Vielen Menschen ist alles, was mit Geld und Kalkulation zu tun hat, ein Dorn im Auge. Dabei ist beides wichtig für ihren Lebensunterhalt. Entsprechend erfolglos sind gerade häufig Unternehmer. Was können sie anders machen?

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Ich will gar nicht reich werden…

Wir wissen, dass Geld nicht stinkt, und doch haftet unternehmerischem Gewinnstreben irgendwie der Geruch schwacher Moral an. “Ich will gar nicht reich werden”, höre ich oft von Gründern, als ob das die erste Gefahr wäre, gegen die sie sich als Gründer wappnen müssten.

Das Business so auf die Füße zu stellen, dass Kosten gedeckt und ein Gewinn herausspringt, der mindestens die Lebenskosten des Gründers oder des Gründerteams deckt, geht nicht ohne einen Preis zu nehmen.

Geld ist nur ein Tauschmittel

Welchen Preis, das sollte ein Gründer kalkulieren können, den ermittelten Preis selbstbewusst vertreten und monatlich gegenchecken, ob die Rechnung aufgeht.
Geld ist nur ein Tauschmittel.

Unsere steinzeitlichen Vorfahren haben wahrscheinlich nicht verkauft und gekauft, gehandelt und getauscht, sondern ganz einfach geteilt, was gebraucht wurde.

Handel im größeren Maßstab

Irgendwann in der Bronzezeit hat die Menschheit angefangen, in größerem Maßstab zu handeln, Kupferklumpen gegen Getreide, Bernstein gegen Tongefäße. Eine Frage des Verhandlungsgeschicks, wie viele Pfeilspitzen Sie für Ihr Fass Salz erhielten.

Erst im Laufe der Geschichte vereinfachten immer allgemeingültigere Währungen unsere Tauschbeziehung. Zuerst noch in Form von Edelmetall mit materiellem Wert, dann zunehmend nominal in Form von Papier und virtuellen Daten als pure Tauschmittel.

Lassen Sie uns über Geld sprechen

Wer sich bei Preisgesprächen und Verkaufsverhandlungen genierlich fühlt, sollte sich das in Erinnerung rufen. Wir sagen zwar, einen Preis verlangen, aber tatsächlich tauschen wir ja. Einen bestimmten Gebrauchswert, dessen Tauschwert wir in Form eines Preises ausdrücken, um uns später wieder andere Gebrauchswerte dafür einzukaufen.

Ich kenne auch fortgeschrittene Gründer und Unternehmerinnen, die dazu neigen, die Finanzen auszublenden. Die fix und fertig vom Steuerberater geschickte Auswertung wird einfach nicht gelesen und dann wird gejammert und gestöhnt, wenn die Steuernachzahlung kommt.

Verdrängung erhöht Gefahr des Scheiterns

Und selbst manch spektakuläre Pleite großer Unternehmen hat ihren Grund eher in persönlicher Verdrängung und Vogel-Strauß-Gebahren als im harten Verdrängungswettbewerb der Konkurrenz. Eine Gründung ist immer auch ein Wagnis mit der Möglichkeit des Scheiterns. Dieses Risiko minimiert, wer sein Verhältnis zu Geld aufklärt und seine Zahlen pflegt.

Genau das gehört nämlich zum Scheitern: Wieder aufstehen, weitermachen. Mittlerweile hat sich der Nutzen von Fehlern auch in Deutschland herumgesprochen. Denn: Trotz aller Vorbereitung und dem besten Business-Plan kommt kein Gründer im Fehler herum. Im Gegenteil, wer nichts falsch macht, verpasst die Chance besser zu werden.

Kaizen – durch Fehler immer besser werden

Dieses Credo betrifft die interne Organisation und die Gestaltung des Angebots genauso wie Vermarktung und Vertrieb. Bei den großen Unternehmen – zumindest denen, die noch innovativ sein können und wollen – läuft dies unter Fehlermanagement, Kaizen oder Qualitätsmanagement.

Abgeschaut sind die Prinzipien der Evolution: In den genetischen Code der Pflanzen, Tiere, Menschen werden über die Generationen systematisch Abweichungen (Fehler) eingebaut.

Mehr von dem was funktioniert, weniger von dem, was nicht funktioniert

Die Varianten, die besser funktionieren, haben bessere Fortpflanzungschancen und setzen sich durch. Zumindest so lange, bis sich Umweltbedingungen ändern und sie von einer noch besseren Variante überholt werden.

Menschen neigen nun dazu, Dinge so zu tun, wie sie sie schon mal getan haben: wir lieben Gewohnheiten, wir sind verliebt in unsere Ideen. Was wir kennen, gibt uns Sicherheit.

Raus aus der Falle des “Mehr vom selben”

Im Geschäftsleben verleitet uns das dazu, einmal getroffene Entscheidungen und eingeführte Vorgehensweisen nicht mehr zu hinterfragen. Wenn es nicht so gut funktioniert, machen wir lieber mehr vom Selben, als uns nach besseren Alternativen umzuschauen.

Was schützt Gründer nun vor der Falle des “Mehr desselben”? Nehmen Sie sich vor, hinterher klüger zu sein als vorher. Und das geht nur, wenn Sie in Kauf nehmen, vorher auch dümmer zu sein.

3 Tipps für besseres Scheitern im Business

Am Ende

Wenn es gut funktioniert? Dann suchen Sie nach Verbesserung im Detail! Und wenn es dann nicht so funktioniert, wie Sie sich das gedacht haben? Großartig! Jetzt wissen Sie mehr als vorher und können es besser oder sogar ganz anders machen.