Bonuszahlungen sind immer wieder in der Kritik: Wie der Hase einer Möhre hinterherläuft, würden Mitarbeiter von einer Bonuszahlung zur nächsten hecheln. Einige Unternehmen haben sie deshalb sogar ganz abgeschafft. Eine Online-Umfrage will nun zeigen, dass die Bonuszahlung immer noch Jobmotivator Nr. 1 sind.

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Zur Umfrage

Das Consulting-Unternehmen von Rundstedt befragt regelmäßig gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG online rund 732 Männer und Frauen in Voll- und Teilzeit zu den Themen “Talent” und “Karriere”.

Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Bei der letzten Online-Erhebung im Mai 2013 ging es nun um Leistungsanreize.

Materielle Privilegien und Eigenverantwortung

Die in die Top-3 gewählten Leistungsanreize zeigen, dass den Befragten zwar nach wie vor materielle Privilegien sehr wichtig sind. Eigenverantwortung, Flexibilität und auch der Freizeitausgleich genießen jedoch einen sehr hohen Stellenwert.

Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten lassen sich von einer Sondervergütung am stärksten zu mehr Leistung anspornen. Das ergab die repräsentative Umfrage “Talents und Trends” der Personalberatungsgesellschaft von Rundstedt.

Flexible Arbeit und Urlaub auf Platz 3

Aber: Direkt dahinter folgt die flexible, eigenverantwortliche Arbeitsplanung – also Privilegien wie Home-Office oder die freie Zeiteinteilung. Dieser Anreiz ist für fast jeden fünften Arbeitnehmer (19 Prozent) am wichtigsten. Auf Rang 3 im Ranking stehen mit zwölf Prozent zusätzliche Urlaubstage.

Status-Symbole bilden dagegen eher das Schlusslicht. Beispielsweise ist der Dienstwagen lediglich für sieben Prozent der Befragten der wichtigste Motivator. Laptop, Smartphone und Tablet-PC schneiden mit drei Prozent Zustimmung am schlechtesten ab.

Differenzen zwischen den Geschlechtern

Weniger geläufige Privilegien wie Sabbaticals, die Möglichkeit, sich Projekte weitestgehend selbst auszusuchen, oder Beteiligungen am Unternehmen sind dagegen gefragter (5 Prozent, 9 Prozent, 12 Prozent).

Es gibt auch Differenzen nach Geschlechtern: Laut Umfrage ist Männern beispielsweise die Möglichkeit einer Unternehmensbeteiligung wichtiger als Frauen. Während dies 15 Prozent der befragten Männer auf Platz 1 gewählt haben, entschieden sich nur acht Prozent der Frauen für dieses Privileg.

Sabbaticals oder Unternehmensbeteiligung weniger gefragt

Anders sieht es aus bei der flexiblen und eigenverantwortlichen Arbeitsplanung. Dies wählten 23 Prozent der Frauen auf Rang 1, bei den Männern lediglich 15 Prozent.

Die Frage, die man sich dabei stellen muss: Wie repräsentativ können Online-Umfragen wirklich sein, bei denen anonyme Nennungen und Mehrfachnennungen das Bild verfälschen?

Die Ergebnisse im Detail

Frage: Stellen Sie sich vor, Sie würden erfolgreich Karriere machen. Neben Ihrem Gehalt erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber Privilegien / Entlohnungen. Welche der folgenden Privilegien würde Sie insbesondere motivieren?

Auf Rang 1 wurden dabei folgende Prozente gewählt:

  1. Leistungsbezogene Boni: 25 %
  2. Flexible, eigenverantwortliche Arbeitsplanung (z. B. freie Zeiteinteilung, Home-Office): 19 %
  3. Extra Urlaubstage: 12 %
  4. Beteiligungen am Unternehmen (z. B. als Partner, mit Aktienpaketen): 12 %
  5. Die Möglichkeit sich Projekte / Tätigkeiten weitgehend selbst auszusuchen: 9 %
  6. Dienstwagen: 7 %
  7. Die Möglichkeit für Auszeiten, so genannte Sabbaticals: 5 %
  8. Spezialisierte Fort-, Weiterbildungen oder Coachings: 4 %
  9. Ein eigenes Büro: 4 %
  10. Laptop, Tablet-PC, Mobiltelefon (auch zur privaten Nutzung, Gebühren übernimmt der Arbeitgeber): 3 %