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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Ab jetzt Führungskraft: So meistern Sie die ersten 100 Tage“ (2014), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Nadja Raslan (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 08.09.2024 • Zuerst veröffentlicht am 10.06.2015 • Bisher 4385 Leser, 1265 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Gute Entscheidungen erhalten Sie, wenn Sie gezielt und nachvollziehbar vorgehen. Auch wenn sich später herausstellt, dass es eine bessere Entscheidung gegeben hätte: So können Sie den Entscheidungsweg nachvollziehen und begründen.
Häufig starten wir, ohne zu wissen, wo wir genau hinwollen. Nehmen Sie sich die Zeit, sich darüber klar zu werden, was eigentlich entschieden werden muss – auch wenn die Fragestellung scheinbar schon klar ist.
Während Frauke Niebl die Angebote sichtete, kam ihr eine Idee: Für die Firma wäre es günstiger, die Maschine zu leasen. Ihre Aufgabe war es, Ersatz für die veraltete Maschine zu beschaffen. Automatisch ging sie davon aus, dass es sich um die Anschaffung einer neuen Maschine handeln würde. Jetzt stellten sich ganz neue Fragen: Soll die Maschine gekauft oder geleast werden? Muss sie neu sein oder tut es auch eine gebrauchte? Welche Hersteller kommen infrage?
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Entscheidungsproblem wirft im Beispiel völlig unterschiedliche Fragen auf, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Klären Sie stets zuerst, auf welcher Ebene das Problem entschieden werden muss. Dabei gilt:
Jede Entscheidung dient dazu, bestimmte Ziele zu erreichen. Individuell können diese Ziele höchst unterschiedlich sein. Werden mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt? Dann kann es vorkommen, dass die Ziele sich gegenseitig ausschließen.
Tobias Reiter hat sich für die günstigste Logistik-Software entschieden. Schließlich enthält sie alle geforderten Funktionen und ist ausgereift. Was er übersehen hat, ist, dass sich seine Mitarbeiter weigern, mit der neuen Software zu arbeiten: „Viel zu kompliziert in der Anwendung. Wir bleiben bei der alten Software, auch wenn die weniger kann!“
In unserer Beratungspraxis erleben wir oft, dass Entscheidungen unter der Ausblendung bestehender Fakten getroffen werden. Tobias Reiter hat schlicht übersehen, dass die beste und günstigste Software nichts nützt, wenn die Mitarbeiter sie ablehnen.
Statt ›Welche Software bietet das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis?‹ hätte die Frage lauten sollen: ›Welche Software unterstützt uns am besten in unserer Arbeit?‹ Halten Sie schriftlich fest, welche Ziele Sie mit Ihrer Entscheidung verfolgen. Kennzeichnen Sie Neben- und Hauptziele und konzentrieren Sie sich auf letztere!
Je mehr Optionen Sie haben, desto besser wird die Entscheidung ausfallen. Vermeiden Sie es, sich zu früh auf eine Entscheidung festzulegen oder in der Kategorie ›schwarz – weiß‹ zu denken. Sammeln Sie alles, was Ihnen an Lösungsalternativen in den Sinn kommt. Vermeiden Sie es, in dieser Phase einzelne Aspekte zu bewerten.
Wenn alle Optionen vorliegen, prüfen Sie, welche davon Ihren Zielen und Anforderungen am ehesten entspricht. Meist fällt die Entscheidung nun leicht, weil sich eine Option als die beste erweist. Ergibt die Bewertung keinen eindeutigen Favoriten? Dann bleibt Ihnen nichts übrig, als Fakten und Intuition erneut zu befragen und sich zu entscheiden.
Akzeptieren Sie, dass jede Ihrer Entscheidungen mit Risiken verbunden ist. Eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Zielen kann das Risiko reduzieren, aber nie eliminieren. Nullrisiko würde bedeuten, nicht zu entscheiden. So wie Sie das Risiko eines Verkehrsunfalls nur dadurch auf Null senken, indem Sie zu Hause bleiben.
Analysieren Sie in der Rückschau Ihre Entscheidungen. Mit einer ehrlichen Reflexion haben Sie die Chance, Ihre Entscheidungsfähigkeit zu verbessern.
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Nadja Raslan ist Geschäftsführerin von RaslanTraining – Systemische Personal Entwicklung. Nach mehrjähriger Führungserfahrung in einem Münchner Beratungsunternehmen ist sie seit 1997 selbständig als Beraterin und Trainerin tätig. Sie studierte Betriebswirtschaft mit dem Fokus Personal, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Steuern/Revision. Sie ist systemischer Coach und Paar-/Familientherapeutin. Als Lehrtrainerin bildet sie Business-Coaches aus. Ihre Kernkompetenzen liegen in den Themen Führung, Kommunikation, Konflikt und Team. Gemeinsam mit dem Systemischen Berater, Trainer und Coach Franz Hölzl hat sie mehrere Bücher, u.a. „Ab jetzt Führungskraft“ veröffentlicht. Alle Texte von Nadja Raslan.
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