Offensichtlich ist Schlaf einer der Schlüsselfaktoren für produktives Arbeiten – sonst wäre Schlafen nicht eines der Lieblings-Themen unserer Leser. Und Schlafen im Büro erfreut sich wachsender Beliebtheit. Aber wo schläft man bitte im Büro, und das möglichst ungestört?

Best of HR – Berufebilder.de®

Schlafen verbessert Leistung – wenn man es kann

Schlafen ist, so stellen wir immer wieder fest, ein ausnehmend beliebtes Thema bei den Lesern von Best of HR – Berufebilder.de®. Über die Gründe können wir auf einem Karriereblog nur mutmaßen: Vielleicht haben unsere Leser einfach zu wenig davon. Denn man bemerkt Dinge ja eigentlich nur, wenn sie fehlen. Und Schlaf gehört definitiv dazu.

Dabei ist es eigentlich auch ziemlich schwierig, Tipps für das richtige Schlafmaß zu geben, denn das ist für jeden individuell unterschiedlich. Von Yahoo-Chefin Marissa Mayer ist beispielsweise überliefert, dass sie nur vier bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht braucht – bei weniger klappt aber selbst sie bei Geschäftsessen zusammen. Auch Napoleon soll mit vier Stunden ausgekommen sein. Albert Einstein hingegen benötigte 12 Stunden Schlaf pro Nacht.

Unterschiedliches Schlafbedürfnis, unterschiedliche Tipps

Auch weitere diverse Persönlichkeiten, einige davon haben wir in unserer Rubrik “Meinung” befragt, scheinen ein ganz unterschiedliches Schlafbedürfnis zu haben.

Pascal Jenny, Direktor von Arosa Tourismus etwa schläft fünf Stunden pro Nacht, Adrian Locher, Gründer und COO von DeinDeal.ch sechs Stunden. Und Fionnuala Meehan, Sales Director von Google Ireland, kommt nicht unter sieben Stunden Schlaf aus.

Schlafen im Büro – aber wo?

Kurz, das Thema schlafen während er Arbeit begegnet uns immer mal wieder und an ganz unterschiedlichen Stellen. Nur einen Aspekt haben wir bislang außer Acht gelassen: Wo genau schläft man im Büro denn eigentlich am besten?

Denn auch wenn es Firmen gibt, bei denen Mittagsschlaf tatsächlich toleriert wird, fehlt doch in der Regel ein Schlafplatz. Häufiger ist es doch so, dass Mittagsschlaf sogar verpönt ist und man sich tunlichst nicht dabei erwischen lassen sollte.

11 Tipps für geeignete Schlafplätze im Büro

Daher haben wir es uns nicht nehmen lassen, 11 Tipps für geeignete und auch unentdeckte Schlaforte bei der Arbeit zusammenzutragen. Auch wenn das eigene Bett sicher der bessere Ort ist um sich auszuruhen. Eine Übersicht:

  1. Zu Hause: Freelancer, die wie ich zu Hause arbeiten, haben es vergleichsweise einfach: Sie können sich einfach mal ins Bett legen. Und nun kommt der Witz: Seit ich selbständig bin, habe ich dieses Verlangen entweder kaum noch oder gebe ihm nicht mehr nach. Wie blöd.
  2. Unter dem Konferenztisch: Eines meiner Lieblingsbücher ist “Wie man Aufträge angelt und mit Fischen spricht” – und das nicht nur wegen des originellen Titels und Inhalts, sondern auch wegen des ersten Kapitels: Autor Volker Remy bekennt sich hier völlig zu der (Un)Sitte, im Büro mal ein Nickerchen zu halten. Und wo ist sein Lieblingsschlafplatz? Im Meetingraum unter dem Konferenztisch. Peinlich nur, wenn man dann den Beginn des Meetings verschläft und vor den Augen von Chef und Kunden unter dem Konferenztisch hervorkriecht…
  3. Kopf auf der Tastatur: Eine wahre Fundgrube für Schlafplätze sind die Kommentare in diversen Blogs und Foren: Dort berichten die Leser von eigens eingerichteten Schlafräumen oder Unternehmen in China, bei denen alle mal den Kopf auf die Tastatur legen. Wer es heimlich tun muss, dem sei empfohlen, die Arme Richtung Schuhe hängen zu lassen – das wirkt ein wenig so, als wollte man sich die Schnürsenkel binden. Dann bitte nur nicht schnarchen.
  4. Im eigenen Büro auf dem Boden: Wer das Glück hat, ein Einzelbüro zu haben, kann dort, wie ein Kissen deponieren und einfach auf dem Boden schlafen. Es darf nur niemand hineinkommen.
  5. Draußen: Eine Möglichkeit, die ich selbst manchmal nutze: Bänke, oder auch wenn es trocken ist, eine Wiese. Mir hat mal jemand erzählt, dass er Parkbänke regelmäßig für kurze Nickerchen nutzt. Und dass er bei weitem nicht der Einzige ist, der das tut. Das glaube ich gerne. Vorteil: Man bleibt unentdeckt. Nachteil: Im Winter eher schwierig. Obwohl – mit Mumienschlafsack…
  6. Relax-Sessel, Massage- und Schwangerenliege: Foren-Kommentatoren haben da noch viele weitere kreative Ideen – etwa dem Chef die Anschaffung eines Relax-Sessels empfehlen oder vorhandene Massage-Liegen nutzen. In einem nicht ganz ernst gemeinten Artikel in der Financial Times Deutschland (nicht mehr abrufbar) wurde zudem einmal eine Schwangerenliege empfohlen.
  7. Auf der Toilette: Laut besagtem FTD-Artikel ist die Toilette gerade in DAX-Konzernen ein beliebter Schlaf-Ort.
  8. Im Schrank: Und zum Schluss noch ein Geheimtipp aus besagtem Artikel, der da lautet: Akten- oder Garderobenschränke. Wäre mir zu muffig oder zu gefährlich, falls mal jemand zuschließt. Aber dennoch eine Möglichkeit.
  9. Cafes: Manche Cafes bieten die Möglichkeit, in ruhigen Ecken zu schlafen.
  10. Öffentliche Bibliotheken: Auch viele öffentliche Bibliothek bieten Ruhezonen und Ruheräume, um sich dort für einen Mittagsschlaf zurückzuziehen.
  11. Im eigenen Auto: Als letzten Ausweg sozusagen können Sie notfalls in der Tiefgarage in Ihrem Auto zu ungestört schlafen.

Der Ideale Schlafplatz

Ich bin um ehrlich zu sein froh, dass ich dieses Problem nicht habe, sondern theoretisch schlafen kann, wann  und wo ich will. In der Praxis sieht das leider anders auch, weil man als Selbständiger doch ständig irgendetwas im Kopf hat. Aber wie sieht der ideale Schlafplatz denn nun eigentlich aus? Auch dazu haben wir 5 Tipps:

  1. Kein Elektrosmog: Suchen Sie für Arbeits- und Alltagsgegenstände, Schreibtisch, Computer, Fernseher und andere Elektrogeräte einen Platz außerhalb des Schlafraums. Die elektromagnetische Strahlung von Handys kann den Schlaf stören.
  2. Warume Farben beruhigen: Ideal sind Räume, in denen Möbel und Wände in warmen, rötlich- beigen Tönen gehalten sind. Das beruhigt.
  3. Die richtige Unterlage: Schlafen Sie auf einer auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Matratze, damit Sie nicht wegen Rückenschmerzen aufwachen.
  4. Geräusche vermeiden: Sind Sie zu nicht alleine im Zimmer oder liegt Ihre Schlafraum in einer sehr lauten Umgebung, sollten Sie Ohrstöpsel verwenden.
  5. Angenehm kühle Zimmertemperaturen sind ideal: Wenn der Schlafplatz aber zu kalt ist und Sie frieren, muss der Körper das wieder ausgleichen und schon ist es mit der guten Nacht vorbei.
  6. Handy abschalten: Wer sein Handy mit ans Bett nimmt, ist ständig erreichbar, das erzeugt unbewusst Druck.
  7. Nicht in der Nähe von Computern schlafen: Das bläuliche Licht von Smartphones, Tablets oder Fernsehern unterbindet die Produktion von Melatonin.
  8. Kontrast schaffen: Bei der Arbeit sollten Sie sich möglichst in hellen Räumen aufhalten, um die Melatoninproduktion zu stoppen. Zum Schlafen ist dann Dunkelheit nötig, um die Melatoninproduktion anzukurbeln.
  9. Gedämpftes Licht: Schaffen Sie sich zum Schlafen Inseln mit tiefstehenden, gedämpften Lichtquellen wie Tischlampen und schalten Sie Deckenfluter bewusst aus. Das entspannt und schenkt Geborgenheit.
  10. Dunkelheit: Dunkeln Sie Ihren Schlafraum mit Vorhängen ab oder tragen Sie eine leichte Schlafbrille.
  11. Einschlafhilfen nutzen: Wer nicht schlafen kann, kann sich z.B. mit kalten Güssen über die Arme oder einem kalten Glas Wasser helfen. Das senkt die Körpertemperatur.