Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist alles andere als einheitlich: Es gibt regional sogar eine Reihe von Unterschieden, die Jobsuchende und Bewerber beachten sollten. Ein Überblick mit Schlaglichtern.

Arbeitsmarkt in Deutschland: Darauf müssen Jobsucher & Bewerber achten
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Bayern: Der blauweiße Wirtschaftsriese

Bayern gehört ohne Zweifel zu den beliebteren Regionen. Nicht ohne Grund: Automobilindustrie und Maschinenbau sind dort das Herzstück der Wirtschaft. Das Land ist Heimat zahlreicher DAX-Unternehmen und vieler internationaler Riesen.

Konzerne liegen vorn – und das eigene Bundesland

Diese öffentliche Wahrnehmung spiegelt sich auch in den Daten von Indeed wieder. Die Bayern suchen besonders gerne nach Jobs bei ihren Industrieflaggschiffen. Ganz vorne dabei: BMW, Audi und Siemens. Drei Mal häufiger als der Bundesschnitt suchen die Bayern nach einem Job bei Audi, doppelt so häufig nach einem bei Siemens und sogar ganze viereinhalb mal so häufig nach einem bei BMW. Insgesamt sind die Bayern sehr heimatverbunden. Rund 87 Prozent der Suchanfragen zu Jobs in Bayern kommen aus Bayern selbst.

Allerdings sind die Bayern nicht nur auf bestimmte Unternehmen festgelegt. Populäre Suchen beziehen sich auch auf einzelne Branchen. Hier sind die Pharma- und Chemieindustrie besonders beliebt. Danach wird im Freistaat rund eineinhalbmal so häufig gesucht als im Bundesschnitt.

Schwaben, Hessen und Preußen wollen nach Bayern

Besonders beliebt ist der Freistaat auch bei Baden Württembergern, Hessen und Bewerbern aus Nordrhein-Westfalen. Zusammen kommen diese drei Länder auf rund 55 Prozent des Suchtraffics nach Jobs in Bayern.

Eine weitere im Vergleich mit den übrigen Bundesländern besonders populäre Suchanfrage wird die Münchner freuen. In der Selbstwahrnehmung ist die bayrische Landeshauptstadt schon längst die nördlichste Stadt Italiens. Das scheint jetzt durch die Daten von Indeed bestätigt zu werden. “Italienisch” wird als Suchbegriff bei Indeed in Bayern überdurchschnittlich oft genutzt. Fast doppelt so oft wie im Bundesdurchschnitt wollen Bewerber ihre Sprachkenntnisse bei der Jobsuche einsetzen.

Österreicher, Briten, Amerikaner und Kroaten auch

Dabei sind die Italiener bei den Suchanfragen aus dem Ausland nur an fünfter Stelle mit rund sechs Prozent der Suchanfragen. An der Spitze der internationalen Suchanfragen steht wenig überraschend Österreich mit rund zwölf Prozent der Suchanfragen, gefolgt von UK (Acht Prozent) und den Vereinigten Staaten (sechs Prozent). Einen guten vierten Platz belegt Kroatien mit ebenfalls rund sechs Prozent.

Wenig überraschend ist München die beliebteste Stadt in Bayern, gefolgt von Nürnberg und Augsburg. Rund ein Viertel aller Kandidaten sucht nach einem Job in der Landeshauptstadt. Für Unternehmen in München bedeutet das dennoch keine Entspannung, denn bei den offenen Stellen liegt München ebenfalls an der Spitze mit rund 31 Prozent. Dieses Missverhältnis deutet darauf hin, dass offene Stellen in München schwer zu besetzen sind. Darunter leiden vor allem kleine und mittlere Unternehmen, das Interesse an Konzernen ist – wie ich oben bereits erwähnte – enorm.

Attraktiv für Personaler

Überdurchschnittlich gefragt sind in Bayern auch Jobs im Personalwesen und der Personalentwicklung. Auch danach suchen Bayern rund 1,5 Mal häufiger als ihre Mitbürger außerhalb des Freistaats. Für uns ist das ein Zeichen eines gesunden, funktionierenden und dynamischen Arbeitsmarkts. Ein Land, in dem der Arbeitsmarkt funktioniert, zieht eben auch HR-Fachkräfte an.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen können mit guten Personalern nur gewinnen. Denn trotz des gesunden Arbeitsmarkts in Bayern müssen gerade kleine und mittlere Unternehmen außerhalb der drei großen Städte gute Argumente haben, um Talente zu gewinnen oder an sich zu binden. Aus unserer Erfahrung ist eine innovative Personalpolitik dabei entscheidend. So kann eine flexible Gestaltung des Arbeitsplatzes Talente anziehen. Wer seinen Arbeitsort und seine Arbeitszeit relativ frei gestalten kann, der kann auch auf Pendeln verzichten und dort wohnen, wo er oder sie mag, egal ob München oder Garmisch-Partenkirchen.

Die populärsten Städte bei Bewerbern

  1. München
  2. Nürnberg
  3. Augsburg
  4. Regensburg
  5. Würzburg
  6. Erlangen
  7. Bamberg
  8. Ingolstadt
  9. Schweinfurt
  10. Rosenheim

Die Städte mit den meisten offenen Stellen

  1. München
  2. Nürnberg
  3. Augsburg
  4. Regensburg
  5. Ingolstadt
  6. Würzburg
  7. Erlangen
  8. Rosenheim
  9. Herzogenaurach
  10. Bamberg

Popularität Bayerns in Deutschland

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Bundesländern nach Bayern.

  1. Baden-Württemberg (22,66%)
  2. Hessen (19,77%)
  3. Nordrhein-Westfalen (12,19%)
  4. Schleswig-Holstein (8,08%)
  5. Sachsen (7,52%)
  6. Hamburg (6,57%)
  7. Thüringen (5,98%)
  8. Berlin (4,66%)
  9. Rheinland-Pfalz (3,71%)
  10. Niedersachsen (2,91%)
  11. Sachsen-Anhalt (2,23%)
  12. Bremen (1,31%)
  13. Saarland (1,00%)
  14. Brandenburg (0,97%)
  15. Mecklenburg-Vorpommern (0,43%

Popularität Bayerns in der Welt

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Ländern nach Bayern.

  1. Österreich (12,30%)
  2. Großbritannien (7,84%)
  3. USA (6,12%)
  4. Kroatien (6,04%)
  5. Italien (5,93%)
  6. Tschechien (5,57%)
  7. Schweiz (5,12%)
  8. Frankreich (4,27%)
  9. Spanien (2,92%)
  10. Ungarn (2,44%)

Berlin: Die multilinguale IT-Metropole

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Ein Weltoffener Schmelztiegel von Kunst, Kultur und Politik. Schwaben sind dabei nur eine Randerscheinung: So präsentiert sich der Berliner Arbeitsmarkt. Was macht ihn besonders?

Die Top-Suchbegriffe auf Jobsuche in Berlin

Wer schon einmal in einem Café in Berlin-Mitte seinen Kaffee getrunken hat, den wundert es nicht: Ganz weit vorne bei den Schlagwörtern der Jobsuchen in Berlin liegen Sprachen. Verglichen mit dem gesamten Bundesgebiet werden in Berlin überdurchschnittlich oft Fremdsprachen gesucht.

Dabei erzielt Englisch als Suchbegriff zwar einen Spitzenwert, erreicht allerdings nur den achten Platz unter den populärsten Suchbegriffen. Dabei kommen ganze 17 Prozent der Suchanfragen aus dem Ausland von der Insel, mit Abstand die Nummer 1. Briten wissen wahrscheinlich einfach, dass im Weltoffenen Berlin Stellen häufig direkt auf Englisch ausgeschrieben sind. Das unterscheidet die Hauptstadt stark von den meisten anderen deutschen Städten. Ein echter Wettbewerbsvorteil, denn englischsprachige Stellenausschreibungen bekommen dreimal mehr Klicks aus dem Ausland.

Tor nach Osteuropa

In den Suchanfragen auf Indeed bemerkt man auch die Rolle Berlins als Tor nach Osteuropa. Siebenmal häufiger als im Bundesschnitt suchen Berliner nach Russisch, fast elfmal häufiger nach Polnisch. Das spiegelt sich auch im Traffic wieder. Rund acht Prozent der Suchen aus dem Ausland in Berlin kommen aus Polen. Das ist der zweite Platz hinter Großbritannien.

Die romanischen Sprachen Französisch, Spanisch und Italienisch komplettieren die Liste. Jobs, in denen diese Sprachen gefordert sind, werden in Berlin sieben bis neunmal häufiger gesucht als im Rest der Republik. Einen Grund sehen wir in der Strahlkraft von Berlin auf Südeuropa. Gerade im von hoher Jugendarbeitslosigkeit gebeutelten Spanien liegt Berlin im Trend – besonders bei gut ausgebildeten Absolventen. Zwischen viereinhalb und acht Prozent der ausländischen Jobsuchen kommen aus Frankreich, Spanien und Italien. Nicht nur bei den Sprachen, sondern auch bei den beliebten Branchen funktioniert der Arbeitsmarkt der Hauptstadt anders als der Rest der Republik.

Berliner suchen nach Jobs in Kunst, Kultur und im Politikbetrieb. Das ist naheliegend, hat Berlin doch aufgrund der jahrelangen Insellage Westberlins und dem Zerfall Ostberliner Betriebe nach der Wende keine nennenswerte Industrie. Stattdessen suchen Berliner überdurchschnittlich oft nach den Begriffen Film, Musik, Kunst, Museum und Theater, drei- bis fünfmal häufiger als im Bundesdurchschnitt.

Schwaben als Randerscheinung

Auch innerhalb Deutschland hat Berlin als Hauptstadt eine große Anziehungskraft. Entgegen landläufiger Vorurteile wird die Stadt allerdings nicht von Schwaben überrollt. Lediglich acht Prozent der Suchanfragen kommen aus Baden-Württemberg. Das reicht gerade mal für den vierten Platz.

Angeführt wird die Tabelle der innerdeutschen Popularität wenig überraschend von Brandenburg. 20 Prozent der Suchanfragen außerhalb Berlins kommen von dort. Auch Nordrhein-Westfalen (16%) und Bayern (11%) belegen Spitzenränge. Ein interessantes Ungleichgewicht zeigt sich beim umgekehrten Weg: Bayern ist bei Berlinern beliebter als andersherum. Preußen scheinen also häufiger nach Bayern zu gehen als andersherum.

Politik, Beratung und PR

Ähnlich wie Begriffe aus Kunst und Kultur werden die Suchbegriffe “Stiftung”, “Redakteur” und “PR”  zwei- bis dreimal so häufig gesucht wie außerhalb der Hauptstadt. Blickt auf die Menge der Stiftungen, Think Tanks und PR-Agenturen, die den politischen Betrieb der Hauptstadt begleiten, erklärt sich dieses überdurchschnittliche Interesse schnell.

Allerdings wird durch die Häufung dieser Suchbegriffe in Berlin auch klar, wie viele Talente mit der entsprechenden Qualifikation in Berlin leben. Für Unternehmen, die dringend russische Muttersprachler suchen oder die in die Politikberatung expandieren wollen bedeutet dies, dass sie eher früher als später über eine Berliner Niederlassung nachdenken sollten.

Ranking der Bundesländer nach Interesse an Berlin

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Bundesländern nach Berlin.

  1. Brandenburg (20,46%)
  2. Nordrhein-Westfalen (15,97%)
  3. Bayern (11,20%)
  4. Baden-Württemberg (8,11%)
  5. Sachsen (7,88%)
  6. Hessen (7,62%)
  7. Hamburg (6,73%)
  8. Niedersachsen (5,65%)
  9. Sachsen-Anhalt (4,14%)
  10. Mecklenburg-Vorpommern (3,75%)
  11. Thüringen (2,47%)
  12. Schleswig-Holstein (2,07%)
  13. Rheinland-Pfalz (1,93%)
  14. Bremen (1,31%)
  15. Saarland (0,71%)

Top der Länder mit Interesse an Berlin

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Ländern nach Berlin.

  1. Großbritannien (16,58%)
  2. Polen (7,97%)
  3. Italien (7,73%)
  4. USA (6,96%)
  5. Frankreich (6,50%)
  6. Schweiz (5,24%)
  7. Spanien (4,36%)
  8. Niederlande (4,10%)
  9. Österreich (3,12%)
  10. Irland (2,96%)

Hamburg: IT-Schwerpunkt & Tor zur Welt

Auch die Handelsmetropole und Hansestadt Hamburg ist ein beliebter Arbeitgeber. Dank ihres internationalen Hafens wird sie auch als Tor zur Welt bezeichnet.

Beliebt bei Briten, Amerikanern und Franzosen

Das Tor zur Welt ist vor allem auch ein Tor nach Großbritannien. Rund 18 Prozent der ausländischen Suchanfragen nach Hamburg kommen von der Insel. Die derzeit erhöhten Jobsuchen aus Großbritannien nach Deutschland könnten sich also vor allem auch in Hamburg positiv bemerkbar machen. Derzeit ist die Hansestadt auf Platz 4 der beliebtesten Ziele für Briten in Deutschland.

An zweiter Stelle der internationalen Suchen nach einer Herausforderung an Alster und Elbe liegen mit rund sieben Prozent die Vereinigten Staaten. Knapp dahinter folgen Frankreich (6 Prozent) und die Niederlande (5 Prozent).

Flugzeugbau und Medien bestimmen den Arbeitsmarkt

Die beiden letztgenannten Staaten spielen auch bei Hamburgs größtem Arbeitgeber, der Airbus Operations GmbH, eine tragende Rolle. Die Bedeutung von Airbus für Hamburg zeigt sich auch in den Suchanfragen. Hamburger interessieren sich deutlich häufiger für einen Job beim Flugzeugbauer als der Rest der Republik.

Ebenfalls überdurchschnittlich oft werden Berufe aus Marketing, Medien und Kultur gesucht. Besonders attraktiv scheint die Hansestadt für Grafik-Designer und Marketing Manager zu sein. Auch Jobs in der Musikindustrie und bei Theatern werden im Vergleich zum Bundesschnitt überdurchschnittlich oft gesucht.

Hamburg als klassisches Pendlerziel

Blickt man auf die Popularität Hamburgs innerhalb Deutschlands, zeigt sich das Bild eines klassischen Pendlerziels. Die meisten innerdeutschen Suchanfragen kommen aus den direkten Nachbarländern nördlich und südlich der Elbe. Während rund 69 Prozent der Suchanfragen für Hamburg aus der Hansestadt selber kommen, stammen zehn Prozent der Interessenten aus Schleswig-Holstein und rund sieben Prozent aus Niedersachsen.

Der ewige Rivale Bremen steht nur für ein Prozent der Anfragen. Das Interesse an Hamburg scheint dort gering zu sein – allerdings kann es auch sein, dass hier einige Suchen fälschlicherweise dem Umland zugeordnet worden. Als ehemalige Hamburgerin darf ich ja wenigstens ein bisschen pieksen: So groß ist Bremen ja nun einmal auch einfach nicht.

Der Jobmarkt für Entwickler

Der Arbeitsmarkt vor allem für Entwickler wurde z.B. im Zuge der massiven die Kürzungen bei Jimdo viel diskutiert. Die entlassenen Mitarbeiter bei dem Hamburger Start-up kommen aus vielen Bereichen. Aber vor allem die Entwickler unter ihnen dürften wenig Schwierigkeiten haben, anderweitig unterzukommen. Nicht nur wurde auf Twitter unter dem Hashtag #jimdoquit ein regelrechtes Wettbieten um die ehemaligen Mitarbeiter gestartet, auch der Arbeitsmarkt für Entwickler aller Couleur ist in der Hansestadt sehr stabil und auf hohem Niveau.

Die meisten Stellen für Entwickler finden sich laut unserer Daten momentan bei Ferchau Engineering, der Otto-Gruppe, Goodgame, Surf Media und Yelp.

Popularität Hamburgs in Europa

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Ländern nach Hamburg.

  1. Großbritannien (18,3 %)
  2. USA (9,1 %)
  3. Frankreich (5,7 %)
  4. Niederlande (5,5 %)
  5. Italien (5,5 %)
  6. Schweiz (5,4 %)
  7. Polen (3,9 %)
  8. Österreich (3,8 %)
  9. Dänemark (3,4 %)
  10. Spanien (3,1 %)

Popularität Hamburgs in Deutschland

Prozentualer Anteil der Jobsuchen aus anderen Bundesländern nach Hamburg.

  1. Hamburg (68,9 %)
  2. Schleswig-Holstein (10,0 %)
  3. Niedersachsen (6,7 %)
  4. Nordrhein Westfalen (3,3 %)
  5. Berlin (2,0 %)
  6. Bayern (1,9 %)
  7. Hessen (1,6 %)
  8. Baden Württemberg (1,3 %)
  9. Bremen (1,2 %)
  10. Mecklenburg Vorpommern (1,2 %)

Nordrhein-Westfalen: Vorwärts Mittelstand

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Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland und eine Region, dessen Bewohner sich ausgesprochen heimatverbunden zeigen. Spötter könnten gar behaupten, Nordrhein-Westfalen ist die Heimat der Spießer.

Die Heimat der Spießer?

Augenfällig beim betrachten der Arbeitsmarkt-Daten aus Nordrhein-Westfalen: Rheinländer und Westfalen suchen besonders gerne innerhalb ihrer Heimat nach Jobs und bevorzugen klassische Ausbildungsberufe. Dieses Bild zeichnen zumindest Indeed-Daten.

Rund 90 Prozent aller Suchanfragen auf Indeed nach Jobs in NRW kommen aus Nordrhein-Westfalen. Besonders attraktiv für Bewerber sind die ewigen rheinischen Rivalen Köln und Düsseldorf. In beiden Städten finden Bewerber allerdings auch optimale Voraussetzungen für die Jobsuche: Bei den offenen Stellen führen die beiden Städte ebenfalls die Tabelle an.

Überdurchschnittlich oft gesucht: Traditionsjobs

Für unsere Regionalanalysen haben wir uns angeschaut: In welchen Bundesländern liegen welche Suchbegriffe deutlich über dem Bundesschnitt. In dieser Art der Auswertung verbirgt sich die ein oder andere interessante Erkenntnis über den lokalen Arbeitsmarkt.

Ganz oben auf der Liste der überdurchschnittlich oft gesuchten Jobs stehen für die Menschen zwischen Rhein und Weser dabei die Berufe Steuerfachangestellte, Rechtsanwaltsfachangestellte, Maschinenbediener, Industriekauffrau und Bürokaufmann. Traditionelle Ausbildungsberufe also.

In Köln und Düsseldorf sind Bewerber am Hebel, in Recklinghausen haben Unternehmen größere Auswahl

Stellt man die Zahlen gegenüber, zeigt sich ein leicht problematisches Bild für Unternehmen, die in Köln oder Düsseldorf nach qualifiziertem Personal suchen. In beiden Städten ist das Verhältnis zwischen offenen Stellen und Jobsuchen sehr niedrig. Zum Vergleich: In Recklinghausen kommen dreimal so viele Bewerber auf eine Stelle. Kein Wunder angesichts der sehr unterschiedlichen Arbeitsmarktzahlen von Ruhrgebiet und Rheinland.

Für Unternehmen, die dringend qualifiziertes Personal suchen – wie beispielsweise in Köln und Düsseldorf – ist die freie Wahl des Arbeitsortes für Kandidaten möglicherweise ein guter Tipp. Wenn die Position es zulässt, können Homeoffice und Remote-Lösungen vereinbart werden. Das spart dem Arbeitnehmer Pendelkosten und vor allem viel Zeit.

Wer nicht vollständig auf den festen Arbeitsplatz verzichten will, der kann feste Homeoffice-Tage vereinbaren, oder beispielsweise Pendelzeiten im Zug auf die Arbeitszeit einrechnen. Denn bei 300.000 Kilometern Stau im Jahr in NRW geht viel Arbeitszeit auf der Straße verloren.

Beliebt bei Hessen, Niedersachsen – und Niederländern

90 Prozent der innerdeutschen Jobsuchen in Nordrhein-Westfalen kommen aus Nordrhein-Westfalen – den Mensch an Rhein und Ruhr gefällt es offenbar dort, wo sie sind. Am meisten Interesse an einer Stelle in NRW haben die weit weniger heimatverbundenen Hessen, von denen nur 75 Prozent im eigenen Bundesland suchen, aber knapp unter sieben Prozent in NRW. Dicht gefolgt werden sie von Niedersachsen und Baden-Württembergern.

Aus dem Ausland kommen weniger als drei Prozent der Jobsuchen in NRW, und davon die meisten, wenig überraschend, aus den Niederlanden. Unserem Nachbarn im Westen dicht auf dem Fuß sind übrigens die Briten. Hier wird es interessant, die Auswirkungen des Brexit in den kommenden Wochen zu beobachten.

Die 10 Städte mit den meisten offenen Stellen in NRW:

  1. Köln
  2. Düsseldorf
  3. Essen
  4. Dortmund
  5. Bonn
  6. Münster
  7. Duisburg
  8. Aachen
  9. Bielefeld
  10. Wuppertal

Die 10 Städte in NRW, für die sich Jobsuchende am meisten interessieren:

  1. Köln
  2. Düsseldorf
  3. Dortmund
  4. Essen
  5. Bonn
  6. Duisburg
  7. Bielefeld
  8. Bochum
  9. Wuppertal
  10. Aachen

Ranking der Bundesländer nach Interesse an Jobs in NRW

  1. NRW
  2. Hessen
  3. Niedersachsen
  4. Baden-Württemberg
  5. Bayern
  6. Rheinland-Pfalz
  7. Berlin
  8. Hamburg
  9. Sachsen
  10. Bremen
  11. Schleswig-Holstein
  12. Mecklenburg-Vorpommern
  13. Thüringen
  14. Sachsen-Anhalt
  15. Saarland
  16. Brandenburg

Sachsen Leipzig Dresden: Healthcare, Autos & Logistik

Zum Schluss wollen wir noch einen Blick in den Osten werfen und schauen auf Sachsen mit den Metropol-Regionen Dresden und Leipzig. Besonders beliebt dort: DHL und BMW, sowie Jobs als Ergotherapeuten und im Handel.

Zwei überaus beliebte Arbeitgeber

Besonders beliebt als Arbeitgeber im Vergleich zum Rest von Deutschland sind in Sachsen DHL und BMW. Das Logistikunternehmen ist dabei mehr als 4,5mal beliebter als im Bundesschnitt. DHL lockt vor allem mit seinem Global Logistics Hub am Flughafen Leipzig/Halle.

Eine ähnliche Strahlkraft hat BMW. Das Unternehmen fertigt in seinem Werk in Leipzig vor allem die kleineren Modelle der 1er und 2er-Serien sowie die Elektrofahrzeuge i3 und i8. Das sorgt dafür, dass der bayerische Automobilhersteller in Sachsen 5mal beliebter ist als in anderen Bundesländern.

Top-Jobs in Sachsen

Die überdurchschnittlich beliebten Berufe in Sachsen zeichnen ein interessantes Bild zwischen Technik und Healthcare. In den Top 5 der im Bundesvergleich überdurchschnittlich beliebten Jobs finden sich gleich drei Berufe aus dem Healthcare-Bereich – besonders Stellen als Ergotherapeutin sind in Sachsen beliebt.

  1. Ergotherapeut/in
  2. Mechatroniker/in
  3. Sekretär/in
  4. Altenpfleger/in
  5. Krankenschwester/Krankenpfleger

Beliebt im Osten, Berlin und Bayern

Der Großteil der Jobsuchen in Sachsen kommt aus Sachsen, wie in den meisten Bundesländern. Allerdings interessieren sich auch Hauptstädter für Stellen im Freistaat, immerhin 7,2% der Suchen im Bundesland kommen aus Berlin. Thüringer, Sachsen-Anhaltiner und Bayern finden Rollen in Sachsen ebenfalls spannend.

  1. Sachsen 71,9%
  2. Berlin 7,2%
  3. Thüringen 5,0%
  4. Sachsen-Anhalt 5,0%
  5. Bayern 2,1%

Auch im Ausland beliebt

Knapp 18 Prozent der Suchanfragen aus dem Ausland für Jobs in Sachsen kommt aus der Tschechischen Republik. Die Nähe zur Heimat und die besseren Verdienstchancen lassen Sachsen als idealen Arbeitsort erscheinen. Gleiches gilt für Polen, das mit 15 Prozent an zweiter Stelle liegt.

An dritter Stelle in der Auslandsstatistik liegt bereits Großbritannien mit rund sieben Prozent. Auch Sachsen profitiert hier vom allgemeinen Trend nach dem Brexit-Votum. Um gute neun Prozent sind bundesweit die Suchanfragen von der Insel gestiegen.

  1. Tschechische Republik 18,4%
  2. Polen 15,0%
  3. Großbritannien 7,8%
  4. Schweiz 6,8%
  5. Österreich 5,0%

Beliebteste Städte in Sachsen

Zwei Städte dominieren die Jobsuche in Sachsen – zusammen machen Leipzig und Dresden 50% der Jobsuchen im Bundesland aus. Das überrascht nicht und bestätigt die Ergebnisse aus anderen Bundesländern. Großstädte ziehen und bieten die meisten Jobs, daher tauchen sie in der Regel auch an vorderster Stelle auf.

  1. Leipzig 25,1%
  2. Dresden 24,4%
  3. Chemnitz 7,7%
  4. Zwickau 3,2%
  5. Freiberg 1,4%


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