Eine Personalanzeige funktioniert heute mehr denn je wie eine Visitenkarte eines Unternehmens. Zudem ist sie ähnlich einer Bewerbung zu sehen. Standards von gestern überzeugen meistens nicht mehr.
Worauf kommt es an?
Es gilt, sich von der Masse abzuheben und unverwechselbar zu kommunizieren, um Eindruck zu hinterlassen. Vor allem geht es um den ersten Eindruck, der bekanntlich zählt. Eine gut durchdacht formulierte Personalanzeige bleibt bei den Bewerbern im Kopf und führt im besten Fall auch zu guten Bewerbungen.
Das Wichtigste sind klar verständliche Aussagen, frei von allgemeinen Beschreibungen. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
- ein eindeutiger, sich im besten Fall selbst erklärender Jobtitel
- eine klare Beschreibung der Aufgaben, die ein genaues Bild des zukünftigen Arbeitsplatzes vermittelt – immer mit dem Ziel, den Bewerber schon im Vorfeld der Bewerbung im Kopf abzuholen (Stichwort: Involvement)
- ein realistisches Profil, bei dem klar wird, was K.O.-Kriterien und welche Anforderungen “nice to have” sind – gerade hierbei ist es wichtig, dass sich Unternehmen bzw. die Recruiter selbst bewusst sind, dass die Wortwahl entscheidend ist. Es gibt einen klaren Unterschied zwischen “wünschenswert” und “erwünscht”.
12 Tipps für die perfekte Formulierung einer Stellenanzeige
Texten ist Handwerk und Kopfsache, es erfolgt daher grundsätzlich mit einem gewissen technischen Anspruch. Daher gilt für alle Formulierungen:
- Die perfekte Stellenanzeige ist soo kurz wie möglich und so lang wie nötig – je nach Medium
- Unternehmen müssen sich voneinander abheben und Beliebigkeiten vermeiden
- Folgende Trias hat sich bisher bewährt, wobei der zweite und dritte Punkt sich ergänzen sollten: Wer bin ich (als Unternehmen)? Was biete ich (als Job)? Warum gerade sollte man sich (als Individuum) für diesen Job entscheiden?
- Was hat der Bewerber davon, im Unternehmen XY zu arbeiten? Das Angebot an den Bewerber muss glaubhaft rüberkommen und einzigartig formuliert sein.
- Um sich abzuheben, sind Kreativität und Sprachtalent gefragt. Welches Unternehmen behauptet nicht von sich selbst, “ein innovationsstarkes Unternehmen mit einer angenehmen Arbeitsatmosphäre” bieten zu können? Besonders auf der sprachlichen Ebene lässt sich hier viel bewegen, zudem bietet sich die Möglichkeit, sich abzuheben.
- Floskeln vermeiden, die in fast jeder Anzeige zu lesen sind (z. B. unnötige Soft Skills im Profil – besser, wenn überhaupt nötig, in der Aufgabenbeschreibung unterbringen)
- Inhalte des Textes müssen dem Medium gerecht werden
- Das Medium und die Art und Weise, wie die Inhalte konsumiert werden, bestimmen die Form (z. B. Print vs. Desktop vs. Mobile – bei digitalen Inhalten kommt immer der SEO-Faktor hinzu)
- Ein guter Text, der die Zielgruppe begeistert, ist keine Selbstverständlichkeit. Zu oft mangelt den Fachbereichen, die die Inhalte vorgeben, der Blick durch die Brille der Bewerber (Stichwort: Candidate Experience)
- Auch, wenn die Stellenanzeige ein “althergebrachtes” Mittel ist, muss man mit den Formulierungen am Puls der Zeit bleiben
- Wer in der Lage ist, mit einer Stellenanzeige ehrliches Interesse zu wecken und den Bewerber dazu zu bringen, sich weiter zu informieren, bspw. über die unternehmenseigene Karriere-Website, der kommt seinem Wunschkandidaten näher.
- Es gilt, den Zielgruppen und ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Wortwahl, Ausdruck und Stil müssen passen. Man muss Inhalte liefern, die interessieren und begeistern.
Schreiben Sie einen Kommentar