In Zeiten von Social Media ist Networking zum Massenphänomen geworden. Umso wichtiger ist es, beim Networking zielgerichtet vorzugehen. 10 Tipps.

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Zielgerichtet networken

Networking, die richtigen Kontakte, ist wichtig für den Erfolg. Aber die Kunst besteht darin, aus der großen Masse von potenziellen Kontakten diejenigen auszuwählen, die einen weiterbringen, weil sie wichtige Informationen oder Einfluss haben.

Dabei ist aber auch Serendipität, eine gewisse Offenheit auch für unvorhergesehene Ereignisse und Kontakte, wichtig: Denn viele, gerade gute Kontakte ergeben sich einfach zufällig. Denn auf jeder geschäftlichen Veranstaltung gibt es Menschen, von denen man profitieren kann.

Menschenkenntnis gefragt

Dennoch ist es wichtig, andere Menschen richtig einschätzen zu können. Hilfreich ist es, die unterschiedlichen Typen zu erkennen und richtig einordnen zu können.

Denn nicht jeder, der auf einem Netzwerktreffen pausenlos redet, ist auch wirklich interessant. Hingegen sind vielleicht gerade diejenigen wichtig, die still in der Ecke sitzen und das Treiben beobachten.

Die Guten haben es nicht mehr nötig!

Denn gerade wer schon über ein großes und gut gepflegtes Netzwerk verfügt, hat es in der Regel gar nicht mehr nötig, wirklich jeden kennenzulernen. So manche graue Maus, die auf einer Veranstaltung alleine in der Ecke herumsitzt, entpuppt sich dabei als stiller Star des Netzwerktreffens, der insgeheim über alle Vorgänge bestens informiert ist.

Daher ist es nicht immer leicht, die wirklich wichtigen Leute herauszufinden und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Vor allem auch, weil die wirklich interessanten Leute in Bezug auf ihre Gesprächspartner ausgesprochen wählerisch sind.

Erst schauen, dann handeln…

Wie aber kann der Kontakt zu den richtigen Leuten dennoch gelingen? Die beste Methode ist, sich auf einer Veranstaltung erstmal umzuschauen: Wo stehen größere Gruppen? Wer redet mit wem? Wer hat den Überblick?

Im zweiten Schritt kann man auf einzelne Leute zugehen und Small Talk beginnen oder in Gruppen den Gesprächen lauschen und sich bei interessanten Gesprächen einmischen. Auf diese Weise bekommt man schnell ein Gefühl dafür, ob sich ein weiteres Vertiefen des Kontaktes lohnt – oder nicht.

Typische Fehler beim Networking

Allerdings sollte man immer vorsichtig damit sein, Menschen sofort in Schubladen zu stecken. Wer beim Networking versucht, möglichst schnell und effizient zu agieren und sich stets mit den richtigen Leuten zu unterhalten, kann sich schneller ins Networking-Aus bugsieren, als im lieb ist: Denn Networking ist stets ein gesundes Geben und Nehmen. Und andere merken sehr schnell, wenn sie ausgenutzt werden sollen.

Aber ebenso wichtig ist es, sich selbst nicht ausnutzen zu lassen: Networking hat nichts mit kostenlosen Dienstleistungen und ständiger Unterstützung anderer zu tun. Und niemand sollte sich auf sich Netzwerktreffen stundenlang in uninteressante Gespräche verwickeln lassen: In solchen Fällen ist es angebracht, höflich, aber bestimmt “Nein” zu sagen.

10 Tipps fürs Networken

Nicht jeder potenzielle Kontakt ist auch gleich der ideale Netzwerkpartner für Sie. Welche Typen hilft Ihnen weiter – und welche nicht? Hier eine vielleicht nicht ganz todernst gemeinte Übersicht, wer wichtig sein könnte – und wen Sie getrost links liegen lassen können!

  1. Der stille Star: Man erkennt ihn nicht auf den ersten Blick, weil er gerne auch mal alleine in der Ecke und entspannt die Lage beobachtet. Nur wenn ihn wirklich etwas interessiert, kommt er auf sie zu.
  2. Der Charismatiker: Stets von einer Traube von Menschen umgeben, aber dennoch aufmerksam, wenn ihn wirklich etwas interessiert. Die beste Methode: Einfach zuhören. Er wird fragen, wenn er etwas wissen will.
  3. Die Mimose: Ebenfalls eher still, aber wenn Sie sie ansprechen, entpuppt sich die Mimose schnell als Sensibelchen, der immer negative Sachen passieren. Suchen Sie lieber das weite, bevor sich die Tränendrüsen öffnen.
  4. Die Quasselstrippe: Meist kommt er auf Sie zu und redet ohne Unterlass – aber meist nur belangloses Zeug. Finden Sie eine Entschuldigung und suchen Sie das Weite, bevor Sie zu viel Zeit verlieren.
  5. Der Skeptiker: Wirkt erstmal unsympathisch, weil er alles kritisch beäugt und an allem was Sie sagen, etwas auszusetzen hat. Dennoch: Kritik bringt einen manchmal weiter. Geben Sie ihm eine Chance.
  6. Der Unkonventionelle: Auch wenn er gerne mit Löchern in den Jeans erscheint: Hinter der freakigen Fassade steckt mehr, als man ihm im ersten Moment zutraut. Ein Netzwerkpartner, der Interesse wecken kann.
  7. Der Übereifrige: Adrett gekleidet, stets bemüht, das richtige zu sagen, aber eigentlich nicht wirklich interessant ist. Seien Sie höflich, aber verlieren Sie nicht zu viel Zeit.
  8. Der Schleimer: Ein unangenehmer Zeitgenosse: Er versucht, von Ihnen Informationen zu erhalten, indem er Ihnen genau das erzählt, was Sie vermeintlich hören wollen.
  9. Der Besserwisser: Im Gegensatz zum Skeptiker ist der Besserwisser nur auf der Suche nach Ihrer Zustimmung und bringt ihnen wenig. Am besten stellen Sie zwei Besserwisser einander vor!
  10. Der Verschwiegene: Das Gegenteil der Quasselstrippe – dafür doppelt so interessant, denn er verfügt meist über wichtige Insiderinformationen, die aber nur schwer aus ihm herauszuholen sind. Freuen Sie sich, wenn er sich mit Ihnen unterhält.