Dresscode, die passende Kleidung für die optimale Wirkung und den optimale Auftritt, ist ein Thema, das kürzlich auf Best of HR – Berufebilder.de® nicht nur 18.000 Leser in wenigen Tagen erreichte, sondern auch für heftige Diskussionen sorgte. Aber warum gibt es überhaupt Rollenklischees bei der Kleidung und wie gehen wir mit ihnen um?

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Dresscode als Karriere-Booster?

Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Maria-Theresia Radinger, die in Österreich eine eigene TV-Show zu Stil– und Benimm-Fragen hat, gab in ihrem Beitrag 17 Tipps – und zwar jeweils für Männer und Frauen. Wahrscheinlich liegt darin der große Erfolg des Beitrags begründet.

Denn nur allzu häufig wird das Thema Stil, Mode und Bekleidung rein weiblich assoziiert. Erst kürzlich sorgte etwa die Arbeitsdirektorin von Coca Cola, Brigitte Faust, für heftigen Widerspruch in Sozialen Medien. Der Grund: In einem Interview hatte sie das Thema Bekleidung bei Frauen als ersten und somit wichtigsten Karriere-Tipp vor allem für Frauen genannt. Das fanden viele Social-Media-Nutzer ausgesprochen unangebracht und nicht mehr zeitgemäß. Für diese Aussage wurde etwa Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Monika Paitl auf Facebook:

“Mit dem Schal zur Top-Karriere… Na Servus. Outfit als Karriere-Booster Nummer eins? In welchem Jahr befinden wir uns nochmals?”

An der richtigen Kleidung scheiden sich die Geister

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Das zeigt: Dresscode ist ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Einige Branchen pochen streng auf seine Einhaltung, andere geben sich betont locker oder negieren seine Existenz sogar ganz. Woran viele nicht denken: Es gibt auch einen impliziten Dresscode, der zwar vorhanden, aber auf den ersten Blick nicht klar erkennbar ist.

Und: Auch Männer sind gewissen Dresscode-Vorschriften im Job unterworfen und entsprechend verunsichert, welche Regeln denn nun für sie gelten.

Vertraute Konventionen brechen

Dabei ist ganz klar: Vor allem im öffentlichen Auftreten, zu dem in der Regel jeder berufliche Kontext gehört, gelten bestimmte Regeln. Einige, wie der Krawattenzwang bei Männern zu manchen Anlässen, sind in unseren Köpfen sehr präsent.

Andere Konventionen sind uns hingegen so vertraut, dass wir erst darüber nachdenken, wenn sie gebrochen werden. Das gilt besonders für geschlechtsspezifische Kleidung.

Dresscode – eine ständige Gratwanderung?

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Für Stilberaterin und Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Susanne Beckmann ist das eine stetige Gratwanderung, bestimmt von der Frage, wie man im Berufsalltag wahrgenommen werden will. So stellt sie in ihrem Beitrag zum Thema Dresscode und Geschlechterklischees fest:

“Kleiden sich beispielsweise Frauen zu weiblich und erotisch, werden sie als weniger kompetent wahrgenommen”

Ich frage mich als moderne Frau natürlich, ob das tatsächlich so sein muss, wenn Beckmann empfiehlt, die High Heels im Schrank zu lassen und stattdessen lieber zu Schuhen von maximal 6 cm Höhe zu greifen, die auch im Sommer geschlossenen sind. Denn solche Tipps muten für mich immer etwas übertrieben an.

Stark in Geschlechterklischees verhaftet

Wie stark jeder von uns jedoch in Geschlechterklischees verhaftet ist, zeigt sich, wenn man Beckmanns Text weiterliest. Denn es gibt auch Kleidungsstücke, die für die Branche oder das Unternehmen untypisch sind – und dass sie für Mitarbeiter Tabu sein sollten, leuchtet daher ein. So schreibt Stilberaterin weiter:

“Wir haben von vielen Berufen und von Männern und Frauen klare Vorstellungen bezüglich des Dress-Codes und reagieren irritiert bis ablehnend, wenn dieses Bild nicht erfüllt wird. Beispielsweise wird ein Bankmitarbeiter mit modisch-zerschlissene Jeans und legerem Sweat-Shirt anders wahrgenommen als im klassischen Anzug.”

Röcke und Strumpfhosen für Männer?

Und, wen wundert es, nicht nur für Frauen, auch für Männer gibt es Tabus: Birgit Vey beschrieb in den Stuttgarter Nachrichten den Rock als Tabu männlicher Kleidung – und das völlig zu unrecht. Das Beispiel wird etwas weniger absurd, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Röcke im Großteil der Menschheitsgeschichte männliche Kleidungsstücke waren – erst seit etwa der französischen Revolution sind sie für Männer ein Tabu, aber diese Konvention hat sich bereits tief in unsere Köpfe eingegraben.

Und es zeigt, dass wir manchmal gut daran tun, den allgemeinen Konsens typischer Vorstellungen zu hinterfragen, denn der kann sich recht schnell ändern. So macht etwa die Romanistik-Professorin und Modesoziologin Barbara Vinken regelmäßig darauf aufmerksam, welchen Bedeutungswandel Kleidungssücke im Laufe der Geschichte hinter sich gebracht haben – oder machen Sie sich bewusst, dass auch Strumpfhosen ursprünglich von Männern getragen wurden?

Aufmerksamkeit erregen durch das Brechen von Klischees

Umso mehr kann man jedoch mit dem Wechseln der untypischen Kleidungsstücke des anderen Geschlechts größte Aufmerksamkeit erzeugen – wenn man es denn möchte! Man denke etwa an Prominenten wie Jorge Gonzales, die die mit den Klischee-Vorstellungen von männlicher und weiblicher Kleidung bewusst brechen, damit zwar bewusst provozieren, dieses jedoch auch zu ihrem Markenzeichen erklärt haben.

Umgekehrt uniformieren sich auch Frauen mit bewusst männlichen Bekleidungsattriibugen, eta Blazer und Hosen – denken Sie nur an Bundeskanzlein Angela Merkel. Das wirkt sehr maskulin und kann bewusst als Steuerungsinstrument und zum Unterstreichen von Autorität eingesetzt werden. Und es dient gleichzeitig als Schutzfunktion, wie die frühere Tagesspiegel-Redakteurin Tissy Bruns einmal zugab.

Fazit

Das alles zeigt: Dresscodes und modische Konventionen sind im Fluß, verändern sich, neue Gepflogenheiten entstehen, alte verschwinden. Es ist daher ziemlich dämlich, an ihnen kleben zu bleiben – auch im Job.

Und: Man kann die Mode, Stil und Dresscode natürlich ignorieren und dafür ggf. ein paar Nachteile in Kauf nehmen – ganz entkommen wird man dem Thema aber nie.


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