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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 14.09.2024 • Zuerst veröffentlicht am 09.05.2019 • Bisher 6846 Leser, 1423 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Lachen macht produktiv, Zu viel Grübeln nicht. Was klingt wie eine Binsenweisheit, lässt sich aber inzwischen auch wissenschaftlich untermauern.
Lachen wirkt ansteckend. Der Grund dafür sind Spiegelneuronen. Aber Lachen kann vielleicht noch mehr: Nämlich die Produktivität steigern. Denn tatsächlich gelten humorvolle Menschen als besonders leistungsfähig, flexibel, kontaktfreudig, erfolgreich und gesund.
In Stresssituationen erweisen sie sich als belastbarer. Freude an der Arbeit fördert das körperliche und psychische Wohlbefinden. Wir kennen das alle: Wenn wir gut gelaunt und mit Spaß bei der Arbeit sind, dann läuft es wie geschmiert. Wenn wir hingegen griesgrämig und grübelnd dasitzen, geht es bedeutend schleppender voran. Außerdem kann ein kräftiges Lachen helfen, Stress abzubauen und dadurch Gesundheit und Leistungsfähigkeit verbessern.
Das ist auch wissenschaftlich erwiesen: Im Rahmen einer Studie zeigte Michael Miller vom University of Maryland Medical Center in Baltimore 20 Testpersonen in einem Abstand von zwei Tagen jeweils einen Ausschnitt aus einer Komödie und einem Kriegsdrama. Vorher und nachher überprüften sie per Ultraschall die Durchblutung der Hauptschlagader des Oberarms.
Die meisten hatten nach Ansicht der Komödie eine erhöhte Durchblutung, während die Mehrheit nach dem Kriegsdrama eine schlechtere Durchblutung hatte. Daraus folgerten die Forscher, dass Lachen dazu beiträgt, das innerste Gewebe der Blutgefäße, das sogenannte Endothel, gesund zu halten. Durch das Endothel wird der Blutfluß und der Innendruck der Blutgefäße reguliert.
Auch der Harvard-Psychologe Daniel Goleman schreibt in seinem Buch “Emotionale Intelligenz” über die produktivitätsfördernde Wirkung von Gelächter. Seiner Meinung tragen Lachen und Begeisterung dazu bei, weitsichtiger und komplexer zu denken, freier zu assoziieren und gedankliche Beziehungsgeflechte zu entdecken, die sonst verborgen bleiben würden. Das Lachen erschließt so neue Denkdimension. Somit sei das Lachen nicht nur im kreativen Bereich, sondern auch bei der Folgenabschätzung wichtiger Entscheidungen eine wichtige Hilfe.
Linus Torvalds, Begründer der Linux-Software, sieht in Spaß und Lachen unerlässliche Voraussetzungen für gutes Programmieren. “Die Leute müssen Quatsch machen dürfen”, so Torvalds.: Vielleicht hat er deshalb einen Pinguin als Symbol für seine Software gewählt?
Um noch einmal zurück zum Anfang des Artikels zu kommen: Durch den Nachahmungseffekt, denn Lachen auslöst, verbessert es auch Kooperation und Teamgeist. Gemeinsames Lachen schafft dabei ein Wir-Gefühl. Und natürlich tut es auch der Kommunikation innerhalb unter Kollegen gut, wenn man freundlich und humorvoll miteinander umgeht, statt sich griesgrämig anzuschauen.
Was also tun? Experten empfehlen, jeden Tag 15 Minuten laut zu lachen. Auch ein künstliches Lachen hat dabei positive Effekte. Wer das alleine nicht hinbekommt, kann Humorseminare oder Lach-Yoga-Kurse besuchen.
Wer nichts zu lachen findet, grübelt vielleicht zu viel. Mal nachdenken, warum Dinge nicht geklappt haben, kann auch durchaus sinnvoll sein. Der Psychologieprofessor Neal Roese beschäftigt sich in seinem Buch “Ach hätt’ ich doch!” mit dem Bedauern von verpassten Gelegenheiten und den Zweifeln über gefällte Entscheidungen. Anschaulich erläutert er, warum das Weinen über vergossene Milch, also über Dinge, die man ohnehin nicht mehr ändern kann, nicht unnötig, sondern ein im Gegenteil sehr wichtiger psychologischer Prozess ist.
Wenn man über vergangene Situationen eingehend nachdenkt und überlegt, was man hätte besser machen können, wird man sich in Zukunft in ähnlichen Situationen besser verhalten – und in jedem Fall vorbereiteter in eine Situation gehen. Grübeln, auch wenn es zunächst unproduktiv scheint, kann also durchaus positive Effekte haben, wenn es uns motiviert, Dinge zu verbessern, und so zur Lösung eines Problems führt.
Aber es gibt Grenzen. Denn je mehr man darüber nachdenkt, was genau man in einer Situation tun könnte, desto mehr muss sich das Gehirn anstrengen. Das Problem erscheint umso komplizierter, je länger man sich damit beschäftigt, und es wird immer schwieriger, zu einem Ergebnis zu kommen. Dadurch verstärkt sich der Eindruck, die Situation nicht unter Kontrolle zu haben. Das Selbstbewusstsein schwindet, man wird unsicherer.
Es hilft daher, jedes Mal, wenn man anfängt zu Grübeln, laut “Stopp!” zu sagen. Oder ein Gummibändchen am Handgelenk befestigen und daran ziehen. Häufig reicht es schon, sich diesen Mechanismus bewusst zu machen. Wer dazu neigt, endlos Gedanken hin- und herzuwälzen und sich damit selbst zu blockieren, kann es mit dieser sehr simplen, aber doch effektiven Methode probieren, die nur etwa 15 Sekunden Zeit braucht.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Ich möchte auch gerne produktiver arbeiten, was könen Sie mir raten?
Super! Mehr Worte braucht man eigentlich nicht, um diesen Beitrag zu beschreiben.
Ist ja ein lustiger Beitrag!
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