Mit Feedback sollten Kritiker sorgfältig umgehen: Denn schnell entstehen so sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Das wussten schon die alten Griechen.

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Was ist denn eigentlich Führung?

“Als Führungskraft muss ich natürlich auch Feedback geben.” “Na klar!”, möchte man versichern. Doch gerade im Führungskontext, wo Macht, Druck, Beeinflussungsabsichten, Steuerungswille und Menschenbild eine enorme Rolle spielen, bedarf es großer Feinfühligkeit und mancher Überlegung, damit die gewünschte Resonanz entstehen kann.

“It’s not about being the boss. It’s about being a leader.”

Sagte Mark Rashid, amerikanischer Pferdeexperte und -trainer. Denn was ist denn eigentlich Führung? Das Zitat des bekannten Horseman und ungewöhnlichen Leadership-Experten Mark Rashid lässt schon vermuten, dass die Dinge auch hier nicht so einfach sind, wie man naiv vermuten könnte. Jemand, der ein Leader ist, trägt eine Menge mehr bei als jemand, der nur der Boss ist. Was also ist der Beitrag von Führung?

Führungsdefinition Kompakt

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Wir verstehen unter Führung das Ermöglichen und Fördern von Leistung durch andere auf der Basis einer leistungsfördernden und an humanistischer Ethik orientierten Kultur. Führung muss entscheiden und/oder Entscheidungen herbeizuführen.

Führung kann man sehr verschieden sehen! Die Sichtweise im unteren Teil der Abbildung Führung – mit welchem Menschenbild? hat langfristig die besseren Effekte. Wirksames Resonanz-Feedback folgt dieser inneren Haltung.

Feedback bewegt Menschen

“Wenn Du etwas weitersagen willst, so seihe es zuvor durch drei Siebe: Das erste lässt nur das Wahre hindurch, das zweite lässt nur das Gute hindurch, und das dritte lässt nur das Notwendigste hindurch. Was durch alle drei Siebe hindurchging, das magst Du weitersagen.”

Das sagte einst Sokrates (griechischer Philosoph, *499 v. Chr. †399 v. Chr). Spider-Man, alias Peter Parker, hingegen geht seinen Weg als Held (im Kinofilm aus dem Jahr 2002 vom Regisseur S. Raimi), weil er daran glaubt, dass sein Onkel Ben und seine Tante May große Stücke auf ihn halten. Dabei ist er zu Beginn der Geschichte ein unscheinbares Kerlchen, bebrillt und recht tapsig. Nur große Ideen und die unglückliche Verliebtheit in die Nachbarstochter unterscheiden ihn vermeintlich von anderen Jungs… und die unerschütterliche Überzeugung seines Onkels und seiner Tante, der sich der junge zukünftige Held bewusst ist und die sich in Feedbacks äußert! Sein Onkel erinnert ihn bisweilen: “With great power comes great responsibility” (Mit großer Macht geht große Verantwortung einher). Wie passend.

Die sich selbst erfüllende Prophezeiung

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Natürlich ist dies eine naive Comicgeschichte und natürlich denken so gut wie alle Eltern oder Verwandten glücklicherweise so von ihren Kindern. Und doch versteckt sich hier ein Körnchen Wahrheit, wie in allen typischen Storyplots. Sicher erinnern Sie selbst sich, bei genauem Durchforsten Ihrer Gedächtnisinhalte, an Feedbacks mit positivem oder negativem Inhalt, die Sie über Jahre bewegt haben.

Jeder kennt das Phänomen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Jemand gibt Ihnen eine Information über eine Person, die Sie noch nicht kennen. Diese Information ist (zum Beispiel im Rahmen eines wissenschaftlichen Experimentes) frei erfunden, was Sie natürlich nicht wissen. Die Person wird mit hoher Wahrscheinlichkeit beginnen, sich so zu verhalten, als sei Ihre Information wahr. Wenn Sie zum Beispiel Lehrer mit zufällig zugeordneten Informationen über die Leistungsfähigkeit der Schüler aus einer neuen Klasse versehen, dann wird sich die Leistung der Kinder entsprechend verändern, wie eine klassische Studie zeigt.

Das Feedback macht die Einstellung

Hier bewegen nur die Einstellungen, die die Lehrer von den Kindern haben. Wie viel mächtiger wird der Zusammenhang, wenn diese Einschätzungen ausgedrückt werden, zum Beispiel im Rahmen von Feedbacks! Der Sinn für Verantwortung, den Ben Parker seinem Neffen Spider-Man zu vermitteln versucht, steht uns hier auch gut zu Gesicht.

Im Rahmen von Trainings oder Seminaren erleben wir es regelmäßig, dass Teilnehmer uns plötzlich ein Feedback anvertrauen, das ihnen irgendwann jemand gegeben hat und das sie seither beschäftigt, häufig jahrelang quält. “Mein Chef hat gesagt, ich sei nicht emotional genug!” (Was ist denn bitte emotional genug???), “Beim Assessment-Center bin ich durchgefallen, weil ich nicht konfliktfähig bin!”, “Der Personalchef sagt, ich könne nicht führen!” – das sind nur recht harmlose alltägliche Beispiele, die Professionals jahrelang in der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes oder ihrer Karriere zu verdauen oder zu verstehen versuchen.

Auch positives Feedback hilft

Dies passiert durchaus auch bei Feedbacks mit positivem Inhalt: Ich (wo) erhielt kürzlich einen Anruf eines Geschäftsführers, der mir berichtete, dass eine seiner Mitarbeiterinnen, mit der ich gearbeitet hatte, sich sehr nachdenklich zeigte, weil sie verwirrt war über meine positive Einschätzung ihrer kommunikativen Fähigkeiten.

Das halbe Unternehmen war jahrelang erfolglos bemüht, ihr genau diese Sicht klar zu machen – meine Feedbacks waren offensichtlich (und zufällig) der Treffer. Und was wäre mit dem Mitarbeiter, der einfach in seiner aktuellen Rolle völlig überfordert und unglücklich ist, und dem ein Coach einredet, dies sei nicht wahr? Das Unternehmen sähe ihn vollkommen falsch?


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