Mehr und mehr in den Focus der Öffentlichkeit rückt die Mediation. Eine Ursache liegt im aktuellen Gesetzgebungsverfahren. Die Wurzeln der Methode gehen bereits auf die alten Griechen zurück.

Antike

Mediation wird an Gewicht zunehmen

Die Mediation wird zukünftig auch an Gewicht zunehmen, weil viele Rechtschutzversicherungen in Ihren Klauseln aufnahmen bzw. aufnehmen werden, dass vor dem gefürchteten Apfelbaumstreit mit dem Nachbarn ein Mediationsverfahren durchgeführt wird.

Das bedeutet, dass vor vielen Zivilprozessen eine Vorinstanz – die Mediation – geschalten wird. Das geschieht einfach vor dem Hintergrund, die Gerichte zu entlasten und natürlich um Kosten zu sparen (für die Versicherungen).

Was ist denn Mediation überhaupt?

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Bei einer Mediation treffen sich die verschiedensten Unternehmen zu einem Erfahrungsaustausch über neue Konfliktstrategien und vor allem Lösungsstrategien. Dieser Runde Tisch wird vom Institut für Konfliktmanagement an der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder wissenschaftlich begleitet.

Doch was bedeutet es eigentlich, ein Mediationsverfahren einzuleiten? Und was gehört dazu?

Schon die alten Griechen…

Bereits der Grieche Platon beschäftigte sich mit der Konfliktlösung. In Afrika sind Mediationsverfahren bei den Stämmen nachweisbar. Das war lebensnotwendig, weil keine Gerichtsbarkeit existierte.

Und die Menschen im konfuzianisch geprägten China, verwendeten die Mediation um Streitigkeiten vor einem Gerichtsprozess beizulegen. Der Streit vor Gericht wird dort als Schande empfunden.

Ein Mediator beendet den dreißigjährigen Krieg

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Ein namentlich bekannter Mediator aus der frühen Neuzeit war Alvise Contarini. Berühmt wurde er für seine Vermittlungstätigkeiten während des Dreißigjährigen Krieges.

Dieser, von allen feindlichen Lagern geachtete, Vermittler, musste mehr als tausend nachgewiesene Unterredungen führen, bis seine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren und im Westfälischen Frieden mündete.

Für ihre Dienste wurden die Mediatoren beschimpft und verspottet

Glauben Sie aber bitte nicht, dass dem Mediatoren Dankbarkeit gezeigt wurde und zum Teil wird. Nein, die Mediatoren wurden beschimpft verspottet, verdächtig für den Feind zu kooperieren und die eigentliche Rolle des Mediators wurde überhaupt nicht wahrgenommen.

Wie war das zum Beispiel mit Sokrates? Auch er galt aufgrund seiner Fragetechnik nicht nur als großer Philosoph, sondern als Mediator. Diese als “sokratischer Dialog” bekannte Frageform, war den damaligen Herrschern ein Dorn im Auge.

7 Grundprinzipien der Mediation

Damit eine Mediation überhaupt gelingen kann, müssen 7 Grundprinzipien berücksichtigt werden – zum Beispiel die Freiwilligkeit der Teilnahme oder die Neutralität des Mediators. Ein Überblick:

1. Prinzip: Es darf keiner zur Teilnahme gezwungen werden

Alle Parteien nehmen freiwillig an dem Mediationsverfahren teil. Das ist schön gesagt, aber wie sieht es aus, wenn zum Beispiel der Arbeitgeber möchte, dass seine Mitarbeiter an einem Mediationsverfahren teilnehmen? Wie weit nimmt ein Arbeitnehmer an dem Verfahren dann freiwillig teil? In dem Fall sollte der Chef zumindest während der ersten Sitzung präsent sein und seine Hoffnungen mit dem Verfahren artikulieren.

Wichtig beim Verfahren ist, dass die ranghöchste teilnehmende Person zuerst Ihre Interessen kundtut, damit der Rahmen für die Mitarbeiter und die Mediatoren leichter überschaubar ist!

2. Prinzip: Das Verfahren wird ergebnisoffen durchgeführt

Was ist darunter zu verstehen?

Es gibt im Vorfeld kein definiertes Ziel.

Der Arbeitgeber, um zum Beispiel vom ersten Prinzip zurückzukommen, kann jetzt nicht seine Wünsche äußern, wie das Mediationsverfahren endet. Es kann zum Beispiel sein, dass ein Mediationsverfahren zwischen zwei Parteien durchgeführt wird, um eine engere Zusammenarbeit auszuloten und stattdessen finden sich die Parteien nach dem Verfahren total getrennt wieder.

Das kann natürlich auch in die andere Richtung gehen. Eine Mediation zur Trennung mündet in einem engeren Zusammenschluss. Es gibt kein richtiges oder falsches Ergebnis, es kann in jede Richtung gehen.

3. Prinzip: Der Mediator ist neutral und Allparteilich

Das ist eines der Kernstücke der Mediation. Der Mediator hat absolut neutral und muss gegenüber allen Parteien offen aufzutreten, unabhängig davon wer sein Honorar bezahlt. Ohne diese Neutralität könnten die Konfliktparteien kein Vertrauen zum Mediator und dem Verfahren bekommen.

Jeder fühlt sich “über den Tisch gezogen”. Dieser Neutralitätsgrundsatz ist im Mediationsgesetz auch aufgenommen worden. Es ist dem Mediator untersagt, ein Verfahren über eine Sache durchzuführen in dem er zuvor bereits für eine der Parteien tätig war.

Das trifft zum Beispiel für Steuerberater zu, die bei ihren Mandanten ein Mediationsverfahren durchführen. Von dem Grundsatz kann nur abgewichen werden, wenn beide bzw. alle Konfliktparteien damit einverstanden sind.

4. Prinzip: Lösungsbereitschaft/ Eigenverantwortung

Die Lösung wird nicht durch den Mediator “verkündet”. Das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu einer sogenannten Schlichtung. Ein Schlichtungsverfahren endet immer mit einem Schlichtungsspruch, das also fachlich die verschiedenen Seiten, das Für und Wider abgewogen wird und am Ende wird ein Ergebnis verkündet.

Das ist hier absolut nicht der Fall! Die Konfliktparteien selbst müssen die Lösung erarbeiten. Selbst wenn keine Lösung gefunden werden kann – aus den unterschiedlichsten Gründen wird sich der Mediator nie einmischen. Keine Lösung ist dann eine von vielen Lösungsmöglichkeiten.

5. Prinzip: Die Rückkopplung

Dieses Prinzip baut auf das vierte Prinzip auf. Der Mediator wird sich immer wieder bei den Parteien vergewissern, ob diese mit seiner Gesprächsführung einverstanden sind, ob Sie ihn noch als neutral einstufen, oder ob sich jemand zurückgesetzt fühlt.

6. Prinzip: Vertraulichkeit

Damit das Mediationsverfahren erfolgreich durchgeführt werden kann, muss die absolute Vertraulichkeit der Informationen sichergestellt sein. Die Parteien müssen sich absolut sicher fühlen (und das natürlich zu Recht), dass niemand etwas außerhalb des Raumes erfährt, es sei denn, dass ist von Beiden so gewollt.

7. Prinzip: Informiertheit

Der Mediator hat sicherzustellen, dass alle Parteien über das selbe Informationslevel verfügen. Er wird also auch darauf drängen, dass jeder die getroffenen Vereinbarungen vor Unterzeichnung, noch einmal rechtlich prüfen lässt.


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