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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 28.06.2018 • Zuerst veröffentlicht am 28.06.2018 • Bisher 7395 Leser, 1600 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Gerade ist in Berlin der Personalmanagementkongress Berlin zu Ende gegangen, auf dem wir allerlei Themen rund um die HR diskutiert haben. Zwei entscheidende Entwicklungen stehen kurz bevor: Google macht Mobile Seiten noch wichtiger – und führt eine Jobsuchmaschine ein. Was bedeutet das für Recruiting–Branche?
Auf unserem Panel auf dem Personalmanagementkongress in Berlin haben wir unter dem Motto Proud2bhr darüber diskutiert, ob Personaler stolz auf ihren Recruiting-Job sein können. Dabei ging es u.a. um Themen wie Recruiting-Prozesse aber auch das Selbstverständnis und Standing von Personalern im Unternehmen und in der Gesellschaft.
Die Gretchenfrage dabei war: Ist HR der wichtigste Job der Zukunft, wie unser Moderator Robindro Ullah feststellte? Ich jedenfalls stelle mir manchmal auch die Frage: Ist die HR in Zeiten von Digitalisierung, Automatisierung und Google for Jobs überhaupt zukunftsfähig?
Was passiert mit HR, wenn z.B. im Zuge von Automatisierung immer mehr Stellen in Unternehmen abgebaut werden? Was passiert mit Stellenanzeigen wenn Google für Jobs kommt? Und was passiert mit Karriereseiten von Unternehmen bereits im Juli, wenn Google auch für Mobile Seiten Schnelligkeit als Ranking-Faktor einführt?
Letzeres ist ein ziemlich konkretes Problem: Denn Mobile Recruiting- und Karriereseiten stellen Unternehmen immer noch vor größere Herausforderungen, Wie die diesjährige Studienreihe „Recruiting Trends 2018“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg und des Karriereportals Monster zeigt:
Mehr als 90 Prozent der teilnehmenden Unternehmen denken, dass Mobile Recruiting zukünftig immer wichtiger wird. Das bestätigen ebenso die befragten Kandidaten: Denn 55,3 Prozent – und damit 15 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – stehen alle benötigten Daten mobil zur Verfügung, um sich jederzeit direkt bewerben zu können.
Das macht Sinn, denn 42,2 Prozent der befragten Kandidaten sucht unterwegs auf dem Smartphone nach offenen Stellen – das sind mehr als doppelt so viele wie 2014 (16,4 Prozent). Wenn es dann ans Bewerben geht, können die Unterlagen sofort abgeschickt werden, ohne das Gerät wechseln zu müssen. Frauen scheinen hier noch ein Stück „mobiler“ zu sein, denn es suchen anteilig mehr Frauen über das Smartphone oder Tablet nach Jobs als Männer.
Die Studienreihe zeigt, dass Kandidaten und Unternehmen dem Thema Mobile Recruiting gegenüber durchaus positiv eingestellt sind. Rund sechs von zehn Kandidaten und Unternehmen verfügen bereits über ein Grundverständnis, was dessen Einsatzmöglichkeiten betrifft. Zudem bestätigen 21,1 Prozent der Top-1.000-Unternehmen, dass sich bereits heute Kandidaten verstärkt über mobile Endgeräte bei ihnen bewerben.
Bei den befragten IT-Unternehmen wird diese Entwicklung sogar von 36,7 Prozent bemerkt. „Es geht in die richtige Richtung“, stellt Studienleiter Prof. Dr. Tim Weitzel von der Universität Bamberg fest und fügt hinzu: „aber es geht nicht schnell genug. Das mobile Zeitalter bringt eine gewisse Ungeduld mit sich. Wer innerhalb von Stunden eine frische Lebensmittellieferung bekommt, der wartet nur ungern zwei Wochen auf eine Rückmeldung zu seiner Bewerbung.“
Das ist einer der Gründe, weshalb sich über drei Viertel der Kandidaten die Möglichkeit wünschen, den Bewerbungsstatus nachvollziehen zu können – beispielsweise über eine Unternehmens-App oder die App einer Internet-Stellenbörse. Auch zur Jobsuche würden diese Apps von der Zielgruppe verwendet werden.
Doch die wenigsten Unternehmen erfüllen diesen Wunsch: Nur 4,5 Prozent der Top-1.000-Unternehmen bieten eine eigene App an, auf der Stellen ausgeschrieben und Bewerbungen möglich sind. Knapp ein Viertel der Unternehmen nutzt deshalb die Apps von Internet-Stellenbörsen für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen und um mobile Bewerbungen zu ermöglichen (23,4 Prozent).
Die Recruiting Trends 2018 machen deutlich: An Mobile Recruiting führt kein Weg vorbei und die Chancen für Unternehmen sind groß. Beispielsweise profitieren sie von einer erhöhten Reichweite bei der Kandidatenansprache und der daraus resultierenden Zeitersparnis in Bezug auf individuelle Ansprachen. Entsprechend bewerten über 40 Prozent der Unternehmen das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag bei Mobile Recruiting als positiv.
Dennoch sehen sich die Unternehmen auch Herausforderungen ausgesetzt: Im Fokus stehen hier die zusätzlichen Kosten (50,7 Prozent) und der technische Aufwand (58 Prozent). Auch das Thema Datensicherheit spielt in Zeiten der DSGVO eine immer größere Rolle und beunruhigt mehr als die Hälfte der Top-1.000-Unternehmen und Top-300-Unternehmen der IT-Branche – so wie übrigens auch 51,1 Prozent der Kandidaten.
Bei mobilen Bewerbungen kritisieren die Jobsuchenden, wie auch in den Vorjahren, vor allem die schlechte Benutzerfreundlichkeit: Mehr als sechs von zehn empfinden den Vorgang per Smartphone als noch zu umständlich. Mit der Darstellung der Karriere-Webseiten und Stellenanzeigen auf ihren Mobilgeräten sind die Kandidaten dagegen Jahr für Jahr zufriedener: Jeder Sechste gibt an, dass die Darstellung ohne Probleme funktioniert. Das ist besonders wichtig, denn über die Hälfte (57,7 Prozent) der Kandidaten beendet die Jobsuche auf dem verwendeten Endgerät, sobald Darstellungsprobleme auftreten.
Nachholbedarf gegenüber den IT-Firmen haben die Top-1.000-Unternehmen bei der Webseitenoptimierung, denn 71,2 Prozent bieten kein Stellenmarketing per Push-Nachricht an – in der IT sind das nur 46,4 Prozent. Ähnlich sieht es bei der Funktion „Überprüfung des Bewerbungsstatus“ aus: 71,6 Prozent der Top-1.000-Unternehmen vs. 50 Prozent der IT-Unternehmen bieten diesen Service nicht an. Gleichzeitig bestätigt mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass sich Mobile Recruiting positiv auf die Rekrutierung auswirkt, was zeigt: Arbeitgeber sollten sich den Herausforderungen des Mobile Recruiting stellen, um dann die daraus resultierenden Chancen nutzen zu können.
Wie wird es mit dem Mobile Recruiting weitergehen? Prof. Dr. Tim Weitzel und sein Team haben sich der Umwelt- und Unternehmensanalyse (auch SWOT-Analyse) bedient, um Firmen auf dem Weg zum erfolgreichen Mobile Recruiting eine Strategie an die Hand zu geben. Diese hat beispielsweise ergeben, dass die folgenden Themen seitens der Unternehmen zukünftig verstärkt in der Personalstrategie umgesetzt werden müssen:
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Das wird spannend, Google for Jobs wird die HR branche wohl grundlegend verändern.
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