600 Jahre MICE-Erfahrung in der Organisation von Kongressen, Tagungen und Events – das ist in Konstanz keinesfalls übertrieben. Hier kann man als weltweites Unikum den Raum der Papstwahl mieten und während der Tagung schnell mal in den Bodensee springen.

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Bodensee als Tourismusdestination

Der Bodensee ist eine der wichtigsten und bekanntesten Tourismusdestinationen in Deutschland: Er gliedert sich in in den Obersee, der auch alleine als Bodensee bezeichnet wird, den Seerhein und den Untersee. Zur Attraktivität tragen zahlreiche Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten bei, allen voran die Konzilsstadt Konstanz, in der der 1418 der einzige Papst nördlich der Alpen gewählt wurde, sowie das als Wohnort der Dichterin Anette von Droste Hülshof bekannte Meersburg bei, aber auch Bregenz mit seiner Festspielbühne, Friedrichshafen und Lindau sind sehenswert.

Dazu kommen weitere Highlights wie die Insel Mainau, die Wallfahrtskirche Birnau, die UNESCO-Welterbestätten Insel Reichenau die prähistorischen Pfahlbauten in Unteruhldingen sowie zahlreiche Museen wie das Zeppelin Museum oder das Dornier Museum. Die Region in und um Konstanz und vor allem der weniger bekannte Untersee bieten wie kaum eine zweite Gegend Urbanität, kulturelles Angebot, Grünanlagen und Strandbäder direkt am See. Auch mit einem Zeppelin kann man seit 2001 wieder fliegen. Kein Wunder also, dass der Bodensee auch für Seminare oder Team-Events ein hochattraktives Reiseziel darstellt.

Konstanz: Papstwahl und Exzellenz-Uni

Vor allem Konstanz stand schon lange auf meiner Bucket-List für Reisen. Zum einen wegen der phantastischen Lage am Westende des Bodensees, zum anderen aber auch wegen der spannenden Geschichte. Die größte Stadt am Bodensee, bringt dabei Kultur, Natur, Wirtschaft und Wissenschaft in Einklang – und das bei nur 84.000 Einwohnern. Mit ein Grund dafür dürfte auch die Universität sein, die gleich mehrfach in der Exzellenzinitiative erfolgreich war.

Das Konstanzer Konzil mit der einzig gültigen Papstwahl nördlich der Alpen als herausragendes Ereignis vor 600 Jahren (1414 – 1418) ist noch heute in der Stadt präsent. Das direkt am Hafen, nahe der historischen Altstadt gelegene Konzilsgebäude ist nur eine der Sehenswürdigkeiten die an dieses mittelalterliche Weltereignis erinnern.

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Innovativ im MICE-Bereich

Wer jedoch denkt, das beschauliche Konstanz sei nur traditionell unterwegs, der irrt. Denn es gibt auch sehr innovative Projekte in der Stadt, z.B. im Bereich MICE (Kurzform für Meetings, Incentives, Conferences und Events).

Mit der Schaffung des sogenannten micelab will die Bodenseeregion nämlich länderübergreifend neue Wege gehen – und zwar weg von Frontalunterricht, Reihenbestuhlung und Powerpoint-Berieselung hin zu mehr Teilhabe, Kreativität und Spaß. Und wie so ein lebendiger, zeitgemäßer Kongress im Detail aussehen kann und wie sich die Eventräume dazu gestalten lassen, genau dazu bietet seit 2015 das micelab:bodensee Forschungergebnisse und Weiterbildung für die praktische Umsetzung in der MICE-Branche.

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Konzilsgebäude – Tagen wo eins der Papst gewählt wurde

Zu den spektakulärsten Tagungslocations überhaupt zählt sicherlich das Konzilsgebäude. Zwar wirkt das Gebäude, ein dreigeschossiger, massiver Steinbau mit Walmdach, optisch eher unscheinbar, tatsächlich wurde es 1388 als Warenlager für Reisende und ortsansässige Händler errichtet und diente fast 500 Jahre lang als Umschlagplatz für Handelswaren am Konstanzer Hafen. Allerdings fand hier während des Konstanzer Konzils im Jahr 1417 das Konklave zur Wahl von Papst Martin V. statt – die einzige gültige Papstwahl nördlich der Alpen. Die massiven Eichensäulen sind noch originalgetreu aus der Zeit.

Veranstaltungsräume

Das Konzilsgebäude gilt als größter erhaltener mittelalterlicher Profanbau in Süddeutschland und wird seit 1912 als Restaurant, Festsaal und Kongresszentrum genutzt. Oberer und Unterer Saal sind mit historistischen Fresken geschmückt, die massiven Eichensäulen stammen noch aus dem Mittelalter.

Der etwas kleinere “Untere Saal” bietet Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen, Präsentationen oder Familienfeiern bis zu 400 Personen. Er kann unterteilt werden in den kleinen Bereich “Die Konzilstube” für ca. 100 Personen und den großen unteren Saal für ca. 300 Personen.

300 Events pro Jahr

Im ersten Stockwerk des Konzils befindet sich der “Obere Saal”. Die angrenzende, großzügige Event-Terrasse, ermöglicht eine schöne Aussicht über den Bodensee und den Hafen von Konstanz und Raum für 100-800 Personen. Noch relativ neu ist der Ausbau des Dachgeschosses – in dem kleinen Raum haben bis zu 200 Personen Platz.

Rund 300 Veranstaltungen pro Jahr gibt es – bis hin Partys für bis zu 1300 Personen. Sollte mehr Platz benötigt werden, gibt es eine enge Kooperation zu den in unmittelbarer Nähe liegenden Hotels Halm und Steigenberger. Praktisch: Catering und Raumvermietung liegen hier in einer Hand.

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Bodenseeforum

Modern und innovativ präsentiert sich hingegen das neue Kongress- und Veranstaltungshaus Bodenseeforum, für das erst vor kurzem ein ehemaliges Fabrikgebäude umgebaut würde. Hier hat es seit der Eröffnung 2016 bereits Veranstaltungen mit Reinhold Messner oder von der bayrischen Landesbank gegeben, insgesamt etwa 120 Events mit ca 85.000 Besuchern.

Schwimmen gehen während der Tagung

Dafür ist das Bodenseeforum bestens gerüstet. Es bietet rund 2.000 Quadratmetern Konferenz- und Ausstellungsfläche, Kapazitäten für bis zu 1.000 Gäste, 14 modular veränderbare Veranstaltungsräume, modernster Veranstaltungstechnik und liegt direkt am Rhein.

Da ist es toll, dass großflächige Glasfronten von beinahe jedem Raum aus einen Panoramablick aufs Wasser und die nahe Altstadt ermöglichen, ja man kann sogar Kaffee und Kuchen unter freiem Himmel und direkt am Wasser genießen, einen kurzen Spaziergang machen oder sogar zwischendurch zur Erfrischung und Abkühlung in den Rhein springen.

Moderne Veranstaltungstechnik

Wirklich begeisternd ist jedoch die Veranstaltungstechnik, die wohl die modernste in Konstanz sein dürfte. Angefangen von Lautsprechern bis hin zum Weframe, einem 85 Zoll großen Monitor, der Beamer, Flipchart und Handouts ersetzt, weil die Daten direkt auch auf die Geräte der Teilnehmer überspielt werden können.

Ein wichtiger Schritt in Richtung papierlose Veranstaltung. Mit dem Hersteller unterhält das Bodenseeforum eine exklusive Kooperation, die im Haus Angestellten Techniker sind speziell auf dieses Equipment ausgebildet.

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RIVA Seehotel

Dazu passt gut das wahrscheinlich luxuriösteste Hotel in Konstanz, das RIVA-Seehotel. Sein Highlight ist für mich die Dachterasse. Denn hier befindet sich neben einem Dachgarten auch der Hotelpool, der auch im Winter auf 30 Grad beheizt wird und so Schwimmen mit Blick auf den Bodensee ermöglicht.

Das Gebäude

Das Hotel befindet sich als moderner Anbau neben einer Jugendstil-Villa aus dem Jahr 1908, in der sich auch das 2-Sterne-Restaurant Ophelia befindet.

Im Erdgeschoss sind die beiden Gebäude miteinander verbunden. Der Außenbereich wurde vom dem Schweizer Landschaftsarchitekten Enzo Enea gestaltet.

Zimmer und Meeting-Räume

Die 45 Zimmer und Suiten sind geräumig und mininimalistisch-modern gestaltet, auch das WLAN funktioniert, anders als in anderen Hotels, mit einem Login und dann vergleichsweise stabil.

Daneben stehen für professionelle, exklusive Meetings auch vier technisch gut ausgestattete Räume zwischen 25 m² und 120 m² Größe zur Verfügung. Zur Zeit sind wegen Umbauten nur zwei Tagungsräume zugänglich, mit Eröffnung des Anbaus wird das Angebot jedoch größer werden.

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Steigenberger Inselhotel

Auch im Steigenberger Inselhotel in unmittelbarer Nähe zu Hafen und Konzilsgebäude tagt man auf historischem Boden: Bereits 1236 entstand auf der Insel das Dominikanerkloster, in dem heute das Hotel untergebracht ist. In der heutigen Hochzeitssuite wurde zu Beginn des Konzils von Konstanz, vom 6. Dezember 1414 bis zum 24. März 1415 Jan Hus im Kerker des Klosters gefangen gehalten.

Vom Kloster zum Hotel

1785 wurden die Mönche durch den österreichischen Kaiser Joseph II. von der Insel vertrieben, das Kloster wurde an den Genfer Fabrikanten und Bankier Jacques Louis Macaire de L’Or verpachtet, der hier eine Tuchfabrik eröffnete.

Als sich diese nicht mehr lohnte, eröffnete Eberhard Graf Zeppelin, dessen Mutter eine geborene Macaire war, 1875 in dem Gebäude ein Hotel. Sein Bruder, der berrühmte Luftschiffpionier Ferdinand Graf Zeppelin, wurde 1838 in dem heute kleinsten Tagungsraum des Hotels, dem 41m² großen Zeppelin-Salon, geboren.

Tagen in der Klosterkirche

Die Insel wurde 1963 an das Land Baden Württeberg verkauft und von diesem an die Steigenberger Hotelgesellschaft verpachtet, die das Hotel 1966 als Steigenberger Inselhotel wiedereröffnet. Seit 1992 gehörte die Insel der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG.

Das Hotel hat 100 Zimmer (72 Doppelzimmer und 28 Einzelzimmer), zwei Suiten und 6 Tagungsräume. Im großen Festsaal, die ehemaligen Klosterkirche, finden bis zu 400 Personen Platz. Sehenswert dabei sind die mittelalterlichen Fresken sowie das foyer, dass sich im Kreuzgang des früheren Klosters befindet.

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Insel Mainau – Tagen wie Nobelpreisträger

Ein sehr spannendes Tagungskonzept hat die 45 Hektar große Insel Mainau. Denn sie nimmt das Motto “Tagen im Grünen” wörtlich – zum Beispiel beim regelmäßigen Jahresabschluss der Nobelpreisträgertagung.

Nobelpreisträger-Tagung im Freien

Über 1.000 Personen sind dann z.B. bei einer Podiumsdiskussion, die im 150 Jahre alten Arboretum neben wuchtigen Mammutbäumen unter freiem Himmel stattfindet, tauschen sich bei inspirierenden Gehgesprächen über die Insel aus oder verteilen sich beim Picknick im weitläufigen Park mit tausenden Tulpen, hunderten Rhododendren, duftenden Rosen, Stauden und farbenfrohen Dahlien.

Dazu bietet die Insel Mainau auch die passende Infrastruktur wie Flipcharts zum Herumtragen oder mobile Duschen, falls zum Tagungsprogramm auch Schwimmen oder Kajakfahren gehören.

Destination-Report Konstanz & Bodensee: Tagungen zwischen Papstwahl mit Nobelpreisträgern  {Leser-Reise-Tipp!}

Ökölogische Charta mit Albert Schweitzer

Aufwändige Laserhows oder musikalische Beschallung wird man auf der Insel hingegen nicht verwirklichen können, denn ökonomische, ökologische und sozialen Aspekte sollen sich die Wage halten:

Schon der Begründer des heutigen Unternehmens, der als Prinz von Schweden geborene Lennart Bernadotte, gestaltete den ehemaligen Sommersitz seines Urgroßvaters Großherzog Friedrich I. von Baden zum Blumen- und Pflanzenparadies und machte es der Öffentlichkeit zugänglich. Seit 1961 gibt es die von Albert Schweitzer initierten Charta Der Mainau, die Natur und Umwelt groß schreibt.

Destination-Report Konstanz & Bodensee: Tagungen zwischen Papstwahl mit Nobelpreisträgern  {Leser-Reise-Tipp!}

Tagungsräume und Kochkurse

Aber auch für schlechtes Wetter ist gesorgt, so gibt es im Torhaus neben dem barocken Deutschordensschloss von 1776 Meetingräume für kleinere Gruppen, in der Comturey am Hafen mit Bäckerei und Restaurant ist Platz für bis zu 300 Personen, wenn man alle drei Räume verbindet. Hier befindet sich auch auch eine Showküche, die für Events und Kochkurse genutzt wird.

Überhaupt gibt es auf der Insel allerlei Gastronomie, von der traditionsreichen Schwedenschenke im Stil eines schwedischen Landgasthofs über das Schlosscafé bis zum Bio-Biergarten.

Und auch bei Regen Gibt es hier Spannendes zu entdecken, etwa das tropische Schmetterlingshaus, in dem sich das Jahr über freifliegende Tag- und Nachtfalter in insgesamt rund 120 Arten tummeln, sowie das Palmenhaus mit rund 20 verschiedenen Palmenarten.

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Seminare auf dem Schiff

Schiffahrten sind natürlich eine hervorragende Möglichkeit, sich auf dem Bodensee zu bewegen. Und Schiffe sind auch eine gute Alternative, wenn z.B. Tagungskapazitäten nicht reichen. Dazu stellen die Bodensee-Schiffsebetriebe (BSB) zwei unterschiedliche Tagungs-Schiffe zur Verfügung, die komplett gechartert werden können: Die MS Graf Zeppelin bietet Platz für bis zu 300 Personen, integrierte Leinwand, Beamer und Tanzfläche, die MS Lindau hat Kapazitäten bis zu 100 Personen sowie Licht- und Konferenztechnik inkl. integriertem TV-Bildschirm.

Außerdem lassen sich weitere Schiffe für Ausflüge mieten, etwa die MS Schwaben im Art-déco-Stil der 30er-Jahre. Auch Whisky- oder Weinverkostungen auf Schiffen sind möglich und werden als fertige Tour angeboten. Alle Schiffe verfügen über Lautsprecheranslagen udn Mikrofone, behindertegerechte Ausstattung und Aufzug, an Bord wird über einen Generator “normaler” 230V-Strom erzeugt. Dieser ist über haushaltsübliche Steckdosen, die im Schiff verteilt sind, verfügbar. Auch Starkstromanschlüsse sind möglich.

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Verkehrsanbindung

Schade ist auch, dass Konstanz nur recht schlecht an den Fernverkehr der Deutschen Bahn angebunden ist. Am besten ist die Stadt tatsächlich mit dem Flugzeug von Zürich aus erreichbar.

Gut gefallen hat mir hingegen der öffentliche Personen-Nahverkehr: Zum Beispiel sind sind auch entlegenere Ortschaften und Stadtteile selbst abends noch gut mit dem Bus erreichbar und Konstanz verfügt über den einzigen Wasserbus am See. Schade nur, dass es kein einheitliches Ticket gibt, das die kombinierte Benutzung aller Züge, Busse und Schiffe am Bodensee erlauben würde. So müssen sich Gäste leider die verschiedensten Möglichkeiten abklopfen. Hier merkt man deutlich, dass der Bodensee eine Vier-Länder-Region mit unterschiedlichen Verwaltungswegen ist.

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Viel Raum für Freizeitaktivitäten

Die Region biete eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten: So lassen sich an einem Tag wunderbar das Stadtgeschichtliche Rosgartenmuseum und diverse Wellness-Angebote verbinden.

Shopping in der intakten Altstadt

Konstanz bietet nicht für Tagungen vielfältige Möglichkeiten, sondern auch Optionen für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. So muss die Stadt jedem historisch interessierten Freudentränen der Begeisterung entlocken: Die weitestgehend intakte mittelalterliche Altstadt hat nicht nur den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden, weil sie von den Amerikanern fälschlicherweise für eine schweizer Stadt gehalten wurde.

Auch Neubauten aus der Barockzeiten wie in vielen anderen Städten gibt es hier kaum, da die Stadt zu jener Zeit schlicht kein Geld hatte. Vor allem der älteste Stadtteil Niederburg begeistert mit malerischen Gässchen und Fassaden, urigen Weinstuben und Lokale und kleinen, feinen Läden.

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Raritäten beim Sight Seeing

Toll und sehr spannend ist in diesem Zusammenhang die Stadtführung mit Kunsthistoriker Henry Gerlach, die der Experte für das Konstanzer Konzil auch zum Teil in historischen Kostümen abhält. Er führt einen aber nicht nur zu den Schauplätzen seines Konzilsromans “In Nomine Diaboli”, sondern zeigt einem auch Raritäten an denen man sonst vorbeigelaufen wäre:

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Bestes Beispiel dafür sind die in der Krypta des Konstanzer Münsters ausgestellten vier feuervergoldete Kupferscheiben, die früher am Ostgiebel des Chors angebracht waren. Die größte Scheibe wird dabei ins 11. Jahrhundert datiert.

Eine Prostituierte als Wahrzeichen der Stadt

Besonders originell fand ich dabei auch die Geschichte um die 1993 aufgestellte Imperia-Statue im Hafen. Ihr Schöpfer, der Bildhauer Peter Lenk, ist für seine deftige Kunst bekannt und hat sich für die Schaffung der Neun Meter hohen Statue von Balzacs Tolldreisten Geschichten inspirieren lassen, die u.a. die Prostituierte Imperia zur Zeit des Konstanzer Konzils behandeln. In ihren Händen hält die Statue nackte Figuren von Kaiser Sigismund und Papst Martin V., die Machthaber zur Zeit des Konzils.

Die vermutlich weltweit größte Statue einer Prostituierten war zu Beginn heftig umstritten. Da die Statue jedoch auf dem Privatgrundstück der Deutschen Bahn errichtet wurde und nicht auf städtischem Gelände, war es dem Gemeinderat nicht möglich, den Bau zu verhindern. Später entwickelte sie sich zu Touristenattraktion und zum Wahrzeichen der Stadt.

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Stadtmuseum: Von der Vorgeschichte zum Klimanotstand

Das Stadtmuseum befindet sich im 1454 entstandene ehemalige Zunfthaus der Metzger – mit einzigartigen, originalgetreu erhaltenen Räumen und Exponaten aus der Entstehungszeit. Die Dauerausstellung ist spannend und auf hohem Niveau:

Bedeutende Werke der Kunst- und Kulturgeschichte der Vierländerregion Bodensee, die konfliktreiche Geschichte zwischen „Sauschwaben“ und „Kuhschweizern“, Heckers Aufstand von 1848, aber auch die Schicksale Verfolgter während des Dritten Reichs werden anschaulich präsentiert. Interessant in Zeiten des Klimawandels – tatsächlich hat Konstanz als erste Deutsche Stadt den Klimanotstand ausgerufen – ist die Sonderausstellung „Der gefährliche See“.

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Entschleunigung pur: Salzgrotte und Therme

Nach so viel Kultur darf es gerne entschleunigend werden: Nicht nur der gemütliche Innenhof und die historische Museumscafeteria laden zum Verweilen ein, ganz in der Nähe bietet auch das Eugen’s hervorragende biologische Küche.

Konstanz hat aber auch zum Thema Wellness hervorragende Angebote: Etwa die Salzgrotte, die man in normaler Tagesbekleidung betritt und dann eingekuschelt in Decken auf Wellnessliegen bei beruhigender Entspannungsmusik und sanften Lichteffekten 45 Minuten entspannt – ideal auch bei Atemwegserkrankungen, da die spezielle Kombination aus Meer- und Himalayasalz in der Salzhöhle ein einzigartiges Mikroklima erzeugt, das man sonst nur am Meer oder in natürlichen Salzstollen findet.

Oder ein Besuch der Bodensee-Therme-Konstanz mit Saunaflügel, Thermal- und Freibad: Auf ihren über 3.000 Quadratmeter großen Wasserflächen lädt die Bodensee-Therme zum Schwimmen, Baden und Erholen ein. In der hellen Badehalle entspannen Gäste im 33°C warmen Thermalbecken auf Sprudelliegen sowie im 36°C warmen Quelltopf. Unter freiem Himmel locken zudem das dampfende Außenbecken und ein weiterer Quelltopf mit atemberaubendem Blick auf das majestätische See- und Alpenpanorama, das ganz besonders gut auch von der Terrasse des Saunaflügels zu erkennen ist und für mich die große Besonderheit dieser Therme ausmacht.

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Schwimmen und Radfahren

Auch für viele weitere sportlichen Aktivitäten ist die Region rund um Konstanz hervorragend geeignet.  Radfahren und Schwimmen sind Sportarten, die praktisch untrennbar mit Konstanz verbunden sind. Nicht nur dass es eine eigene Verkehrsführung nur für Radfahrer gibt, die sogar ihre eigenen Brücke haben, die Stadt begeistert auch durch die große Anzahl kostenloser Strandbäder direkt am See, die von Mai bis September geöffnet sind und Infrastruktur wie Toiletten und Duschen bieten.

Das größte Strandbad mit 50.000 Quadratmetern Liegewiese und 600 Metern Uferlänge ist dabei das “Hörnle”. Es liegt am Ende der Konstanzer Bucht in der Nähe des Bodensee-Stadions und bietet einen fantastischen Blick das See- und Alpenpanorama. Direkt am Seeufer liegt zudem die Bodensee-Therme Konstanz. Der Natur besonders nahe ist man das ganze Jahr über im 400 Quadratmeter großen und 34 Grad warmen Außenbecken. Wer es etwas frischer mag, kann über einen Steg zum Bodensee gelangen und sich in seinen Wellen abkühlen. Auch auf Familienfreundlichkeit wird in der Bodensee-Therme Wert gelegt: der abgetrennte Eltern-Kind-Bereich bietet den kleinen Badegästen Freude am Spielen.

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Wellness-Angebote in und um Konstanz

Auch die Hotels in Konstanz haben sich längst auf Wellnesskunden eingestellt: Da ist z.B. das Hotel Hotel 47°, ein persönlich liebevoll geführtes Boutique Hotel mit 99 Zimmern und Studios in klarem, modernem Design. Es liegt im neuen Konstanzer Quartier am Seerhein, das sich mit 6 Tagungsräumen ebenso an Geschäftsreisende wie Familien und Alleinreisende richtet, die vom hektischen Alltag entspannen wollen. Dazu gibt es neben einer Sauna auch einen Fitnessbereiche mit functional und personal Training. Neben dem sehr guten Restaurant Friedrich, das Gästen bezüglich gesunder Ernährung auch Sonderwünsche erfüllt, ist mein Highlight die Dachterasse mit spektakulärem Blick über Rhein, Altstadt bis hin zur Bergkette des Säntis-Massivs. Im Sommer finden hier Yoga-Einheiten statt.

Ein etwas anderes Konzept verfolgt das Hotel Volapük, das oberhalb der Blumeninsel Mainau m Konstanzer Vorort Litzelstetten liegt. Das familiengeführte Hotel bietet moderne, gemütliche Zimmer und Familienapartments mit Balkon. Dazu überzeugt der Wellnessbereich mit Panorama-Sauna, Dampfbad, Fitnessraum und Terrasse und hervorragenden Massage-Behandlungen. Im eher schlichten Hotel-Restaurant genießt man als Gast bodenständige Klassiker, dennoch kommt der Gesundheitsaspekt nicht so kurz, was mich sehr positiv überrascht hat.

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Ausflugsregion Untersee

Doch die westliche Bodenseeregion bietet mehr: Die naturbelassenen Ufer, versteckten Buchten und skurrilen Vulkan-Formationen gerade am Obersee laden zum entschleunigenden Bird Watching ein: Tatsächlich findet man hier am Untersee im Wollmatinger Naturschutzgebiet 50% aller Wasservögel, da diese hier besonders hervorragende Nahrungsbedingungen finden.

Die kleinen Inseln, malerischen Häfen und Orte lassen sich sehr gut entdecken etwa mit dem Kanu, der Solarfähre oder den Schiffen der schweizerischen Schiffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG, die auch für Seminare und Veranstaltungen gemietet werden kann. Fahrräder, die zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln in der Bodensee-Region gehören, können hier ebenfalls transportiert werden.