Einen Job lernen und diesen ein Leben lang machen – so sieht der deutsche Standard weiterhin aus. Doch das ist, als ob Barbie und Ken Personalentscheidungen treffen. Was kommt dabei heraus?

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Berufliche Neuorientierung ist ein Trend-Thema

Zu den meistgelesenen Beiträgen auf Best of HR – Berufebilder.de® gehört der zum Thema berufliche Neuorientierung. Auch bei Google werden dieser und ähnliche Begriffe vergleichsweise häufig gesucht. Der Wunsch, umzusatteln, aber auch die Frage, welcher Beruf passt (besser) zu mir, scheint viele Menschen umzutreiben.

Das ist kaum erstaunlich in unserer Zeit zunehmender Flexibilisierung: Während es früher vor allem das sichere Einkommen war, das beim Job zählte, betreiben heute viele finanzielles Down-Shifting: Die berufliche Befriedigung ist ihnen wichtiger, als ein Einkommen, das heutzutage auch gar nicht mehr so sicher erscheint.

Im den selben Job von der Ausbildung bis zur Rente? Deutschland vs. Rest der Welt!

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Paradoxerweise herrscht aber dennoch in vielen, gerade deutschen, Köpfen weiterhin die Auffassung, man müsse von der Ausbildung bis zur Rente den selben Job haben. Vor allem im angelsächsischen Ausland sieht das anders aus.

Diese in Anbetracht der globalen Entwicklung etwas seltsam anmutende Sichtweise gilt um so mehr für die Personalverantwortlichen in Unternehmen: Brüche im Lebenslauf werden nach wie vor mit Skepsis betrachtet, nur wer ganz stringent sein Ding durchgezogen hat, wird anerkannt.

Der Mut, Neues anzufangen wird nicht honoriert

Und der Mut, etwas Neues angefangen zu haben, wird nicht etwa honoriert, sondern als Ziellosigkeit bewertet. Daher ist es dann offenbar auch wichtig, solche Brüche Lebenslauf besonders nett zu verpacken und kaschieren – auch wenn das an Verarsche grenzt.

Die Studienabbrecherin und Quereinsteigerin Regine Heidorn hat in Vorstellungsgesprächen bemerkt, dass Personaler regelrecht Angst davor haben, jemanden einzustellen, der aus dem Rahmen fällt. Und da sie keine Lust hat, die Brüche in ihrem Lebenslauf schönzureden, sucht und findet sie ihre Jobs lieber in ihrem Netzwerk und bei Twitter im direkten Gespräch mit Menschen, mit denen sie persönlich auch gut kann.

Unternehmen haben Nachteile, wenn Sie auf innovative Querdenker verzichten

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Wie nachteilig es für Untenehmen sein kann, auf innovative Querdenker zu verzichten, hat vor einiger Zeit der frühere Personalvorstand der Telekom und Bundestagsabgeordnete, Thomas Sattelberger, selbst zweifacher Studienabbrecher, im Interview mit dem Tagesspiegel zu bedenken gegeben.

Dort warnt er vor den auf Effizienz getrimmten Barbies und Kens aus den Business Schools, die glauben, die Welt sei mit Formeln zu beherrschen. Heraus kämen dabei immer die selben ausgetrampelten Wege, die signifikant verantwortlich für missratene Führung seien:

“Doch in vielen Branchen… brechen gerade traditionelle Geschäftsmodelle weg. Für echte Innovationen brauchen Unternehmen Querdenker, die sich auf neue, abseitige Wege wagen.”

Das selektive Bildungssystem trägt die Schuld

Kommunikations-Stratege Helge Weinberg setzte noch Einen obendrauf und sieht die Schuld für das absehbare Scheitern des Geschäftsmodells Deutschland in unserem selektiven Bildungssystem, das weite Teile der Bevölkerung ausklammert:

“Es reicht, sich darüber aufzuregen, dass die Politik ein Bildungssystem fördert, das unserem Land wirtschaftlich massiv schadet… Soziale Herkunft darf kein Zugangskriterium für Bildung sein, denn damit unterstützen wir lediglich die ‘Kens und Barbies’. Wir verzichten auf die Ideen und Impulse weiter Teile der Bevölkerung.”

Sterotype Selektionskultur ist weiterhin populär im Recruiting

Unternehmen sind also auf die innovativen Quereinsteiger angewiesen, leisten sich aber bislang eine außerordentlich stereotype Selektionskultur.

Die Frage wann sich das ändern wird, beantwortet Sattelberger auch gleich: Er sei zuversichtlich, dass sich Menschen aus ihren selbstgebauten Käfigen befreien könnten.

Bewegt sich Deutschland weiter oder nicht?

Ich muss leider gestehen: Wenn ich mir so anschaue, wie wenig sich in Deutschland und auch in den Köpfen bewegt und in den letzten Jahren bewegt hat, bin ich eher skeptisch.

Und die Auswirkungen bekommen wir allmählich zu spüren, man muss sich dafür nur das tägliche Chaos bei der Deutschen Bahn anschauen.


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