In der heutigen Gesellschaft verändern sich Wissensbestände kontinuierlich. Die Halbwertszeit des Wissens hat sich verringert; es besteht nicht mehr das klassische schulische Vorratswissen. Lebenslanges Lernen heißt die Devise. Doch was genau sollte man lernen?

Best of HR – Berufebilder.de®

Warum Lebenslanges Lernen wichtig ist

Aufgrund der sich stetig verändernden Arbeitswelt und einer erhöhten Technisierung besteht an Erwerbstätige derzeit und auch in Zukunft der Anspruch an die Fähigkeit und Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.

Damit geht einher, dass Berufstätige zunehmend lernfähig und -bereit bleiben müssen, um an der Wertschöpfung der Gesellschaft teilzuhaben: Die Firmenzugehörigkeit ändert sich häufig(er), der Arbeitsplatz wird vermehrt gewechselt; Erwerbstätige sollten heute schnell auf die sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes reagieren können.

Bildung als menschliches Kapital

Dies erfordert flexible, lernbereite sowie lernkompetente Arbeitnehmer. Bildung ist hierbei gewissermaßen das menschliche Kapital, um im gesellschaftlichen Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.

Der Bildungsabschluss ist ausschlaggebend dafür, “in welcher Position sich Individuen im sozial strukturellen Gefüge der Gesellschaft etablieren können” und welches Einkommensniveau sie erreichen werden. Doch nicht allen fällt lernen leicht. Sie brauchen Anstoß und Hilfe von außen.

Lehrende als Lernprozess-Initiatoren

Lehrende sind Lernprozess-Initiatoren: Sie bereiten Lerninhalte didaktisch-methodisch auf. Dazu entwickeln sie geeignete Lernarrangements mit unterstützenden Arbeitsaufträgen. Lernprozesse verlaufen jedoch nicht nach einem bestimmten System und bei jedem Lernenden gleich, sondern sehr individuell und vielfältig.

Die Lehrperson sollte folglich nicht von einem “fiktiven Durchschnittslernenden” ausgehen, sondern verstärkt die individuellen Verstehens- und Bearbeitungsprozesse des einzelnen Lernenden in den Mittelpunkt rücken.

Wie können Lerncoaches helfen?

Bildungsinstitutionen können durch den Einsatz professioneller Lerncoaches dazu beitragen, dass Bildung individueller und vielfältiger wird. Lernende können ihren Lernprozess mithilfe des Lerncoaches individuell gestalten, z. B.

Lern-Coaching: Hilfe zum Selbst-Lernen

Zusammenfassend bedeutet dies, dass Lernende dazu befähigt werden müssen, sich Wissen selbst anzueignen und ihren Lernprozess selbständig zu steuern.

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten können im Rahmen von Lerncoaching gefördert und optimiert werden, zumal hier eine explizite sowie bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernen stattfindet. Demzufolge sollte Lerncoaching bzw. -beratung ein alltäglicher Bestandteil der Bildungsarbeit und Schulentwicklung sein.

Was ist ein Lerncoach?

Der Lerncoach ist für die Schüler ein Partner, ein einfühlsamer Zuhörer, der aus den Köpfen etwas herauslocken will, statt es mit Gewalt hineinzupressen. Seine Autorität bezieht er daraus, dass er nicht autoritär auftritt.

Weil der Schüler spürt, dass er respektiert und mit Interesse bedacht wird, antwortet er in derselben Währung: mit Respekt und Interesse. Wenn ein Schüler herausfindet, warum er lernen will und wie er es am besten kann, wird er automatisch ein besserer Schüler.

Warum ein Lerncoach?

Schulen verändern von Zeit zu Zeit ihre unterrichtlichen Strukturen, um Lernende besser auf die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen und Rahmenbedingungen vorbereiten zu können.

Individualisierte und binnendifferenzierte Lernangebote sowie handlungsorientierter Unterricht sollen dazu beitragen, dass Lernende lern- und handlungskompetent werden, um sich beruflich optimal qualifizieren zu können.