Die große Herausforderung unseres Informationszeitalters? Die große Masse an Informationen – und deren Verarbeitung.

Digitale_Marketing_Evolution

So wird aus plumper Werbung eine relevante Botschaft

Märkte sind Gespräche. Das gilt bereits seit jeher. Doch in Zeiten von Social Media, zunehmender Digitalisierung und Vernetzung der Konsumenten hat sich dies noch einmal erheblich verschärft. Heute finden diese Gespräche nicht mehr in einem kleinen abgeschotteten Umfeld statt, sondern jeder kann mithören, weltweit.

Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen mit immer größeren Bemühungen oftmals krampfhaft versuchen, ein Teil dieser Gespräche zu werden. Sei es mit viralem Marketing, Content-Marketing oder Native Advertising – um nur einige der aktuell gängigsten Buzzwords zu nennen.

Märkte sind Gespräche

Aussagen aus den New Clues mit Bezug zu den Themen Content-Marketing und Native Advertising: “Das Netz besteht nicht aus Inhalten, sondern aus Menschen.”

“Bitte hört auf, ein neues Gewand für eure Anzeigen zu schneidern und zu hoffen, dass wir den kleinen Hinweis übersehen, der aus der Unterwäsche herausragt, dass es sich dabei um Werbung handelt.”

“Native Advertising führt nicht nur dazu, dass die eigene Glaubwürdigkeit untergraben wird, sondern auch die der gesamten neuartigen Möglichkeiten, wie wir miteinander umgehen.”

“Wie wäre es, Native Advertising als das zu bezeichnen, was es tatsächlich ist: Product Placement, Advertorials oder Fake Fucking News.”

Einfachheit siegt!

Auch in diesem Zusammenhang vergessen Werbetreibende jedoch allzu oft die einfachsten Regeln der Kommunikation, während sie sich im immer dichter werdenden Inter-Netz und seinen digitalen Ausläufern verfangen.

Dabei berauschen sie sich an neuen technischen Möglichkeiten, kreieren unglaublich geniale, aber gleichzeitig extrem komplexe Botschaften, Anwendungen oder Inhalte, die dann aber oft nur noch Werber oder sonstige Experten verstehen. Einem breiten Publikum bleibt Sinn und Zweck leider oft verborgen.

Doch es gibt eine relativ simple Formel, die einen aus diesem Labyrinth rettet beziehungsweise davor schützt, sich überhaupt erst darin zu verirren. Diese lautet: KISS and Style. Im Folgenden Beitrag erkläre ich, was sich dahinter verbirgt.

Hilfe im Info-Overload

Immer mehr Menschen erhalten immer mehr Informationen. Diese müssen in immer kürzerer Zeit verarbeitet werden. Am Ende bleibt kaum noch etwas hängen. Das gilt bereits für wirklich relevante Botschaften! Wie verhält es sich da wohl mit Werbung?

Demgegenüber stehen Unternehmen, die gefühlt immer mehr zu erzählen haben. Ihre Brand Story, tolle Produkt-Features, Added Values, Social Responsibility und vieles mehr. Es liegt auf der Hand, dass sich diese beiden Entwicklungen gegenseitig befeuern. Und das leider im negativen Sinn – für sämtliche Beteiligten.

KISS – Keep it short und simple

Die Lösung dafür ist eigentlich ganz einfach: KISS. Keep it short and simple. Man sollte die Dinge kurz und einfach halten. Diese Weisheit ist zwar bereits steinalt, aber dennoch aktueller denn je.

Glücklicherweise werden Unternehmen heute teilweise regelrecht dazu gezwungen, sich kürzer zu fassen. Sei es, da Inhalte immer mehr mobil konsumiert werden und dabei im Vergleich zum Desktop ein nur sehr begrenzter Platz zur Verfügung steht.

Eine Twitter-Nachricht hat nun einmal nur 140 Zeichen und die Google-Adwords-Anzeige lässt nicht mehr als eine Überschrift mit 25 Zeichen und zwei Textzeilen mit jeweils 35 Zeichen zu. Oder ein Bild auf Facebook, bei dem nur 20 Prozent der Fläche mit Text versehen sein dürfen. Ansonsten kann man sein Produkt nicht mit Facebook-Anzeigen bewerben.

Das Alles-ist-wichtig-Syndrom

Doch sobald der Zwang nachlässt, werden die Botschaften leider schnell wieder erheblich länger. Das Alles-ist-wichtig-Syndrom schlägt um sich. Man verliert sich wieder in diversen vermeintlich wichtigen Aussagen, statt wirklich eine Kernaussage in den Mittelpunkt zu stellen.

Dadurch entsteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der Menge an Inhalten, die Unternehmen vermitteln möchten, und der Anzahl an Zeichen, die Nutzer problemlos verdauen können. Hier ist ein stufenweises Vorgehen gefragt.

Der kommunikative Anker

Als erster kommunikativer Anker sollte stets eine knackige Kernaussage fungieren. Je kürzer, desto besser. Im Idealfall reicht bereits ein Bild aus − denn dieses sagt bekanntermaßen mehr als tausend Worte.

Aber auch ein aussagekräftiges Bild, das mit einer kurzen Erklärung untermalt ist, hat sich als effizientes Tool in diesem Bereich bewährt. Richtig: Da ist selbst moderne digitale Kommunikation nicht anders als klassische Plakatwerbung oder Höhlenmalerei.