Aktuell haben CHRIS an der Universität Bamberg und Monster ja wieder ihre jährliche Studie zu den  Recruiting-Trends herausgebracht. Dabei gab es in diesem Jahr einige Überraschungen. Meine Einschätzung und 5 X 3 Trends im Überblick.

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Frauen in der IT auf dem Vormarsch?

Löblich, dass die Studienreihe des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Karriereportal Monster in diesem Jahr dem Thema “Women in IT” ein eigenes Themenspecial gewidmet hat.

Der Grund dafür ist allerdings weniger schön: Der Anteil von Bewerberinnen auf IT-Berufe liegt bei unter 20%. Gründe dafür nennt die Studie auch, z.B. dass die IT für Frauen einfach nicht sexy genug ist.

Ergebnisse zu Optimistisch?

Mir persönlich ist das zu kurz gedacht, für mich liegen die Gründe vor allem in einer stark männlich dominierten Unternehmenskultur – da muss mehr getan werden, als ein paar Girls Days, um Frauen nachhaltig zu begeistern.

Auch an anderer Stelle ist die Studie für mich viel zu optimistisch: Nur 3,8 % der Recruiter haben Angst, im Zuge der Automatisierung ihren Job zu verlieren. Warum Deutschlands Personaler sich so sicher fühlen verrät die Studie übrigens nicht. 5 X 3 Trends im Überblick:

“Women in IT”:

  1. Fachkräftemangel unverändert: der Fachkräftemangel steigt kontinuierlich an, besonders in
    der IT-Branche. 2017 werden 56,7% der Vakanzen schwierig bis nicht zu besetzen sein. Frauen als eine relevante Zielgruppe unter den Bewerbern sind noch immer deutlich unterrepräsentiert und stellen nur 17,4% der Kandidaten im IT-Sektor bzw. nur 13,3% bei den Top-1.000-Unternehmen.
  2. Frauen nur zu Imagezwecken: 44,2% der Frauen, die in IT-Berufen arbeiten, glauben, dass
    die Unternehmen nur zu Imagezwecken kommunizieren, dass Frauen
    willkommen sind bzw. eingestellt werden.
  3. Ausgewogene Work-Life-Balance: 54,4% der IT-Expertinnen halten ihre Work-Life-Balance
    für gut – deutlich mehr als ihre männlichen Kollegen und auch mehr als
    Frauen in anderen Branchen.

Trend “Employer Branding”:

Trend “Active Sourcing”:

  1. Social Media hat aufgeholt: Im Vergleich zu 2014 stimmen heute dreimal so viele
    mittelständische Unternehmen (40,5%) den Einsatz von Social Media mit
    anderen Personalbeschaffungsaktivitäten ab.
  2. Standard: Zwei von zehn der Top 1.000 Unternehmen passen die direkte
    Ansprache nur geringfügig an den Kandidaten an – davon sind 27,9%
    der Kandidaten genervt.
  3. Automatisierte Bewerbervorauswahl: Sie nutzen zwar nur 7,9%
    der Top 1.000 Unternehmen, sehen aber zwei Drittel dieser
    Unternehmen als förderlich für diskriminierungsfreie Vorauswahlen. Das
    denken auch 35,5% der Kandidaten!
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“Mobile Recruiting”:

  1. Vielversprechender Trend: 70,7% der Unternehmen sagen, dass sich ihre
    Reichweite durch den Einsatz von Mobile Recruiting bei der
    Kandidatenansprache erhöht.
  2. Aufwendige Kosten: für 44% der Unternehmen ist die Nutzung mit hohen
    zusätzlichen Kosten verbunden. Sechs von zehn Unternehmen sehen
    auch einen hohen technischen Aufwand.
  3. Mobile Recruiting kommt nur langsam in Unternehmen an: Obwohl die Unternehmen seit 2012 angeben, dass sich die Darstellung ihrer Karriere-Webseiten auf mobilen Endgeräten verbessert hat, funktionieren sie nur bei der Hälfte der Kandidaten ohne Probleme.

“Bewerbung der Zukunft”:

  1. Vorteile des Anschreibens: 78,5% der Unternehmen sagen, dass sich Kandidaten beim
    Anschreiben positiv von anderen abheben können.
  2. Lebenslauf wichtiger als Anschreiben: Nur noch 59,8% der Unternehmen sehen das Anschreiben
    künftig als wichtigen Bewerbungsbestandteil und stellen eher den
    Lebenslauf in den Mittelpunkt.
  3. Zukunftstechnik One-Click-Bewerbung: Die One-Click-Bewerbung ist eine interessante Neuerung.
    17,9% der Unternehmen planen eine Implementierung in der Zukunft.
    23,3% der Kandidaten haben sie schon genutzt. Übrigens bewerben
    sich nur 20% der Kandidaten vorzugsweise bei Unternehmen, wenn
    One-Click möglich ist.