In der Arbeitswelt gibt es einen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel. Früher waren Jobs in der Luxusbranche cool, in Zeiten von Klimawandel und anderen Krisen sind ethische Jobs gefragt. Denn geben macht glücklich!

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Die Olympiade von Rio: Zwischen Verschwendung und Armut

Keine andere Veranstaltung stand in den vergangenen Jahren so sehr für diesen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, den Kontrast zwischen Luxus und Armut wie die Olympiade in Rio: Irrwitzige Ausgaben auf der einen, Slums auf der anderen Seite. Der Sternekoch Massimo Bottura, bei dem ein Essen normalerweise 600 Euro kostet, sorgte daher auf ganz besondere Art für Abhilfe:

Aus den Essensresten der Olympiade bereitete er im Rahmen des Projekts RefettoRio mit seinem Team 1500 Menüs für die Armen. Eine beispiellose Aktion mit viel positivem Feedback, die die Frage aufwirft: Ist so viel Luxus in Zeiten globaler Krisen noch zeitgemäß? Und ist ein vermeintlicher Traumjob im Glamour-Bereich überhaupt noch cool und erstrebenswert? Ein Blick hinter die Kulissen:

Ist arbeiten in der Luxusbranche cool?

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Eine, die sich mit dem Thema auskennt, ist Libertée Guillot-Sestier: Sie ist als Sales-Direktorin im Fünf-Sterne-Hotel de Paris, Saint Tropez, auch veranwortlich für die Organsiation von Events.

Das bedeutet oft Überstunden und Wochenendarbeit. Ihr Fazit fällt daher ernüchtert aus: “Gerade in Saint Tropez haben die Kunden die absonderlichsten Wünsche – und es wird erwartet, diese dann auch erfüllen.”

Nicht Mensch zweiter Klasse sein

Genau das war für Vincent Christen der Grund, der Branche den Rücken zu kehren: 8 Jahre ließ er sich in Nizza immer wieder als Skipper auf diversen Segeljachten anheuern. Der vermeintlich Traumjob entpuppte sich schnell als Alptraum:

Mit skurrilen Erlebnissen könnte er ein Buch füllen. Stattdessen gründete er sein eigenes Unternehmen eBike Riviera Tour, mit dem er eBikes vermietet und geführte Radtouren anbieten. “Ich wollte einfach nicht mehr als ‘Mädchen für Alles’ buckeln und schlecht behandelt werden. Niemand sollte sich als Mensch zweiter Klasse fühlen” umreist er seine Erfahrungen in der Luxusbranche.

Nachhaltige gesellschaftliche Wirkung tut not

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Christen bestätigt damit den Eindruck von den olympischen Spielen: Reichtum ohne nachhaltige, gesellschaftliche Wirkung wirkt schnell hohl und leer. Wer also in dieser Branche arbeiten will, tut gut daran, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Denn ehrenamtliche Tätigkeiten können die eigene Karriere ungemein befördern: Denn sie machen sich nicht nur im Lebenslauf gut, sondern können auch ein echter Gewinn für die eigenen Fähigkeiten und die Persönlichkeit sein, wenn man bereit ist daraus zu lernen.

In kleinen Schritten Ziele erreichen

So wie bei der Berlinerin Anja Müller. Sie wollte schon als Jugendliche aktiv gegen Armut werden, aber nicht einfach Geld schicken, sondern selbst bestimmen, was damit passiert. Als sie bei einem Besuch in Ghana King Hassan Mohammed kennenlernte, wurde sie mit ihm zu den Mitbegründern von “the Coin group – t.C.g Foundation”.

“Der Name soll zeigen, dass man auch mit kleinen Spenden viel bewirken kann”, erklärt die ausgebildete Mediengestalterin, die genau das durch ihr Ehrenamt gelernt hat: Dass man Geduld braucht, um in kleinen Schritten Ziele zu erreichen.

Gesteigerte Frustrationstoleranz

“Gerade bauen wir in Ghana eine Schule. Sponsoren zu überzeugen, ist harte Arbeit, aber bei jeder Absage denke ich, dass sich jemand anders findet” sagt Müller über die erworbene Frustrationstoleranz, die ihr im Job als Redakteurin nun ebenso zugute kommt wie ihre Management-Fähigkeiten.

“Ich bin selbstbewusster geworden und kann leichter Entscheidungen fällen”, sagt die 32-Jährige. Ihre größte Motivation aber ist, anderen eine Freude zu machen. Dafür opfert sie auch gerne Feierabende und Wochenenden.

Die Fähigkeit, andere zu motivieren

Auch Velika Lawrence engagiert sich. Nach Abschluss ihres Psychologie-Studiums am Queens-College zog die gebürtige New Yorkerin auf die Karibikinsel St. Lucia, das Heimatland ihrer Eltern, und leitet nun das von der Italienerin Carla Pescini gegründete Rainbow Bridge Project, das die Startbedingungen von Kindern auf der Insel verbessern will.

Dazu gehört zum Beispiel auch, sich gegen die Vorurteile in den Familien durchzusetzen und die Kinder zu eigenen Ideen für ihre berufliche Zukunft zu motivieren.

Die eigene Persönlichkeit als wichtigster Karrierefaktor

Diese Fähigkeit, andere zu begeistern, kommt ihr auch bei ihren Auftritten als Sängerin zugute. “Jeder sollte in sich hineinschauen und überlegen, was er oder sie machen will”, ist Lawrence überzeugt.

Sie nennt damit den wohl wichtigsten Nutzen des Ehrenamtes: den Gewinn für die eigene Persönlichkeit, etwa die Fähigkeit, Rückschläge nicht nur wegzustecken, sondern daran zu wachsen – langfristig wohl der wichtigste Erfolgsfaktor auf dem Arbeitsmarkt.

Mehr Reichweite für Ehrenämtler

Auch in Deutschland ist ehrenamtliches Engagement wichtig und sinnvoll. Die Flüchtlingskrise gehört zu den umstrittensten Themen der letzten Jahre. Dabei bietet sie, wie jede Krise, auch Chancen: Sie bringt vielen Firmen neue Umsätze und lässt StartUps entstehen. Doch auch innerhalb etablierter Unternehmen entstehen neue Ideen.

In einer Pressemitteilung schreibt das Jobbportal Monster.de:

“Viele neue Arbeitsplätze müssen jetzt geschaffen und schnellstmöglich besetzt werden, um ankommende Flüchtlinge zu registrieren, zu beraten, zu versorgen und unterzubringen. Bei der Suche nach diesen Mitarbeitern möchten wir einen Beitrag leisten. Wir haben uns entschieden, offene Stellen, die im Rahmen der Flüchtlingshilfe geschaffenen werden, kostenfrei auf monster.de zu veröffentlichen. So können wir auch kleinen Hilfsorganisationen, Kommunen oder Vereinen unsere Reichweite als Jobbörse zur Verfügung stellen.”

Wie sieht die Aktion aus?

Tolle Idee, von der vor allem auch Organisationen profitieren, die bisher eher selten das Budget für ein professionelles Personalmarketing haben.  Das Angebot von Monster.de gilt für neu geschaffene Stellen im Bereich der Registrierung, Beratung, Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen.

Es beinhaltet eine Stellenanzeige auf Monster.de und Jobpilot.de, die auch für Handys und Tablets optimierit ist. Standard mit 60 Tagen Laufzeit, eine automatische Aktualisierung des Einstellungsdatums nach je 14 Tagen. Die Anzeige, die Unternehmen selbst schalten können, ist nach einer Stunde aktiv.

Welche Jobs werden gesucht?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will Tausende neue Stellen schaffen, gesucht werden unter anderem Sachbearbeiter und Deutschlehrer. Viele Firmen profitieren von steigender Nachfrage. Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach gar von einem neuen Wirtschaftswunder und plädierte für die Einstellung von Flüchtlingen, von denen nun viele Arbeitgeber positiv berichten.

Zudem entstanden zahlreiche spannende Start-ups und Initiativen: Die Kiron-Universität, gegründet von zwei Studenten, bietet Flüchtlingen ein kostenloses Online-Studium, das sie ab dem dritten Jahr an einer Partneruniversität fortsetzten können. Zudem kooperiert Kirion mit der gemeinnützigen Jobplattform Everjobs, um den Wechsel vom Studium in den Job möglichst einfach zu gestalten.

Spannende StartUps

Dieses Ziel verfolgt auch die Jobbörse Workeer, die als Bachelorarbeit entstand: Sie bringt Flüchtlinge mit potenziellen Arbeitgebern zusammen. Refupreneur.eu will aus Flüchtlingen Unternehmer machen und sie beim Crowdfunding unterstützen. Da eines der Grundprobleme bei der Jobsuche die deutsche Sprache ist, unterstützt Find German for Refugees Flüchtlinge und Arbeitgeber mit einer Deutschkurs-Suchmaschine samt Beratung.

Auch wenn das Ankommer-Stipendium der Bundesregierung Projekte nur etwas halbherzig mit Sachleistungen im Gegenwert von 12.000 Euro fördert, sind auch hier einige spannende Ideen entstanden: Avenir etwa will als Netzwerk die Bürokratie bei der Einstellung von Flüchtlingen vereinfachen, CodeDoor will jungen Flüchtlingen das Programmieren beibringen und Stitch by Stitch bauen eine Schneider-Werkstatt mit professionellen, geflüchteten Näherinnen auf – um nur drei der vierzehn ausgewählten Initiativen zu nennen. Sie alle haben umgesetzt, was unternehmerisches Denken ausmacht: Die Krise als Chance nutzen und ihr mit kreativen Ideen begegnen. Davon brauchen wir mehr.


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