Mehr als ein Drittel der Beschäftigten der 17 wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt sind nicht motiviert. Eine Studie zeigt: Diese Strategien und Tipps können helfen, das Engagement am Arbeitsplatz positiv zu beeinflussen.

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Mitarbeiter-Motivation ist die größte Herausforderung für Top-Unternehmen

Engagierte Mitarbeiter denken positiv und sind enthusiastisch, generieren neue Ideen, bilden tiefere Kundenbeziehungen aus und erzielen höhere Gewinne. Dagegen sind nicht engagierte Kollegen eine Last für Unternehmen – nicht zuletzt, weil sie oft an den Geschäftszielen vorbei arbeiten.

Aus diesem Grund zählt die Förderung des Mitarbeiterengagements heute zu den größten Herausforderungen weltweit führender Konzerne. Doch es ist zu kurz gedacht, Homeoffice-Tage einzuführen, um dem Wunsch nach mehr Mobilität Rechnung zu tragen oder unzufriedenen Mitarbeitern mehr Gehalt zu bezahlen. Ebenso wie andere komplexe Probleme gibt es auch beim Mitarbeiterengagement viele Einflussfaktoren, die nur langsam zu ändern sind und ganzheitlich betrachtet werden müssen.

Studie zeigt: 7 Strategien zur Steigerung der Mitarbeiter-Motivation

Wir haben mit dem Forschungsinstitut Ipsos zusammengearbeitet, um zu verstehen, welchen Einfluss Arbeitsorte auf das Engagement der Mitarbeiter haben. Die Erkenntnisse dieser Studie zeigen sieben wesentliche Strategien zur Verbesserung des Engagements und der Zufriedenheit am Arbeitsplatz auf:

  1. Vielfältige Arbeitsmöglichkeiten bieten: Wissensarbeit hat unsere Art zu arbeiten nachhaltig verändert. Phasen tiefer Konzentration wechseln sich ab mit lebhaftem Austausch zwischen Kollegen. Schwierig wird es, wenn für diese verschiedenen Aufgaben lediglich ein und derselbe Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Haben Mitarbeiter jedoch die Kontrolle darüber, wo und wie sie arbeiten und steht dafür die entsprechende Arbeitsumgebung zur Verfügung, umso engagierter und zufriedener sind sie.
  2. Zusammenarbeit fördern: Die zunehmende Globalisierung und die internationale Arbeitsteilung stellen verteilte Teams vor ganz neue Herausforderungen. Das Büro wird immer mehr ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen und sollte Mitarbeitern daher ein zwangloses und lebhaftes Miteinander im Team ermöglichen. Das gilt sowohl für Mitarbeiter am selben Standort als auch für globale Teams, die über Grenzen hinweg an gemeinsamen Projekten arbeiten.
  3. Konzentration und Privatsphäre ermöglichen: eMails, das Telefon oder die Kollegen – jede Veränderung in der Arbeitsumgebung lenkt uns ab. Die Flut an Informationen, die täglich auf uns einströmt, überfordert viele. Mitarbeiter benötigen deshalb die Möglichkeit, das Maß an Privatsphäre selbst zu regeln sowie Rückzugsbereiche, die fokussiertes und konzentriertes Arbeiten unterstützen.
  4. Bereiche für soziale und informelle Treffen schaffen: Jeder kennt den Spruch “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen”. Jedoch fördern vor allem sozialer Austausch und informelle Gespräche die Beziehung zwischen Kollegen und zum Unternehmen. Positiver Nebeneffekt: das Engagement und die Zufriedenheit wird verbessert. Der Global Report von Steelcase und Ipsos zeigt, dass 95 Prozent der Mitarbeiter, die sehr engagiert und zufrieden sind, die Möglichkeit haben, soziale Kontakte mit Kollegen zu knüpfen. Daher sollten nicht nur klassische Arbeitsplätze, sondern auch Bereiche für soziale und informelle Treffen vorhanden sein.
  5. Für Bewegung sorgen: Bewegung fördert Denkprozesse – das ist bekannt, wird aber noch zu selten umgesetzt. Am effektivsten arbeitet das Gehirn, wenn der Mitarbeiter je nach Aufgabentyp zwischen verschiedenen Arbeitsumgebungen wählen kann. Dabei geht es nicht nur um die Veränderung des Arbeitsplatzes, auch der Wechsel zwischen Sitzen und Gehen, Arbeiten im Stehen an einem Pult oder in Aktion an einem Flipchart, im geschlossenen Raum und im Freien tragen zu einer besseren Konzentrationsfähigkeit bei.
  6. Freiheiten lassen: 25 Prozent der deutschen Arbeitnehmer fühlen sich laut unserer aktuellen Studie ihrem Unternehmen nicht zugehörig, während knapp ein Drittel (28 Prozent) sagen, dass sie keine Möglichkeit haben, ihre Ideen ins Unternehmen einzubringen. Wir wissen jedoch, dass Raum das Verhalten prägt. Daher brauchen Mitarbeiter Arbeitsumgebungen, in denen sie die Marke und die Unternehmenskultur ebenso spüren können, wie die Freiheit, eigene Ideen und Werte auszudrücken und einzubringen.
  7. Willkommenskultur pflegen: Nicht nur die Kollegen am Standort, sondern auch mobile Mitarbeiter, Besucher und Gäste sollten sich im Unternehmen willkommen fühlen. Wichtig sind also Arbeitsbereiche, in denen mobile Mitarbeiter arbeiten und sich mit Kollegen vernetzen können.