Eine harmonische Berufswelt, in der sich alle respektieren und kollegial zusammenarbeiten – eine schöne Idealvorstellung, die leider mit der Realität wenig gemein hat. Daher sind Konflikte vorprogrammiert. Doch Männer und Frauen kommunizieren unterschiedlich.

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Kommunikationsverhalten: Frauen sind anders – Männer auch

Männer, so heißt es, schaffen es in der Regel im Job gut, sich mit anderen streitbar auseinanderzusetzen. Sie gelten daher als konfliktfähiger. Sie konzentrieren sich nämlich angeblich vor allem auf die sachliche Ebene und tragen auf dieser Ebene Konflikte aus, ohne dass das zu größeren Störungen im persönlichen Verhältnis untereinander führt.

Das fällt ihnen in der Regel deshalb leichter, weil ihr Verhältnis untereinander meist distanzierter ist als das unter Frauen. Ich sage deshalb “in der Regel” weil ich das auch schon anders erlebt habe und daher finde, dass man diese Geschlechterklischees nicht überbetonen sollte. Denn viele Verhaltensweisen sind eben schlicht nur anerzogen.

Konfliktgespräche: Beziehungen verbessern das Arbeitsklima

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Frauen sind dagegen oft, aber eben nicht immer, andersherum „gepolt“: Im Privatleben sind sie die großen Meisterinnen der Beziehungen. Probleme werden oft in stunden- und tagelanger Auseinandersetzung besprochen. Man könnte auch sagen: In Konfliktgesprächen sind viele Frauen Meister.

Für Frauen hat die emotionale Beziehung zu ihnen nahestehenden Menschen wie Partner, Familie oder Freunden eine hohe Bedeutung. Diese Haltung übertragen sie oft auf den Job. Das hat positive Seiten für das Arbeitsklima, auch deshalb haben viele Firmen mittlerweile gemerkt, dass gemischte Teams zu mehr Erfolg führen.

Konfliktmanagement und Streitkultur: Die Beziehungsebene macht uns das Leben schwer

In Konflikten zeigt sich jedoch oft die problematische Seite dieser Haltung, denn die Beziehungsebene macht uns das Leben schwer. „Konflikte sind für Frauen oft untrennbar mit der emotionalen Qualität der Beziehung verbunden“, erklärt die Journalistin, Coach und Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Isabel Nitzsche.

„Daher fühlen sich Frauen bei Auseinandersetzungen oft persönlich angegriffen, ja mitunter sogar existenziell bedroht.” Die Folge: “Viele Frauen scheuen sich viel stärker als Männer, zu ihrer Meinung zu stehen und Konflikte auszutragen”, so Nitzsche.

Konfliktlösungsstrategien: Auf der Sachebene ist es einfacher

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Wenn Konflikte hauptsächlich auf der sachlichen Ebene bestehen, ist es einfacher, sich mit ihnen zu beschäftigen. Dann können alle Beteiligten leicht eine Lösung oder zumindest einen Kompromiss finden. Doch Kommunikation hat oft nicht nur eine Inhalts-, sondern auch eine Beziehungsebene. Daher ist es manchmal gar nicht möglich, einen Konflikt rein sachlich zu lösen.

“Hier hilft es, sich die eigenen Gedanken, Erwartungen und Gefühle bewusst zu machen, um einigermaßen ruhig und gelassen und nicht mit akuter Wut ein Konfliktgespräch zu führen. So kann es gelingen, bisherige Rollenmuster zu durchbrechen”, rät Konflikt-Expertin Isabel Nitzsche.

Besser streiten: 10 Tipps zur Konfliktlösung

Um einen Konflikt beizulegen, ist es wichtig, die Situation richtig einzuschätzen und adäquat zu reagieren. 10 Tipps wie das geht:

  1. Konflikt mit dem Chef: Frauen definieren sich häufig über Inhalte und Leistungen, Männer zusätzlich oft sehr über ihre Position in der Hierarchie. Daher sollte man Kritik am Chef nie öffentlich und immer vorsichtig äußern, um ihn nicht bloß zu stellen.
  2. Stress mit Mitarbeitern: Umgekehrt sollte man als Chef die Gruppendynamik seiner Mitarbeiter verstehen: Gerade Frauen tendieren dazu, zu harmoniesüchtig zu sein, aber andererseits zu viel von Kollegen und Mitarbeitern zu erwarten.
  3. Wenn der Kunde anderer Meinung ist: Bei Selbständigen übernimmt der Kunde die Rolle des Chefs: Eine der Hauptfallen liegt darin, aus Angst, den Kunden zu verlieren, ein zu starkes Harmoniebedürfnis an den Tag zu legen. Beziehen Sie dem Kunden gegenüber Position!
  4. Erste Hilfe bei Zickenalarm: Frauen haben oft Probleme, zuzugeben, dass zwischen ihnen ein Konkurrenzverhältnis herrscht, deswegen laufen viele Konflikte verdeckt, z.B. mit bissigen Bemerkungen, ab. Ein offenes Gespräch kann weiterhelfen!
  5. Frauen und Männer: Männern geht es eher um Hierarchien und Macht, Frauen ist das meist fremd. Wer jedoch Karriere machen will, muss die männlichen Spielregeln kennen und genau überlegen, wann er sie brechen will.
  6. Offene Konflikte: Sie können laut, hässlich und emotional sein – aber allen Beteiligten ist klar, dass es sich um einen Konflikt handelt. Das ist ein großer Vorteil, dieser Art von Konflikten, weil sie offen angesprochen werden können.
  7. Verdeckte Konflikte: Oft ist den Beteiligten gar nicht klar, dass es sich um einen Konflikt handelt, es herrscht nur eine diffuse Spannung. Wenn beispielsweise Kollegen nicht mehr offen mit einem reden, sollte man nicht zögern und das Gespräch suchen, um auszuloten, ob ein Konflikt besteht.
  8. Verschobene Konflikte: Hier kommt der Konflikt an einer anderen Stelle zum Ausbruch und ist für die Beteiligten nicht nachvollziehbar. Hier gilt es nachzufragen, worin das Problem besteht.
  9. Beurteilungs- oder Wegkonflikt: Alle sind sich über das Ziel einig, nicht aber über den Weg dahin? Analysieren Sie die Gründe für den Konflikt: Unterschiedliche Erfahrungen, unklare Kommunikation oder Machtstreben. Machen Sie sich bewusst, dass alle im Team, den Konflikt lösen wollen und tun Sie das gemeinsam.
  10. Verteilungskonflikt: Er ist in der Regel am einfachsten zu erkennen: Es ist zu wenig Kuchen für zu viel Leute da, aber alle wollen etwas abhaben. Lösung: Finden Sie einen Kompromiss, mit dem alle leben können.


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