Als Perfektionist Kritik hinterfragen: Konstruktiv handeln statt beleidigt sein

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Menschen auf Kritik reagieren. Gerade perfektionistisch veranlagte Menschen sind oft bis aufs Mark erschüttert. Doch abseits aller Gefühle gibt es bessere Reaktionen.

Growth Mindset: Handlungsfähig bleiben und an der Kritik wachsen

Wir kennen das alle, wenn uns kritisches Feedback wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht trifft: Eine gängige Reaktion ist, sich durch die Kritik beleidigt zu fühlen, was zu Minderwertigkeitsgefühlen, Unzulänglichkeiten, Schuldzuweisungen und Wut führen kann. Eine andere Möglichkeit ist jedoch, die Kritik als Chance für persönliches Wachstum zu nutzen.

Das Stichwort hier ist „Growth Mindset“. Dabei geht es darum, wie man konstruktiv auf Kritik reagieren und diese als persönlichen Gewinn nutzen kann. Denn niemand braucht an Kritik zu verzweifeln! Es gibt Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen, sodass sie, auch wenn es unmöglich ist, etwas perfekt zu machen, zumindest handeln können, anstatt sich beleidigt zu fühlen.

Wie Perfektionismus dem konstruktiven Handeln im Weg steht

Gerade perfektionistisch veranlagten Menschen fällt das besonders schwer. Und es ist ja nicht leicht, ein Perfektionist zu sein. Sie machen sich über alles Gedanken, und Ihre Liebe zum Detail ist unübertroffen. Aber es hat auch seine Schattenseiten, wenn man so sehr darauf achtet, dass alles perfekt ist. Zum einen ärgern Sie sich oft über Kritik, die andere einfach abtun würden. Und zum anderen haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht handeln können, ohne etwas perfekt zu machen.

Viele denken dann vielleicht, dass sie zu nichts weniger als Perfektion fähig sind, oder dass alles, was darunter liegt, inakzeptabel oder falsch ist. Diese Denkweise kann sich jedoch negativ auf Selbstwertgefühl auswirken und persönliches Wachstum verhindern, da sie uns oft dazu verleitet, Feedback von anderen abzulehnen. Wenn wir uns jedoch die Zeit nehmen, aus diesem Feedback zu lernen und an unseren Unzulänglichkeiten zu arbeiten, kann sich diese Denkweise positiv auf unser Selbstwertgefühl auswirken.

So lässt sich perfektionistisches Denken konstruktiv für das persönliche Wachstum nutzen

Dabei bringt der Perfektionismus auch viele gute Eigenschaften mit sich: Ein Perfektionist ist jemand, der immer nach dem Besten und dem Höchsten strebt. Ein Perfektionist hat hohe Ansprüche an sich selbst und an alle anderen in seinem Umfeld. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es so etwas wie Perfektion im Leben nicht gibt, aber es gibt Möglichkeiten, Ihr Bedürfnis danach zu kontrollieren. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie aufhören können, sich durch Kritik beleidigt zu fühlen, was dazu beitragen kann, die Gefühle der Selbstkritik zu minimieren.

Perfektionismus ist also keine schlechte Sache. Wir müssen ihn anstreben. Aber wir müssen auch lernen, wie wir mit Kritik und Reaktionen auf unvollkommene Werke umgehen. Wir alle kennen das Gefühl, wenn wir etwas sehen, das wir geschaffen haben, und nichts scheint richtig zu sein. Das Problem ist, dass dieses Gefühl nie verschwindet. Manchmal fühlt es sich vielleicht besser an, aber irgendwann stehen wir wieder an derselben Stelle, hinterfragen alles, was wir tun, und fragen uns, was wir tun können, um es perfekt zu machen. Dann müssen wir aus diesem Kreislauf ausbrechen und erkennen, dass Perfektionismus nur bedeutet, dass Ihnen Ihre Arbeit so wichtig ist.

Ein gesunder Umgang mit Kritik ist wichtig

Denn im Berufsalltag wird heutzutage mehr kritisiert als gelobt. Doch viele Perfektionisten, die ihre eigenen Leistungen schon selbst überkritisch beäugen, reagieren überempfindlich, weil sie auch hinter einfachen Äußerungen Kritik vermuten. Damit machen Sie sich das Leben aber nur unnötig schwer. Viel besser ist es, Kritik zu hinterfragen. Wenn Sie Ihre Arbeit in die Welt bringen, ist es unvermeidlich, dass sie einigen Leuten nicht gefällt. Aber nicht alles, was über Ihre Arbeit gesagt wird, ist wahr, und es nützt Ihnen nichts, wenn Sie jedes Mal beleidigt sind, wenn jemand etwas Negatives sagt. Es ist wichtig, sich diese Kritik nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen und darüber nachzudenken, wie Sie Ihre Arbeit beim nächsten Mal verbessern können.

Natürlich, negatives Feedback kann schwierig sein, aber es ist ein wesentlicher Bestandteil von Wachstum und Entwicklung. Der Schlüssel liegt darin, zu lernen, das Beste daraus zu machen. Auf diese Weise können Sie die Erkenntnisse aus dem Feedback gewinnen, ohne sich in der Negativität zu verzetteln. Es kann hilfreich sein, einen Schritt zurückzutreten und sich auf die konstruktiven Aspekte des Feedbacks zu konzentrieren. Dies kann geschehen, indem Sie das Feedback als Herausforderung oder als Gelegenheit zum Wachstum betrachten.

5 Tipps für den konstruktiven Umgang mit Kritik

Hier sind 5 Möglichkeiten, wie Sie aufhören können, sich von Kritik beleidigen zu lassen, und anfangen können, konstruktiv darauf zu reagieren.

1. Das Verständnis des Growth Mindset: Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Mensch das Potenzial hat, zu wachsen und sich zu verbessern, unabhängig von seiner Ausgangsposition. Wachstumsorientierung bedeutet, dass Sie verstehen, dass Sie neue Fähigkeiten lernen und entwickeln können, auch wenn Sie in einem bestimmten Bereich bereits erfolgreich sind. Es bedeutet auch, dass Sie bereit sind, Risiken einzugehen und Fehler zu machen, um sich selbst anzuspornen, neue Dinge auszuprobieren und sich zu verbessern.
2. Akzeptieren von Kritik und Feedback: Mit Kritik und Feedback umzugehen kann schwierig sein, aber sie sind wichtige Werkzeuge für Wachstum und Erfolg. Wenn Sie erfolgreich sein und im Leben vorankommen wollen, ist es wichtig, dass Sie Kritik annehmen und daraus lernen können. Es ist ganz natürlich, dass Sie sich verletzt oder beleidigt fühlen, wenn jemand Sie kritisiert, aber wenn Sie den Wert der Kritik erkennen, kann sie ein unglaublich wichtiges Instrument zur Selbstverbesserung sein. Nehmen Sie Kritik und Feedback nicht als persönlichen Angriff, sondern nutzen Sie sie, um zu lernen und zu wachsen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Quelle der Kritik und die Absicht dahinter zu verstehen, und nutzen Sie diese Informationen, um die notwendigen Änderungen vorzunehmen.
3. Kritik hinterfragen: Im nächsten Schritt ist es aber dann genauso wichtig, Kritik zu hinterfragen – aber nicht ablehnend, sondern eben konstruktiv. Selbst wenn die Kritik nicht ganz zutreffend ist, enthält sie wahrscheinlich einen gewissen Wahrheitsgehalt und kann Ihnen helfen zu verstehen, wie Sie sich verbessern können. Ebenso kann das Feedback anderer Menschen unglaublich hilfreich sein, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen und Fortschritte zu erzielen. Sobald Sie sich von einer Aussage getroffen fühlen, sollten Sie einen Moment innehalten, sachlich nachdenken und sich langsam einige Fragen beantworten: Was denke ich gerade? Welche Bedeutung messe ich diesen Worten oder Handlungen bei? Woher weiß ich, dass ich richtig vermute? Was genau wurde gesagt? Welcher Wortlaut wurde verwendet? Was das wirklich eine Kritik an mir oder eine Forderung? Oder interpretiere ich diese Aussage nur als Forderung oder Kritik?
4. Negatives Feedback neu formulieren: Negatives Feedback muss nicht immer für bare Münze genommen werden. Es kann sogar ein wichtiges Instrument für das Wachstum sein, solange es auf die richtige Weise aufgenommen und interpretiert wird. Die Umdeutung von negativem Feedback ist eine großartige Strategie, um das Beste daraus zu machen. Beim Re-Framing geht es darum, das Feedback auf eine positivere und konstruktivere Weise umzudeuten. Anstatt es als Kritik zu sehen, können Sie es als Chance betrachten, zu wachsen und zu lernen. Wenn Ihnen zum Beispiel jemand sagt, dass Sie an Ihren Kommunikationsfähigkeiten arbeiten müssen, können Sie das als Chance sehen, zu lernen, wie Sie sich effektiv ausdrücken können.
5. Grundlegende Botschaften erkennen: Versuchen Sie außerdem, das Feedback zu vertiefen, um zugrundeliegende Themen oder Botschaften aufzudecken. Wenn Sie sich auf die positiven Aspekte des Feedbacks konzentrieren, können Sie wertvolle Einsichten und Erkenntnisse gewinnen. Schließlich sollten Sie sich die Zeit nehmen, der Person, die Ihnen das Feedback gegeben hat, zu danken. Damit zeigen Sie ihr, dass Sie ihre Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft zu schätzen wissen. Indem Sie negatives Feedback umformulieren, können Sie daraus lernen und wachsen.
6. Selbst-Bewusstsein entwickeln: Auf diese Weise stärken Sie Ihr Selbst-Bewusstsein. Selbstvertrauen ist im Leben unglaublich wichtig, denn es ermöglicht dem Einzelnen, an sich selbst zu glauben und seine Ziele zu verfolgen, ganz gleich, welche Hindernisse auftauchen mögen. Dazu ist es unerlässlich, sich mit Ihren Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen und die Bereiche zu erkennen, die verbessert werden müssen. Zudem ist es wichtig, dass Sie sich auf das konzentrieren, was Sie kontrollieren können, und sich nicht um die Dinge sorgen, die nicht in Ihrer Hand liegen.
7. Anwenden des Growth Mindset auf Ihr Leben: Nun ist es wichtig, dieses Growth Mindset im Leben anzuwenden. Beginnen Sie damit, sich realistische Ziele zu setzen, und bemühen Sie sich, diese zu erreichen. Jedes Mal, wenn Sie ein Ziel erreichen oder übertreffen, sollten Sie sich belohnen und positive Selbstgespräche führen, um Ihre harte Arbeit zu bestätigen. Eine weitere gute Möglichkeit, das Selbstvertrauen zu stärken, besteht darin, Dankbarkeit und Wertschätzung zu üben. Erkennen Sie die Fortschritte, die Sie gemacht haben, und die guten Dinge in Ihrem Leben an. Und nicht zuletzt ist es wichtig, dass Sie auf sich selbst achten, sowohl körperlich als auch geistig.

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