Wenn Sie eine Fachkraft sind, z.B. in Handwerk, Dienstleistung oder auch im Gesundheits- und Pflegebereich und sich mit einer Aufstiegsweiterbildung zum Meister, Techniker, Fachkrankenpfleger oder Programmierer fortbilden möchten, können Meister-Bafög beantragen.

Die nächsten Karriereschritte finanzieren
Wer beruflich aufsteigen will, kann sich bei seinen Karriereschritten vom Staat finanziell unter die Arme greifen lassen. Was viele Bildungs-Interessierte nicht wissen: Die staatliche Unterstützung mit dem irreführenden Namen Meister-BAföG steht allen zu, die sich über ihre Erstausbildung hinaus weiterqualifizieren wollen und sich dafür auf eine staatliche bzw. öffentlich-rechtliche Prüfung vorbereiten.
Jetzt hat der Bundestag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der vorsieht, dass nicht mehr nur die erste, sondern eine Aufstiegsfortbildung gefördert wird. Zudem wird eine Leistungskomponente eingebaut: Alle, die eine Fortbildung bestanden haben, erhalten künftig einen Darlehensteilerlass in Höhe von 25 Prozent. Damit soll die Motivation, eine Fortbildung erfolgreich abzuschließen, erhöht werden.
Voraussetzungen
Als Voraussetzung sollten Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder der Handwerksordnung (HwO) oder einen vergleichbaren Berufsabschluss, aber keinen vergleichbaren oder höherer Abschluss (z.B. einen Hochschulabschluss) nachweisen.
Sie sind übrigens nicht nur als Deutscher förderungsberechtigt, sondern auch wenn Sie aus der Europäischen Union stammen oder als Ausländer bereits drei Jahre: lang in Deutschland sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben.
Anders als beim Studenten-BAfög müssen Sie weder eine Altersgrenze beachten noch Einkommen Ihrer Eltern angeben.
Wie viel bekommen Sie?
Sie bekommen das Meister-Bafög teilweise als Zuschuss und teilweise als zinsgünstiges Darlehen. Wenn Sie an einem Vollzeitlehrgang teilnehmen, erhalten monatlich bis zu 614 Euro (230 Euro Zuschuss / 384 Euro Darlehen), Verheiratete 829 Euro (230 Euro / 599 Euro).
Für jedes Kind erhöht sich Ihr Darlehensanteil nochmals um 179 Euro. Wenn Sie einen Vollzeitlehrgang machen wollen, muss dieser mindestens 400 Unterrichtsstunden: umfassen, bei Maßnahmeabschnitten ist die Gesamtdauer aller Abschnitte maßgebend. Aber Sie können auch einen Fernlehrgang machen. Ihr Darlehen bleibt bis zu sechs Jahren zins- und tilgungsfrei. Danach müssen Sie es innerhalb von zehn Jahren mit monatlichen Raten von mindestens 128 Euro zurückzahlen.
Für wen ist das interessant? Die Statistik
Weiterbildung, die staatlich gefördert wird, ist offenbar in, vor allem unter jungen Leuten: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten im vergangenen Jahr knapp 140 000 Personen Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz – das sogenannte Meister-BAföG. Damit zeigte sich nach zwei Jahren des Rückgangs erstmals wieder ein Anstieg der Gefördertenzahlen (+ 4,4%). An Förderleistungen wurden im Jahr 2008 insgesamt rund 382 Millionen Euro bewilligt, 7% mehr als im Vorjahr.
Wie wurden die Gelder verteilt?
Von den Förderleistungen entfielen rund 267 Millionen Euro auf Darlehen und 114 Millionen Euro auf Zuschüsse. Die Zuschüsse setzten sich aus 65 Millionen Euro zur Finanzierung der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, knapp 49 Millionen Euro für den Lebensunterhalt und 0,2 Millionen Euro zur Kinderbetreuung an die Geförderten zusammen.
Bei den Darlehen wurden 149 Millionen Euro für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, 117 Millionen Euro für den Lebensunterhalt und 1 Million Euro für die Anfertigung des “Meisterstücks” bewilligt. Inwieweit Darlehen in Anspruch genommen werden, können die Förderungsberechtigten frei entscheiden. Insgesamt nahmen die Geförderten 184 Millionen Euro der bewilligten Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch.
Wer wurde gefördert?
31% der Geförderten waren Frauen. Ihre Zahl stieg gegenüber 2007 um 3% auf rund 43 000. Daneben wurden im Jahr 2008 mit 96 000 Männern rund 5% mehr gefördert als im Jahr 2007. 82% der Geförderten waren zwischen 20 und 35 Jahre alt. Am stärksten vertreten waren die 25- bis 29-Jährigen (35%), gefolgt von den 20- bis 24-Jährigen (32%) und den 30- bis 34-Jährigen (15%).
Knapp 50 000 (36%) der Geförderten nahmen an einer Vollzeitfortbildung teil, 90 000 (64%) an einer Teilzeitfortbildung. Gegenüber 2007 stieg die Zahl der Vollzeitgeförderten um 3% und die der Teilzeitgeförderten um 5%.
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