihre Entscheidungen auf sachlichen Informationen basieren, die Sie gut und wohlüberlegt recherchiert haben, bieten Sie weniger Angriffsfläche für Kritiker.

Schritt 5: Die Entscheidung “durchrechnen”

Erst wenn Sie die Fakten kennen, könne Sie auch die Konsequenzen Ihrer Entscheidung wirklich abschätzen. Sie können die -Argumenten natürlich In Ihrem Kopf hin und herwälzen. Besser ist allerdings, diese aufzuschreiben – etwa als Pro- und Contra-Liste. Besser jedoch, als die verschiedenen Aspekte nur mit + oder – zu bewerten, ist, jede Alternative mit allen Konsquenzen für sich durchzurechnen.

Die Konsequenzen sind dabei gleichzeitig die Kriterien für Ihre Entscheidung. Bewerten Sie die Kriterien mit Zahlen zwischen 0 und 5. – 5, wenn Sie erwarten, dass diese Konsequenz genau so eintritt und 0, wenn nicht. Beschreiben Sie Ihre Meinung außerdem mit Worten näher.

Bewerten Sie alle Alternativen mit denselben Kriterien – nur so können Sie vergleichen! Bei wichtigen Kriterien verdoppeln Sie den Wert (bei allen Alternativen!). Zählen Sie die Werte jeweils zusammen, so sehen Sie sofort, wie Sie sich – rein rechnerisch natürlich – am besten entscheiden sollten.

Ich entlasse drei Mitarbeiter:
Einsparung mal2:5Sparziel erreicht
Mit-arbeiter meiner AbteilungBetroffene3Nur drei Mitarbeiter
Effizienz4Leistungsplus (Angst?)
Motivation2Unzufrieden
Mein Rückhalt2Ansehensverlust
Zufriedenheit übrige Firma5Es betrifft sie nicht
Wissen und Qualität bleibt1Es fehlen gute Kräfte
Firmenimage (Umsatz!)2Leidet
Zufriedenheit Chef mal2:5Genau was er wollte
Zufriedenheit Betriebsrat1Ärger
Gesamtsumme:40:
Ich verlange weniger Geld und mehr Arbeit von allen:
Einsparung mal2:5Sparziel erreicht
0Nur wenige0Alle Mitarbeiter
Effizienz3Leistungsplus fraglich
Motivation2Unzufrieden
Mein Rückhalt3Leichter Ansehensverlust
Zufriedenheit übrige Firma5Es betrifft sie nicht
Wissen und Qualität bleibt5Kann erhalten werden
Firmenimage (Umsatz!)4Leidet leicht
Zufriedenheit Chef mal2:5So auch ok
Zufriedenheit Betriebsrat3Weniger Arger
Gesamtsumme:45:
Ich strukturiere die Abteilung effizienter komplett um:
Einsparung mal2:3Noch unklar
Mit-arbeiter meiner AbteilungBetroffene3Alle, aber positiv
Effizienz5Leistungsplus
Motivation5Zufrieden
Mein Rückhalt5Ok, ich bemühe mich
Zufriedenheit übrige Firma1Angst vor Veränderung
Wissen und Qualität bleibt5Ja
Firmenimage (Umsatz!)5Leidet nicht
Zufriedenheit Chef mal2:2Könnte Ärger machen
Zufriedenheit Betriebsrat5Kein Ärger
Gesamtsumme:44:
Gehaltskürzungen für alle, aber geldwerte Leistungen:
Einsparung mal2:1Sparziel fraglich
Mit-arbeiter meiner AbteilungBetroffene2Alle, aber nicht schwer
Effizienz4Leistungsplus
Motivation3Einigermaßen zufrieden
Mein Rückhalt4Ok, ich bemühe mich
Zufriedenheit übrige Firma4misstrauisch
Wissen und Qualität bleibt5Ok
Firmenimage (Umsatz!)3Leidet nicht
Zufriedenheit Chef mal2:3Misstrauisch
Zufriedenheit Betriebsrat4Kaum Ärger
Gesamtsumme:37:

Wie entscheiden Sie?

Rein rechnerisch können Sie sich – in diesem Beispiel – nun dafür entscheiden, die Gehälter aller Mitarbeiter zu kürzen, um einzusparen und damit zufrieden sein. Damit haben Sie Ihre Entscheidung nach ganz rationalen und logischen Erwägungen getroffen.

Wenn Sie aber noch nicht überzeugt sind, steht dieses Ergebnis möglicherweise im Gegensatz zu Ihrem “Bauchgefühl”. Vergegenwärtigen Sie sich einfach nochmals, was Sie spontan gedacht haben, als Sie sich die Alternative überlegt haben: Sie hatten etwa notiert, dass Sie mit Gehaltskürzungen für alle Leben könnten Umstrukturierungen in der Abteilung hatten Ihnen intuitiv besser gefallen und waren besser Bewertung.

Nun müssen Sie abwägen, was für Sie wichtiger ist. Leider kann Ihnen niemand den generellen Ratschlag geben: Hören Sie immer auf Ihren Bauch oder immer auf Ihren Verstand. Das müssen je nach Situation und Ihren persönlichen Vorgaben (denken Sie an Ihre Parameter!) immer wieder neu selbst entscheiden.

Argumente noch einmal überdenken

Überdenken Sie dazu nochmals die verschiedenen Argumente. In vorliegenden Fall würden Sie sich vielleicht für die Gehaltskürzungen entscheiden – einfach weil Sie ja selbst schon spontan notiert hatten, dass Umstrukturierungen vielleicht nicht durchführbar sind und die rationalen Überlegungen dieses Urteil bestätigt haben.

Wenn sie unschlüssig sind, werfen Sie eine Münze – nicht, um sich zu entscheiden, sondern um zu merken, was Sie eigentlich wollen: Schon während die Münze fällt, hoffen Sie vielleicht auf Kopf, weil Sie eigentlich die Gehälter kürzen wollen. Oder Sie reagieren spontan mit Widerwillen, wenn die Münze auf Zahl fällt, weil Sie nicht umstrukturieren wollen.

Entscheidungen konsequent umsetzen und kommunizieren

Die Entscheidung steht! Doch nur damit ist es nicht getan: Jetzt müssen Sie auch für eine konsequente Umsetzung der Lösung sorgen.

Für Akzeptanz und Verständnis sorgen

Wenn Sie für andere mitentschieden haben, müssen Sie dafür sorgen, dass die Mitarbeiter Ihre Entscheidung verstehen und akzeptieren. Erklären Sie, warum es keine Alternative gab und die Umsetzung für alle wichtig ist. Zeigen Sie sich nicht unschlüssig – andere Menschen nehmen auch unangenehme Entscheidungen positiv auf, wenn Sie diese überzeugend argumentieren.

Handeln Sie konsequent, seien Sie Vorbild bei der Umsetzung: Mitarbeiter akzeptieren Gehaltskürzungen, wenn es der Firma schlecht geht. Eine Gehaltserhöhung für den Chef verstehen Sie dann aber nicht!

Hilfsmittel

Machen Sie klar, warum die Entscheidung notwendig war. Setzen Sie einen realistischen Zeitplan fest und arbeiten Sie gemeinsam darauf hin. Betonen Sie die positiven Aspekte, die herauskommen werden. Ein gutes Mittel: Malen Sie ein Plakat mit allen wichtigen Punkten. Hängen Sie es für alle sichtbar auf. Aktualisieren Sie als Ansporn immer, wie viel Zeit noch bleibt und welche Teilerfolge Sie schon erreicht haben.

Wie weit sind wir mit der Umsetzung schon?
Was ist das Ziel?Die Abteilung durch Umstrukturieren effizienter machen:
Warum ist es nötig?Die Firma muss sparen!
Was haben wir davon?– Wir sichern unserer Arbeitsplätze:

– Wir arbeiten effizienter:

Bis Wann?In 3 Monaten:Noch 9: Wochen
Was muss ganz konkret getan werden und warum?Die Pausen gut aufteilen – es muss immer jemand für Eiliges da sein.

Die Ablagen besser organisieren, damit man die Sachen schneller findet

Kommunikationswege verbessern, damit wir weniger Meetings brauchen

Die Aufgaben ganz konkret – jeder muss immer wissen, was er tun soll

Was haben wir schon erreicht?Pausen sind nun besser aufgeteilt

Ablagen sind besser organisiert!