Körpersprache ist wichtig, das wissen die meisten unbestreitbar, dennoch achten auch viele erfolgreiche Menschen in Machtpositionen nicht darauf. Das kann unangenehme Folgen haben.

Putin als Lümmel von der letzten Bank?

Rhetorik– und Präsentationsexperte Michael Moesslang hat für Best of HR – Berufebilder.de® bereits die Körpersprache diverser Politiker analysiert. Er machte mich auch auf diese Meldung aufmerksam: US-Präsident Barack Obama nennt den russischen Präsidenten Vladimier Putin ein gelangweiltes Schulkind – und zielt damit klar auf dessen Körpersprache ab.

Es klingt auf den ersten Blick lustig: Wie Alan Posener in der WELT schreibt, habe Obama bei einer Pressekonferenz seine Ausführungen unterbrochen “um anzumerken, das russische Staatsoberhaupt ‘lümmele manchmal herum wie das gelangweilte Schulkind in der letzten Bank’.” Natürlich geht es dabei um mehr: Vor allem die Snowden-Affärem, aber auch um weitere politische Differenzen. Wie Putin auf diese gezielte Beleidigung reagierte, ist bisher noch nicht bekannt.

Beleidigung auf höchster Ebene

Und auch ob es politisch klug war von Obama, Putin derart offensichtlich zu dissen oder einen Diktator zu verharmlosen sei dahingestellt. Das müssen andere diskutieren und beurteilen. Mir geht es hier um einen anderen Aspekt:

Die Importanz der Körpersprache auch auf politisch höchsten Ebene. Die Kritik Obamas zeigt, dass Körpersprache oft mehr über uns verrät, als uns lieb sein kann. Denn Putin markiert gerne den starken Mann, zeigt aber mit dieser Körpersprache seine Schwäche.

Körpersprache hat Auswirkungen auf unseren Status

Laut Wirkungsexpertin Dr. Cornelia Topf, ebenfalls Autorin auf Best of HR – Berufebilder.de®, hat unsere Körpersprache tatsächlich Auswirkungen auf unseren Status im Berufsleben. Mehr als die meisten glauben. Schon alleine wie man in einem Meeting sitzt, kann dem Image starke Kratzer einbringen. Und Sie rät zur Verbesserung der Wirkung:

“Schauen Sie sich erfolgreiche Menschen mal genau an: Das Fatale ist nämlich, dass Vielen ihre Wirkung gar nicht bewusst ist. Sie fragen sich oft, woher ihr völlig unzutreffendes Image überhaupt kommt.”

Auf Atmung, Standfestigkeit und Körperhaltung achten

Die Expertin rät daher, auf Atmung, Standfestigkeit und Körperhaltung zu achten und diese zu trainieren. Und Topf gibt denn Souveränitäts-Tipp, sich die eigenen Schwächen bewusst zu machen und diese gezielt zu verbessern, um Selbstsicherer zu wirken: Feel the fear and do it anyway!

Was mir aufgefallen ist: Auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn ich auf meine Körperspannung achte und mich selbstsicher bewege, bekomme ich auch besseres Feedback – und fühle mich automatisch besser uns selbstsicherer.

Wenn Putin auf unsere Experten gehört hätte…

Frau Topf schreibt in Ihrem Souveränitäts-Beitrag auch: Dass man für jede Rückmeldung, die man diesbezüglich bekommt, dankbar sein sollte. Ob der russische Präsident dem amerikanischen so Dankbar ist, wage ich zu bezweifeln.

Eins steht aber fest: Wenn Herr Putin auf unsere Experten gehört hätte, dann wäre ihm diese Beleidigung erspart geblieben!;-) (Achtung, Ironie!)