In Deutschland gibt auch viele Jobs und Berufe, von denen Arbeitnehmer kaum leben können. Deshalb gibt es den gesetzlichen Mindestlohn, der das eigentlich garantieren soll. Ein Überblick über die miesesten Jobs im Niedriglohnsektor.

Mindestlohn Geringverdiener Prekariat: Die 10 schlecht bezahltesten Jobs Deutschlands

Reiches Land, arme Arbeitnehmer

Während wir uns durch die Komplexität der modernen Wirtschaft bewegen, bleibt die Frage der fairen und gerechten Entlohnung von Arbeitnehmern ein wichtiges Diskussionsthema. Denn es klingt paradox: Laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit ist Deutschland eines der Länder mit den höchsten Stundenlöhnen der Welt. Deutschland gilt international gar als Land der Möglichkeiten, mit einer starken Wirtschaft und einem florierenden Arbeitsmarkt.

Allerdings bieten nicht alle Jobs in Deutschland das gleiche Maß an finanzieller Stabilität und Wohlstand. Trotz der großen Bandbreite an Branchen und Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es immer noch bestimmte Berufe, die unattraktive Gehälter und schlechte Arbeitsbedingungen bieten. Und bei denen man trotz harter Arbeitsbedingungen kaum von seinem erwirtschafteten Gehalt leben.

Working Poor: Wer kann kaum von seinem Gehalt leben?

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Die moderne Arbeitswelt hat sich stark verändert. Viele Arbeitgeber haben sich für flexible, kurzfristige Verträge, Outsourcing und Automatisierung entschieden. Infolgedessen werden immer mehr Menschen in schlecht bezahlte, unsichere Jobs gedrängt, oft ohne klare Aufstiegschancen oder finanzielle Sicherheit. Diese neue Realität hat erhebliche Auswirkungen auf Einzelpersonen, Gesellschaften und Volkswirtschaften.

Von Einzelhandelsangestellten bis hin zu Mitarbeitern im Hotel- und Gaststättengewerbe werden wir die verschiedenen Berufe, die in Deutschland als schlecht bezahlt gelten, und die Gründe für ihre niedrigen Löhne untersuchen. Wir werden auch die Auswirkungen erörtern, die dies auf die Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, sowie auf die Wirtschaft insgesamt hat.

Multijobbing: Trend oder Notlage?

Obwohl Deutschland für seinen hohen Lebensstandard und sein starkes Sozialsystem bekannt ist, gibt es immer noch Menschen, die aufgrund der niedrigen Löhne nicht über die Runden kommen. Indem wir das Problem der schlecht bezahlten Arbeitsplätze in Deutschland untersuchen, können wir Erkenntnisse über die Herausforderungen gewinnen, mit denen viele Arbeitnehmer in diesem Land konfrontiert sind. Für viele ist das Prekariat zu einer Lebensweise geworden. Sie müssen lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne in Kauf nehmen, während sie gleichzeitig darum kämpfen, über die Runden zu kommen.

Und eben weil vielen das Geld nicht zum Leben reicht, üben nicht wenige dieser Leute als sogenannte Multijobber zwei drei oder sogar mehrere Jobs gleichzeitig, um sich ihr Leben zu finanzieren. Der Begriff bezieht sich dabei auf Menschen, die mehr als einen Job zur gleichen Zeit haben, sei es ein Vollzeitjob mit einem Nebenjob oder mehrere Teilzeitjobs. Auch wenn Multijobbing zu einem beliebten Trend unter Millennials und der Generation Z geworden ist, der Flexibilität, Autonomie und Freiheit verheißt: Oft genug lebt dieses sogenannte Prekariat praktisch von der Hand in den Mund und kann am Ende des Monats kaum etwas zur persönlichen Absicherung und Altersvorsorge zurücklegen.

Niedriglohnsektor: Arbeiten im Dauerstress

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Das ist natürlich ein großer Stressfaktor. Niedrige Löhne sind nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern ein großes Problem und betreffen oft diejenigen, die es sich am wenigsten leisten können: Frauen, Einwanderer, Flüchtlinge und Arbeitnehmer mit Behinderungen. Hier sind die zehn Arbeitsplätze mit den niedrigsten Löhnen in Deutschland und einige ihrer wichtigsten Merkmale.

Besonders schwierig wird es für diese Menschen dann, wenn eine Krise droht. Dann nämlich fahren viele Firmen ihre Löhne herunter, Kurzarbeit boomt und Tarifabschlüsse wanken. Was für gut bezahlte Mitarbeiter nur ein paar Euro weniger bedeutet, ist für die Geringverdiener im Niedriglohnsektor eine echte Katastrophe: Genau die, die ohnehin schon wenig genug verdienen, müssen um ihre Existenz bangen.

Welche Auswirkungen hat der gesetzliche Mindestlohn auf Lohngerechtigkeit?

Einer der grundlegendsten Aspekte in dieser Diskussion um Lohngerechtigkeit ist der gesetzliche Mindestlohn. Der Mindestlohn ist der niedrigste Geldbetrag, den ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern für ihre Arbeit zahlen muss. Und er soll genau die oben genannten Probleme beheben. Eigentlich.

Er ist seit Jahrzehnten ein umstrittenes Thema. Obwohl es das Konzept des Mindestlohns schon seit über einem Jahrhundert gibt, hält die Debatte über seine Notwendigkeit und Wirksamkeit an. Befürworter eines gesetzlichen Mindestlohns argumentieren, dass er dazu beiträgt, die Armut zu verringern, die Konsumausgaben zu erhöhen und ausbeuterische Arbeitsbedingungen zu minimieren. Auf der anderen Seite argumentieren die Gegner, dass er das Unternehmenswachstum bremst, die Beschäftigungsmöglichkeiten verringert und zu Inflation führen kann.

Wie soll der gesetzliche Mindestlohn helfen?

In Deutschland wurde der gesetzliche Mindestlohn im Jahr 2015 eingeführt. Die Einführung dieses Gesetzes hatte viele Auswirkungen auf die Wirtschaft – von der Veränderung der Struktur der Gehaltsschecks bis hin zur Festlegung eines höheren Maßstabs für die Rechte der Arbeitnehmer. Tatsächlich sind die 10 am schlechtesten bezahlten Berufe in Deutschland allesamt Berufe, für die der gesetzliche Mindestlohn gilt.

Unabhängig davon, wie man zu dem Thema steht, ist es wichtig, den gesetzlichen Mindestlohn zu kennen, um die Herausforderungen zu verstehen, denen sich viele Arbeitnehmer im derzeitigen Wirtschaftsklima gegenübersehen. Auch für Unternehmen ist es wichtig, die gesetzlichen Mindestlohnanforderungen zu kennen, um das Gesetz einzuhalten und kostspielige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Gesetzlicher Mindestlohn – 10 Beispiele im Überblick

Die folgende Liste enthält die Berufe mit dem niedrigsten gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland, wobei hier je nach Region, Arbeitsverhältnis und persönlichen Umständen keine ganz allgemeingültigen Aussagen zu treffen sind.

  1. Reinigungskraft – 8,50 Euro
  2. Produktionsarbeiter – 8,00
  3. Hilfsarbeiter – 7,68
  4. Bäckergeselle – 7,20
  5. Küchenhilfe – 6,80
  6. Kassierer/in in einem Supermarkt – 6,50
  7. Zahnarzthelferin – 6,00
  8. Verkäufer/in im Einzelhandel: – 9,00 €
  9. Paketzusteller – 9,10 €
  10. Kellner/in – 9,50 €

Wer verdient wie wenig? Woher bekommt man Informationen zum Gehalt in Deutschland

Dabei gibt es unterschiedliche Berechnungswege, das Gehalt zu ermitteln. Der durchschnittliche Mindestlohn in Deutschland beträgt derzeit 8,84 EUR in der Stunde. Das bedeutet, dass Menschen, die Vollzeit arbeiten, umgerechnet etwa 10.000 Dollar pro Jahr verdienen. Der Durchschnittslohn für alle derzeitigen Arbeitsplätze liegt bei 25 € pro Stunde oder etwa 30 000 $ pro Jahr. Allerdings gibt es in Deutschland viele Niedriglohnempfänger, die am Ende des Monats weniger als diesen Durchschnittslohn herausbekommen.

Eine gute Übersicht bietet zum Beispiel der Lohnspiegel, ein Angebot vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Die Seite bietet einen kostenlosen Gehalts-Vergleich, der 200 Tätigkeiten aus rund 50 Berufsbereichen umfasst. Ausgewertet wurden so unterschiedliche Bereiche wie Callcenter, Metallberufe, EDV, Handel oder Gesundheitsberufe.

Wie werden die Gehaltsinformationen berechnet?

Der Lohnspiegel bietet Angaben zu den Einkommen von Männern und Frauen in den einzelnen Berufen. Er beziffert die Einkommensunterschiede nach Berufserfahrung und Betriebsgröße sowie zwischen West- und Ostdeutschland.

Die Informationen beruhen auf den Angaben von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, nicht vom Arbeitgebern, und zeigen, wie viel in bestimmten Berufen tatsächlich verdient wird. Die Internetseite bietet zahlreiche weitere Informationen rund um Lohn und Gehalt, wie beispielsweise eine Datenbank, die über tarifvertraglich geregelte Vergütungen informiert. Ein Brutto-Netto-Rechner zeigt, was am Ende von Lohn und Gehalt übrig bleibt.

Auf diese Weise kann man zum Beispiel herausfinden, wie viel ein Maschinenschlosser verdient, wie hoch ist das Gehalt einer Bankkauffrau ist und was ein Chemieingenieur, ein Bauleiter, eine Physiotherapeutin, ein Webdesigner, ein Werbekaufmann oder eine Küchenhilfe bekommt. Wer das wissen will, sollte einen Blick auf die Seite werfen.

Welches sind die 10 miesesten Jobs in Deutschland?

Doch die Gretchenfrage lautet: In welchen Branchen wird in Deutschland am wenigsten verdient? Doch welches sind eigentlich die am schlechtesten bezahlten Jobs Deutschlands? Welches sind die Jobs in Deutschland, in denen Menschen wesentlich mehr verdienen könnten? Dabei stellen die durch den Lohnspiegel ermittelten Gehaltsangaben Durchschnittswerte dar, die aufgrund persönlicher Umstände, Wohnort und Anstellungsform teilweise stark variieren können.

  1. Bäcker: Ob das frühe aufstehen lohnt? Bäcker haben bei einer 39-Stunden-Woche ein Grundgehalt von etwa 1200-1700 Euro.
  2. Fischverpacker: Da kann es einem schonmal stinken: Fischverpacker erhalten für eine 38-Stunden-Woche gerade mal 1350 Euro brutto pro Monat.
  3. Hauswirtschafter: Sie schmeißen für andere den Haushalt, bekommen für eine 40-Stunden-Woche aber gerade mal 1300-1800 Euro im Monat.
  4. Reinigungskräfte: Wer putzen geht, verdient mit ca. 2000 Euro brutto laut lohnspiegel.de besser als, viele denken.
  5. Friseure: Und Schnitt: Friseure verdienen besonders schlecht – om Westen sind es 1300 Euro, im Osten sogar weniger als 700 Euro.
  6. Lagerarbeiter: Hier gibt es, je nach Wohnort und Branche eine recht große Gehaltsschere: Zwischen 1250 und 1924 Euro können sie im Monat mit nach Hause nehmen.
  7. Land- und Tierwirt: Tierliebe zahlt sich nicht aus: 1300 bis 1680 Euro verdienen Land- und Tierwirte bruto im Monat.
  8. Floristen: Auch Floristen haben einen schönen Beruf, verdienen aber wenig: Maximal 1592 Euro in Bremen, aber nur 936 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.
  9. Bügler: Gerade mal zwischen 1365 bis 1510 Euro verdient ein Bügler monatlich brutto.
  10. Winzer: Von wegen Wein Weib und Gesang: Gerade mal 1300-1700 Euro bekommt ein Winzer monatlich.


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