Fröhlich wirkenden Frauen wird kein Führungswille zugetraut – Frauen mit typisch männlichen Eigenschaften werden dagegen als “richtige” Chefs wahrgenommen. So lautet leicht überspitzt das Ergebnis eines Forschungsprojekts der Technischen Universität München (TUM).

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Schwäche zeigen – nicht erlaubt

Dominant. Durchsetzungsstark. Selbstsicher. So sollen Führungskräfte sein! Eigenschaften, die hauptsächlich Männern nachgesagt werden – Frauen gelten in der Regel als kommunikativ, sozial und sensibel.

Ein Rollenbild, das nach wie vor in den Köpfen der Entscheider fest verankert ist und den Frauen den Weg an die Spitze erschwert. Und das bei Frauen gegenüber weiblichen Führungskräften sogar noch stärker ausgeprägt ist; denn die Studie ergab auch: selbst Frauen trauen Männern mehr Führungsfähigkeit zu als ihren Geschlechtsgenossinnen.

Zurück in die Zukunft?

Ergebnisse, die überraschen in Zeiten der Frauenquote und Jahrzehnte nach der Emanzipation – oder vielleicht doch nicht? Denn sind wir mal ehrlich: nach wie vor wächst unsere Jugend in stereotypischen Geschlechterrollen auf und lebt später meist auch nach diesen.

Zwar sind mittlerweile rund 55 Prozent der Studienanfänger weiblich, Tendenz steigend, allerdings verkehrt sich dieser Vorsprung dann im Berufsleben ins Gegenteil: in vielen Haushalten nimmt traditionell die Frau nach der Geburt der Kinder eine berufliche Auszeit.

Umdenken in Unternehmen

Zugegeben setzt langsam ein Wandel in den Chefetagen ein: Männer gehen offener mit Frauen in Führungspositionen um, sind bereit umzudenken, gängige Vorurteile zu hinterfragen und – Frauen eine echte Chance zu geben.

Nicht zuletzt hilft hier die kontrovers diskutierte Frauenquote, weibliche High Potentials zu pushen und vermehrt in den Vordergrund zu rücken, vor allem in Großunternehmen.

Selbst ist die Frau!

Aber nicht nur Unternehmen sind gefordert, sondern auch die Frauen selbst. Es gilt, die Stereotypen-Falle zu vermeiden. Wie sieht das in der Praxis aus? Die Pragmatikerin sieht klar den kurzfristigen Nutzen und arrangiert sich damit, ihre männlichen Kollegen zu kopieren, um die Karriereleiter hinaufzuklettern.

Die Idealistin hingegen: Ihr langfristiges Ziel ist die “wirkliche” Gleichberechtigung – ein Imitieren der typisch männlichen Eigenschaften kommt für sie nicht infrage. Beide wirken in ihrem Auftreten oft “härter” als ihre männlichen Kollegen.

Die Bastille der Weiblichkeit will verteidigt werden

Keine Frau sollte ihre Persönlichkeit aufgeben; denn eines muss eine Führungskraft, egal ob männlich oder weiblich, immer sein: authentisch. Frauen sollten daher ihren Blick schärfen

Warum kommt frau nicht voran – und was kann sie dagegen tun?

Im zweiten Schritt heißt es dann, die Gründe zu analysieren und sich einen konkreten Plan zurecht zu legen.