Jeder kennt sie und viele leiden unter ihnen: Schlechte Chefs, Führungsstärke? Fehlanzeige! Doch wie gehen Mitarbeiter mit ihnen um?

Richtig kommunizieren mit schlechten Vorgesetzten: 10 Tipps zum Umgang mit dem Horror-Chef

Was macht schlechte Chefs aus?

Solchen Chefs, die zu keiner klaren Entscheidung fähig sind, ihre Mitarbeiter mit unverständlichen Arbeitsanweisungen drangsalieren und mit unberechenbaren Wutausbrüchen verschrecken, hat keiner gerne. Dementsprechend werden in vielen Unternehmen Fehler unter den Teppich gekehrt und Mitarbeiter machen Dienst nach Vorschrift. Hauptsache, der Chef bekommt so wenig wie möglich mit.

Wer einen schlechten Chef hat, leidet nicht selten still und heimlich vor sich hin, nach dem Motto: „Machen können wir ja ehe nichts.“ In einer Online-Umfrage fragten die australischen Wissenschaftler Anthony Don Erickson, Ben Shaw und Zha Agabe nach Erfahrungen mit schlechten Chefs. Von den 240 Teilnehmern gaben 64 Prozent an, dass ihren Bossen trotz ihrem miesen Auftreten nichts passierte oder sie sogar noch befördert wurden. Die Frustration über den Chef, der scheinbar machen kann, was er will, schadet jedoch nicht nur dem Betriebsklima, der Motivation und damit auch der Produktuvität im Unternehmen – sie schadet auch dem Mitarbeiter selbst.

Fehlende Selbstbestimmung verursacht Stress

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Und Professor Dr. Lothar Seiwert, einer der führenden deutschen Experten für Zeitmanagement und WorkLifeBalance, erklärte in seinem Buch „Ausgetickt. Warum wir Abschied vom Zeitmanagement nehmen müssen“, dass nicht etwa Stress schuld am Burn-out ist, sondern die fehlende Selbstbestimmung. Was Menschen wirklich ausbrennen ließe, habe nichts mit der Arbeitsbelastung zu tun, sondern mit dem Grad an Fremdbestimmtheit im Leben. Doch damit man selbstbestimmter arbeiten kann, muss man wissen, wie man dem schlechten Chef richtig gegenüber tritt – denn jeder Vorgesetzte hat ganz unterschiedliche Eigenarten.

Da ist zum Beispiel der unberechenbare Choleriker: In der Regel ist er sehr engagiert, geht enthusiastisch neue Projekte an und setzt diese auch zielorientiert um. Er ist anderen gegenüber offen und fröhlich sagt in der Regel klar, was er denkt. So lange es so läuft, wie der Choleriker will, ist alles in Ordnung. Wenn es ihm aber etwas gegen den Strich geht, rastet er scheinbar grundlos völlig aus, während die anderen ratlos nach dem Auslöser dafür suchen. In diesem Moment hilft nur gelassen abwarten, bis seine Wut verraucht ist.

Nicht jeder schlechte Chef ist bösartig

Ein ganz anderes Kaliber ist der intriganten Karrierist: Er vertritt nie extreme Standpunkte, sondern passt sich taktisch klug immer der Meinung seiner eigenen Vorgesetzten an. Außerdem beurteilt er Menschen strategisch danach, wie wichtig sie seiner Karriere sind oder werden könnten. Doch bei seinen eigenen Mitarbeitern schleimt er nicht, sondern lässt keine Gelegenheit aus, aus deren Ideen Kapital zu schlagen. Man sollte ihn daher höflich und bestimmt auf Distanz halten und möglichst wenig Angriffspunkte bieten, indem man mit ihm nur über die Arbeit, nicht aber auch noch über persönliche Dinge spricht.

Dennoch: Nicht jeder schlechte Chef ist auch wirklich ein böser Mensch. Vielen ist gar nicht klar, wie sehr ihre Mitarbeiter leiden. Sylvana Pollehn, Managerin und Restauranleitern bei McDonald`s, wirbt daher in ihrem Buch „Hier bin ich der Boss! Gemeinsam zum Erfolg“ auch für Verständnis gegenüber Chefs: „Unsere Mimik, unsere Gestik und unser Tonfall kann Fluch oder Segen zugleich sein. Diese drei setzen wir häufig unbewusst, manchmal auch bewusst, ein. Sie unterstützen die Kommunikation auf positive oder negative Weise.“ Aber Pollehn weiß auch, dass sich Chefs für die Reaktionen ihrer Mitarbeiter sensibel zeigen sollten: „Menschen zeigen unverkennbar, ob sie mit dem – was und wie sie etwas sagen – einverstanden sind. Deshalb sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass durch unangebrachtes Verhalten unsererseits andere vielleicht unerwünscht reagieren.“

10 Tipps zum Umgang mit Horrorchefs

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Was kann man gegen wirklich schlechte Chefs tun? Die Palette reicht von „Ruhig bleiben“ bis zu rechtlichen Schritten. 10 Tipps.

  1. Sachlich bleiben: Bei Konflikten mit dem Vorgesetzten ist es besonders wichtig, objektiv und sachlich zu bleiben, auch wenn der Chef dem Mitarbeiter nicht mit derselben Professionalität begegnet.
  2. Geduld und Selbstkontrolle: Emotionen trüben das Urteilsvermögen und provozieren hitzige Diskussionen. Mitarbeiter sollten einen großen Bogen darum machen.
  3. Keine Besserwisserei! Sicherlich ist es immer einfach zu behaupten, man selbst könne es besser machen. Vielleicht verlangt der Job dem Chef aber viel mehr ab, als man als Außenstehender wahrnimmt.
  4. Verständnis für den Chef: Vielleicht hat der Vorgesetzte mehr zu tun hat, als er bewerkstelligen kann. Versuchen Sie, Verständnis zu zeigen.
  5. Sich der Herausforderung stellen: Mitarbeiter sollten jede Chance nutzen zu beweisen, dass sie großen Herausforderungen gewachsen sind und Verantwortung übernehmen können. Das gibt Pluspunkte.
  6. Beförderung anpeilen: Statt Frust zu schieben, sollten Sie eine Beförderung anpeilen: Sie können dann nämlich aus der Menge herausstechen und sich für besser Aufgaben empfehlen – inklusive Trennung vom inkompetenten Chef.
  7. Selbstsicher sein: Sie sollten trotz aller Kritik von oben immer an Ihre eigenen Fähigkeiten glauben und sich nicht davor scheuen, Erfahrungen und Kenntnisse zu teilen.
  8. Den Chef unterstützen: Bieten Sie Ihre Hilfe an: Vielleicht hat der Chef in einigen Bereichen weniger Erfahrungen und ist für Hilfe und Unterstützung dankbar.
  9. Zeugen suchen: Ob beim Präsentieren einer Idee, oder nach Beendigung eines großen Projektes, es ist immer hilfreich Kollegen an der Seite zu haben, die die geleistete Arbeit bezeugen können.
  10. Beweise finden: Wenn man wirklich gegen den Chef zu Felde ziehen will, sollte man gute Beweise für dessen Inkompetenz oder widerrechtliches Verhalten haben – etwa durch Zeugen oder E-Mails.


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