Klar, Chefs, sind nervige Arschlöcher – aber nicht immer. Sie haben auch Stress. Daher: Geben Sie Ihrem Chef noch eine Chance. Das lohnt sich!

Gib dem schlechten Chef eine Chance: Jeder von uns ist ein Arschloch!

Der größte Arsch von allen: Sie selbst!

Als ich vor einiger Zeit aus Anlass unseres Hochzeitstages total entspannt mit Jana, der besten Gattin von allen, am Thermenpool lag und – natürlich – im Geiste diesen Text durchging, fragte ich sie: »Du, sag mal, du stehst ja auch lange genug im Beruf. Erinnern Sie sich an Begebenheiten, wo sich ein Vorgesetzter gegenüber seinen Mitarbeitenden völlig unmöglich gemacht hat?« Darauf sie: »Also, das größte Arschloch in unserer Bank warst damals ja du …«

Ich war geschockt. Denn diesen Teil meiner Vergangenheit hatte ich natürlich schon vergessen. Sie frischte mein Gedächtnis auf: »Erinnerst du dich noch an Helmut? Du hast ihm damals gedroht: ›Wenn Sie diese Papiere nicht übers Wochenende fertigstellen, können Sie Montagmorgen direkt in die Personalabteilung marschieren und Ihre Kündigung abholen!‹ Oder als du mir sagtest, dass es Ihnen piepegal sei, wer die Organisationsagenden übernimmt – und ab sofort hatte ich sie dann am Hals. Nicht weil das meine Sache gewesen wäre, sondern weil deine Assistentin keinen Bock mehr darauf hatte und mir den ganzen Schlamassel einfach bei Nacht und Nebel auf den Schreibtisch gekippt hat. Und damals hatte ich noch keinen in der Abteilung, der mir diese Zusatzaufgabe hätte abnehmen können. Damals waren wir noch per Sie. Damals warst du unser Vorstand. Ich hätte dich trotzdem erwürgen können!« Glücklicherweise hat sie das nicht getan, sondern mich stattdessen geheiratet.

Gib dem Arsch eine Chance!

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Selbst wenn man es kaum glauben kann: Auch ein schwacher Chef ist lernfähig. Gib ihm eine Lernchance! Oft fragen mich Coachees: »Wie viele Chancen muss ich ihm denn geben?« Die theoretische Antwort lautet: bis er es kapiert und besser macht. Die praktische lautet: Nach maximal zwanzig Versuchen in derselben Sache kann man allerdings die Cheferziehung und ihn aufgeben. Dann sind Sie wenigstens sicher: Er/sie ist nicht zu retten. Es erleichtert ungemein, wenn man guten Gewissens die Illusion aufgeben kann, dass es mit diesem Arsch jemals besser wird … Die tröstliche Wahrheit ist: Wir alle sind Ärsche. Irgendwann, irgendwo. Manche von uns sind es zeit ihres Lebens. Andere schaffen den Absprung. Auch Saulus war ein Riesenarsch, bevor ihn der Blitz traf und er Paulus wurde. Es besteht also noch Hoffnung. Selbst für den größten …

Wie hält man das bloß aus? Haben Sie einen einen Chef? Jede(r) hat einen Chef! Geht er Ihnen auf die Nerven? Treibt er Sie in den Wahnsinn? Gelegentlich? Häufig? Permanent? Sie  nicht allein! Es geht Millionen Menschen wie dir: Chefs nerven. Und wenn es nicht der Chef ist, dann sind es die unkollegialen KollegInnen, die verkrustete Hierarchie, die überbordende Bürokratie im Unternehmen, der galoppierende Zeitdruck und Leistungsstress, die unerträglichen Arbeitsbedingungen oder bescheuerte Kunden.

Es gibt tolle Chefs – aber…

Um zu Beginn einem Missverständnis vorzubeugen: Es gibt tadellose, hervorragende, exzellente Chefs! Wir alle kennen oder hatten einige davon. Über sie reden wir hier nicht. Sie sind nicht das Problem. Das Problem ist der Arschlochchef und sein weibliches Pendant. Viele Leute glauben, nur die kleine Sachbearbeiterin oder der Packsklave im Online-Handelslager litten unter fiesen, miesen Chefs. Das stimmt nicht. Es ist viel schlimmer: Es trifft alle. Vom Regalauffüller über den Projektleiter, den Abteilungs-, Sparten- und Bereichsleiter bis hinauf zum Direktor und zum Vorstand. Neulich zum Beispiel erzählte mir der Spartenleiter eines Werkzeugbauers: »Unser Finanzvorstand ist ein Riesenarsch. Investitionsanträge über 1.000 Euro sitzt er generell sechs Wochen aus.

Aber wenn ein Projekt wegen seiner Entscheidungsverweigerung drei Tage zu spät ins Ziel kommt, wer ist dann schuld? Nicht der Fettarsch, sondern ich!« Seit Monaten hat’s der Spartenleiter am Magen. Kein Wunder! Schlechte Chefs sind gesundheitsschädlich. Sie kommen gleich nach Alkohol und Drogen. Man braucht sich nur die aktuellen Zahlen zu Burnout und stressbedingten Erkrankungen anzuschauen: astronomisch! Fakt ist, dass kein Mensch während seines Arbeitslebens auf Dauer von schlechten Chefs, übergriffigen Kolleginnen, depperten Kunden, Hierarchierepressalien, Leistungsdruck, Bürokratiewahnsinn oder miesen Arbeitsbedingungen verschont bleibt. Die meisten Menschen nehmen das hin: »So ist der Job halt!« Oder wie ein Vorstand mit immerhin siebenstelligem Gehalt sagt: »Die Hälfte meiner Bezüge sind kein Gehalt, sondern Schmerzensgeld dafür, dass ich mich mit den Tieffliegern vom Aufsichtsrat herumschlagen muss.« Weiter unten in der Hierarchie drücken es die Menschen direkter aus: »Unser Chef ist ein Arsch. Weiß jeder. Nix zu machen.«

Schafe, die sich nicht wehren

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Das denken viele. Und genau das macht den blöden Chef glücklich: Er liebt nichts mehr als Schafe, die sich nicht wehren, sondern höchstens hin und wieder leise vor sich hin blöken. Weil man ja sowieso nichts ändern kann, denkt das Schaf. Und das ist gut so. Denn ich verrate hier ein Geheimnis Siet kein Schaf. Sie sind ein Mensch. Und solange Sie das sind, solange Sie sich selbst oder ich Sie daran erinnere, so lange können Sie etwas tun. Sie können den Chef ändern! Deshalb sind wir hier. Das ist der Sinn dieses Textes. Was Sie vor sich, ist eigentlich kein Ratgeber-Text, sondern die »Wie-ändere-ich-meinen-Chef«-Anleitung, dein Befreiungsschlag, deine Erlösung aus unzumutbaren oder einfach nur stressigen, lästigen und nervigen Verhältnissen.

Damit Ihr Chef sich endlich ändert, müssen Sie ihm noch nicht mal ein russisches Killerkommando auf den Hals hetzen oder auf dem Firmenparkplatz die Niederquerschnittsreifen seines dicken Firmenwagens aufschlitzen. Rache ist keine (gute) Lösung. Die besten Lösungen für nervige Chefs und andere Störfaktoren sind gewaltfrei, einfach, geräuschlos und schnell. Das Beste an diesen Anti-Arschloch-Strategien: Es gibt jede Menge davon, sie sind einfach und wirken schnell. Selbst in deiner nächsten Umgebung finden Sie Kollegen und Kolleginnen, die mit der Arschlochchefin, dem Problemkunden oder dem Mobberkollegen besser oder sogar gut zurechtkommen – ohne ihnen hinten reinzukriechen. Wie machen die das?

Die besten Anti-Arschloch-Strategien

Da ist zum Beispiel Ursula. Sie ist sechsunddreißig und Teamsekretärin in einem Büro voller großkopferter Architekten, die sie zehn Stunden am Tag am Rotieren halten. Ursula hat einen netten Mann und eine süße Tochter, die der Mutti an ihrem siebten Geburtstag um 17:15 Uhr ein Bild aufs Handy schickt. Darauf bläst sie gerade mit vollen Pausbacken vor der versammelten Schar eingeladener Kinder, Verwandter und Familienmitglieder stolz die sieben kleinen Kerzen auf ihrer Torte aus. Unter das Bild hat sie getippt: »Mami, wo bist du?« Natürlich noch im Büro. Wieder mal. Immer noch. Weil ihr deppertes Team großkopferter Architekten überraschend noch ganz dringende Aufgaben hereingegeben hat, die selbstverständlich erledigt werden müssen, »und zwar ASAP!«. Als Ursel die Nachricht ihrer kleinen Tochter liest, bricht sie in Tränen aus (man müsste ein Stein sein, um es nicht zu tun) und flucht auf ihre Scheißchefs.

Mal wieder. Wie schon so oft. Wie schon seit Jahren. Böse Sackgasse, in der Ursula da steckt. Bis zu diesem siebten Geburtstag ihrer Tochter. Und ein solcher Tag der Befreiung wird auch für Sie kommen. Als nämlich der nächste Architekt mit einer selbstverständlich ebenfalls superdringenden Aufgabe hereinplatzt, sagt sie nicht: »Leck mich, Arschloch!« Das denkt sie. Was schon ein Fortschritt ist. Denn bislang dachte sie in den fünfzehn Jahren ihrer Berufstätigkeit: »Du Tarzan, ich Jane. Ich kleine Sekretärin kann gegen fünf studierte, schweinereiche und superwichtige Architekten ja doch nichts ausrichten. Außerdem brauchen wir den Job, um endlich aus der kleinen Wohnung rauszukommen!« Heute sagt sie zum zeitvergessenen und scheinbar familienfeindlichen Architektenkollegen: »Das erledige ich natürlich gerne – nur jetzt nicht. Jetzt geh ich heim zu meiner Tochter, die feiert heute Nachmittag nämlich ihren siebten Geburtstag.«

Das leise Leiden im Büro

Und der eben noch unverschämt fordernde Architekt sagt: »Oh, das wusste ich nicht! Warum hast du das nicht schon um drei gesagt? So dringend sind die Sachen dann auch wieder nicht.« Einfache Lösung. Klappt nicht immer, ist aber deutlich besser, als das Schaf zu machen und nichts zu sagen. Hinterher wundert sich Ursula: »Das ging ja einfach! Warum habe ich das nicht früher schon gemacht?« Weil die meisten von uns sanfte Stupser – neuhochdeutsch: Nudges – brauchen, um die Schafswolle abzustreifen. Deshalb sind wir hier: Die folgenden Seiten sind voller sanfter und auch ein paar unsanfter Stupser. Damit du endlich in die Gänge kommst. Damit das Leiden ein Ende hat. Es leiden inzwischen viel zu viele. Sie leiden still und leise und leisten ihre Arbeit. Jahre und Jahrzehnte.

In der Hoffnung, dass vielleicht bald ein besserer Chef kommt, die verdammte Bürokratie in der Firma eingedämmt wird, der Mobber im Büro nebenan ein anderes Opfer findet oder auf dem Weg zur Arbeit von einem herabfallenden Klavier erschlagen wird. Das kann alles durchaus passieren! Aber eher selten. Viel häufiger passiert, wenn Sie weiterhin still und heimlich leiden, dass Sie sich die Gesundheit ruinieren, deine Arbeitszufriedenheit rapide abnimmt und dein Familien- und Privatleben vor die Hunde geht. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Sie können Ihren Chef ändern – und jeden anderen Querschläger. Es gibt dafür Dutzende schneller, einfacher und harmonischer Lösungen.

Falls Sie übrigens meinen, dieser Text disst Chefs und (die stets gleichermaßen angesprochenen) Chefinnen: Nein! Etliche Führungskräfte haben ihn vor Veröffentlichung gelesen. Einige bedankten sich: »Hab selber einen Chef, den ich besser in den Griff kriegen muss.« Andere sagten: »Ich hab mich ein Dutzend Mal bei dem Gedanken ertappt: Mensch, so bin ich ja auch manchmal! Muss ich unbedingt abstellen – wer will schon ein Arschloch sein!«


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