Am 30.09.2009 fand anlässlich des Deutschen Romanistentages an der Universität Bonn die folgende 90-minütige Podiumsdiskussion “Romanistik und Beruf” statt. Ich war dabei als Autorin des Buches “Der optimale Berufseinstieg. Perspektiven für Geisteswissenschaftler”. Ebenfalls dabei: Die Ex-Kanzlerberaterin und frühere ÖTV-Vorsitzene Dr. Monika Wulf-Mathies, Andrea Frank vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und Juana Juan-Banner, Alumni-Koordinatorin der Universität Bonn. Mehr zu den Diskutantinnen  im Video!

Pressestimmen zur Podiumsdiskussion

In der Märzausgabe 2010 berichteten die Mitteilungshefte des Deutschen Romanistenverbandes auf S. 13 im “Geleitwort zum Bonner Romanistentag ‘Romanistik – Beruf und Berufung’ ” von Prof. Dr. Paul Geyer über den Auftritt bei der Podiumsdiskussion mit Dr. Monika Wulf-Mathies.

Effizienter denken

Berufseinsteiger, die frisch von der Uni kommen, müssen häufig erstmal ein paar Ideale über Bord werfen, wenn Sie im Arbeitsleben Fuß fassen wollen.

So stellte ein Teilnehmerin in der von mir moderierten XING-Gruppe “Geisteswissenschaftler in der Wirtschaft” unlängst fest:

Scheinbar muss ich wirklich daran arbeiten “effizienter” zu denken – auch wenn ich finde, dass dabei viel Idealismus verloren geht.

Effizient und idealistisch?

Mein Co-Moderator Oliver Krone hat darauf eine sehr schöne Antwort gegeben, die einige wesentliche Aspekte kurz auf den Punkt bringt, die sich aber auch auf andere Berufseinsteiger übertragen lässt. Sie zeigt, warum, der Verlust von Idealen nicht zwangsläufig im Frust enden muss.

Das ist, so glaube ich, eines der grossen Vorurteile, dass Geisteswissenschaftler(edit: kurz GeWis) gegenüber der Wirtschaft haben. Effizient zu denken und trotzdem den Idealismus zu behalten, ist ein Prozess den GeWis in ihrem ersten Jahre im Beruf durchlaufen. Dabei sagt doch gar keiner, dass GeWi nicht auch einen eigenen Begriff von Effiziens mitbringen. Dieser allerdings betrachtet nicht nur den ökonomischen Aufwand gegen den damit verbundenen Gewinn, sonder bezieht auch oft die sozialen Kosten ein die eine Entscheidung nach sich zieht. Und das sind antizipierte Kosten, die sie im Laufe der Zeit einzuschätzen lernen, um die aber keiner so unbedingt umher kommt. Auf die Dauer kommt mit dieser Denke Ihr Idealismus viel besser raus, wenn er auch in “ökonomischen Begriffen” versteckt ist. Sehen Sie es positiv: Denn Sie werden damit weniger verwundbar, und die Arbeit kann trotzdem Spass machen.

Die Diskutanten waren:

Die Diskussion fand statt am 30.09.2009 anlässlich des Deutschen Romanistentags  – und zwar um 11 Uhr in der Aula der Universität Bonn. Es diskutieren:

Ich freue mich natürlich über interessierte Zuhörer. Für alle anderen wird die Veranstaltung auf Video aufgezeichnet und – wie ich hoffe – dann auch online verfügbar gemacht. Mehr dazu an dieser Stelle.

Interview mit Monika Wulf-Mathies