Das Mediationsverfahren wird in 3 verschiedene Phasen eingeteilt, wobei sich die hinteren Phasen, wie in einer Schleife wiederholen können, dazu später mehr. Schauen wir uns die 3 Phasen einmal ausführlicher an.

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1. Phase: Das Erstgespräch

Mit dem Erstgespräch ist nicht die Kontaktaufnahme durch den zukünftigen Klienten gemeint, sondern das erste gemeinsame Gespräch der Konfliktparteien, mit dem Mediator.

Abklären der Eckpunkte

Im Erstgespräch werden das Wesen und die Prinzipien der Mediation dargestellt, der Mediator stellt sich vor und erläutert etwas von seiner Herangehensweise. Auch wenn die Prinzipien der Mediation allgemein bindend sind – die Prinzipien sind sozusagen die Berufsordnung der Mediatoren – werden doch die Schwerpunkte im Verfahren unterschiedlich gewichtet.

Unterschiede bei den Mediatoren

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Es werden zum Beispiel auch Richter zu Mediatoren ausgebildet, die als sogenannte Güterichter ein Verfahren leiten. Diese neu installierte Verfahren vor einer eigentlichen Gerichtsverhandlung, soll helfen die eigentlichen Gerichte zu entlasten.

Diese Güterichter legen jedoch aufgrund Ihres fachlichen Backgrounds den Schwerpunkt mehr auf Entscheidung. Das ist auch ein übergeordnetes Ziel. Im Regelfall werden die Mediatoren jedoch kaum eigene Lösungsvorschläge unterbreiten.

Die Spielregeln der Kommunikation

Im Erstgespräch wird der Rahmen abgesteckt. Der Mediator gibt eine Einschätzung wie viele gemeinsame Sitzungen er veranschlagt. Spielregeln über die Art der Kommunikation können aufgestellt werden.

Dabei sollte aber der Mediator, darauf achten, dass der Rahmen nicht zu eng gesetzt wird. Es muss auch in einer Mediation möglich sein, dass die Parteien sich mal Luft machen können, ohne gegen alles zu verstoßen was geht.

2. Phase Themensammlung

Die zweite Phase knüpft nahtlos an die erste an, meistens sogar noch in derselben Sitzung. Das ist abhängig davon, wie schnell sich die “Kontrahenten” über den Rahmen des Verfahrens einigen können. In der Themensammlung werden alle Probleme auf den Tisch gelegt und visuell dargestellt.

Das Thema wird sachlich formuliert

Die Konflikte werden unter anderem benannt. Die Themensammlung ist nicht begrenzt. Sie muss auch nicht auf das eigentliche Streitfeld begrenzt sein. Auch eine Bewertung erfolgt nicht. Es wird alles aufgeschrieben was unter den Nägeln brennt. Bei der Darstellung der Themen sollte nur folgendes beachtet werden:

Beispiel für sachliche Themenfindung

Ein Beispiel um das eben Geschriebene besser zu veranschaulichen: A ist der Meinung der Apfelbaum von B der in seinen Garten rüber ragt, behindert die Lichtverhältnisse so immens, dass nur eine komplette Fällung hilft. B sieht die Sache natürlich etwas anders. Er findet A übertreibt maßlos.

Mehr sollte an dieser Stelle nicht stehen!

Nach der Themenaufnahme kommt die Klärung der Interessen. Erst wenn diese abgeschlossen ist, kann man dazu übergehen, eine Lösung zu finden.

3. Phase: Klärung der Interessen

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Klärung der Interessen – Das klingt einfacher als es ist. Doch zumeist besteht das (versteckte) Interesse gar nicht daran, Recht im eigentlichen Sinne zu bekommen. Dafür sind die Gerichte zuständig. Eine fachliche Wertung durch den Mediator erfolgt sowieso nicht. Folgende Problematik stellt sich.

Die “Streithähne” kommen in die Sitzung mit füreinander klaren Fronten. Jede Partei hat Ihren Standpunkt, Ihr Verständnis von Recht oder Moral. Da sitzen Sie nun und sollen über Ihr Thema reden. Am besten noch nacheinander und mit möglichst neutralen, nicht angreifbaren Worten.

Hinter den Standpunkten liegen die Interessen

Was bedeutet das eigentlich Ihr Thema? Was in dieser ersten Phase des Gespräches bisher gesagt wurde, waren die Standpunkte. Die Standpunkte sind jedoch nur die Spitze des Eisberges.

Unter den Standpunkten schlummern die Interessen. Und hier beginnt die eigentliche wichtige Aufgabe des Mediators. Das ist sozusagen das Herzstück der Mediation. Der Mediator versucht durch seine Fragetechnik an die Interessen der Parteien zu kommen. Das hat zwei Effekte:

  1.  Das Interesse ist das, was dem Menschen wirklich wichtig ist, wofür es sich zu kämpfen, zu verhandeln lohnt. Das Interesse am Boden kann völlig unterschiedlich vom Standpunkt auf dem Gipfel sein.
  2. Spricht jemand über sein Interesse, dann wird er auch von seinem Gegenüber verstanden. Standpunkte können sehr abstrakt sein. Wenn jemand über sein Interesse spricht, dann kommen Emotionen ins Spiel und die emotionale Ebene öffnet das Verständnis für sein Gegenüber.

Der Mediator muss die versteckten Interessen finden

Um beim Apfelbaumthema zu bleiben. Der Mediator versucht nun hinter die Interessen zu kommen, die durch die Standpunkte verdeckt sind.

Durch Fragen zum Ziel

Der Mediator versucht also, durch seine Fragen den Medianten dahin zu bringen bis an seine tatsächlichen Bedürfnisse zu stoßen. Eine höhere Lebensqualität? Dieses Interesse wird natürlich auch vom Nachbarn B verstanden.

Wer hat nicht diesen Wunsch? Vom abstrakten Standpunkt, der Baum stört, wird durch die Eruierung der Interessen eine gemeinsame Ebene durch den Mediator geschaffen.


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