Unsere auf Wachstum ausgerichtete Welt ist ins Schleudern geraten. Doch wie sehen die Alternativen aus? Und wie lassen sich auf Basis einer neuen, nachhaltigeren Ökonomie tragfähige Geschäftsideen entwickeln?

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Das Internet als Treiber des gesellschaftlichen Wandels

Es mehren sich die Stimmen, die kritisieren, dass unsere auf Mehr-Besser-Schneller ausgerichtete Gesellschaft so auf Dauer nicht funktionieren kann – eine These, zu der nicht nur weltfremde Idealisten, sondern immer mehr Ökonomen gelangen.

Collaborative Consumption heißt der Trend, den Rachel Botsman z.B. in einem Ted-Talk erklärte, zu Deutsch etwa gemeinschaftlicher Konsum. Collaborative Consumption bezeichnet die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und persönlichen Gegenständen, um einen nachhaltigen Umgang mit ihnen zu fördern.

3 Vorteile von Collaborative Consumption

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Treiber dieses gesellschaftlichen Wandels ist das Internet, das Teilen und Tauschen zwischen größeren Bevölkerungsgruppen erst ermöglicht. Dahinter steckt die Idee, dass der Zugang höher bewertet wird als Besitz. Die Hoffnung dabei: Dass es auf diese Weise gelingen kann, das globale Ressourcen-Problem nachhaltig zu lösen. Die Befürworter von Collaborative Consumption sehen jedenfalls folgende Vorteile:

  1. Nachhaltigkeit: Ressourcen werden geschont, indem die vorhandenen effizienter genutzt werden.
  2. Soziale Bewegung: Collaborative Consumption fordert und erlaubt den Austausch mit anderen und fördert die Toleranz und das Vertrauen in der Gesellschaft.
  3. Globale Vernetzung: Teilen ist einfach und schnell – mittels des World Wide Web werden Millionen von Menschen auf der ganzen Welt in kürzester Zeit erreicht, was das Teilen heute weltweit möglich macht. Auch abseits der Metropolen.

Wie macht man so noch Geschäfte?

Ein grundlegendes Problem an der Sache: Wenn alle miteinander teilen und keiner mehr Geld ausgibt, wer verdient dann noch etwas dabei? Eine Antwort gab Airbnb-CEO Brian Chesky schon 2012, da war sein Unternehmen noch recht neu, auf der DigitalLife-Design-Konferenz in München. Das Thema Sharing Economy war schon damals eines der Top-Themen und ist es noch.

Über den Online-Marktplatz Airbnb.de haben Nutzer Zugang zu privatem Wohnraum in allen Teilen der Welt. Gäste entdecken auf individuelle Weise ihre gewünschten Reiseziele und wohnen in Privatunterkünften, die Gastgeber in aller Welt mit ihnen teilen.

Nicht neu, aber klingt gut?

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Das grundlegende Konzept hinter der Ökonomie des Teilens ist dabei ebenso wenig neu wie die Idee von Airnb.de, die ein wenig an Couchsurfing erinnert – nur dass es sich dabei tatsächlich um eine Community handelt und die die Vermieter auch anwesend sind.

Dabei geht es Chesky angeblich um nichts anderes als den gesellschaftlichen Anspruch: “Zu teilen ist eine bessere Art zu leben”, sagte Chesky auf der DLD nicht gerade bescheiden und verwies auf die Geschichte: “Früher war es üblich, Dinge zu tauschen oder bei Freunden Urlaub zu machen, auch um Geld zu sparen. Die Gesellschaft war mehr eine Gemeinschaft.”

Entwicklung der Collaborative Consumption

Dabei ist die ganze Idee tasächlich historisch begründet: Nach dem Zweiten Weltkrieg führten der gesteigerte Konsum und das Wirtschaftswachstum zu einer Verknappung der Ressourcen und einer zunehmenden Isolation der Menschen.

Heute erfordert diese Ressourcenknappheit ein Umdenken der Gesellschaft, während das Internet gleichzeitig eine neue Form der Kommunikation zwischen Menschen ermöglicht – beide Entwicklungen sind die Grundlage für Collaborative Consumption”, erläuterte Chesky auf der DLD-Konferenz.

Weg mit dem Besitzdenken?

Brian Chesky ist überzeugt vom Erfolg der Collaborative-Consumption-Bewegung. Schon heute gibt es zahlreiche Ausprägungen einer Kultur des Teilens, was sich an Beispielen wie Carsharing, Online-Transportbörsen, Co-Working, Swapping oder Mitfahrportalen erkennen lässt.

Damit einher geht auch eine Veränderung im gesellschaftlichen Bewusstsein von Besitz: “Menschen teilen mit Airbnb ihr persönlichstes Gut: ihre Wohnung. Dass bereits so viele dieses Prinzip leben, spricht für die Collaborative-Consumption-Bewegung.”, erklärte Chesky.

Der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft

Vielleicht zeigt sich gerade am Beispiel Airbnb der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft besonders gut: Die Plattform bietet bereits heute mehr Zimmer an als viele große Hotelketten, ohne diese jedoch selbst zu besitzen.

Falls das so weiter geht, kann die Reise- und Tourismusindustrie wohl möglich einpacken! Aber Stopp, irgendwer muss die Zimmer ja noch anbieten. Denn mit zu viel Euphorie sollte man solche Geschäftsideen jedenfalls auch nicht betrachten.

Welt verbessern – oder den eigenen Geldbeutel?

Die Idee dahinter wurde ja, das sollte man nicht vergessen, geschaffen um Geld zu verdienen. Das zeigt Airbnb besonders gut. Denn bei allem Gerede um Weltverbesserung geht es den Airbnb-Gründern vermutlich nicht (nur) um eine bessere Welt, sondern um den eigenen Geldbeutel.

Die Geschäftsidee aus dem Silicon-Valley, geboren aus einer Luftmatratzen-Vermietung in der eigenen Wohnung, hat jedenfalls die Tourismus-Industrie erstaunlich schnell revolutioniert und ist auf diese Weise vergleichbar mit Google oder Facebook. Und vermutlich auch mit ähnlichen Risiken, denn auch Mark Zuckerberg geht es ja bekanntlich nicht primär darum, Menschen zu vernetzen, auch wenn er das immer wieder gerne betont.


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