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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 10.04.2024 • Zuerst veröffentlicht am 25.01.2012 • Bisher 7395 Leser, 1319 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Immer öfter gibt es Stimmen, die in Punkto Nachhaltigkeit auch das gesamte kapitalistische Wirtschaftssystem in Frage stellen: Und zwar nicht irgendwelche Linken, sondern renommierte Ökonomen, die eine Wirtschaft ohne Wachstum fordern, eine steady state economy, die für Menschen und Umwelt besser sei.
Dabei ist unser Wirtschaftswachstum eigentlich eines, das künstlich geschaffen wurde: Nämlich, indem seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Produkte mit einer geplanten Obsolenz, mit einem künstlichen Verfallsdatum, versehen wurden, damit wir Konsumten möglichst bald gezwungen wurden, neu zu kaufen. Die Devise lautet: Wegwerfen statt reparieren.
Das müsst nicht sein: Es gibt z.B. 80 Jahre alte Glühbirnen, die heute immer noch funktioniert. Dass deren Lebensdauer heute viel kürzer ist, haben wir der Schaffung eines Kartells in den 20er Jahren zu verdanken, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt.
Was dabei herauskommt, kann man weltweit immer wieder auf Müllhalden bewundern. Doch es gibt auch Lösungsansätze von Unternehmern, die alternative Produktionsweisen entwickeln.
Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten.
Helfen könnte zum Beispiel eine DIY-Kultur – und zwar nicht nur zu Hause im stillen Kämmerlein, sondern auch am Arbeitsplatz. DIY – Do it yourself oder Selbermachen – ist ja in den letzten Jahren zu einem großen Trend geworden, obwohl es doch auf den ersten Blick sehr viele Nachteile hat: Die Tayloristische Spezialisierung hat uns Effizienz, Fortschritt und Wohlstand gebracht und dem Selbstgemachten haftet immer auch die Unprofessionalität und der Dilettantismus eines Hobbys an. Und wer ist schon gerne ein Dilettant?
Doch auch wenn DIY nicht unbedingt effizient ist, macht diese Art zu arbeiten doch offenbar glücklicher. Warum? Weil das Herstellen von Handfesten Dingen glücklicher, mächtiger, bewusster, sozialer und meditativer macht. Schon Karl Marx hat erkannt, dass wir irgendwann die Beziehung zum Produkt unserer Arbeit verlieren und dadurch unglücklich werden.
Nicht umsonst haben sich in denen vergangenen Jahren parallel zu Coworking-Spaces sogenannte Maker-Spaces entwickelt, in denen Kreativ-Arbeiter ihre selbst designeten Produkte gleich selbst herstellen können – z.B. mit einem 3D-Drucker.
Das lässt sich auch auf Unternehmen übertragen: Man muss nicht unbedingt das Firmen-MacBook Pro selbst im Backofen repariert haben, um glücklicher zu arbeiten. Aber Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz selbst entscheiden können, können so zahlreiche neue Prozesse befördern. Denn nicht wenige Menschen fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz manipuliert und entfremdet.
Wer selbst mitgestalten kann, fühlt sich etwas weniger ohnmächtig und auch das können wir von der DIY-Kultur lernen: Wer isst, was er im eigenen Garten angebaut hat, fühlt sich weniger abhängig von der Lebensmittelindustrie, Dünger und Transportwegen.
Genau deshalb sind Urban-Gardening- und Urban-Farming-Projekte so beliebt. Unternehmen sollten sich dieses Prinzip nutzbar machen und den Mitgestaltungswillen ihrer Mitarbeiter nutzen, um gezielt gemeinsame Projekte voranzubringen.
Das zeigt auch, wie sehr Nachhaltigkeit zum Lifestyle geworden ist. Wir alle möchten nachhaltiger leben. Und doch stellen wir immer wieder mit Schrecken fest, dass wir keine Ahnung haben, welchen Schaden die Produkte, die wir konsumieren, Umwelt und Menschen zufügen.
Angebote wie CO2-Rechner oder Apps mit Infos über die Herkunft von Produkten vermitteln zumindest Wissen, doch hier könnten Führungskräfte aktiv werden und in ihrem Unternehmen eine gezielte Informationspolitik betreiben, um auf ein nachhaltigeres Wirtschaften einzuwirken.
Was aber können Unternehmen gezielt tun, um nachhaltig Produktivität zu fördern? 4 Tipps zur konkreten Umsetzung.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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