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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Katharina Daniels (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 15.04.2024 • Zuerst veröffentlicht am 15.05.2013 • Bisher 4389 Leser, 1162 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Es gibt viele, hochinteressante Forschungen zu Unternehmenskulturen, die das Selbstverständnis eines Unternehmens beschreiben. Solche Selbstverständnisse bilden sich auch in Unternehmen als Gesamtheit betrachtet ab, also als Stimmungsbild aller Akteure, die in diesem Unternehmen arbeiten, vom Vorstand über den ITler bis zum Arbeiter am Fließband.
Das Netz fordert seine eigene Art der Intelligenz und der Erfahrung. Werden Instrumentarien gewählt, die dem Charakter, dem Wesen dieses Unternehmens zuwiderlaufen, ist nicht nur das Nicht-Authentisch-Sein gefährlich für den Ruf des Unternehmens.
Es gerät zudem in die Situation, atemlos einer Entwicklung hinterher zu hetzen und dabei die Besinnung auf die eigenen gewachsenen Werte zu verlieren.
Ich rede hier nicht das Wort für ein Verbleiben im Status Quo, ich rede aber davon, dass es sinnvoll ja überlebensnotwendig ist, sich sehr genau anzuschauen, welche Entwicklung jetzt in diesem Moment schon zu stemmen ist.
Und da ist es sinnvoll, sich die Kultur in diesem Unternehmen sehr genau anzuschauen. Dazu müssen wir etwas tiefer ins Detail gehen.
Das funktioniert ein wenig analog zum Selbstverständnis eines Individuums:
Ein sehr anschauliches Modell ist das Modell des US-amerikanischen Sozialpsychologen Clare Graves, der aus der evolutionären Entwicklung des Menschen heraus in einem ständigen Pendeln zwischen Einzelkämpfertum und Gemeinschaftsgeist heraus fünf Denk- und Handlungslogiken erforscht hat, die charakteristisch für Unternehmen sind.
Das sind die Macht, die Ordnung, die Leistung, die Gemeinschaft und die Integration. Diese Denk- und Handlungslogiken bestimmen sehr stark das Miteinander im Unternehmen, in Teams.
Stellen wir uns einfach vor, zwei Teams sollen fusionieren, eines davon ist absolut teamorientiert (Handlungslogik Gemeinschaft), auf das gemeinsam erreichte Ergebnis stolz.
Das andere setzt auf Leistung und nochmal Leistung und zwar Leistung des Einzelnen, es zählt, was der- oder diejenige erreicht hat, ohne die Gemeinschaft. Die Missverständnisse türmen sich praktisch auf und können bisweilen fast in Krieg ausarten.
Oder die Handlungslogik Macht: Hier ist wichtig, was der Chef sagt, oder die Handlungslogik Ordnung: Hauptsache, die Dinge gehen ihren geordneten Gang, zu viel Querdenken nagt an den Grundfesten. Jede Kultur hat ihre Berechtigung, keine ist nur richtig oder nur falsch, es kommt immer auf den Kontext an.
Was aber ist nun das prägend für eine Internet-, eine Onlinekultur? Im Regelfall Mitbestimmung, dialogorientierte Prozesse, Querdenken und zugleich die Betonung des subjektiven Verständnisses.
Es ist eine sehr bunte Mischung und ein solches Verständnis im Unternehmen auszuhalten, erfordert Reife, erfordert eine integrative Kultur, die fünfte Reifestufe im Graves-Modell:
Eine Unternehmenskultur, die mit Widersprüchen umgehen kann, die Offenheit, die sie einfordert auch tolerieren kann, wenn sie in Kritik gegenüber dem Unternehmen mündet.
Man kann sich vorstellen, dass in einem streng autokratisch geprägten Unternehmen, in einem Unternehmen, in dem das Selbstverständnis über Strahl- und Leitfiguren transportiert wird, die Vielfalt, die Unwägbarkeit, die eine Onlinekultur beinhaltet, furchteinflößend wirkt.
Ein Unternehmen, dass sich noch vorwiegend über das klassische Organigramm definiert, mit kästchenförmigen Zuständigkeiten, in deren Zwischenräumen bislang Leere herrschte, wird noch nicht reif sein für das auch Anarchische der Netzkultur.
Denn die Netzkultur befördert regelrecht die kleinen, praktisch im Wildwuchs entstandenen Communities zwischen den festgefügten Hierarchieebenen. Die Communities, die sich Hierarchie- und professionsübergreifend organisieren und die Meinung machen im Unternehmen.
In solchen Grüppchen können IT-Abteilungsleiter, Buchhalter und Marketingmitarbeiter in bunter Mischung auftreten.
An dem wachsenden Erfordernis von Netzkommunikation – auch im Recruiting – kommen Unternehmen mittelfristig nicht vorbei. Sie sollten sich aber sehr genau fragen, ob sie aktuell dafür schon bereit sind, die Reife haben oder ob sie zuvor an ihrer Unternehmenskultur arbeiten, also den ersten Schritt vor dem zweiten tun sollten.
Es gibt hier validierte Test- und Diagnosetools und maßgeschneiderte Beratungen und Coachings, mit deren Unterstützung sich Unternehmen gezielt entwickeln können, um zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Zug zu steigen.
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Katharina Daniels arbeitete als Journalistin und PR-Beraterin u.a. für den Focus, manager magazin, ADAC oder die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die studierte Juristin war 14 Jahre lang Tageszeitungs-Redakteurin Print und Online. Als Fachjournalistin und PR-Beraterin mit Schwerpunkt Unternehmenskommunikation arbeitete sie u.a. für Focus, manager magazin, ADAC oder die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Sie konzeptionierte Kongresse für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder Deutsche Gesellschaft für Personalführung und hat zahlreiche Bücher herausgebracht. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Gesundheitswirtschaft, der Medizin- und Klinikkommunikation sowie in der Personalentwicklung, Organisations- und Arbeitspsychologie und im Themenfeld von Reintegrations- und Rehabilitationsstrategien zur Mitarbeiterbindung. Außerdem betreut und konzeptioniert sie Websites und Unternehmensblogs wie leadership-in-change.de. Alle Texte von Katharina Daniels.
Social Recruiting wird von Unternehmen leider noch immer viel zu wenig als Chance gesehen, was ausgesprochen schade ist.
Wollte an der Stelle nur kurz sagen, dass ich Social Media einen total wichtigen Kanal für Unternehmen finde, aber irgendetwas klappt nicht mit dem Kommentieren, ich musste mehrfach von vorne anfangen.
Hören Sie doch auf mit dem Quatsch, Social Media & Recruiting haben etwa so viel gemeinsam wie Kühe und Fische – nämlich nichts! Das sollten Unternehmen endlich berücksichtigen.
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